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#1
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Ja ich versuche, mal an mich zu denken, nur das ist gar nicht so einfach. Wir haben die letzten Jahre eigentlich nur zu zweit gelebt, ohne Freundeskreis und so. Vor drei Jahren hatte ich noch meine Arbeit und letzte Jahr einen Saisonjob hier an der Küste. Ich denke mein Mann war da schon krank, er hat ja auch immer schon viel Alkohol getrunken und alles mußte nach seinem Rhythmus laufen, da paßte meine Arbeit auch nicht rein. Jetzt hätte ich gerne einen Job, um was anderes zu sehen und zu hören, nur das bringt nichts, weil ich ja das Haus verkaufe und dann hier wegziehe. Ich bin die letzte Zeit viel bei unserem sohn und dem Enkelkind, das zweite kann jeden Tag kommen, das lenkt mich ab du macht mir Freude.
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#2
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Ich war heute wieder bei meinem Mann. Man kann nichts vernünftiges mehr mit ihm reden, er hört gar nicht hin und will es nicht begreifen. Wenn ich was frage kommt immer nur, weiß ich nicht. Manchmal denkt er, das Heim ist unser Haus, er fragte mich heute, wann wir das gebaut haben. Und wo ich denn immer hin will und nicht da bleibe. Er hat an nichts mehr Interesse, und was mit der Betreuung auf mich zukommt, ist auch alles nicht so toll. Man ist dann ganz schön unter Kontrolle, hätte er doch bloß vorher ein Vollmacht für mich gemacht.
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#3
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Liebe tatus,
willst Du ihn wirklich nach Hause holen? Erst einmal ist es eine sehr große Belastung für Dich, denn du musst 24 Stunden am Tag da sein, vermute ich mal. Selbst ein Pflegedienst kann Dich da nicht wirklich viel entlasten. Und dann wird es für Deinen Mann auch verwirrend, denke ich. Er weiß ja jetzt schon nicht, wo er ist und glaubt, er ist zu Hause. Ob er sich dann zurecht findet? Safra |
#4
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Hallo Safira, ich werde ihn nicht wieder nach Hause holen, in dem Zustand geht es wirklich nicht. Habe heute auch mit meiner Hausärztin gesprochen, sie meint auch, es ist besser, wenn er dort bleibt und ich soll mal zur Ruhe kommen. Ich hoffe nur, ich packe es finanziell, denn so ein Heim kostet.
Ich wollte ja eigentlich das große Haus verkaufen, nur das wird alles so kompliziert, da ich ja erst die Betreuung haben muß und dann darf das Geld nur für meinen Mann verwendet werden. Ich muß aber die Wohnung in unserem anderen Haus aufwendig renovieren, der Mieter ist jetzt raus und es sieht grauenhaft aus. Mein Sohn will mir helfen, und ich denke ich werde das dann wieder vermieten und doch im großen Haus wohnen bleiben. Ich hab hier ja auch noch die Ferienwohnung, die ich vermieten kann.Ich hoffe ich schaff das alles und behalte den Überblick, hab mich früher nie um all sowas kümmern müssen, hat alles mein Mann gemacht. |
#5
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Guten Abend, bei meinem Mann ist alles unverändert, er war die letzte Zeit sogar zeitweise aggressiv, wollte nicht mehr essen, so daß er jetzt Beruhigungsmittel bekommt. Leider mußte ich ja die Betreuung beantragen, denn sonst kann ich ja nicht handeln, selbst die Steuererklärung kann ich ja nicht nur mit meiner Unterschrift machen. Ich hab mir noch mal alles ausgerechnet, muß wohl doch das Haus verkaufen, ja und über das Geld verfügt dann das Betreuungsgericht. Ich weiß nicht, was mir bleibt, wir haben doch alles gemeinsam aufgebaut und jetzt kann ich nicht drüber verfügen nach 44 jahren Ehe. Ich muß mir sogar ein eingenes Konto einrichten, da alles getrennt wird, wir haben immer alles gemeinsam gemacht und jetzt werde Fremde in unserem Leben rumwuseln, ich bin ganz schön fertig. Er selbst versteht das alles nicht, lebt die letzte Zeit viel in der Vergangenheit-
Hatte heute ein Gespräch mit einer Dame von der Betreuungsstelle, das hat mich ganz schön geschockt. Kann euch nur raten, regelt alles so lange es noch geht, denn so ist es keine schöne Situation. |
#6
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Ich melde mich auch mal wieder, mein Mann ist heute morgen ins Krankenhaus gekommen, weil er immer wieder alleine aufsteht und dann stürzt, diesmal so schlimm auf den Kopf, daß er eine kleine Platzwunde hat. Er muß jetzt bis morgen zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben und sie machen noch ein CT vom Kopf , nicht das da Blutungen auftreten.Er begreift das immer noch nicht, daß er nicht alleine aufstehen soll, als er mich sah, wollte er wieder sofort hoch und mit. Es war so schwierig, ihn zu beruhigen, daß er sich wieder hinlegt und bis morgen da bleibt. Mich kostet das alles so viel Kraft, warum kann er nicht einfach gut mitarbeiten, wir wollen doch alle nur sein bestes.
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#7
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Ach Karen,
die Antwort weißt du wohl selbst am besten, er macht dir nicht absichtlich das Leben schwer, er weiß es einfach nicht mehr besser. Mein Großonkel ist letzte Woche verstorben, er war schwer dement zum Schluß. Er konnte kaum noch sprechen, nur noch ganz vereinzelt, und er sagte allen dasselbe. Nur singen ging noch, und das sehr textsicher. Vielleicht gibt es bei deinem Mann irgendein Ritual, vielleicht sogar aus der Kindheit, das ihr wieder aufleben lassen könnt, das ihm Sicherheit gibt. Hol ihn da ab, wo er gerade steht. Wenn er meint, er sei im Heim Zuhause zb, dann sag nicht,dass du nach Hause fährst,wenndu gehst, sondern sag, du hast noch einen Termin oder sowas, was du früher vielleichtmal gesagt hast, wenn du aus dem Haus gegangen bist. Das macht es ihm leichter. Natürlich ist die Situation im Krankenhaus gerade eine andere, und er muss einfach dort bleiben, aber vielleicht hilft es dir für die spätere Zeit. Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket. |
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