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  #106  
Alt 12.01.2008, 01:27
Benutzerbild von Bianka.N.
Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben,
wir haben heute den ganzen Tag auf den Anruf gewartet aber dieser kam erst in den frühen Abendstunden, das aus OP-Engpässen erst am Montag ein Termin für meine Mom eingeplant ist.

Ich hoffe sehr, das sich ihr Zustand übers Wochenende nicht noch weiter verschlechtert und sie dann noch eine Not-OP vornehmen müssen.
Ich habe nun meine Grippe soweit mit Antibiotika überstanden, so dass ich mich morgen endlich wieder zu meiner Mom traue. Meine Angst war zu groß, dass ich sie auch noch mit diesem Virus anstrecke.

Ich werde morgen nochmal versuchen mit meiner Mom zu sprechen, ob sie den Eingriff wirklich noch möchte? Denn auch wir wollen natürlich auf keinen Fall etwas entscheiden, was nicht in ihrem Sinne ist aber ich denke auch mit einem künstlichen Gallenausgang, ist eine Lebensverlängerung noch erträglich oder was könnt ihr dazu sagen ? Habe hierzu im Forum und im Internet nicht all zuviel gefunden.

Liebe Kathleen, nun haben unsere Mütter am Montag fast das gleiche Schicksal zu ertragen und ich hoffe ganz fest, das sie es Beide gut überstehen. Für uns wünsche ich mir die Kraft, weiterhin so tapfer an ihrer Seite zu stehen und doch auch unseren Alltag zu meistern, was wirklich nicht leicht ist !

DRÜCKT BITTE GANZ FEST DIE DAUMEN

Auch von mir traurige Grüße an alle
Bianka
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  #107  
Alt 13.01.2008, 23:16
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

ein letzter Eintrag vor dem morgigen entscheidenten Tag.

Wir sind gestern 1 Stunde 40 Minuten nach München gefahren und ich habe versucht, das Antlitz meiner Mama ganz tief und fest in mir zu verankern. Ihr Anblick war überhaupt nicht erschreckend. Michelle war sogar enttäuscht, dass an der Oma nur "so wenige" Schläuche waren... Sie hatte eine frische Hautfarbe, eine ganz weiche Haut und sie hat mit ihren 63 Jahren praktisch gar keine Falten. Sie hat schon kränker und erschöpfter ausgesehen, man würde nicht vermutzen, wie krank sie ist.

Heute abend haben wir uns telefonisch von ihr verabschiedet und ich habe ihr noch einmal unter Tränen gesagt, wie sehr ich sie liebe, dass sie die tollste Mama ist, die ich mir wünschen kann und ich sie auf keinen Fall verlieren möchte. Sie ist gefasster. Meine Eltern haben heute über die Beerdigung gesprochen und auch, dass meine Mama nochmal ihren Sohn sehen möchte, der sich seit 2,5 Jahren nicht mehr blicken lassen hat. Sie möchte sich verabschieden... All diese Punkte sind von meiner Mama ausgegangen, sie ist doch viel stärker als ich dachte.

Sollte der Eingriff morgen positiv verlaufen, werden wir sicherlich nächste Woche in aller Ruhe daheim Gelegenheit finden, all die Dinge auszusprechen, die wir schon lange gerne ausgesprochen hätten.

Unser Umzug stresst uns ziemlich, umpassender hätte er nicht kommen können. Wir pendeln täglich um Kartons und anderes ein- und wieder auszupacken.

Liebe Bianka, unsere Mamas haben morgen einen weiteren schweren Gang vor sich. Ich hoffe ganz fest, dass es für beide den gewünschten Erfolg bringt, sie Erleichterung haben und weniger Schmerzen.

Ich werde ganz fest an Euch denken!!!

