![]() |
![]() |
|
#1
|
|||
|
|||
![]()
Hallo zusammen,
bin nun seit 3 Stunden aus der Klinik zurück. Mein Papa hat heute noch keine Chemo erhalten. Dafür gab es, für mein Verständnis, eher schlechte Nachrichten ![]() Mein Papa soll, wenn er einwilligt, mit einer relativ neuen Chemo behandelt werden. Das Medikament ist zwar schon in Dt. zugelassen, aber noch in Studien. Es heißt Docetaxel. Zusätzlich wird Carboplatin und Cetuximab gegeben. Es soll über mindestens 4-6 Zyklen gehen. Morgen soll er sagen ob er das möchte bzw. es muss noch ein Ausschlag an den Unterarmen geklärt werden, welchen er auch seit diesem Jahr hat und auf die allergische Reaktion auf das blutdrucksenkende Medikament zurückgeführt wurde. Was aber eben nun auch eher eine Vermutung ist... Ich fühle mich nach ein paar Stunden in der Klinik völlig ausgelaugt. Ausgelaugt, wegen den Nachrichten. Ausgelaugt, von dem Mut machen. Ausgelaugt, weil ich soooo Angst um meinen lieben Papa hab ![]() Ich würde ihm gern helfen und es steht nicht in meiner Macht das zu tun. Es ist zum Verzweifeln.. Sehr deprimierend waren für mich die Informationsblätter über die Chemo und die Studie. Begonnen hat das Blatt mit: "Lieber Patient, wie Sie schon in einem ausführlichen Gespräch erfahren haben, leiden Sie an einem bösartigem Lungentumor. Da in dem lokal fortgeschrittenem Stadium oder bei metastasierenden Karzinom, eine Bestrahlung oder eine Operation von den Ärzten nicht in Betracht gezogen wird, soll mit der Chemo ein Erfolg erzielt werden." So ähnlich war der Wortlaut ![]() Ziel sei, laut dem Oberarzt, zwar schon die Verkleinerung und die OP, aber es hörte sich für mich eher unwahrscheinlich an. Für meine Eltern und mich schon ein Schlag, nach den hoffnungsvollen Worten letzte Woche..oder bin ich gerade zu negativ?? Ich bin total wirr und meine größte Angst, gilt der, daß ich meinen Papa leiden sehen muss... LG Jeanette |
#2
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Jeanette,
das sind ja wirklich Nachrichten, die einem zuerst einmal den Boden unter den Füssen weg zieht. Ich denke aber hierbei, dass Ihr heilfroh sein könnt, dass die anderen evtl. Tumore vor einer Operation entdeckt wurden. Denn stell Dir mal vor, man hätte Deinen Vater nun operiert. Und dass eine Lungen-OP mitunter eine der schwersten OP`s ist, steht ausser Frage. Derart geschwächt, wären dann erst die weiteren Tumore entdeckt worden, das wäre fatal. Denn ein derart geschwächter Körper könnte dann womöglich eine so starke Chemotherapie gar nicht mehr verkraften. Darum, höre auf die Ärztin und halte Dich nicht so an den Aussagen fest. Woran Du Dich jetzt klammern kannst ist, dass man mit der richtigen Chemogabe schon ganz tolle Erfolge erzielt hat. Jetzt ist einfach nur Geduld und Gottvertrauen angesagt. Bleib stark, Du liebe Tochter - Papa wird es Dir danken Liebe Grüsse Ulla |
#3
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Jeanette!
Ich kann zu gut verstehen,wie es Dir jetzt geht! Ich habe den Kampf meiner Mama auch lange begleitet!Besser gesagt:Wir haben gemeinsam jeden Tag aus Neue gekämpft.Wichtig ist, dass Du oder Deine Familie jetzt ganz ganz fest zusammen halten müsst! das gibt dem Betroffenen Sicherheit!In den Chemopausen war meine Mutter überglücklich, wenn all ihre Lieben um sie herum waren!Wir haben immer gesagt: Nicht nur Du fängst an zu kämpfen-nein, wir kämpfen gemeinsam als Familie!!!!Das das nicht immer einfach war und ich fürchterlich in Tränen ausgebrochen bin, sobald ich die Tür hinter mir geschlossen habe brauche ich Dir nicht zu erzählen! Versuch stark zu sein! Hol Dir Hilfe bei einem guten Freund oder in der Familie! Reden hilft! Verkrieche Dich nicht mit Deiner Trauer und Verzweiflung in eine Ecke! Das macht es nur noch schlimmer!Ich war jeden Tag bei meiner Mama und möchte keinen missen!LG, Chrissy |
#4
|
|||
|
|||
![]()
@ Ulla: Genau das hat die Ärztin auch gesagt, daß es schlimmer gewesen wäre zu operieren und dann zu sagen, man hätte nichts erreicht, da andere Herde aktiv sind. Ausserdem könnten Zellen auch schon bsp. in der Leber sein und man sieht sie nicht. Deshalb ist im Moment die Chemo die Wahl.
