P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

[Gaby283]

Liebe Karo,

du bist noch viel zu jung, um ein Elternteil zu verlieren und ich stelle es mir sehr schlimm vor; du bist kein Kind mehr, aber auch noch nicht erwachsen. Es tut mir sehr leid, was du jetzt durchmachen musst. Aber ich hoffe, dass du genug Leute um dich herum hast, die sich gut um dich kümmern.

Meine Mama war auch erst 54 als sie vor 3,5 Monaten gestorben ist. Aber ich durfte wenigstens das Glück haben, sie fast 35 Jahre zu haben. Es ist mir nicht leicht gefallen, sie gehen zu lassen, denn sie war auch meine beste Freundin. Die Hirnmetastasen haben sie zu einem Pflegefall gemacht und es war besser, dass sie nicht mehr so lange daran leiden musste.

Ich wünsche uns allen, dass es da oben etwas gibt, unsere Eltern immer bei uns sind, und wir uns irgendwann wieder sehen.

Karo, pass gut auf dich auf!

Gaby

[Gaby283]

Hallo teufelchen,

dann gibt es ja noch hoffnung für mich kleine durchgeknallte kuh ich hoffe jedenfalls das es mich aus meiner lethargie rausholt... ich bin faul und lustlos... ausserdem bin ich ziemlich abgestumpft.. will oft alleine sein... nix interessiert mich so richtig... außerdem hab ich ab und an schmerzen und denke bei jeden ziepen das ich auch krebs habe... und hab angst... wenn ich dann mal wieder beim arzt war, sagt der es ist alles in ordnung... dennoch fühle ich die schmerzen ja doch.. normal ist das doch nicht... oder?

Natürlich gibt es noch Hoffnung für dich Keine Angst, während meiner damaligen Phase dachte ich, dass sie mich irgendwann in die Psychiatrie bringen müssen oder ich vorher wegen dem Herzrasen sterben müsste. Als ich das meiner Therapeutin erzählt habe, hat sie mich ausgelacht und meinte, dass ich ein absolut harmloser Fall sei . Über die Schmerzen und Vorsorgeuntersuchungen haben wir (Sylvia, Yvonne) uns einige Seiten vorher schon unterhalten. Die Angst, auch Krebs zu haben, ist irgendwie immer dabei. Eine Tante von mir hatte die "tolle Idee", dass ich doch mal eine Untersuchung machen lassen sollte, ob ich auch gefährdet sei, Lungenkrebs oder Gehirntumore (hatte der Vater meiner Mama) zu bekommen. Und wenn ich es weiß, was dann? Was bringt es mir? Man sollte versuchen, nicht jedes Zipperlein/Unwohlsein in die Schublade "unheilbare Krankheit" zu stecken. Denn von den Ärzten und meiner Mam habe ich gelernt: KREBS TUT NICHT WEH...

Auf alle Fälle wünsche ich dir viel Erfolg bei der Therapie. Es kann manchmal sehr anstrengend und emotional werden. Das wichtige dabei ist, dass man nicht aufgibt und seine Gefühle zulässt.

Viele Grüße

Gaby

[Loui]

an alle,

Mädels, liegt ihr heute alle in der Sonne ???

Hatte am Samstag Abend einen Besuch vom Trauertier. Wir sassen so schön draussen und haben gegrillt auf einmal liefen einfach die Tränen. Papa kann nie mehr grillen, nie mehr die Sonne und die Wärme geniessen. Ich finde es so ungerecht. Ich hab mir dann 4 Caipi gegönnt, fragt mich nicht wie sich mein Kopf gestern morgen angefühlt hat aua..., hab das Trauertier erfolgreich im Alkohlol ertränkt, nein keine Angst, das passiert nicht öfter. Jetzt sitz es zum Glück wieder fest verschlossen in seiner Kiste.

@ Gaby, wart ihr im Hospiz, fall´s ja, war es sehr schlimm ?

@ Yvonne, hast du dich wieder mit deinem besten Freund versöhnt ?

