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Alt 07.06.2005, 21:40
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Betreung im Krankenhaus

hallo christa, was Du schreibst kommt mir sehr bekannt vor: meine mutter ist am 12. dezember an bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. sie wurde am 18. februar operiert und war ab dieser zeit zum großteil in krankenhäusern auf ahb und zum schluss in kurzzeitpflege. die ignoranz des klinikpersonals und der ärzte (bis auf WENIGE ausnahmen) ist grenzenlos. da werden pillen vertauscht, lebenswichtige medikamente nicht oder falsch eingegeben, auch die verbale grausamkeit die meine mutter zum schluss erdulden mußte war schlimm. simple erleichterungen für einen sterbenden der sich kaum mehr selbst bewegen konnte waren zuviel: meine mutter lag offen gesagt in ihrer scheiße und die haben sie liegengelassen. ich war nicht da um ihr helfen zu können, war ständig beruflich unterwegs, wenn ich da war habe ich mit schwestern und ärzten geredet, im guten, aufbrausend, drohend. letztendlich war denen doch alles egal, wenn ich weg war war alles wie vorher, meine mutter hat täglich mehrfach mit mir telefoniert, geweint, gefleht, sie hatte große angst dort so auf sich allein gestellt zu sein. liebe christa ich verstehe dich sehr gut. verständnis für das gestresste pflegepersonal ok, auch ich bin in meinem beruf oftmals sehr gestresst, 12 stunden-schichten sind keine seltenheit, aber wenn ich einen kunden so behandeln würde, wie dort schwerkranke menschen behandelt werden, könnte ich meine sachen packen und bei mir geht es nur um banale autoversicherungen. was jetzt sehr wichtig ist: ich weiß man denkt das alles bricht über einem zusammen, man kann und mag nicht mehr reden, nachfragen, nerven, man möchte einfach nur seine ruhe. aber glaub mir, gib nicht auf, bleibe lästig, nur der informierte und aufmerksame patient hat eine chance. die ärzte merken auch sehr schnell wenn jemand etwas hintergrundwissen hat, da nehmen sie sich gleich ein wenig zusammen. und vorallem, selbst wenn dir im moment alles über den kopf zu wachsen scheint, streite deshalb nicht mit deinem mann, auch ich habe meine mutter angeblafft, einfach weil ich am ende war, habe mich zwar gleich dafür entschuldigt, aber es zerreisst mit noch heute das herz wenn ich da an mich zurück denke. zum schluss noch: die erfahrungen auf der internistischen abteilung der klinik rechts der isar münchen waren durchweg gut (ausnahme zwischenintensiv, aber die sind ja soooo gestresst, dass sie nicht einmal um ihre patienten kümmern, sondern sich lieber in der kaffeeküche verschanzen), hier wurde auf korrekte behandlung und aufklärung von patienten und angehörigen größten wert gelegt, kann ich nur empfehlen.
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