Ich hoffe dieser fiese Zellklumpen spricht darauf an ![]() Morgen geht nun die Chemo los. Aber mit einem anderen Präparat. Die Ärzte meinten wegen dem Hautausschlag, den er sowieso schon hat, wäre es sogar lebensbedrohlich, wenn sie ihm dieses Docetaxel geben würden!! Das Zeug verursacht schon als Nebenwirkung eine schlimme Akne, ich will nicht wissen, wie er dann aussähe. liebe Ulla ich hoffe dir gehts gut!! Deine Jeanette |
#5
|
|||
|
|||
![]()
@ Chrissy:
Es ist genauso wie Du es beschrieben hast. Man hält zusammen und hält die Hoffnung immer aufrecht und das ist gut so! Aber wenn ich zuhause bin, dann gönne ich mir die Verzweiflung. Es fällt mir nicht schwer, meinen Eltern eine Stütze zu sein. Es kommt auch nichts anderes in Frage, aber zuhause bei meinem Mann bin ich einfach auch die traurige Tochter ![]() Ich bin froh meinen kleinen Sohn zu haben, der mich immer wieder zum Lachen bringt. Auch meinen Eltern bedeutet er so viel! Er kennt keine schlimmen Krankheiten, keine Sorge. Das bringt so viel Leben und Freude ![]() Hattest Du auch, nach solchen Nachrichten Albträume? Bei mir war das letzte Nacht ganz schlimm. Es geht immer um den Krebs. Ich möchte gar nicht ins Bett gehen... Vielleicht hast Du morgen ein paar gute Gedanken für meinen Papa? Das er die Chemo gut verträgt?? Wär so lieb ![]() LG Jeanette |
#6
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Jeanette,
drücke deinem Papa auch für morgen die Daumen. Ich kann dich gut verstehen. In den ersten Monaten haben sich meine Gedanken auch Tag und Nacht nur um den Krebs gedreht. Man glaubt, wahnsinnig zu werden, und alles Andere erscheint so belanglos. Abends, vorm Einschlafen ist es am schlimmsten, man versucht sich zu zwingen, nicht dran zu denken, aber es klappt natürlich nicht ![]() Es ist gut, dass du deinen kleinen Wonneproppen hast. Wie alt ist er denn? Meiner ist 5 und mein Papa hat auch für ihn gekämpft. Unsere Papis brauchen diesen Kontakt, weil die Kleinen Normalität bedeuten und von der Krankheit ablenken, und sei es nur für einen Augenblick. Mein Papa hat es nun erstmal - naja, will nicht zu laut prahlen - geschafft. Wir bangen vorm nächsten Kontrolltermin im Februar. Ja und nun, ist er weniger mein Einschlafgedanke. Jetzt bin ich in Gedanken bei vielen aus dem KK. Besonders bei unserer lieben Ulla - diesem wunderbaren, einnehmenden Wesen. Bin sicher, auch sie drückt deinem Papa für morgen die Daumen. Alles Liebe für dich und deinen Papa
__________________
Engel ![]() Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. |
#7
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Jeanette!
Ich denke ganz bestimmt an Dich und an Deinen Papa!Ich kann nur sagen, dass nicht jeder so starke Nebenwirkungen unter der Chemo hat! Meine Mama hat die Chemo bekommen und ist zackig aufgestanden und mit uns spazieren gegangen oder in die Stadt gegangen! Keine Ahnung wie sie das so wegstecken konnte! Andere waren müde und erbrechen, anderen geht es total gut! Ich hoffe für Euch, dass er es gut vertragen hat heute!!!!Mein Würmchen das genau 8 Wochen alt ist, bekommt von dem ganzen Elend und der Trauer zum Glück auch nicht viel mit!Neun Monate im Bauch hat sie den ganzen Schmerz und die Wut über die Krankheit meiner Mama aber bestimmt mitbekommen. Man sagt ja, dass Ungeborene die Gefühle der Mama mitbekommen! Da hatte ich schon arge Vorwürfe an mich selbst, da ich ja 9 Monate nur geheult habe! Ich habe aber immer gesagt, dass ich alles abstellen kann-ich rauche nicht, nehme keine Tabletten oder Alkohol ein, aber meine Gedanken und Traurigkeit/meinen Kopf-den kann ich nicht abstellen!Naja, sie hat es ja zum Glück gesund überstanden und Mama durfte sie kurz erleben!Was Deine Albträume angeht, da tust Du mir echt leid!Aber wie gesagt, den Kopf kann man leider nicht abstellen! Du verarbeitest nachts alles! Ich habe auch viel geträumt, aber einschlafen konnte ich immer gut, da ja die "Denkerei" total müde macht und auslaugt! Oder? 2 Stunden im Krankenhaus am krankenbett und man fühlt sich total geschafft oder?Schreib mal, wie es ihm ergangen ist heute! Ich schau abends nochmal rein! Drück Dich! |
#8
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Jeanette!
Ich kann zu gut verstehen,wie es Dir jetzt geht! Ich habe den Kampf meiner Mama auch lange begleitet!Besser gesagt:Wir haben gemeinsam jeden Tag aus Neue gekämpft.Wichtig ist, dass Du oder Deine Familie jetzt ganz ganz fest zusammen halten müsst! das gibt dem Betroffenen Sicherheit!In den Chemopausen war meine Mutter überglücklich, wenn all ihre Lieben um sie herum waren!Wir haben immer gesagt: Nicht nur Du fängst an zu kämpfen-nein, wir kämpfen gemeinsam als Familie!!!!Das das nicht immer einfach war und ich fürchterlich in Tränen ausgebrochen bin, sobald ich die Tür hinter mir geschlossen habe brauche ich Dir nicht zu erzählen! Versuch stark zu sein! Hol Dir Hilfe bei einem guten Freund oder in der Familie! Reden hilft! Verkrieche Dich nicht mit Deiner Trauer und Verzweiflung in eine Ecke! Das macht es nur noch schlimmer!Ich war jeden Tag bei meiner Mama und möchte keinen missen!LG, Chrissy |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|