Ängstliche Grüße Kathleen
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  #108  
Alt 13.01.2008, 23:57
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mock mock ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Liebe Kathleen, liebe Bianca

was soll ich schreiben - ich finde keine Worte, ich will euch nur wissen lassen, dass ich morgen im Gedanken bei euch bin und allen Beteiligten für den weiteren Verlauf das Allerbeste wünsche.
Viel viel Kraft und gute Nerven, haltet durch!

ganz liebe und anteilnehmende Grüße
ELke
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  #109  
Alt 14.01.2008, 08:31
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Bianca, hallo Kathleen,

ich bin heute in Gedanken bei Euch und wünsche Euren Muttis ganz viel Glück für einen guten Verlauf.

liebe Grüße
Gabi
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  #110  
Alt 14.01.2008, 23:18
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

ich komme gerade von der Intensivstation aus München und trotz kompletter Erschöpfung möchte ich Euch kurz informieren.

Es ist alles schief gegangen... Beim Setzen des Stents wurde ihr Darm perforiert, Darmflüssigkeit ist in ihren Bauchraum eingetreten. Man hat sie zwischen 14:00 bis 20:00 Uhr notoperiert - ganze 6 Stunden.

Mein Papa hat mich 13:15 Uhr informiert, die gerade fertigen Schinkennudeln sind im Ausguss gelandet. Ich habe alles stehen und liegen gelassen, Michelle bei einer Kindergartenfreundin untergebracht und mich mit meinem Mann unterwegs getroffen. Um 15:00 Uhr bin ich in München-Bogenhausen eingetroffen. Mein Papa und ich sind uns minutenlang in den Armen gelegen, von Weinkrämpfen geschüttelt. Wir haben tausendmal die OP-Tür auf- und wieder zuschwingen sehen - meine Mama war nie dabei. Um 20:00 Uhr durften wir auf der Intensiv zu ihr, sie war gerade erst dort angekommen. Alle die schon mal auf einer Intensiv einen intubierten Patienten gesehen haben, wissen, was ich gesehen habe.

Ihre Vitalfunktionen sind alle bestens. Die Operation war aufgrund der Vor-OPs sehr schwierig. Das Stück perforierter Darm wurde entfernt, die Stenose auch. Man hat ihr sogar wieder einen neuen Ersatzmagen gelegt. Sie wird bis Mittwoch im künstlichen Koma gehalten und zu 60 % beatmet. Am Mittwoch erfolgt noch einmal die Öffnung des Bauchraums mit anschließender Spülung, damit es nicht zu einer Sepsis aufgrund des ausgelaufenen Darms kommt. Ich frage mich zwar, was da noch drin sein konnte, schließlich hat sie seit Tagen nichts essen und trinken können...

Sie wollte keine weitere OP und ich bin froh, dass nicht ich die Entscheidung für den Stent getroffen habe. Nach dieser ganzen Plagerei und vorallem der, die noch kommt, wünsche ich mir, dass ich noch einmal mit ihr sprechen kann.

Ich habe sie ganz lange gestreichelt und mit ihr gesprochen. Niemand weiß, wieviel Koma-Patienten mitbekommen.

Ich liebe meine Mama und ich weiß nicht, warum sie so sehr leiden muss.

Liebe Bianka, ich hoffe, bei Euch ist es besser gelaufen! Weiterhin alles Gute!

Ich sage jetzt Gute Nacht und hoffe auch auf etwas Schlaf. Ich werde noch viel Kraft brauchen die nächsten Tage, Wochen, Monate...

Ich kann meinen Gefühlszustand gar nicht beschreiben, bin einfach nur noch leer.

Kathleen
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  #111  
Alt 14.01.2008, 23:40
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mock mock ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Liebe Kathleen,

was für ein Horrortag für dich....
Ich würde dich gern einfach nur in den Arm nehmen und drücken, was anderes fällt mir nicht ein....

Ich hoffe, du kannst wenigstens schlafen, um ein wenig aufzutanken!

Viel viel GLück und Kraft für auch alle!

Elke
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  #112  
Alt 15.01.2008, 07:34
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Kathleen,

ich bin erschüttert von dem was ich lese. Wie viel müsst Ihr noch ertragen? Ich wünsche Dir, dass Du wenigstens nachts für ein paar Stunden die Bilder, die Dir immer wieder vor Augen kommen, vergessen und schlafen kannst.

