![]() |
![]() |
|
#1
|
|||
|
|||
![]()
Ich finde es gut so, wie ich es nach Wunsch meiner Mutter machte. Ich bzw. wir erzählten in den ersten zwei Monaten nur andeutungsweise davon, sodass sich die Familie noch nicht groß sorgte und meine Mutter die Zeit hatte, die Diagnose zu verkraften und mit mir eingehend zu besprechen. Ich würde es auch so machen und zuerst mit Freunden außerhalb reden und Lösungen einleiten, damit die Familie entlastet wäre, denn es ist schon genug hart, dann in der Angst zu leben, mich zu verlieren, denn sie verlassen sich sehr stark auf mich, da ich immer alles regle für sie. Deshalb wäre es für mich wichtig, in Ruhe Lösungen für die Familie zu suchen, solange ich noch kann. Da könnte ich eben gerade nicht den Stress durch eine sorgenvolle Familie gebrauchen.
Die Familie hat jetzt nur von der Erkrankung meiner Mutter erfahren, weil sie bald daran sterben wird und sie nun wirklich immer hinfälliger wird. So können sich noch alle von ihr verabschieden. So will sie es geregelt wissen und auch noch jedem ihr Himmelbuch geben. Das Verschweigen in der ersten Zeit tat ihr gut, ebenso mir und auch der Familie, deren Leidenszeit verkürzt wurde. Jetzt kann ich sie unterstützen, wo ich einen Vorsprung habe im Verarbeiten, vorher wäre das nicht gegangen. Auch meine Mutter brauchte ihre Zeit für sich, wo sie noch klar war, sonst hätte man ihr keinen Raum mehr gegeben für die Einkehr. Ich bin immer noch der Ansicht, dass auch in der Familie dieselben persönlichen Grenzen eingehalten werden müssen wie z. B. bei Freunden. Man kann das respektieren und muss auch nicht verletzt sein. Das ist eine reine Einstellungssache und hat nichts mit dem anderen zu tun, sondern mit einem selbst, welche Ansprüche und unguten symbiotischen, kindlich gebliebenen Bindungen man eingeht, woran auch Eltern ersticken können.
__________________
LG Dream Geändert von Dream (22.12.2016 um 21:54 Uhr) |
#2
|
|||
|
|||
![]()
Ihr Lieben,
Zitat:
![]() Und um wessen Leben und Tod? Was ich w.o. kraß formulierte, hat nur etwas damit zu tun, daß es eine unverletzliche Integrität jedes Individuums gibt. Das in freier Willensentscheidung das tun kann, was es für richtig hält. Ohne irgendjemand anders darüber "Rechenschaft ablegen" zu müssen. (Natürlich nur im Rahmen der gültigen Rechtsordnung; denn alle anderen "Gepflogenheiten" sind im Grunde genommen unverbindlich. ![]() Wir wissen nur, daß es gewisse "Animositäten" zwischen Mairegen77 und ihrer Mutter gibt. Die (genauen) Gründe dafür kennen wir nicht. Sie sind aber auch relativ uninteressant, weil es derzeit so ist, wie es ist: Mairegen77 fühlt sich irgendwie "ausgesperrt", was ich "nachfühlen" kann und was auch bedauerlich ist. Warum ihre Mutter das so haben will, wissen wir genau so wenig, wie Mairegen77. Wir könnten uns aber fragen, wer darüber zu befinden hat, in welchem Umfang (innerhalb einer Familie) jemand informiert wird oder auch nicht. Wenn ich mich nicht sehr irre, ist das hier die ausschließliche Angelegenheit der Mutter von Mairegen77. Alle anderen haben ihre Willensentscheidung zu akzeptieren. Selbst dann, wenn es ihnen schwerfallen mag. Zitat:
![]() Leider ist es halt nun mal nicht immer so. Wer hat Vorrang bzgl. dessen, was wie zu handhaben ist? Denke, jedenfalls der Mensch, um dessen Leben und Tod es geht. @ Mairegen77: Überdenk bitte den Rat, den ich Dir w.o. gab. Und tu alles, das dazu geeignet ist, um Deine Mutter in all ihren Sorgen "freischaufeln" zu können. Falls Dir das irgendwie schwerfallen sollte - was ich nicht annehme - bedenk dabei bitte auch, welchen "Stellenwert" Deine Befindlichkeiten haben. Verglichen mit den (vermutlichen) Sorgen Deiner Mutter. Wünsche Dir dabei viel Erfolg. ![]() Es tut mir sehr leid für Dich, daß Du Dich als "ausgesperrt" fühlst. Akzeptier das bitte derzeit und versuch später, eine Klärung erreichen zu können. Liebe Grüße lotol
__________________
Krieger haben Narben. ![]() --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#3
|
|||
|
|||
![]()
Vor allem wäre es evtl. auch gut, darüber nachzudenken, dass die Mutter aus Liebe verschwieg. Ich jedenfalls würde nicht wollen, dass meine Lieben unnötig lange leiden, auch meinetwegen nicht. Deshalb würde ich nur so weit etwas sagen, wie es notwendig ist, aber das wäre es mir wert, meiner Familie das unbeschwerte Lachen noch länger zu gönnen. Welche Mutter würde das nicht machen für die Kinder? Vor allem bei den Sensiblen, wo man weiß, wie viel Kummer aufkommt. Deshalb würde ich darin einen Liebesbeweis sehen und keinesfalls einen Vertrauensbruch.