Ich drück euch , liebe Grüße Sylvia

[Kiwi]

Liebe Mädels

Leider nur huschhusch im Vorbeiflitzen - aber ich möchte unbedingt ein Lebenszeichen senden nach tagelanger Abwesenheit.

Nun, da mein bester Freund und ich eh letzten Samstag schon länger mit ein paar Freunden was vorhatten, sah ich ihn "automatisch" am letzten Samstag. Eigentlich gingen wir miteinander um wie immer - und trotzdem bin ich noch säuerlich. Wäre er mein Lebensgefährte, käme er mir nicht so einfach davon, ohne nochmals ein klärendes Gespräch zu führen.

Am Do abend sprach ich noch lange mit meiner besten Freundin. Sie und ich sind uns gewohnt, alles sagen zu dürfen, auch heikle Dinge. Sie meinte eben auch, ich sei übersensibel etc etc. die ganze Leier halt. Wobei sie ja auch "nur" recht hat. Es waren auch keine Vorwürfe, nur Feststellungen. Auch im Sinne von, ich solle für meinen besten Freund Verständnis haben.

Etwas sagte sie aber, das finde ich ganz wichtig - vielleicht auch ein Denkansatz für Euch?

Sie meinte, dass sie und meine anderen engsten FreunInnen nun über ein Jahr mitgelitten, mitgefiebert, mitgetrauert etc haben und ich mir auch mal überlegen soll, dass vielleicht sie (also meine Freunde) mal genug davon haben. Im Sinne von sie wollen dieses Mitleiden auch mal beenden können.

Ist noch schwierig, hier in ein paar Sätzen zu wiederholen, was wir lange diskutiert haben. Ich habe sie schon verstanden. Weil grad sie einen sehr viel älteren Freund hat und sie Angst hat, ihm könne was passieren. Sie meinte dieses "genug mitleiden" nicht böse, sondern mehr im Sinne von "Sehnsucht nach Sorglosigkeit haben und dies auch sagen dürfen".

Immerhin: auch sie hat ihren Papa schon verloren, sie weiss, wovon sie spricht.

Und apropos Sorglosigkeit: Habe mich heute spontan entschieden, mit einer Kollegin am nächsten Samstag an ein Open Air zu gehen (war ich ja sicher 10 Jahre nicht mehr!) wo wer wohl spielt??? Natürlich meine geliebten Depeche Mode! Kostet mich zwar fast 80 Euro, zusätzlich Benzin für die gut 1.5 stündige Fahrt hin und zurück. Aber ich freue mich wie blöd darauf! Zudem fahren wir noch am gleichen Abend wieder heim, zelten und unhygienische Sanitäranlagen tue ich mir nicht an.

Gestern war ich noch bei Mama. Da ist was Komisches passiert. Ein uralte Freundin von ganz früher, die sicher schon 10 Jahre nicht mehr eine Freundin ist (das Leben trennt einem halt einfach manchmal auch von Freunden) hat sich nach ca. 3 Jahren aus heiterem Himmel telefonisch gemeldet. Wie es ihnen (meinen Eltern) denn gehe. Tja, da musste Mama ihr eröffnen, dass es nur noch sie gibt. War ganz schön heavy zum Zuhören. War aber ganz stolz auf Mama. Offenbar kommt dies noch ab und zu vor, bei Leuten, die entfernter bekannt sind.

@Sylvia: Ich war am Samstag an einem Strassenfest und habe (weil mit Zug unterwegs) 4 Prosecco und 2 Margaritas getrunken - das hat einfach gut getan! *breitgrins*

Liebe Mädels, bei uns ist endlich Sommer und ich gehe nun heim, zuerst noch die Open Air-Tickets kaufen, dann zu Papa Blumen giessen und dann auf Balkonien!

Stabile, sonnige und sich heute sehr am Leben erfreuende Grüsse mit besten Wünschen an Euch, es möge Euch ähnlich ergehen, Yvonne

[teufelchen_26]

hallo an alle,

aach dieses wetter ist soo toll... bin ganz verliebt in die sonne..

