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#1
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Lieber Mari,
Zitat:
Mich haben die Narben gestört in meinem Körperbild, am allermeisten der Fremdkörper Port, die fehlenden Haare (und nachher die Frisur, die ich nicht als "meine" empfunden habe, bis ich meine alte Frisur wieder hatte). Dazu die Erschöpfung durch die Behandlungen und der Schock der Diagnose und die Angst. Ich habe oft - sehr oft - mit meinem Mann geschlafen, ohne dass ich "Lust" hatte (natürlich mit meinem Einverständnis und ihm zuliebe). Trotzdem hat mir das etwas gegeben: das Gefühl nicht begehrt zu sein ist über Monate langsam dadurch verschwunden. Es hat mich ermutigt, dass er immer wieder geduldig und einfühlsam mich und meinen Körper haben wollte und nicht einfach aufgegeben hat. Ich habe mich dabei mit ihm gemeinsam an den neuen Körper gewöhnt. Unzählige Male habe ich währenddessen bitterlich geweint, weil die Angst und alles, was in den Monaten davor passiert ist, wieder hochgekommen ist. Aber auch das hat ein stückweit die "Fluttore" geöffnet und schrittchenweise etwas heil werden lassen. Und ja, das TAM nimmt das Östrogen und es hilft enorm, wenn man diverse Crems (hormonfrei) oder Gleitgele ausprobiert, es muss wirklich nicht noch obendrauf zu allem anderen wehtun. Wir haben unseren Weg gemeinsam gefunden und ich würde das mit "die Zeit heilt viele Wunden" umschreiben. Zum Arzt zu gehen, hätte mir eher das Gefühl vermittelt, mit mir stimme etwas nicht und ob das nun sehr ermutigend ist ![]() |
#2
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Danke Mohnblume für deine aufmunternden Worte. Ich gebe die Hoffnung nicht auf das irgenwann mal wieder etwas Normalität ins Leben kommt. Wenn man nicht selbst davon betroffen ist kann man sich auch schwer in sein gegenüber hinein versetzen. Ich bekomme das zwar alles live mit aber ich bin der gesunde. Das war nun mal auch kein Schnupfen den meine Frau hatte.
Danke nochmal für deine Zeilen |
#3
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Ich kann mich Mata68 nur anschließen. Diese Antihormontherapie ist DEFINITIV für dieses lustlose Verhalten verantwortlich. Für mich war es damals eine Katastrophe. Ich war tatsächlich asexuell. Ich hatte damals noch zusätzlich zum Tamoxifen dieses üble Trenantone bekommen. Somit war mein Verlangen nach Umarmung, Küssen, Zärtlichkeiten oder Sex gleich Null!!!
Ja sicher kommt dann das fehlende Selbstbewusstsein (wg. Narben etc.) noch dazu - aber das ist nur ein zusätzliches Problem und nicht der Auslöser für die sexuelle Unlust! Ganz klar. In den Eierstöcken wird das "Kuschel"-Hormon gebildet. Und wenn dieses u. a. unterdrückt bzw. "zerstört" wird, kann und möchte man einfach keinen Sex mehr. Es ist wie weggeblasen, dieses Gefühl. Es existiert nicht mehr. Für einen Mann ist das natürlich extrem schwer - meine Beziehung ist dadurch kaputt gegangen. Er hat sich seinen Sex halt dann bei anderen Frau geholt. Als ich das mitbekommen habe, habe ich die Beziehung sofort beendet. Na ja, irgendwie verstehe ich ihn heute schon, da dieser Zustand (mit Tam) ja quasi kein Übergangszustand ist, sondern über Jahre andauert. Wie gesagt: Eine große Katastrophe, dass wir Frauen so kastriert werden. Ich würde es nicht mehr nehmen. Geändert von Itzibitzi_ (08.03.2018 um 11:40 Uhr) |
#4
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hallo! also ich hatte kein tam, hormonnegativ und dennoch dauerte es seine zeit - der körper ist nunmal verletzt und die seele auch.
als die eierstöcke dann wirklich entfernt wurden, war eigentlich alles sogar besser. naja es war zeit vergangen. ich hatte mich wieder bewegt, sport gemacht, meinen körper in positiven kontexten erlebt. ich bin dann auch ein zweites mal erkrankt an BK, und, wiederum dauerte es, bis ich diesen kummer und die angst halbwegs überwinden konnte. ich kann nur sagen, dass es ja nicht immer gleich miteinander schlafen sein muss, man kann sich auch gemeinsam überlegen, auf was beide lust haben. kann ja auch "nur" kuscheln sein und geduld ist sowieso wichtig. beide haben ja hände, können sich umarmen, berühren, die nähe genießen, sich einfach daran freuen, beisammen zu sein. itzi, tut mir leid, deine erfahrung. alles gute, an alle! suzie
__________________
seit 2005 bin ich ein angsthase |
#5
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@Itzibitzi_ : Trenatone legt über die Hypophyse die Geschlechtshormone in den Eierstöcken lahm, das "Kuschelhormon" heißt Oxytocin und wird im Hypothalamus gebildet, nicht in den Eierstöcken.