Ich hoffe mit Dir, dass Deine Mutti wieder aus dem Koma zurück kommt und ihr noch etwas Zeit miteinander verbringen könnt.

Lass Dich von mir umarmen und Dir viel Kraft geben.

Liebe Grüße
Gabi
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  #113  
Alt 15.01.2008, 14:09
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Kathleen und Ihr Lieben,
ich bin total geschockt und sehr traurig zu lesen was bei deiner Mutti passiert ist. Ich wünsche deiner Mutti, dass wenn sie aus dem Koma erwacht, keine Schmerzen hat und keine weitere negative Beeinflussung durch die Not-OP!
Ich kann mir vorstellen und auch nach fühlen was in dir vor geht. Ich möchte dich auch so gern trösten, dich fest drücken kann dir aber nur ein Kraftpaket senden ... halte durch und bleib stark liebe Kathleen !

Bei meiner Mom hat es am Freitag mit dem OP-Termin nicht mehr geklappt, so hatten wir die Möglichkeit mit ihr darüber am Samstag nochmal ausführlich zu sprechen. Wir hatten Glück sie war gut ansprechbar und ich hatte auch das Gefühl, dass sie gut verstanden hat worum es geht. Somit hat sie mit ihrer Unterschrift dem Eingriff für Montag zugestimmt.

Am Montag stand sie wiederum auf Abruf auf der OP-Liste und ich sollte mich ab 12 Uhr im Krankenhaus melden, was ich auch tat. Eine Schwester sagte mir, das meine Mom noch nicht dran wäre außerdem würden die Ärzte gerade beraten ob es überhaupt nötig ist, da sich ihre Werte auch Blutwerte übers Wochenende wesentlich verbessert haben. Dies beweist auch der wieder viel klarere Kopf meiner Mom, den wir ja bereits am Samstag schon bemerkten.
Nun musste ich erstmal abwarten, zu welchem Ergebnis die Ärzte kommen und so wurde mir dann am Nachmittag verkündet, die OP ist nicht mehr nötig.
Ich frage mich, sollte es so sein, dass sie keinen OP Termin mehr frei hatten, manchmal ist das Schicksal schon merkwürdig !

Wir sind sehr froh darüber und hoffen, dass es die richtige Entscheidung der Ärzte ist ...

Heute ist meine Mom am Mittag wieder ins Hospiz verlegt worden, wo mein Papa schon auf sie gewartet hat. Sie freut sich wieder in gewohnter Umgebung zu sein und wurde auch herzlichst von dem dortigen Pflegepersonal empfangen.

Morgen werde ich meine Mom besuchen gehen, mit einem Kuchen (kalter Hund) den hat sie jedes Jahr für mich zu meinem Geburtstag gemacht. Als ich ein kleines Mädchen war mit bunten Smarties, als ich ein junges Mädchen war mit Kerzen dekoriert und als ich dann ein großes "Mädchen" war, hat er mir mit Rum in der Schokolade am Besten geschmeckt. Nun habe ich zum ersten Mal in meimem Leben, den Kuchen selbst gemacht, mit Rum, Kerzen und Smarties und werde damit zu meiner Mom fahren, da sie leider nicht mehr zu mir kommen kann

Viel Glück, Kraft und Liebe für euch ALLE hier im Forum, besonders aber für Kathleens Mutti !

Bianka

P.S. Lieben Dank für eure netten Worte und das Daumen drücken.

Geändert von Bianka.N. (15.01.2008 um 14:12 Uhr)
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  #114  
Alt 15.01.2008, 14:55
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

dieses Forum hält mich irgendwie am Leben... Auch wenn ich nicht mal diese 5 Minuten Zeit habe, ich nehme sie mir.

Ich danke Euch für Eure guten Wünsche, ich hoffe, sie gehen in Erfüllung.

