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  #1  
Alt 17.05.2007, 01:21
Lisi79 Lisi79 ist offline
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Ort: Landshut
Beiträge: 33
Standard AW: ein Muttertag ohne Mutter

Liebe Juliane,

nein, stark bin ich auf keinen Fall, ich würde es gerne sein, und spiele das meinen Geschwistern und meinem Vater immer vor. Aber am liebsten würde ich den ganzen Tag allein in meinem Bett liegen, weinen und an meine liebe Mama denken... So versuche ich mich halt abzulenken und gehe so oft es geht weg... aber wenn ich nach Hause komme holt mich alles wieder ein. Die Nächte sind schwer, weil da immer die gleichen Gedanken hoch kommen und die Angst.
Ich versuche oft zum Friedhof zu gehen, stehe dann vor dem Grab und versuche nicht zu weinen...

Es ist einfach zu schwer du realisieren, dass man sie nie wieder sieht oder mit ihr sprechen, lachen oder weinen kann.

Ich war auf deiner Homepage und fand es sehr schön, was du über deine Mutter geschrieben hast! Die Geschichte ihrer Krankheit hat mich traurig gemacht und mich an das Leiden meiner Mama denken lassen.
Ich finde es ist stark von dir, dass so auch auf diese Weise ihr Andenken in Ehren hälst.

Wünsch dir weiterhin alles Gute!
Stephanie
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  #2  
Alt 17.05.2007, 16:36
Benutzerbild von Bigga
Bigga Bigga ist offline
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Beiträge: 91
Standard AW: ein Muttertag ohne Mutter

Hallo, liebe Juliane,

ich habe mich dabei ertappt, dass ich gestern irgendwie hektisch, anders kann ich es nicht erklären, in allen Fotoalbem und loosen Fotos nach Fotos von Mama gesucht habe. Hinterher ist mir aufgefallen, dass meine Angst sehr groß ist, dass ich irgendwann vergesse, wie ihre Stimme, ihre Gesten ihr Aussehen war.

Leider kann ich nur mit meiner Freundin richtig darüber reden, denn mein Mann bzw. meine Schwester können mich nicht auffangen. Ich habe zwei Schwestern, zu der einen keinen Kontakt, zu der anderen wohl. Aber auch die Schwester, zu der ich fast regelmäßig Kontakt habe kann mich nicht auffangen. Leider habe ich sonst niemanden mehr, keinen Vater, keine Oma, niemanden. Und diese Gewissheit tut mir so weh! Ok. da ist noch der Lebensgefährte meiner Mutter, der heute 27 Jahre mit ihr zusammen gewesen wäre, aber zu dem hatte ich noch nie so ein inniges Verhältnis. Ist es möglich, dass ich meine Mama irgendwann nur noch als "graues Bild" in mir habe? Ich habe solche Angst davor Denn wenn ich an meinen Onkel denke, übrigens den einzigen von Mama´s Seite, der 1995 gestorben ist, dann habe ich irgendwie nur noch ein "graues Bild" in mir.

Sie fehlt mir doch so sehr und ich hoffe, dass Sie immer noch stolz sein kann auf mich, wie ich das mit meinen Kindern machen. Denn das war sie immer!! Ich hätte auch gerne so viel Kraft wie Ihr. Momentan habe ich einfach nur noch das Gefühl, dass sich ein schwarzes Loch nach dem anderen für mich öffnet.

Ich danke Euch dafür, dass Ihr mich hier anhört und ich soviele Dinge loswerden durfte.

Gruß

Birgit
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  #3  
Alt 15.05.2009, 14:16
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Beiträge: 279
Standard AW: ein Muttertag ohne Mutter

Meine liebe kleine Mami,

der 3. Muttertag ohne ´Dich ging vorbei, als wäre nie etwas gewesen, als wären alle Mütter der Welt da.

Auch Dein 54. Geburtstag ging gestern traurig und schleichend vorbei, als hätten wir nie auch schöne Zéiten gehabt.

Es fällt mir immer noch schwer, Dich loszulassen und zu akzeptiereen.

Ich habe Angst Mutti, dass es Dich irgendwo nicht mehr geben könnte.


Deine Juliane
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  #4  
Alt 17.05.2009, 17:53
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: ein Muttertag ohne Mutter

Ich habe solche Sehnsucht nach Dir
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  #5  
Alt 20.09.2009, 12:39
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Beiträge: 279
Standard AW: ein Muttertag ohne Mutter

Heute vor drei Jahren... ach man Mutti.

"Komm zurück" ist wohl sehr infantil, aber so gehts mir noch oft. Und ich bin manchmal sauer - warum bist Du gegangen? Selbstmitleid einer beleidigten Leberwurst...


Ich hab Dich lieb Mutti, so sehr. Und es ist traurig, dass ich das nur noch einem Forum sagen kann.

Deine Tochter
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  #6  
Alt 25.09.2009, 10:37
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Beiträge: 279
Standard AW: ein Muttertag ohne Mutter

Ich bin eine kleine Zitrone
weißt Du wo ich wohne?
Ich wohne am blauen Meer,
von ganz weit weg, da komme ich her.
Fleißige Hände haben mich geplückt und gepflegt
und dann in einer Kiste gelegt.
Ein Schiff mit Matrosen bringt mich zu Dir
und nun bin ich hier.
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  #7  
Alt 20.09.2011, 02:08
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Beiträge: 279
Standard AW: ein Muttertag ohne Mutter

Warum schreibe ich hier? Im netz?
Damit jemand es liest.
Um darüber sprechen zu können, ohne mit einer bestimmten person sprechen zu müssen.
Weniger allein sein. Trotz ständiger Gesellschaft.

5 Jahre. Wahnsinn Mutti. Es kommt mir vor als hast Du gestern verzweifelt geweint. Und vorgestern waren wir doch noch glücklich. Und die letzten hundert jahre trauere ich um dich.
5 jahre, in denen ich zwar nicht unglücklich war, ich es Aber nicht geschafft habe, dich loszulassen.
Manchmal stelle ich Mir vor, du hättest den krebs besiegt. Wir hätten Dann zusammen einen kletterkurs belegt. Meist bist du aber noch im coma im krankenhaus und wir werden dich bald wecken können Weil du im koma gesund geworden bist. Ab und an ist dann alles auch glatt und klar: du bist gestorben. Daran habe ich mich gewöhnt, sowas passiert. Du hast aber so gelitten. Das hat mich ziemlich Klein und wellig gemacht. Ich bin jetzt sozusagen eine miniaturausgabe deiner tochter in form eines wellblechs.
Ich denke an dich mutti. Du warst so alles, dass du keine lücke, sondern ein klaffendes universum hinterlassen hast. Leer, einsam und unendlich. Aber ganz hinten leuchtet es geheimnisvoll und noch weiter, unsichtbar für die augen, da sind all die jahre verborgen, die es dich gab.
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