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Alt 05.03.2006, 15:39
Benutzerbild von Carpe1
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Standard AW: Dürfen Krankenhäuser / Ärzte alles?

Liebe, unbekannte Zoe!

Zu Deiner Frage möchte ich dir "meine" Geschichte als Angehörige kurz erzählen und allen, natürlich auch Dir, Mut machen sich zu wehren und die Halbgötter in weiß zu entzaubern.

Meine Tochter, 28, bekam im Dezember 2004 die Diagnose Hautkrebs, malignes Melanom, 3,35 mm Eindringtiefe nach Breslow, Clark Level IV an einer Uni-Klinik in Ostdeutschland gestellt. Wir waren im Schockzustand, die Prognose sehr schlecht. Es folgte das übliche Prozedere mit Entfernung des Wächterlymphknotens (ohne Befall) und die Entfernung des Sandfleckes (15 x 30 cm) vorsorglich, auf dem das Blödding gewachsen war, anschließend Hauttransplantation. Danach die übliche Behandlung mit Interferon 3 x 3 Mio/Woche. Alle weiteren Untersuchungen waren ohne Befund. Leider wurde aber ihre Schilddrüse durch die Interferonbehandlung vollkommen zerstört, sie wird jetzt lebenslang Hormone nehmen müssen und hat bis diese Diagnose in der selben Uniklinik gestellt wurde, 20 kg zugenommen.

Zwischenzeitlich hatte ich mich im Internet (auch im Krebs-Kompass) schlau gemacht und mir als Laien sind mehrere Ungereimtheiten aufgefallen, sodass ich meine Tochter immer stärker zu einer Zweitmeinung gedrängt habe. Mit viel Glück habe ich einen schnellen Termin bei Prof. Garbe in Tübingen ergattert (DER Spezialist für Hautkrebs in BRD) und was soll ich lange drumherum reden, es handelt sich tatsächlich um eine Fehldiagnose, es ist KEIN Melanom, es ist überhaupt kein Krebs.

Ich bin mir durchaus bewußt, dass meine Tochter Riesenglück hatte und ihre Schutzengel für ein paar Jahre verbraucht hat. Was ich aber damit sagen will, dass die erstbehandelnde Uniklinik es nicht für nötig gehalten hat, diese Ungereimtheiten zu berücksichtigen und sich Hilfe bei der führenden Klinik für diesen Krebs zu holen, das halte ich persönlich für schlichtweg verantwortungslos und deswegen haben wir auch eine Schadensersatzforderung gestellt, der sich übrigens auch die Krankenkasse meiner Tochter angeschlossen hat.

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit der Ärzte ihr Bestes tun und all ihr Fachwissen dem Patienten zur Verfügung stellen, allerdings bin ich auch fest davon überzeugt, dass heute nur noch ein mündiger Patient die besten aller Chancen hat.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein klein wenig Mut machen, alles zu hinterfragen, Dich niemals bspeisen zu lassen und denn Ärzten gehörig auf den Wecker zu gehen!

Ich wünsch Dir alles Gute!
Uschi
__________________
Carpe diem et carpe noctem
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