@gaby danke für die lieben tipps

@sylvia wenn du schaffst es zu ertränken... bei mir ist das eher anders rum wenn ich betrunken bin werde ich immer melacholischer und traurig... bei mir verstärkt es alkohol eher

@ivonne uups waren wir am wochenende alle betrunken ? (reihe mich mal da rein)
bin in münchen und erfreue mich über des fußballfieber dass sogar mich angesteckt hat... und wir haben am fr gefeiert ;-)) die straßen waren voll und es war sehr lustig wieviele nationen da waren.. ;-))

leider spinnt mein magen weil ich es mal wieder übertrieben habe...

liebe grüße
und einen sonnigen start in die woche (hihi do ist ja feiertag jippiee)
nadine

[Gaby283]

Hallo Mädels,

wie ich sehe, gehts euch allen ganz gut ...auch ohne Allehol

@Sylvia, wir waren am Samstag im Hospiz. Mir gings schon einen Tag vorher irgendwie nicht so besonders, aber war ja klar, dass es wegen dem anstehenden "Besuch" war. Als wir in die Kapelle kamen, habe ich gleich die Schwester begrüßt, die dabei war, als meine Ma starb. Konnte meine Tränen echt nicht mehr zurückhalten. Ich hab mich bei ihr bedankt und von einer anderen Schwester bin ich noch ordentlich geknuddelt worden (hab ja sonst niemand, der den Job meiner Ma übernimmt ). Eine schöne Idee fand ich die Sache mit den Steinen. Für jeden Verstorbenen gab es einen Stein mit Namen. Nach der Andacht ging es an die Birke (sie stand vor dem Zimmer, in dem Mama lag) und jeder Angehörige durfte seinen Stein niederlegen, danach wurde die Geschichte von den zwei Bäumen vorgelesen. Ich konnte direkt in Mama's ehemaliges Zimmer sehen, da die Terrassentür offen stand. In dem Bett lag eine ältere Frau, die mit ganz leeren, traurigen Augen zu uns schaute. Das hat mich wieder etwas mitgenommen. Aber der anschließende Kaffeeklatsch hat mich wieder aufgeheitert.

In den letzten 3 Nächten träume ich nur noch Unsinn, man könnte fast meinen es geht um meine eigenen Todesängste....von einem Sturm, den ich zusammen mit meinen Eltern erlebe...von einer Flugzeuglandung im Wasser, bei der ich mich an Land rette und das Wasser steigt und steigt...jemand will mich vom gegenüberliegenden Fenster aus erschießen, trifft aber nicht. Leider habe ich die Träume nie bis zum Schluß durchgeträumt, werde vorher immer wach.

@Yvonne, ich denke, dass Männer anders mit Trauer umgehen, viel rationaler. Das habe ich bei meinen beiden Freunden festgestellt. Deswegen sage ich auch nichts mehr zu den beiden und rede mit ihnen nicht darüber.

Ich muss sowieso sagen, dass ich meine Freunde kaum mit meiner Trauer "belästige". Das meiste mache ich mit mir selbst aus und wenn was brennt, kann ich es einer lieben Kollegin erzählen, die mir - obwohl sie ihre Eltern in hohem Alter noch hat - gute Ratschläge gibt. Das genügt mir schon. Im Juni/Juli gehe ich in eine Trauergruppe, das hilft mir bestimmt weiter, die Dinge von einer anderen Seite zu sehen.

Tja, und heute habe ich mich am Telefon noch mit meinem Vater in die Haare gekriegt und nach vorheriger Ankündigung den Hörer aufgelegt. Meine Ma hat mir gesagt, dass ich mir nichts von ihm gefallen lassen muss. Er ist oft sehr ungerecht und man hat das Gefühl, ihm nichts recht machen zu können. Das ist sehr verletzend. Naja, es wird schon wieder werden. Nach der Aktion musste ich erstmal shoppen gehen und habe ein schönes Ohrgeschmeide von Swarovski erstanden

So, das wars erstmal für heute.

Viele Grüße
Gaby

[Loui]

Hallo Mädels,

@ Nadine: ja, ich hab es geschafft die Trauer zu etränken. Auf Dauer möchte ich das natürlich nicht machen, verstärkt hat der Alkohol die Trauer zum Glück nicht. Geht´s deinem Magen wieder besser ???

