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  #1  
Alt 13.01.2008, 19:16
Benutzerbild von Engelinchen44
Engelinchen44 Engelinchen44 ist offline
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Registriert seit: 22.10.2007
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

ich glaube es ist eine gute Entscheidung, dass du deine Mutti nicht noch eine OP zumutest.

Bei ihren vielen Schmerzen, bat sie ja schon den lieben Gott, dass er sie holen soll.

Wenn es in ihrem Sinne ist, ist es ok.

Mein Vater Diagnose im September 2007 Lungenkrebs nicht operabel, hat nach der 2ten palliativ-Chemo abgebrochen und möchte keinerlei Behandlung im Krankenhaus was zur Bekämpfung des Krebs zu tun hat. (Er hat den Tod meiner Mutti nicht überwunden. 10/2006 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben, 3 Wochen nach Diagnosestellung.)

Ich habe es akzeptiert. Er wohnt jetzt seit Mitte Dezember bei uns.

Ich versuche die Zeit, die uns bleibt, so gut und schön mit ihm zu verbringen so gut es geht.

Er hat Gottseidank keine Schmerzen. Der Husten ist sehr schlimm und rausgehen ist sehr eingeschränkt. Er schafft nur ein paar Meter. Aber er ist bei uns.

Ich glaube deine Mutti ist froh wieder bei euch zu sein. Gebt ihr weiterhin viel Liebe. Es wird bestimmt eine schwierige Zeit einen lieben Menschen gehen zu lassen.

Aber sei dir ihre Liebe gewiss.

Ich schicke dir ein großes Kraftpaket. Vergiss aber nicht, dass auch du ein paar Stunden wenigstens Minuten für dich brauchst. Damit du wieder Kraft und Energie tanken kannst.

Sei ganz lieb gegrüßt.

Brigitta
__________________
[I]"Der Tod der Mutter ist der erste Kummer ohne ihren Trost!!![/I]
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  #2  
Alt 13.01.2008, 21:56
Christine S. Christine S. ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Brigitta,

es tut mir sehr leid, dass Dein Vater so schwer erkrankt ist.

Deine Entscheidung ihm seine noch verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten finde ich super, bei uns ist die Situation ja nicht anders.

Meine Ma ist dank der Medis wieder recht klar im Kopf, sie freut sich wie ein kleines Kind auf Karneval, will unbedingt den Karnevalsumzug sehen, ich hoffe so sehr, ihr diesen Wunsch noch erfüllen zu können.

Ich schicke auch Dir ein Riesenkraftpaket, denke davon können wir nicht genug bekommen.

Ich bin froh, dass es Euch und dieses Forum gibt, viele sogenannte Freunde haben sich schon vor Jahren, als der Beinbruch meiner Mutter war und sie Pflegefall wurde von uns zurückgezogen, sie können nicht verstehen, dass ich sie nicht in ein Heim gebe.

@Biba: Vielen Dank für Deine lieben Worte

LG
Christine
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  #3  
Alt 23.02.2008, 21:28
Christine S. Christine S. ist offline
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Beiträge: 68
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Habe hier lange nichts mehr geschrieben, weil ich einfach fertig bin.

Der Zustand meiner Ma hat sich drastisch verschlechtert, sie sieht in mir meistens ihre Mutter, die im 2. Weltkrieg gestorben ist oder ihre Schwester, sie ist vor 15 Jahren gestorben.

Seit dem 13.02.08 befindet sich meine Mutter auf einer Palliativstation, ihr Zustand ist von Tag zu Tag anders.

Am Mittwoch rief gegen 20:00 Uhr eines MA der Station an, wir möchten bitte sofort kommen.

Meine Ma hatte einen Krampfanfall, als wir nach ca. 20 Minuten im Krankenhaus waren, war sie wieder bei Bewußtsein und total agressiv. Sie beschimpfte mich und meinen Mann und schlug mich ins Gesicht.

Ich bin bei ihr geblieben, bis sie eingeschlafen war.

Am nächsten Tag und auch gestern hat sie mich erkannt und ihr Zustand war stabil. Sie hat das Gefühl, dass ich sie in ein Pflegeheim abgeschoben habe, sie versteht nicht, dass sie sich in einem Krankenhaus befindet.

Als ich gestern sagte ich fahre jetzt nach Hause, das strahlte sie und sagte: "Ja ich will nach Hause, komm wir fahren." Habe ihr versucht klarzumachen, dass sie noch ein paar Tage bleiben muß, ich glaube sie hat es nicht verstanden.

Heute war es wieder ganz schlimm. Als wir zu ihr kamen lag sie im Tiefschlaf, denke aber sie hatte wieder einen Krampfanfall.

Als sie erwachte, schlug sie und bespuckte mich, ich bin total verzweifelt.

Die Pflegerin ließ durchblicken, dass ein Pflege Zuhause mit Pflegedienst wohl nicht mehr möglich ist und meine Ma wenn sie die nächsten Tage übersteht wohl in ein Hospiz kommen wird.

Was kann ich tun, meine Kraft ist am Ende, ich heule nur noch und funktioniere wie eine Maschine, gehe jeden Tag mener Arbeit nach und dank meiner Beruhigungstabletten merkt mir keiner an, wie es wirklich in mir aussieht.

Sollten hier Rechtscheibfehler drin sein, sorry dafür, meine Augen sind blind vor Tränen.

