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#1
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Hallo Ihr Lieben alle!
Ich habe schon oft überlegt, ob ich auf manche threads antworte und ich kenne diese schwarzen Löcher natürlich auch. Manchmal fehlt aber auch die Kraft. Nach der Diagnose war ich 4 Jahre hintereinander zur Kur und habe eine Psychotherapie gemacht. Im Moment bin ich bei einer Heilpraktikerin in Behandlung und ich weiß, dass ich einiges ändern muss. Ich versuche die schwarzen Löcher zu überspringen oder zu umschiffen und plane mir immer was Schönes. Auf den Höhepunkt freue ich mich dann. Ich sage nie mehr später, sondern jetzt und doch fällt es nicht immer leicht. Letzte Woche hatte ich meine Freundin auf Dr. Sehoulis Station besucht und danach wieder vom Krankenhaus geträumt und oft daran gedacht, was ich für Glück hatte. Im September feiere ich meinen 10. Geburtstag (den zweiten) und im März werde ich 40. ![]() Neue Bekannte wissen gar nichts von meiner damaligen Erkrankung und das Problem, keine Kinder mehr bekommen zu können, ist auch nicht mehr akut ... Oft denke ich mir, dass niemand weiß, wie viel Zeit er noch hat und dass wir mit dem kostbaren Gut Leben anders umgehen als Leute, die den Tod so noch nicht wahrgenommen haben. Ich weiß gar nicht, ob das jetzt alles blöd klingt, aber ich habe in den letzten 10 Jahren Vieles getan, was ich ohne die Erkrankung nie und nimmer gemacht hätte. Und es waren viele schöne Dinge, die mir sonst nicht passiert wären. Ich habe auch meine Kinder anders erzogen, versucht ihnen viel mitzugeben, weil ich nie wusste, wieviel Zeit habe ich. Denken Gesunde je darüber nach? Viele meiner Freunde kämpfen um Posten und Karrieren und Geld. Ich habe der Karriere ade gesagt und bin vom Gymnasium an die Grundschule gegangen. Dort bekomme ich so viel von den Kindern zurück und bin selbst wohl das größte Kind. Ich hatte bis jetzt mehr Glück im Unglück und weiß, dass mich nur mein Optimismus und die Zuversicht weiterbringen. Und die Probleme will ich ins Loch schubbsen. Weiß nicht, ob das jetzt alles richtig angekommen ist, aber ich habe es mal versucht. ![]() Haltet duch und versucht das Schöne zu sehen und euch auf etwas zu freuen. ![]() Ganz liebe Grüße aus Berlin von Netti |
#2
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Liebe Netti,
Schön das Du geantwortet hast. Und angekommen ist es auch was Du sagen willst. Ich stelle immer wieder fest das "1 Jahr danach" im Grunde zu kurz ist, ist das richtig? Auch ich mache eine Therapie, gehe nun ins 2te Jahr! Manchmal habe ich das Gefühl es wird alles nur schlimmer statt besser, es gibt Tage ( das waren bisher sehr sehr wenige) wo es mir gut geht. Freuen kann ich mich derzeit nicht, fahre emotional sozusagen Nulllinie. Meistens. In meinem Kopf dreht sich alles um diesen Krebs, auch um anderen Krebs den ich bekommen könnte oder schon habe und keiner hätte es gemerkt. Von den Problemen die die OP mit sich bringt oder gebracht hat mal ganz abgesehen. Aber das was Du schreibst zeigt mir das ich Geduld haben muss. Doch weiß ich nicht wie es derzeit weitergehen soll mit der Arbeit, wie ich ja schon schrieb bin ich nach meinem Job nicht mehr in der Lage irgendetwas zu machen, meine Familie leidet sicher darunter, Unterstützung von außen habe ich nicht. Nun ja, wie gesagt, ich suche noch nach meinem Weg.... Euch allen da draußen einen schönen Tag, liebe Grüße Murmelina
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Die helfende Hand findet man meist am eigenen Arm!
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#3
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Hallo Murmelina!