@ Gaby: da warst du aber trotz allem sehr tapfer bei deinem Hospiz-Besuch. Ich hätte es nicht geschafft. Spätenstens wenn ich das Zimmer gesehen hätte (und da lag ja dann leider wieder jemand drin) wäre bei mir fertig gewesen. Eine sehr schöne Idee übrigens für jeden einen Stein niederzulegen.

Solche komischen Träume kenne ich auch (immer an den Tagen vor den Tagen...) auf mich wurde auch schon geschossen bzw. ich bin auch schon mit dem Flugzeug abgestürzt, aber wie du es auch erlebst, man träumt diese Träume nicht zu Ende. Bevor das Flugzeug aufprallt bzw. einen die Kugel trifft wacht man auf – schweißgebadet und mit klopfendem Herzen – diese Träume hatte ich aber schon früher, also bevor das mit Papa passiert ist. Keine Ahnung was uns da beschäftigt...

Ja – Hut ab – dem Papa den Hörer auflegen. Da müsst ihr euch ja ordentlich gezofft haben. Schade, ich dachte es wäre besser geworden seit ihr zwei alleine seit. Ich wünsche dir dass ihr euch bald wieder versöhnt. Tut mir immer so weh wenn Kinder/Eltern verkracht sind. Muss halt immer dran denken dass ich mich nie mehr mit Papa zoffen kann ...und das konnten wir beide ja auch wirklich gut.

@ Yvonne: Meine Trauer mache ich inzwischen auch nur noch mit mir selber aus. Habe einfach gemerkt dass mein Umfeld genug davon hat wenn ich Ihnen was vorjammere. Ich rede in Gedanken halt viel mit Papa, mir tut es gut und es hilft mir. Ausserdem hab ich ja noch EUCH, hier kann ich alles loswerden und das hilft mit schon sehr viel.

Ich hab am Wochenende meinen Kleiderschrank aufgeräumt, wir haben ja nun endlich Sommer und da sind mir drei Nachtkleidchen von Oma in die Hände gefallen. So richtige schöne weiße Nachtkleidchen mit Spitzenträgern und Stickerei und wo auch doch die Initialen eingestickt sind. Sind bestimmt schon an die 80 Jahre alt. Die hatte ich im letzten Jahr mitgenommen als nach Opa´s Tod das Haus meiner Großeltern verkauft wurde und alles ausgeräumt werden musste. Hab sie mir schön blau eingefärbt und trag sie nun immer zu Hause. Oma und Opa hatten auch noch eine schöne alte Wäschetruhe aus so Korbgeflecht. Die steht jetzt im Schlafzimmer bei uns. Normalerweise steh ich ja nicht auf so alte Sachen aber die alte Truhe macht sich richtig gut zu dem modernen Stil.

Schöne Erinnerungen und Erbstücke – das ist leider alles was uns bleibt...

Mädels, ich wünsch einen schönen Tag, die Sonne scheint ja wieder herrlich, Bussi Sylvia

[susannek]

hallo
ich hab alles gelesen und mein beileid an allen hier. ich kann euch verstehen. mein papa wurde auch nur 63 und 5 tage bevor er 64 wurde ist er gestorben. genau an seinen geburtstag warseine´bestattung. er hatte vor einen jahr kehlkopfkrebs der laut ärzt weg operiert wäre dann kam bestrahlung. vor 4 wochen bekam wir die nachricht weil er so abgenommen hatte lungekrebs. er hatte am schluss nur noch 34 kg und war so schwach. er hatte mit dem sterben gewartet bis wir nicht da waren. er schlief mit offenen augen aus angst er wcht nicht mehr auf und die letzten 2 tage hatte er keine blick immer zur wand in der ecke. wenn man ihn ansprach sah er nicht sofoert zu uns erst nach dem 3 rufen. siet seinen tot weil ich ihn tot aufgefunden hab komm ich nicht mehr mit mir zurecht .ich verlor meine mama mit 7 und nun 29 mein papa. ich hab keine mehr ausser mein mann und meine kinder das ist aber nicht das selbe. ich hab oft streit mit meinen mann weil er will das ich los lassen soll und er findet das öters mal einen sekt trinke das ich mich damit krank machen würde. aber ich hab keinen mit dem ich über meinen schmerz reden kann. ok es ist erst 4 tage her als mein papa bestattet wurde aber ich weiss nun schon das der schmerz nicht aufhören tut. mit 7 sah ich wie mama gestorben ist und es tut heute noch weh. ich weiss wie ihr euch fühlen tut. und ich hoffe ihr hab recht das es nun einen besser geht der auf der andere seite ist.
susi