Mein Papa durfte heute morgen auf der Intensiv anrufen und hatte ein kurzes Gespräch mit dem Oberarzt. Er teilte ihm mit, dass meine Mama sich weiterhin in einem kritischen Zustand befindet. Ich bin wiederum bestürzt, gestern war von kritisch keine Rede. Im Gegenteil, Ihre Vitalfunktionen wären ausgezeichnet. Sorge macht mir die Beatmung - vielleicht gibt es Probleme mit der Lunge, Teile oder ganz wurde das Zwerchfell bereits bei der letzten OP entfernt.

Ja, Ja, ich möchte sie nocheinmal in den Arm nehmen, in ihre wachen Augen schauen und mit ihr sprechen. Aber trotzdem hoffe ich, dass sie nicht mehr so sehr leiden muss und keine Schmerzen empfindet.

Mein Papa ist bereits mittags wieder zu ihr gefahren. Er wartet auf ein Gespräch mit dem Oberarzt der Chirurgie. Dieser hat heute noch 2 Lungen-OPs, es kann also dauern...

Leider kann ich heute nicht zu ihr. Ich habe niemand für Michelle, der sie bis in die Nacht nehmen könnte.

Aber ich bin wie immer ganz fest in Gedanken bei ihr.

Jetzt warte ich auf eine Nachricht von meinem Papa. Ich muss jetzt auch auf ihn aufpassen, es nimmt ihn alles sehr mit.

Liebe Bianka, ich freue mich für Euch, dass es Deiner Mama so viel besser geht und die OP überflüssig geworden ist. Weiterhin alles Gute und eine schöne Zeit für Eure ganze Familie.

Danke, dass ich mich bei Euch ausweinen darf.

Grüße Kathleen
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  #115  
Alt 16.01.2008, 21:26
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

das Positive gleich vorne weg:

Meine Mama hat die Lavage heute gut überstanden. Ihr Zustand ist weiterhin stabil. Der Oberarzt der Chirurgie, der sie am Montag und heute, operierte, ist vorsichtig optimistisch. Morgen oder übermorgen, das wird noch entschieden, wird man sie langsam aufwachen lassen. Es hat sich allerdings sehr viel Wasser in ihrem Körper gebildet, welches man anschließend mit Medikamenten behandeln möchte. Große Tumoransammlungen fand man keine, aber kleinere Herde. Das mussten wir erwarten... Ob die Stenose durch Tumorgewebe verursacht wurde, ist noch nicht bekannt.

Er hat sich übrigens äußerst anerkennend über die OP-Technik von Hr. Dr. Müller geäußert und überhaupt sehr viel Interesse an ihrer Vorgeschichte gezeigt.

Ich weiß nicht, ob ich mich freuen darf?! Im Augenblick schwebe ich in einer Seifenblase über dem Abgrund und die kann jederzeit zerplatzen.

Wird sich meine Mama freuen, wenn sie aufwacht und hört, was alles passiert ist?

Für heute möchte ich Schluss machen.

Liebe (hoffnungsvolle?) Grüße Kathleen
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  #116  
Alt 17.01.2008, 00:08
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mock mock ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Liebe Kathleen,

ich teile mit dir deine Hoffnung..... Möge es wieder aufwärts gehen mit deiner Mama.

Liebe Grüße

Elke

P.S. Was macht euer Umzug? Wann fährst du wieder nach München?
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  #117  
Alt 17.01.2008, 20:48
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben!

Meine Mama ist eine Kämpferin!!!!!!!!!!!

Um 15:00 Uhr ist Besuchszeit auf der Intensiv und mein Papa und ich konnten in ihre geöffneten Augen schauen. Der Tubus wurde heute um 12:00 Uhr entfernt, seit dem atmet sie wieder allein, bekommt aber noch Sauerstoff über Maske. Einige "Flaschen" sind weg, aber es hängen auch noch genügend an. Ihr Flüssigkeitshaushalt ist ein bisschen durcheinander, so dass ihr ganzer Körper wie auch ihr Gesicht aufgeschwemmt wirken.

Sie war wach und ansprechbar, verstand auch, was wir ihr erzählten. Das Sprechen selbst viel ihr schon allein durch die Maske schwer und andererseits wirkte sie auch noch ein bisschen apathisch durch die Schmerzmittel.