Du musst erst einmal dafür sorgen, dass es dir gutgeht.(scheiß Spruch). ich weiß. Stell dir vor, du hättest nur noch einen Monat, was würdest du tun? Niemand weiß, wie viel Zeit er hat und eins weiß ich, ich hab nichts zu bereuen. Vielleicht kannst du die arbeit noch mal etwas zurückfahren? Manchmal hilft auch ein Plan. Montag will ich das machen, dienstag das, Mittwoch jenes. In den Plan baut man sich auch Schönes ein. Also z.B.: Donnerstag will ich es nach der Arbeit schaffen, mit meinen Kids ins Kino zu gehen. Mach etwas, was für Euch alle schön ist. Seit meiner Krankheit habe ich auch ein ganz anderes Verhältnis zur Natur und mir ist klar geworden, dass ich nur ein ganz kleines Licht bin. Wenn ich hell leuchten will und nicht nur bisschen flackern, muss ich selbst für genug Sauerstoff sorgen. Kurz nach der Erkrankung dachte ich immer, die anderen müssen netter zu mir sein und mich bemitleiden und so, alles Quatsch musste ich feststellen. Die haben alle mit sich zu tun. Versuch doch erst mal zu überlegen, was du möchtest. Schreib es auf. Ich möchte z.B. nach Peru oder das, jenes ... Warum strengt dich die Arbeit an? Höre auf zu arbeiten. Lass dich krank schreiben. Ich weiß nicht, ob das bei dir geht, aber aus deinem Posting klingt eine tiefe Verzweiflung.... Ich hoffe, es geht dir bald besser Netti |
#4
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Liebe Murmelina,
es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Meine OP liegt schon 3 1/2 Jahre zurück und ich bin immer noch nicht wieder belastbar. Muss mir meinen Tag ganz genau einteilen, an arbeiten ist gar nicht zu denken! Wenn ich doch mal über meine Verhältnisse lebe, dann liege ich die nächsten 3 Tage platt, kann vor Erschöpfung nicht schlafen und habe Schmerzen in sämtlichen Muskeln und entlang der Wirbelsäule. Ich komm mir dann vor wie eine Batterie, die total leer ist. War im Oktober deshalb wieder mal im KH und wurde mit Verdacht auf Fibromyalgie entlassen. Zumindest wurde ich ernst genommen und nicht nur auf die Psychoschiene geschoben! Vielleicht googelst du mal ein wenig, ob das auch bei dir sein könnte? Mein Leben ist manchmal sehr mühsam und trotzdem genieße ich es! Ich kann noch da sein für meine Familie und viele schöne Erlebnisse mit meinem Mann und den Kindern haben. Seit Abschluß der Chemo bin ich ohne Rezidiv und bei meiner schlechten Prognose war das eher unwahrscheinlich. Und depressive Phasen gibt es natürlich, aber bisher hab ich mich immer wieder derrappelt. Ganz liebe Grüße und einen schönen Abend Margit |
#5
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Ich leiche mich einmal kurz hier rein, obwohl das Brustkrebs-Forum meine "Heimat" ist.
Falls noch wer hier lesen sollte, hier mein dringender Rat an Alle: Gebt Arbeit ab, gebt sie ab an andere, übergebt sie an "Gesunde"! Davon auch nicht die Kinder aussparen; es sei denn, sie sind noch im Baby-Alter. Natürlich gibt es diese unendlichen "schwarzen Löcher", ich falle auch 5 Jahre nach der Diagnose immer wieder hinein. ABER: diese körperliche Erschöpfung, die macht einen zusätzlich kaputt! Da hilft kein Planen, kein Durchorganisieren, kein "zusammenreißen". Da hilft nur: Arbeit abgeben, Pausen gönnen, ausruhen, schlafen, relaixen. Ich habe schon in der Reha erkannt, dass ich nicht mehr kann und am Ende bin. Und... habe danach sofort einen Rentenantrag gestellt. Der wurde dann auch bewilligt, weil der Arzt in der Reha meine totale Erschöpfung erkannt hat. Zu Hause habe ich zuerst die Wäsche an meinem Mann überreicht (wir waschen nur am Wochenende). Der hat anfangs viele Kleidung "verwaschen", aber das war mir egal. Ich hätte sie nicht mehr geschafft. Gekocht wird nur noch das Allernötigste und auch das nicht von mir. Ich schaffe es einfach nicht mehr. Am Abend kochen mein Mann und ich gemeinsam, weil ich (alleine in der Küche) schon zu oft den Gasherd vergessen habe (Danke Rauchmelder, noch nie warst du so oft im Einsatz). Geputzt wird nur noch sporadisch; allerdings räumt nun auch jeder selbst seine Sachen weg (vor meiner Diagnose undenkbar). Ich war teilweise rigoros mit meiner Familie, weil denen die Umstellung natürlich sehr schwer fiel. Aber ich KANN eben nicht mehr und das ist auch kein "Anstellen" oder "nicht wollen". Es geht einfach nicht mehr. Fazit: Alle, die glauben, es MÜSSTE wieder wie vor der Diagnose funktionieren, irrt sich. Klar gibt es Krebskranke, denen das gelingt. Aber für mich sind das Ausnahmen; große Ausnahmen. Verabschiedet euch von dem Gedanken, dass ihr perfekt sein müsst. Die Therapien haben eure Kraft aufgezehrt und euer Körper verlangt nur nach eines: RUHE. Freuen wir uns, wenn es einen Tag gibt, an denen wir wieder "fast" die "alte" gewesen sind und verzweifeln aber genauso wenig, wenn dann wieder Wochen vergehen, in denen wir kaum etwas zu stande bringen. Hört auf euren müden Körper und gebt ihm die Ruhe, die er benötigt. Alles andere ist Quälerei! Schöne Vorweihnachtstage wünscht euch Norma Diagnose Brustkrebs Nov. 2001, 7 Chemotherapien, Brustabnahme, Bestrahlungen, zur Zeit Anti-Hormon-Therapie |
#6
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Ja ja, mein Chemohirn. ;-)
Ich leiche mich nicht hier rein, ich "schleiche" natürlich. ![]() Und jetzt bin ich auch gleich wieder weg Norma. |
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