[teufelchen_26]

hallo susanne,

lass dich mal drücken das tut mir sehr leid für dich...

bei mir ist es jetzt 5 monate her, dass meine mum weg ist und ich finde irgendwann wird es ein wenig besser... falls dich das jetzt ein wenig trösten kann.. aber im moment ist es ja ganz frisch und es tut wahnsinnig weh

deinen mann verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wenn er meint du sollst loslassen. er sollte sich doch ganz lieb um dich kümmern wo es dir so schlecht geht... es ist doch erst 4 tage her

bei dem sekt sage ich dir auch wenns sich doof anhört: alkohol ist leider keine lösung... ich habe am anfang auch meine seele ein wenig versucht zu betäuben aber auf dauer ist das nicht gut für den körper


@sylvia

im moment gehts mal wieder mit den magen

ich trauere auch lieber alleine... ist mir lieber und da nehme ich mir auch meine zeit für... meine freunde können das eh nicht mehr hören...

liebe grüße @all
nadine

[Gaby283]

Hallo zusammen,

@Susanne: Tut mir leid, dass dein Vater gestorben ist und dass du deine Mama schon so früh gehen lassen musstest. Aus deiner Mail höre ich raus, dass du dich im Moment überfordert fühlst, was verständlich ist. Einerseits hast du die Kinder, die viel Aufmerksamkeit brauchen, andererseits hast du einen Partner, der deine Traurigkeit nicht versteht und dich nicht trösten kann. Ich habe keinen Mann/Kinder und kann meinen Gedanken meistens freien Lauf lassen und muss nicht für andere funktionieren, das macht die Sache vielleicht etwas einfacher. So wie du die Krankheit deines Papas beschreibst, musste er wohl sehr leiden. Ich weiß, dass hört sich immer sehr einfach an, aber du musst froh sein, dass er einschlafen durfte. Er musste sich nicht mehr lange quälen. Meine Mama ist vor 4 Monaten mit 54 Jahren auch an Lungenkrebs bzw. den Hirnmetastasen verstorben. Wenn man zurückblickt, wie meine Mama früher war und was die Krankheit aus ihr gemacht hat, dann ist es wirklich besser, dass sie einschlafen durfte. Natürlich bin ich oft traurig und frage mich nach dem WARUM. Aber die Antwort bekommt keiner.
Es ist enorm wichtig, über die Todes-Erfahrungen zu sprechen. Da du sehr jung deine Mutter verloren hast, steckt vermutlich noch viel Trauer - die du nicht verarbeitet hast - in dir. Vielleicht gibt es in deiner Nähe eine Trauergruppe?! Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du wenigstens Freunde hast, die dich etwas auffangen können.

@Sylvia: Das finde ich total schön, dass du von deinen Großeltern eine Hinterlassenschaft ist. Eine schönere Erinnerung kann man nicht haben. Leider habe ich von den Eltern meines Vaters gar nichts bekommen, als sie verstorben sind. Schade eigentlich!
Mit meinem Vater das wird schon wieder werden. Aber ich meine es halt gut und bekomme dafür noch eine drauf. So kann er mit mir nicht umgehen. Er ist halt sehr explosiv und wird schnell laut und das kann ich gar nicht ab. Er war mit Mama schon so, auch während der letzten Tage zu Hause, als es ihr noch einigermaßen gut ging. Das nehme ich ihm sehr übel. Sie hat damals schon gesagt, dass wenn er es nicht einsieht und sich nicht ändert, ich ihn fallen lassen soll....da bin ich halt schon sehr gutmütig, obwohl er mir schon Sachen an den Kopf geschmissen hat, die sehr sehr tief gingen. Und in solchen Situationen wünschte ich mir, dass lieber er hätte gehen sollen und nicht Mama.