Wir haben ihr erzählt, dass der Versuch mit dem Stent nicht geklappt hat und sie notoperiert werden musste, bei der man gleichzeitig die Stenose entfernt hat. Morgen bereits erhält sie Tee und mit Nahrung möchte man auch nicht mehr allzu lange warten.

Sie war ein wenig verwirrt, dass sie 3 Tage geschlafen hat. Fragen hat sie sonst keine gestellt, dafür war sie einfach noch nicht fit genug.

Die Ärzte sind mit dem Verlauf mehr als zufrieden, ihre Werte sind alle sehr gut. Wenn die Nacht genauso verläuft, kommt sie morgen bereits auf normale Station eventuell Wachstation.

Ich bin nicht sicher, ob ich das wirklich schon kapiert habe. Am Montag und Dienstag war ihr Überleben nicht gesichert und wir waren alle am Boden zerstört, am Mittwoch keimte leichte Hoffnung auf und heute habe ich wieder in ihre lieben Augen geblickt. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Was soll ich sagen? Im Augenblick bewegen wir uns wieder den Berg hinauf, aber ich weiß sehr genau, es wird wieder eine Talfahrt geben und dann könnte es die Letzte sein.

Aber jetzt bin ich glücklich, glücklich, glücklich und ich werde jetzt jede Minute genießen,
die uns geschenkt wurde.

Unser Umzug in diesen dramatischen Zeiten gestaltet sich aus Zeitgründen sehr schwierig. Meine "Ausflüge" nach München waren nicht eingeplant, mein Mann hat auch mehr Meetings und Vorträge wie ursprünglich vorgesehen. Urlaub können wir beide gerade keinen nehmen. Mein Papa kann uns auch nicht in dem Maße unterstützen, aber wir werden es schaffen (müssen). Unser Schlafzimmer ist komplett fertig inkl. Gardinen, Bilder etc. Die Möbel vom Kinderzimmer und Büro stehen, aber noch nichts ist eingeräumt. Wohnzimmer folgt nächste Woche, Küche nächstes Wochenende, Dielenmöbel, Badmöbel ??

Michelle hat morgen für 3 Tage Skikurs, da kann ich auch nichts machen bzw. nur eingeschränkt. Es kommt halt alles zusammen. Aber ab 1. Februar werden wir alle mal durchschnaufen und nun kann ich auch davon ausgehen, dass meine Mama unser neues Heim auch mit eigenen Augen sehen kann.

Ich wollte Euch allen noch einmal DANKE sagen für Eure Anteilnahme und Eure guten Wünsche.

Heute kann ich bestimmt gut schlafen!

Erleichterte Grüße Kathleen
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  #118  
Alt 18.01.2008, 01:43
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Hallo Ihr Lieben,liebe Kathleen
es freut mich sehr zu lesen, dass deine Mama es soweit gut überstanden hat und sie wieder wach ist. Man kann deine Erleichterung förmlich spüren und ich hoffe sehr, dass es weiter bergauf geht, damit sie schnell wieder Nachhause kommt.

Sicher ist es schwer in unser Situation alle Dinge unter einen Hut zu bekommen aber gerade nun durch euren Umzug macht es alles noch komplizierter aber mit deiner Kraft und familierer Unterstützung werdet ihr es schaffen und euch bald in dem neuen Zuhause wohl fühlen können. Vorallem ein schönes Gefühl, die große Hoffnung zu haben, deiner Mama euer neues Heim zeigen zu können ...

Als ich gestern Mittag ins Hospiz kam, war meine Mom gerade am Schlafen, ich habe ihr ein kleines Küsschen gegeben und neben ihr gewartet, das sie wach wird. Ihre Augen strahlen als sie mich dann erblickte und sie war gut drauf. Wir erzählten eine Weile und ich bemerkte, dass ihre Konzentration nach nur kurzer Zeit stark abnahm. Sie ist halt sehr schwach und die Medikamente tun ihr übriges dazu.

