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Hallo Fussel,
ich kann dir das alles momentan so gut nachempfinden. Heute war mein Vater im Krankenhaus (meine Ma ist noch zu Hause) und hat mit Ihrem Arzt gesprochen. Meine Mutter hatte zwischenzeitlich die Gallenblase entzündet, weil der Gallengang durch Tumorgewebe zugedrückt wurde. Daraufhin wurde ein Stent eingesetzt, was auch recht gut funktionierte. Dies ist jetzt aber schon ca. 5 Monate her. Jetzt hat meine Ma seit letzter Woche Dienstag hohes Fieber. Der Arzt meint, er wüsste nicht, woher es kommt. Vielleicht von der Chemo, könnte aber auch am Stent liegen. Essen kann meine Ma leider auch kaum noch etwas, da sie zuviel Wasser im Bauch hat, was wohl auf den Magen drückt. Jetzt war mein Vater heute, wie gesagt, bei dem Arzt und der hat ihm dann gesagt, dass es sehr schlecht aussieht für meine Mutter. Die Chemo, die sie im Moment bekommt, hat bisher nicht angeschlagen. Zudem sind Ihre Blutwerte sehr schlecht. Jetzt muss ich meine Mutter morgen ins Krankenhaus bringen. Da soll dann endlich mal was gegen das Fieber getan werden, und sie soll zudem künstlich ernährt werden. Ich bin heute echt schon den ganzen Tag fix und fertig. Ich weiß nicht, wie ich noch mit der ganzen Sache umgehen soll. Ich meine, das kann es doch jetzt noch nicht gewesen sein. Meine Mama ist erst 48 Jahre alt. Das ist doch noch kein Alter. Außerdem brauche ich sie so sehr. Aber sie hat so sehr abgemagert und ist nur noch ein kleines Häufchen Elend. Ich kann das einfach nicht mit ansehen. Ich versuche, Ihr immer wieder etwas zu essen anzubieten. Aber sie kann einfach nichts essen. Heute hat sie es gerade mal geschafft, zum Mittag eine halbe Scheibe Brot zu essen. Außerdem meinte der Arzt, dass er keine Alternativen mehr nach dieser Chemo hätte. Es gäbe nur noch eine Chemo aus Amerika. Patienten, bei denen diese Chemo aber nicht angeschlagen ist, hatten einen sehr qualvollen, schmerzhaften Tod. Mehr weiß ich jetzt nicht darüber. Ich weiß auch nicht, ob mein Vater das alles so genau verstanden hat, was der Arzt ihm gesagt hat. Mein Vater ist zur Zeit auch ziemlich durch den Wind. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich kann und will mich einfach nicht damit abfinden, dass es dann nichts mehr geben soll, was man noch machen kann. Ich verbringe jeden Tag viel Zeit bei meiner Mutter und versuche trotz allem den Tag so normal wie möglich ablaufen zu lassen. Aber sie schläft fast den ganzen Tag und ich sitze dann einfach da und warte auf die Zeit, wo sie wieder aufwacht und ich ihr etwas erzählen kann und versuchen kann, sie irgendwie ein wenig aufzuheitern. Sie weiß nicht, dass der Arzt gesagt hat, dass es schlecht um sie steht. Aber ich denke, sie fühlt das. Es geht ihr ja auch wirklich nicht gut. Ich glaube, ich könnte das nicht so wie du. Ich könnte meiner Ma dann nicht sagen, wie lange sie noch ungefähr hat. Ich würde wahrscheinlich die ganze Zeit nur weinen und kein Wort mehr rausbekommen. Aber man muss ja tapfer sein. Und in schwierigen Situationen hat man auf einmal Kräfte, die man vorher nicht kannte. Ich drücke euch für morgen ganz feste die Daumen. Vielleicht verläuft das Gespräch ja auch gar nicht so schlimm und der Arzt kann euch doch noch eine Behandlungsalternative vorschlagen. Ich hoffe jedenfalls das Beste! Liebste Grüße, Pamela |
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