Ich werde mir auch einige Lieblings-Kleidungsstücke von Mama mitnehmen. Sie passen mir zwar nicht, aber ich will sie als Erinnerung aufheben.

Ich wünsche euch einen schönen Tag. Die Sonne steigt mir langsam zu Kopf, denn im Büro ist es absolut hitzig und wir haben keine Klimaanlage

Bis bald
Gaby

[Loui]

@ Susanne: , es tut mir sehr leid dass du deinen Papa gehen lassen musstest, aber sie es als Erlösung für ihn an. Du schreibst so traurig was ich einerseits verstehn kann, da dich dein Mann leider nicht unterstützt, andererseits musst du aber auch an dich, deine Kinder und deinen Mann denken. Euer Leben muss weiter gehen und dein Papa möchte bestimmt nicht eine Tochter sehen die ihren Kummer mit Sekt betäubt. Hast du noch Geschwister oder gute Freunde denen du dich anvertrauen kannst? Ansonsten - wie Gaby bereits schrieb - eine Trauergruppe oder einen Pfarrer mit dem du reden kannst. Du brauchst ganz dringend Hilfe was wir dir hier teilweise auch bieten können aber das Forum allein hilft leider nicht.

@ Gaby: oh je, dass was du da schreibst mit Papa und dir liest sich leider nicht sehr schön. Mir tut der Satz weh wenn du schreibst lieber Papa gehen sollen als Mama. Einerseits verstehe ich es andererseits denke ich sei froh dass du ihn noch hast, egal wie er ist. Ja, man kann sich seine Eltern nicht aussuchen. Ich wünsche euch so sehr dass ihr eine Ebene zusammen findet. Kommt er eigentlich mit zur Trauergruppe?

Ja, ich bin auch ganz stolz auf die Hinterlassenschaften meiner Großeltern. Hab sogar noch Liebesbriefe die meine Oma so um 1935 bekommen hat. Allerdings nicht von meinem Opa (den kannte sie damals noch nicht), sondern von dem Vater von Papa´s Hausarzt (die Welt ist klein). Hatte teilweise echt Probleme die zu lesen weil sie natürlich ganz anderes geschrieben sind. Meine beiden Cousins haben Möbel usw. mitgenommen aber mir waren die persönlichen Sachen viel wertvoller.

So, jetzt wird mir umterm Dach zu warm...wir lesen uns, Bussi Sylvia

[Kiwi]

Hallo meine Lieben

Ich stelle fest, dass immer neue Leute (Frauen) zu uns stossen, sei es hier in diesem Thema oder generell bei den Hinterbliebenen. Ist ja einerseits leider logisch, aber es macht mich doch sehr nachdenklich... Eine junge Frau; Hexe 06, hat jetzt auch den Papa verloren, erst noch hatten sie so Hoffnung... Und wir wissen nur allzu gut, was nun alles abgeht: Leere, sich langsam wieder zurechtfinden, Trauer, Schmerz, Einsamkeit, Verlassensein-Gefühle etc etc.. Wenn ich lese, dass jemand ganz neu Mama oder Papa verloren hat, kommt so viel vom Februar wieder hoch. Mein herzliches Mitgefühl an alle, die eben jemanden verloren haben!

Meiner Mama gehts glaub derzeit nicht so gut, vielleicht macht das Trauertier grad einen Schub bei ihr? Eine neue Phase? Ich war am Montag abend spontan bei ihr und wollte sie bei Heimkehr mit einem griech. Salat überraschen. Als sie zufuhr und ausstieg, weinte sie. Ich war recht erschrocken, weil sie doch immer tapfer war. Ich fragte sie nat. weshalb. Sie sei am Grab gewesen und habe die Pflanzen gegossen. Es sei ihr so unglaublich eingefahren: "Nun liegt mein Mann hier und alles, was ich noch tun kann, ist ihm Wasser draufzuschütten". Nun, gut war ich spontan bei ihr, nach dem Essen und 2 Stunden reden ging es ihr wieder gut.