Selbstverständlich hat Trenatone bestimmt eine Hammerwirkung auf das Gefühlsleben, tut mir sehr leid, was Dir dadurch passiert ist. Wir bezahlen bisweilen einen sehr hohen Preis für das Überleben. Wichtig aber für Maris Frage: Tamoxifen unterdrückt nicht die Eierstockfunktion. Im Gegenteil es aktiviert diese teilweise noch (deshalb entstehen z.B. bisweilen Eierstockzysten). Tamoxifen besetzt die Östrogenrezeptoren im Gewebe, das ist etwas völlig anderes als die Wirkweise von Trenatone. Und @Mari.fjr: Was Hedi1928 schreibt, halte ich zumindest für etwas, was man im Hinterkopf behalten sollte: wenn entweder Medikamente, oder die Herausforderungen der ganzen Behandlung(en) dazu führen sollten, dass sich eine Depression entwickelt, solltet Ihr Euch Hilfe und Begleitung suchen. |
#6
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Ich kann mich nur Mohnblume79 anschließen.
Deine Frau hatte die zweite Diagnose letztes Jahr? Da ist sie ja gerade erst mit der Therapie durch. Kurz nach der Therapie... Ich hatte keine Lust zu arbeiten, ich hatte keine Lust Freundinnen zu sehen. Ich hatte keine Lust fernzusehen, ich hatte keine Lust zu kochen. Ich hatte keine Lust auf meine Hobbys und ich hatte keine Lust auf Zukunftspläne. Ich hätte keine Lust auf Urlaub, ich hatte keine Lust auf ... Ganz ehrlich: Ich finde es nicht verwunderlich, dass mir auch nicht nach Sex war, hätte es eher andersherum verwunderlich gefunden. Und wenn ich dem TAM nicht die Schuld an der fehlenden Lust auf Arbeit, Urlaub oder IRGENDWAS gebe - dann denke ich, dass ich ihm auch nicht die Schuld an sexueller Unlust geben kann. Ich wäre froh, wenn ich glaubte, dass ohne Tamoxifen alles toll wäre - dass es nur die Tabletten sind. Aber Fakt ist: Ich glaube es nicht. Ich hasse es, wenn mir immer und immer wieder alle Geduld empfehlen. Trotzdem denke ich, dass es stimmt und natürlich müssen die Menschen, die uns lieben mit uns gemeinsam Geduld haben. "Jetzt geben Sie dem ganzen Mal ein Jahr und dann sehen wir weiter." sagte meine Hausärztin damals. Es hat mir nicht gefallen - aber letztlich läuft es darauf hinaus. Geduld. Geduld. Geduld. |
#7
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Hallo,
bei mir war ich nach Ende der Therapie mit meinen Kräften total am Ende. Es war als hätte die Chemo jeden Funken Energie aus mir rausgesaugt. Und das besserte sich auch nicht so schnell wie ich es mir gewünscht hätte, obwohl ich Sport machte und alles erdenkliche tat- ich blieb einfach kraftlos und deswegen auch letztendlich lustlos (hab seit Therapieende auch Tam bekommen). Das änderte sich erst als nach ca 1 Jahr meine Kräfte nach und nach zurückkehrten. Jetzt ist die Energie und damit auch die Lust wieder da. Aber unabhängig davon ist die Scheidentrockenheit wirklich ein extra Problem und auch gravierend, denn so ganz normale Gleitgele helfen gar nicht genug ![]() ![]()
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LG, Sky ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
#8
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Vielen Dank an alle für die lieben antworten. Ich werde sicher auch weiterhin Geduld haben auch wenn es schwer fällt. Was ich aus den antworten heraus gelesen habe das es nicht allein am Tam liegt. Da spielen Psyche Optik und Angst auch eine sehr große Rolle. Also Geduld Geduld Geduld.
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#9
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