Allerdings war schon etwas traurig, das sie so gar nicht wußte welcher Tag heute ist. Erst als ich dann meinen Kuchen raus holte, fing sie gleich an zu weinen und sagte, siehste nun bin ich so krank und verwirrt, dass ich zum ersten Mal deinen Geburtstag vergessen habe. Wir haben uns dann beide in den Armen gelegen,geweint, uns ganz doll gedrückt und ich habe ihr gesagt, dass es für mich völlig unwichtig ist.
Sondern wie glücklich ich bin, dass wir sie noch haben und ich sie ganz, ganz doll lieb habe !!!

Liebe Grüße an alle
Bianka
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  #119  
Alt 20.01.2008, 08:58
Kathleen Kathleen ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

ich habe leider nicht viel Zeit. Gleich möchte ich ins Haus und noch ein paar Dinge putzen, einräumen... Danach rase ich zu meinem Papa, um das wir gemeinsam zu meiner Mama fahren.

Es gibt keine Verschlechterungen, aber leider auch keine Verbesserungen. Seit Freitag liegt sie auf einer sogenannten Wachstation, eigentlich nicht viel anders als auf einer Intensiv. Diverse Dinge hat man reduziert, aber Insulin braucht sie jetzt auch. Bewegen kann sie sich gar nicht und leider hat sie trotz Medikamente einen starken Brechreiz. Die Magensonde erledigt das, aber das Würgen bleibt.

Durch Entfernung der Stenose hatten wir gehofft, sie kann wieder essen und trinken, sicherlich in einem eingeschränkten Maße, aber so, dass sich ihre Lebensqualität für ihren letzten Abschnitt doch stark verbessert hätte. Ich verstehe es nicht... Warum dieses starke Erbrechen, wo doch sonst im Augenblick kaum Tumormasse vorhanden ist?

Zu meinem Papa hat sie mehrmals geäußert: "Ich will nicht mehr." Das macht mich sehr traurig. Sie hätte es verdient, noch ein paar schöne Wochen zu haben.

Ich muss los, Kathleen!

P.S. Liebe Bianka, herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag! Ich wünsche Dir nichts außer Gesundheit, denn nichts ist wichtiger im Leben, wie wir nun alle wissen....

Alles Gute für Deine Mama!
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  #120  
Alt 20.01.2008, 20:11
Kathleen Kathleen ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

ich war heute 4 Stunden bei meiner Mama, dann hat sie uns nach Hause geschickt.

Ihr geht es nicht so gut. Häufiges Erbrechen grünen Schleims trotz Magensonde, den Ärzten ist nicht klar warum. Eigentlich wollte man längst mit dem Ernährungsaufbau beginnen, aber selbst wenige Schlucke Tee lösen Erbrechen aus.

Hat sie diese 2 OPs wirklich umsonst ertragen müssen?

Morgen wollen sie nochmals mit Kontrastmittel röntgen, ob es noch eine Engstelle gibt.

Ich habe 4 Stunden ihre Hand gehalten und gestreichelt. Ich habe mir bewußt gemacht, dass ich mir dies am Montag und Dienstag so sehr gewünscht habe. Trotzdem ist es schwer, sie so leiden zu sehen. Aufstehen kann sie nur mit Hilfe, Stehen allein geht gar nicht. Sie hat einfach keine Kraft. Woher soll die auch kommen...

Sie weiß, wie es um sie steht. Aber das ist nicht unser Thema. Als ich mich von ihr verabschiedet habe, ging es nicht ohne Tränen meinerseits ab. Sie schaufte, wollte aber nicht, dass ich weine. Sie ist stark und ich bin schwach. Ich habe ihr einfach eine Verbesserung der Situation gewünscht und hinten nach habe ich gehaucht, sie soll bitte noch einmal gesund werden. Ich weiß, etwas Blöderers konnte mir nicht einfallen, aber es ist genau das, was ich mir wünsche. Sie soll doch wissen, dass ich sie nicht einfach so hergebe.

Ich melde mich wieder.

Alles Liebe für Euch, Kathleen!
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