@Gaby: Du hast es geschafft, den Hospiz-Besuch! Was du berichtest, klingt sehr einfühlsam und schön - irgendwie beneide ich dich fast, dass ich so was nicht machen kann. Nochmals so ein Ritual abhalten, wo Papa seinen Körper verlassen hat. ICh finde, dass ist doch ganz enorm wichtig für die Trauernden. In der ersten Zeit mehrere Abschiedsrituale machen zu können. Im normalen KH hat das halt kein Platz. Ich fahre ganz oft am KH vorbei und gucke immer hoch zum 12. Stock und sende ein Bussi...

Gaby, wie sieht es zwischen dir und d. Papa aktuell aus? Wieder versöhnt? Wir können uns leider nicht aussuchen, wann Konflikte auftauchen - versuch, es abzuhaken und ein klärendes Gespräch zu führen. Ihm ist es sicher nicht wohl - er braucht dich...

@Sylvia: Wunderschöne Idee, die Spitzennachthemdchen einzufärben und zu tragen. ISt ja total in Mode und sieht sicher bezaubernd aus! Dass du so schöne Erbstücke mit so viel SINN zu dir genommen hast, ist richtig schön. Meine Oma ist vor 20 Jahren gestorben (die letzte Oma, die ich noch hatte), habe leider nichts mehr von ihr..

Meine Lieben, morgen ist schon wieder Feiertag und ich habe schon wieder Do, Fr, Sa und So frei! Am Samstag spielen ja meine geliebten Depeche Mode und ich sehe also einem freudvollen, sonnigen Wochenende entgegen.

Das selbe wünsche ich euch ALLEN - lasst die Wärme euch umarmen, Yvonne

[Gaby283]

Ein "Hallo" an alle,

ich habe mich gestern wieder mit meinem Vater "vertragen"...Das lässt mir natürlich auch keine Ruhe, wenn zwischen uns Funkstille herrscht. Habe ihn gestern angerufen und er ging total verweint ans Telefon. Ich habe ihn gefragt, warum er denn weine, ob das wegen Mama's Geburtstag ist. Er hat nur geschluchzt und meinte, dass es deswegen wäre. Aber ich glaube, dass meine Worte ihm auch zugesetzt haben. Leider kann ich mit meinem Vater nicht reden oder diskutieren. Wir sprechen eine andere Sprache, wenn ihr versteht, was ich meine. Er ist der Handwerker und hat seine Worte, ich die meinen, eher sensiblen und überlegten Worte. Wir müssen da halt einen Weg finden. Er geht auch nicht mit in die Trauergruppe.

Heute morgen haben wir uns um 8 Uhr auf dem Friedhof getroffen. Mama wäre heute 55 geworden. Es ist so schade, dass sie nicht hier sein kann und ich bin etwas traurig Ich habe ihr Grab gestern mit vielen bunten Schmetterlingen dekoriert, am Kreuz und an den Pflanzen. Sieht toll aus, wusste gar nicht, dass ich so kreativ bin Ich muss euch mal wieder Bilder schicken! War dann noch beim Bäcker und habe für eine Kollegin und mich Kuchen geholt. So will ich wenigstens Mama's Geburtstag hier unten feiern...vielleicht gehe ich nachher zu meiner Oma (ihrer Mama) und hole für uns was beim Italiener.

@Yvonne: Die Trauer holt uns alle immer mal wieder ein. Sicher ist deine Mama tapfer, aber vielleicht will sie dich auch manchmal einfach nicht mit ihrer Traurigkeit belasten. Ich bin oft überrascht von mir selbst wie tapfer ich in einigen Situationen reagiere und bekomme es auch von anderen gesagt, aber sobald ich dann alleine bin, kommen die Tränen.

