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#1
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![]() ![]() ![]() warum machst du es dir so schwer ? Rein in die Kartoffeln , raus aus den Kartoffeln ? ![]() Ich kann dir sehr gut nachfuehlen, dass du verzweifelt versuchst, dem Forum - und damit auch dem Krebs den Ruecken zu kehren und es nicht schaffst. Wahrscheinlich meint auch deine Familie "dass es genug ist und du dich nicht mehr mit der Krankheit auseinandersetzen sollst" So laeuft es bei mir auch, sitze zwischen den Stuehlen, da im Moment ja rein koerperlich + gesundheitlich alles im Gruenen Bereich ist. Bin ich deshalb geheilt ? Die Seele ist es nicht. Nachts kann ich nicht schlafen, Tags ueber mache ich ein froehliches Gesicht und funktioniere. Nur hier, fuehle ich mich gut . Ist das morbid ? Ich denke nein. Hier gehoere ich nun mal hin, wir haben es uns nicht ausgesucht, aber hier ist der einzige Platz, wo wir traurig oder froehlich sein durfen, wo niemand uns erinnert, "dass wir ja wieder sooo gesund sind", wo wir Trost geben und empfangen koennen. Es belastet mich nicht, hier zu schreiben, ich druecke Daumen fuer alle, die es brauchen und trauere, wenn einer es nicht schafft. Ich stehe ja auch irgendwo auf der Liste, zwar weiss ich nicht, wo genau, aber von der Liste streichen geht leider nicht. Vielleicht denke ich in einigen Monaten anders darueber, doch bis dahin ist es noch weit.... Sei lieb gedrueckt und quael dich nicht so ![]() |
#2
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Hallo Daniela!
Ich mußte noch ein wenig feilen an meinem Text, deswegen war er in der Werkstatt ![]() Hallo liebe Nikita! Tja, wie soll ich das erklären? Ich denke auch an die vielen Menschen hier, habe auch Austausch im Forum, aber die Zeit, in der es hier so richtig "rappelig" voll war, in der wir so viele Gedanken ausgetauscht haben, in der ich gedrückte Daumen brauchte, die ist vorbei. Habe gerade neulich mal ein wenig hier gelesen und muß sagen, es war eine wertvolle Zeit! Ich weiß, daß meine Seele noch lange nicht wieder heil ist. Deswegen tut mir der Austausch hier auch gut (wir haben uns doch auch mal geschrieben, nicht wahr?). Aber doch fällt es mir schwer, meine Gedanken hier einzustellen. Weißt Du, wie ich es meine? Die Zeit ist irgendwie vorbei. Ich wünsche Dir alles Liebe und sage mal, lebst Du in Australien? Oder erinnere ich das falsch? Liebe Grüße, Leena |
#3
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Hallo Leena......bin froh das der Text nur in der Werkstadt war......
denn ich finde ihn wirklich gut.........ich kann dich verstehen das du etwas Abstand brauchst und sich deine Gedanken nicht mehr nur um die Krankeit drehen............ich wünsche dir nur das aller aller beste ......und vor allem gib deiner Seele die nötige Zeit .......... Daniela |
#4
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Hallo meine liebe Leena,
hab mich grad eben mal eingeloggt um mal wieder hier reinzuschauen.. ich find deinen Text wirklich toll.. wie geht es dir sonst so?? Ich hab am Montag meine 3. Nachuntersuchungen (Koloskopie, Oberbauchsonographie und Endosonographie), Dienstag folgt dann CT-Abdomen und Rö. Lunge- bin also jetzt grad am Abführen und renn zwischen Klo und Laptop hin und her.. Wünsch mir Glück für morgen.. ach ja ich wollte dich noch an was erinnern.. es ist Herbst.. wolltest du nicht die Rückverlegung so langsam angehen??? Liebe Nikita "So laeuft es bei mir auch, sitze zwischen den Stuehlen, da im Moment ja rein koerperlich + gesundheitlich alles im Gruenen Bereich ist. Bin ich deshalb geheilt ? Die Seele ist es nicht. Nachts kann ich nicht schlafen, Tags ueber mache ich ein froehliches Gesicht und funktioniere..... aber hier ist der einzige Platz, wo wir traurig oder froehlich sein durfen, wo niemand uns erinnert, "dass wir ja wieder sooo gesund sind", wo wir Trost geben und empfangen koennen." - Oh ich kann so mit dir fühlen, weil mir geht es ganz genauso.. ich kann nachts kaum schlafen, weil ich immer wieder daran denke was ist wenn der Krebs wieder zurückkehrt??