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#1
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Hallo Alexandra,
ich kann gut nachvollziehen, was ihr gerade mitmacht, möchte dir von meinen Erfahrungen berichten. Im Herbst letzten Jahres sollte meine Mutter operiert werden - nachdem der Bauchraum geöffnet wurde, hat man festgestellt, dass der Krebs schon weit gestreut hat, und man nicht operieren konnte. (Weiß nicht, ob man das nun vergleichen kann, sie war 75 Jahre alt). Sie hat versucht zu essen, um wieder zu Kräften zu kommen - konnte aber nicht viel bei sich behalten. Die Chemo wurde dann trotz allem begonnen. Ihr Körper hat das aber nicht vertragen. Nur eine einzige Chemo konnte gemacht werden - ihr Zustand hat sich danach nicht wieder erholt. In ihren letzten Wochen haben wir sie rund um die Uhr betreut, sie war in der Zeit in einer Klinik - in ein Hospiz konnte sie leider nicht mehr verlegt werden, dazu war sie zu schwach. Trotz allem waren die letzten Wochen phasenweise sehr schön mit sehr tiefen Momenten. Aus heutiger Sicht wäre es vielleicht besser gewesen, die Chemo nicht zu machen .... aber wer weiß das schon ... und vorher weiß man es schon gar nicht. Für mich zählt auch der Wille des Kranken sehr viel. Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute Fred |
#2
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Hallo Silvia, hallo Fred,
danke für die Antworten. Ob meine Mutter die Chemo machen will, ich bin mir nicht sicher, sie sagt, sie will unbedingt. Meine Eltern sind mit dem Chefarzt der Gastroenterologie der Uniklinik befreundet, er ist auch ihr behandelnder Arzt. Die vorige Chemo hatte einen neuen Inhaltsstoff, der die Lebermetastase getötet hat, nun wird in der neuen Chemo dieser Stoff höher dosiert. Wie er heißt, weiß ich nicht. Sie nimmt an einer Studie teil und nun hoffen wir, dass sie vielleicht etwas bringt. Uns wurde gesagt, eine regionale Chemo solle nicht gemacht werden, weil diese die Lebensqualität verringern könnte, alles andere sei gut durchführbar, um ihre Leiden zu vermindern und ihr Leben zu verlängern. Dass sie sterben muss, wissen wir, es ist sehr hart. Sie weiß es nicht. Mein Vater hat, weil er mit der Krankheit nicht umgehen konnte, einen Herzinfarkt bekommen. Ihm geht es soweit gut, nur wenn er meine Mutter sieht und sie nicht isst, geht es ihm schlecht und man sieht ihm den nächsten Infarkt schon fast an. Er will alles versuchen, damit es ihr besser geht, allerdings macht er sie vermutlich wahnsinnig mit seiner Art. Ich weiß einfach nicht weiter, auf einmal sind es beide Eltern, die versorgt werden müssen, die sich beide schlecht fühlen und deren Ziele nicht zusammen passen. Ich weiß einfach nicht weiter, ich würde so gerne etwas finden, was meiner Mutter guttut und meinen Vater beruhigt. Hat irgendjemand einen Vorschlag oder eine Idee? Bin wirklich für alles dankbar... Viele liebe Grüße, Alexandra |
#3
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Hallo Alexandra,
es liest sich gut, dass sie die Chemo machen will und daraus Hoffnung schöpft. Ich wünsche euch, dass die Chemo gut anspricht und deine Mutter nicht zu sehr mitnimmt. Dass sie viel trinkt ist auch gut und sehr wichtig. Warum sie Flüssignahrung ablehnt (und besonders auch Ernährung über den Port) ist schwer zu sagen. Wie äußert sie sich denn dazu ? Nahrung zu verweigern kann ganz vielfältige Gründe haben. z.B. dass es nicht schmeckt - dass es nicht rutscht - dass man Angst hat vor Erbrechen - dass man nicht auf Klo gehen will .... Oft ist der Kranken nicht bewußt, wie sehr sie sich damit schadet ... oder ihr ist ihre Situation sehr wohl bewußt und möchte trotzdem nicht essen. Eine große Bandbreite von Möglichkeiten ... da hilft nur zuhören, was sie sagt ... aber nicht bedrängen !! ... Alternativen anbieten (Suppen, Reis mit Apfelmus, was sie vorher gerne mochte) Das mit deinem Vater ist doppelt tragisch. Bei Krebs ist es oft so, dass die Kranke sich "gezwungen" sieht zu sagen, das es ihr gut geht, damit sich die anderen nicht sorgen - und sich und anderen etwas vormacht. War dein Vater schon zur Kur ? Wäre vielleicht für alle Beteiligten gut. Alles Gute Fred |
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