Gestern stand ich auch vor Mama's Grab und überlegte, dass ich am liebsten alles da rein werfen würde, nur damit sie wieder da wäre. Ich würde auf alles verzichten, was mir immer wichtig war. Aber das bringt sie mir nicht mehr wieder.

Leider muss ich Freitag arbeiten. Gerne hätte ich ein längeres Wochenende für mich gehabt, da alle Freunde frei haben. Aber mein Chef hat sich entschieden, alte Unterlagen mit mir zusammen auszusortieren. Toll

Yvonne, ich wünsche dir ganz viel Spaß bei DM!!!!

Am Wochenende bin ich auf einen Geburtstag eingeladen, ca. 1 Stunde von Frankfurt entfernt. Da komme ich aufs Land und kann es mir gut gehen lassen.

Viele Grüße
Gaby

[Loui]

auch Hallo von mir,

@Gaby: freut mich sehr dass ihr euch wieder vertragen habt und besonders schön dass du auch den ersten Schritt dazu getan hast. Dir geht es heute sicher nicht so gut, ich kenn das Gefühl (...heute hätte er seinen Geburtstas gefeiert auf den er sich so gefreut hat..., gehofft hat ihn zu erleben...) aber schön dass du dich mit deinem Papa auf dem Friedhof getroffen hats. Deine Mama hat sicher vom Regenbogenland auf euch geblickt.

Muss euch gestehen dass ich ein gaaaanz langes Wochenende habe da ich am Montag auch noch Urlaub hab. Wir fahren ja zu meinen Schwiegereltern an den Bodensee worauf ich mich riesig freue da sie ganz ganz ganz lieb sind. Keinen Drachen als Schwiemu sondern Mama-Ersatz, sag auch Mami zu ihr . Sie haben so zwei kleine schmusige Hundeknäule (keine Ahnung wie die heisen) wo man nie weiß was vorne und hinten ist es sei denn sie bellen , der eine hat nach unserem letzten Besuch getrauert weil wir weg waren. Ich hab den ganzen Tag mit den beiden auf dem Boden gelegen und gespielt - supersüß - , hat mich wohl vermisst. Am Samstag morgen fahren wir dann weiter ins Allgäu zu meinem Schwager und Schwägerin. Da gibt´s dann wieder neue Dessous da meine Schwägerin in einem Dessous-Laden arbeitet und ich %%%% kriege - armes Konto

@ Yvonne: ich finde es ganz toll wie du dich um deine Mama kümmerst, sicher wird es noch viele Trauer-Situationen geben - für uns alle - da kann sich dein Bruder vermutlich ´ne dicke Scheibe abschneiden ..., ich denke es hilft euch beiden sehr viel da ihr ja auch darüber redet. Für mich ist es auch extrem wichtig zu reden und es stimmt, wenn man alles ausgesprochen hat, geweint hat, geht´s uns wieder besser.

Also, wir lesen uns dann erst wieder am Montag oder Dienstag, euch allen ein schönes langes Wochenende ohne Trauertiere und Dir, liebe Gaby, einen lieben Chef der Dich bei dem Wetter am Freitag hoffentlich früher gehen lässt. Ich umarme euch, liebe Grüße, Sylvia

[Kiwi]

Liebe Gaby

Heute ist der Geburtstag deiner Mama. Lass mich dich deshalb ganz besonders fest knuddeln - ich weiss, dass dieser 1. Geburi "ohne" schon ziemlich hart ist, "unser" Tag war ja am 17. Mai. Wir haben ihn auch ein bisschen gefeiert, wenn man von feiern reden darf. Besonderer Grabschmuck (deine Aussage "ich wusste gar nicht, dass ich so kreativ bin" unterschreibe ich also glatt, ICH wusste es auch nicht!) Dann ein gemeinsames Essen und irgendwie einfach beieinander sein.. allerdings ja mit Ex-Freund und Mama, nicht mit Bruder und Familie. Es war ja an einem MIttwoch und man hatte Stress...

Ich wünsche dir einfach, dass dieser Tag gut und lebbar über die Bühne geht. Er hat zum Glück auch nur 24 Stunden...

Dickes Bussi, Yvonne