LG
Christine

Geändert von Christine S. (23.02.2008 um 23:23 Uhr)
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  #4  
Alt 23.02.2008, 22:17
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe christine,

lass Dich einfach mal drücken.
Das ,was Du da beschreibst,kenne ich von meinem Vater.Er hatte allerdings keinen Hirntumor,sondern war als Notfall aufgrund seiner COPD (Lungenerkrankung) ins KH gekommen.Dies war einen Tag vor der goldenen Hochzeit.
Mein Vater reagierte genau wie Deine Mutter.Immer wenn ich kam,dann wurde ich beschimpft .Zeitweise war er auch total durcheinander,und war auch im Glauben,er wäre in einem Pflegeheim.Dann sprang er plötzlich aus dem Bett,und lief über die gesamte Station.Von allen diesen Dingen wusste er allerdings wenig später nichts mehr.
Zeitweise,war ich unheimlich wütend auf meinen Vater,weil er mich so behandlelte.Damals habe ich es auch nicht verstanden,und habe bittere Tränen vergossen.
Ein paar Tage später rief das KH mich an,und bat mich sofort zu kommen.Als ich dann kam,war mein Vater bei klarem Verstand.Wir haben noch voneinander Abschied nehmen können.Irgendwann glitt er dann in einen ruhigen Schlaf und machte sich auf den Weg ins Regenbogenland.

Liebe Christine,ich möchte Dir hier nun keine Angst machen,sondern nur um Verständnis für Deine Mutter bitten.Ich denke sie meint nicht DICH,wenn sie so reagiert.Sie beschimpft nicht DICH und sie schlägt auch nicht DICH.
Ich glaube sie ist dabei sich von dieser Welt zu verabschieden und ist im Begriff loszulassen.
Versuch bitte soviel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen.
Für die bevorstehende Zeit wünsche ich Dir alles,alles Liebe ,Mut und ganz viel Kraft.

Liebe Grüsse
Elli

PS Ich hoffe meine Worte haben Dich nicht verletzt.Dies war nicht meine Absicht.

Geändert von Elli (23.02.2008 um 22:19 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #5  
Alt 23.02.2008, 23:21
Christine S. Christine S. ist offline
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Beiträge: 68
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Elli,

Deine Worte haben haben mich nicht verletzt.

Ich weiß, dass die Agressivität von dem Tumor kommt und meine Ma nichts dafür kann.

Ich mache mir jetzt Vorürfe, was wäre wenn ich sie Anfang Januar noch hätte operieren lassen?

Würde es ihr dann wieder gut gehen, oder wäre sie auf dem OP-Tisch eingeschlafen??

Ich werde noch wahnsinnig................

LG
Christine
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  #6  
Alt 24.02.2008, 00:58
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

ich denke Deine Entscheidung war richtig,Deiner Mutter die Strapazen dieser OP zu ersparen.Ich hätte es ganz genauso gemacht.
Quäle Dich bitte nicht mit den Fragen :was wäre wenn... .
Selbst wenn Du davon ausgehst,das die OP evtl. erfolgreich verlaufen wäre,d.h.der Tumor wurde entfernt,dann ist auch das noch keine Garantie dafür,das Deine Mutter jetzt wieder gesund wäre.Ich denke das Risiko solch einer OP und den damit verbundenen Folgeschäden,sind nicht absehbar.
Ich bin mir sicher,das Du Deiner Mutter ,mit Deiner damaligen Entscheidung
einen Gefallen getan hast.Irgendwann verlässt der Kampfgeist den Menschen,und man möchte nur noch in Ruhe und Frieden Abschied nehmen.
Ich glaube Deine Mutter ist dabei sich zu verabschieden,von allen die ihr lieb sind.
Falls Du die Möglichkeit hast,nimm das Angebot des Krankenhauses an,und lass Deine Mutter in ein Hospiz verlegen.Dort ist Tag und Nach immer jemand da,der sich um sie und auch um Dich kümmert.Dort wird sie so auf Medikamente eingestellt,das sie keine Schmerzen mehr hat,und in Frieden gehen kann.
Um meinem Vater einen qualvollen Erstickungstod zu ersparen,bekam er Morphium.Ich bin den Ärzten heute noch dankbar dafür.

Liebe Christine,kann es sein,das Du Dir Vorwürfe machst,das Du Dein Versprechen Deiner Mutter gegenüber "sie nie alleine zu lassen" nicht halten zu können?So liebevoll wie Du über Deine Mutter schreibst und sprichst,bin ich mir sicher,das sie Dich von diesem Versprechen entbindt.Sie will bestimmt nicht,das Du Dich jetzt so mit Selbstvorwürfen quälst.
Versuche Sie auf ihrem Weg zu begleiten,ich glaube damit erweist Du ihr einen großen Dienst,und zeigst ihr auch wie sehr du sie liebst.

Ich sende Dir jetzt mal ganz viele Engel ,die Dich und Deine Mutter auf ihrem Weg begleiten sollen.

Liebe Grüsse
Elli
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  #7  
Alt 24.02.2008, 21:20
Christine S. Christine S. ist offline
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Beiträge: 68
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Elli,

so wie Du es beschrieben hast, sieht es in mir aus. Ich mache mir Vorwürfe, weil ich sie nicht habe operieren lassen und weil ich zugelasen habe, dass sie auf die Palliativ gekommen ist.

Ihr Krankenbett steht nach wie vor bei uns im Wohnzimmer so als warte es darauf, dass meine Ma wieder dort hineingelegt wird.

Gestern Abend habe ich mich in das Bett gelegt und mich ihr so nahe gefühlt....

Heute war meine Ma übrigens wieder ansprechbar, mein Männe, meine Cousine und ich haben sie besucht.

Der diensthabende Pfleger kam am Nachmittag ins Zimmer um sie anders zu betten, wurde jedoch kurzfristig abgerufen.

Als er das Zimmer verlassen hatte sagte sie:"Kommt wir hauen hier ab", das hat mir so weh getan.

LG
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