- und das liegt nicht nur an den Untersuchungen die jetzt wieder anstehen.. nach außen hin.. versuch ich die alte zu sein wie vor meiner Erkrankung, aber vor allem auf arbeit funktioniert das nicht, mir fehlen einfach die Kräfte.. alle Aufgaben so zu meistern wie früher.. und das schlimme ist, das die Menschen in meiner Umgebung wahrscheinlich wie auf Knopfdruck vergessen haben,was ich für eine Erkrankung hatte.. und denken ich bin wieder ganz die alte.. nach außen hin versuch ich das ja auch zu halten, mit dem Ergebnis das ich jeden Tag völlig fertig nach Haus komme und ins Bett falle..Ich muß ja selbst gestehen das ich anfangs selbst dachte, jetzt biste wieder gesund.. jetzt kannste wieder auf volle Power gehen.. aber es geht nicht...Ich schaff es einfach nicht mehr.. Das macht mich grad am meisten fertig.. ich bin aber dabei da ein bissel was zu ändern- will jetzt von volltags auf halbtags runter gehen.. nur hier kann ich mal zeigen wie es mir wirklich geht.. das fand und ich finde ich nach wie vor immer wieder toll an diesem Forum.. du kannst dir alles von der seele schreiben.. und hinterher fühlst du dich doch ein Stück erleichtert.. Bis bald, Jana |
#5
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Liebe Jana
![]() so ist es : fuer die Umgebung sind wir wieder gesund - aber das ist truegerischer Schein. Klar, dass ich im Job gewissenhaft meinen Aufgaben nachgehe und alle Nachfragen, wie es mir heute geht (wartet da jemand auf etwas ???) mit froehlichem Laecheln positiv bejahe. Zu Hause geht das Spielchen weiter und wenn ich dann ins Bett plumpse, ueberkommt mich das nackte Elend, vor allem, wenn es zwickt und zwackt. Hier kann ich es rauslassen - das genuegt mir - ich kann die Worte abwaegen, die ich schreibe, ich kann mich mit anderen austauschen. So sind alle zufrieden - ich und die Umwelt, die ja auch nicht alle naselang von meinen innersten Wehwechen wissen will, trotz der Nachfragen. |
#6
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Liebe Jana, liebe Nikita,
in vielem, was ihr schreibt, finde ich mich wieder. Auch ich machte die Erfahrung, dass viele meiner Kollegen und Bekannten vergessen haben, dass ich einmal so krank war. Ist ja klar, man sieht es mir ja nicht mehr an. Aber ich habe inzwischen auch gelernt "nein" zu sagen. Ich weiß, was ich mir zumuten kann und was nicht mehr. Liebe Jana, ich glaube, das Wichtigste ist erst einmal zu akzeptieren, dass man nicht mehr so leistungsfähig ist, - das "auf volle Power gehen" klappt nicht mehr, jedenfalls fürs Erste nicht. Man muss Nachsicht mit sich selbst haben : " Ja, ich kann nicht mehr so wie früher, aber das ist ok nach all dem, was ich durchgemacht habe." Gib dir, deinem Körper, noch Zeit, du bekommst wieder mehr Kraft . Ich habe jetzt soviele Stunden wie vor meiner Erkrankung und stecke es erstaunlich gut weg. Noch vor zwei Jahren fühlte ich mich mit der gleichen Stundenzahl überfordert. Es ist gut, dass du stundenmäßig reduzieren willst. Dann hast du auch wieder mehr Freude am Leben, weil dir Zeit für dich bleibt und gerade wir brauchen diese Zeit, weil für uns ein harmonisches ausgeglichenes Leben wichtig ist, Stunden, in denen wir die Kraft sammeln, die wir für unsere Arbeit brauchen. Für deine Untersuchungen halte ich dir ganz fest die Daumen . Liebe Leena, wie schön, dass du deine Geschichte wieder eingestellt hast. Ich umarme dich einmal ganz fest. Liebe Grüße B ![]() |
