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Alt 31.07.2007, 19:44
Benutzerbild von Anke LE
Anke LE Anke LE ist offline
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Registriert seit: 07.05.2007
Ort: Leipzig
Beiträge: 179
Standard AW: Der Kampf beginnt

Bin heut richtig traurig. Mach mir schon seit einigen Tagen Gedanken, ob wir nicht doch besser anders handeln sollen, als wir es letztendlich getan haben. Sprich: eine Zweitmeinung einholen, Papa überreden eine Reise nach Heidelberg oder Hamburg zu machen. Das ist ein Wechselbad der Gefühle. Mutti meint, die 2 Monate zwischen Diagnose und Einschlafen von Papa würden alles sagen: wir hätten ihn nur noch gequält und es wär im schwerer gefallen, zu gehen. Mein Freund meint im Übrigen auch das Gleiche.
Aber in mir tobt das Abwägen des Für und Wider: haben wir es vielleicht doch richtig gemacht und den Wunsch und Willen von Papa respektiert? Denn ich hab ihn schon nach der Diagnose gefragt, ob ich seine Unterlagen nach HD oder HH schicken soll. Aber das wollte er nicht.
Sicher, er ist wöchentlich immer schwächer geworden und vielleicht ist der körperliche Verfall (das schnelle Wasser, die Gelbsucht, die Mattigkeit etc.) auch ein Zeichen dafür gewesen, dass es ihm wirklich nicht gut geht und wir nicht diese winzig kleine Wunderchance hatten.
Ich weiß es nicht, ich bin einfach nur innerlich zerrissen. Die Ratschläge in den letzten Beiträgen haben mich zum Zweifeln gebracht, ob all unsere Bemühungen richtig waren. Aber hätte es dann nicht den Abschied "unnötig" in die Länge gezogen????
Eine Antwort für mich werd ich sicher nicht finden. Trotzdem hab ich nach wie vor die Gewißheit, dass Papa ohne Schmerzen und Angst eingeschlafen ist. Und nach wie vor bin ich für dieses Wissen unendlich dankbar. Auch wenn ich heut sehr traurig bin, dass er nicht mehr da ist.
Wie heißt es so schön? Es kann nicht jeden Tag die Sonne scheinen.

Nachtrag: Heut nachmittag hat ein Mitarbeiter der Krankenkasse von Papa angerufen. Er wollte mir lediglich mitteilen, dass er meinen Brief erhalten hat und sich alles durchgelesen hat. Er schien einigermaßen betroffen (ich zweifel halt immer alles an ), eine Stellungnahme wär aber frühestens in 2 Wochen möglich. Da sie sich noch mit der Klinikleitung in Verbindung setzen wollen.
Und was stand heut in unserer hiesigen Zeitung? Es soll ab Herbst eine Art Krankenhaus-TÜV geben, in der man nachsehen kann, wie das KH gegenüber anderen abschneidet hinsichtlich Service, bestimmten Operationen etc. Naja, mal sehen, wie das wieder geschönt wird.

Ich wünsch uns allen einen schönen, entspannten und kraftgebenden Abend.

Herzlichst aus Leipzig

Anke
__________________
Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935
Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum

eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise
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