__________________
LG Dream |
#4
|
|||
|
|||
![]()
Hallo,
@p53: Zitat:
Safra |
#5
|
|||
|
|||
![]()
@ Dream
Mich würde mal interessieren, ob Du die gleiche Meinung noch vertreten würdest, wenn sich Deine Mutter nicht Dir, sondern jemandem anderen anvertraut hätte. Du kannst hier leicht schreiben - Du bist ja nicht in der Situation von Mairegen, sondern in der eindeutig besseren Position. Deine Geschwister könnten sich wohl eher in die Situation von Mairegen hineinversetzen. Du bezeichnest Deine Geschwister als dominant. Für mich lesen sich Deine Sätze aber noch etwas mehr als nur dominant. Sie klingen schon fast überheblich. Und dass Mairegen sich durch Deine Sätze verletzt fühlt, kann ich sehr gut nachempfinden. Du schreibst Zitat:
|
#6
|
|||
|
|||
![]()
@Verlassen
Du sprichst mir aus dem Munde. Das selbe habe ich auch gedacht. @Dream Finde es ziemlich verletzend und überheblich wie du schreibst. Das musste ich los werden! @Mairegen Von Herzen alles Gute dir und ganz viel Kraft für die kommende Zeit! |
#7
|
|||
|
|||
![]()
Ihr Lieben,
denke, daß jeder, der hier etwas an Mairegen77 schreibt, das tut, um ihr irgendwie behilflich sein zu können. Jeder tut das (naturgemäß) auf seine Art und auf Grund all seiner Erfahrungen. ![]() Unterschiedliche Sichtweisen können dabei auftreten. Macht aber nichts: Mairegen77 kann dem an sie Geschriebenen das entnehmen, was für sie hilfreich sein kann. Denn oft ist es tatsächlich ganz hilfreich, mal etwas aus einem ganz anderen Blickwinkel gesehen, bedenken zu können. V.a. dann, wenn die Gedanken nur noch "im eigenen Saft kreisen". ![]() Zitat:
Diese freie Entscheidung von Dreams Mutter nun Dream irgendwie zum Vorwurf machen zu wollen, halte ich für unangemessen. Bis zu einem gewissen Grad verhält es sich wohl auch bei der Mutter von Mairegen77 analog: Es ist allein ihre Entscheidung, wen sie wie weit "mit einbeziehen" will. Nicht zuletzt vielleicht auch deshalb, weil sie weder andere noch sich selbst unnötig belasten will. Das ist verständlich, weshalb es am besten ist, das einfach zu akzeptieren. Liebe Grüße lotol
__________________
Krieger haben Narben. ![]() --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#8
|
|||
|
|||
![]() Zitat:
Ich kann wiederum nicht nachvollziehen, wie man einer krebskranken Mutter, die nur ihre sensible Tochter vor Leid bewahren wollte, dies vorwerfen kann. Es ist doch offensichtlich, dass sie ihre Tochter kennt und wusste, dass sie dann immer weint und in eine große Krise stürzt. Genau das wollte sie verhindern und das Leid der Tochter verkürzen. Wenn das nicht Liebe ist, was dann?
__________________
LG Dream Geändert von Dream (23.12.2016 um 19:57 Uhr) |
#9
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Dream,
ich teile deine Meinung dass Eltern bezüglich ihrer Kinder stets einen Beschützerinstinkt haben und ihnen das Wohl des Kindes wichtiger als das eigene ist. Meine Mutter hat mir ihre Ängste denke ich auch nicht anvertraut, wir haben NIE über den Tod gesprochen. Ich war zu feige und sie wollte mich entweder schützen oder es verdrängen. Nun ist sie tot und ich bereue es zutiefst dass wir dieses Gespräch nie geführt haben. Beide immer auf der Hut den anderen nicht zu verletzen. Dies fehlt mir sehr in meiner Verarbeitung meines Verlustes und ich wünschte wir wären offener gewesen. Aber jeder tickt da anders und ich denke, jede Familie muss ihren eigene Weg finden. Nun haben wir alle hier ganz viel über das Verhalten von Mairegens Mutter gerätselt... wichtiger ist doch: wie geht es Dir Mairegen??? Gibt es Neuigkeiten? Liebe Grüße, Jana
__________________
Meine Mutter: Pankreas-Ca ED 7/2014 verstorben am 3.11.15 Immer in meinem Herzen... ![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|