#7
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Liebe Leena,
eigentlich wollte ich ja schon gestern meinen Senf zur Bratwurst bringen. ![]() Genaugenommen bin ich auch schon öfter zu Deinem Haus hier gegangen, habe im Vorgarten gestanden und überlegt, wie ich Dir vielleicht nahelegen könnte, nicht auszuziehen. Dann habe ich gedacht, daß ich das wohl nicht darf, daß es jedermanns eigener, freier Entscheidung überlassen sein sollte, wann er ein Haus wieder verläßt. Und dennoch regt sich mein Egoismus immer mehr, der sagt: Bleib doch bitte hier! Ich bin noch recht neu in dieser Gegend und kenne mich noch nicht so aus. Deine Erfahrungen sind so wertvoll für mich. Wo der Bäcker ist und wo der Metzger hat man mir beim Einzug - eine Parallelstraße weiter, Du weißt schon - gleich gesagt. Die Grundversorgung ist also gesichert. Und auch den Dachdecker kenne ich bereits, der allerdings bei diesen winterlichen Temperaturen eine Weile brauchen wird, um meinen Dachschaden notdürftig auszubessern. Sachinformationen können einem viele Menschen geben, auch solche, die selbst gar nie in dieser Gegend gelebt haben: Sie schlagen einfach den Stadtführer auf und sagen: Die Straße, in der Sie jetzt leben, zeichnet sich durch diesen besonderen Baustil aus. Und Kinderbetreuung gibt es - laut Stadtplan - da drüben. Aber die Erfahrung, wie es ist, in dieser Stadt zu leben, haben sie nicht gemacht und können nur vom Hörensagen etwas Vages mitteilen. Du und auch Nikita und viele andere hier - Ihr gehört zu denen, die wissen, was es bedeutet, hier Bürger zu sein. Ihr habt nicht vergessen, wie Ihr Euch am Anfang gefühlt habt, völlig fremd in dieser neuen Umgebung (es ist tröstlich für neu Hinzugezogene davon reden zu hören). Ihr wißt auch, wie lang die dunklen Winter hier sein können (alle, die aus den mittleren Breitengraden hier heraufgezogen sind, haben damit zu kämpfen und schöpfen Mut aus Euren Worten, denn Ihr wißt, was jetzt guttut). Nicht zuletzt verhindert Ihr hier in dieser Stadt vielleicht sogar eine Massenhysterie, denn was würde wohl passieren, wenn nur Neulinge hier zusammenwohnten? Alle würden herumirren und sich gegenseitig verunsichern. Nach und nach würden alle zu glauben beginnen, daß dieser Winter nie ein Ende nimmt. Nicht auszudenken! Was mir aber persönlich an Euren Erfahrungen ganz ganz wichtig erscheint, ist dies: Nicht nur zu hören, daß der Frühling wiederkehrt, sondern auch, wie anders er ist als in der Heimatgegend. Und daß der Überfall zwar vorbei ist, die Polizei da war und alles geregelt hat, aber die Angst vor dem Räuber noch nicht verschwunden ist. Wird er wiederkommen? Vielleicht bricht er aus dem Gefängnis aus (diese Einrichtungen scheinen hier nicht sehr sicher zu sein)? Und so gut es ist zu wissen, daß die Polizei regelmäßig ums Haus patroulliert: zwischendurch bleibt man mit der Angst allein. Und da eben ist es gut, sich mit den Nachbarn austauschen zu können. Aber ich drehe mich im Kreise mit diesen Überlegungen... Ich könnte auch gut verstehen, wenn Du nicht Dein ganzes Leben hier an diesem Ort verbringen wolltest. Wie gesagt, es ist der Egoismus, der mich wünschen läßt, die rosa Rose solle in Sibirien blühen. Liebe Leena, ich hoffe, ich habe Dich mit diesem Besuch nicht überfallen! Darf ich bei Gelegenheit wieder bei Dir hereinschauen? Herzliche Grüße sendet Dir Deine Linnea
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat. Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung. - Christine Busta - |
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