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#1
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Hallo an alle, wie schön, dass auch ihr noch da seid.
Mein Wochenende war vollgepackt, hatte nur kurz gelesen und einige eurer Gedanken mitgenommen. Liebe Geli 55, die Welt ist stehengeblieben, irgendwie. Unser Leben ist zerbrochen, keine Frage. Zeit relativiert sich plötzlich, für die einen ein "schon" für uns oftmals ein endlos langes "erst". Es gibt keine Regel, wie man am besten trauert, es gibt keine Anleitung, wie unser Leben am besten weiterzugehen hat. Es passiert, das Leben danach, wir werden früher oder später wieder teilhaben, auf unsere eigene Weise. Ist es besser alleine zu bleiben, ist es leichter sich wieder zu binden? Du hast Recht, man will es nicht hören, man glaubt es auch nicht, denn jetzt in diesem Augenblick stimmt es auch nicht. Jetzt in diesem Abgrund des Schmerzes ist es egal wie jung man ist, das Leben ist vorbei. Nun hat nach einiger Zeit der Dunkelheit meinen Weg ein Mann gekreuzt. Ein liebenswerter Mensch, der mich und meine Trauer verstanden hat, der mich so kaputt gemocht hat, wie ich nun einmal heute bin. Ein Mann, dem das Schicksal auch das Liebste genommen hat. In mir war nur noch Chaos, von "darf ich das?" über "will ich das" bis zum "kann ich das?" Nie mehr so verletzbar sein, einer meiner größten Vorsätze. Und weißt du wie wichtig gerade der Segen meiner Schwiegermutter ist? Sie hat mir auch von Anfang an, bereits zu einem Zeitpunkt zu dem jeder Gedanke an eine mögliche neue Partnerschaft einfach nur absurd war, gesagt: Du bist zu jung, alleine zu bleiben. Und als ich ihr von Steffen erzählte, freute sie sich für mich, meinte, dass es ein toller Mann sein müsste, wenn ich ihn mag. Gerade ihr Segen, ihre Botschaft: Es ist okay ist das wichtigste überhaupt. Denn sie ist die Mutter meines Mannes und eben mit diesem Segen stellt sie klar: Es ist kein Verrat, er ist mein Sohn und er wird niemals ersetzt werden. Weißt du was ich meine? Es ist niemals ein MUSS, keine Aufforderung, sondern nur der Segen, dass es ok für sie ist, sollte es einmal so werden.... Liebe Sylvia, ich glaube deine Bedenken zu verstehen. Deshalb möchte ich dich von mir wissen lassen, dass eigentlich das Gegenteil der Fall ist. Kein Runterziehen, sondern ein tröstliches Erkennen: Es wird niemals aufhören. Egal, was wir aus unserem neuen Leben machen werden, der Schmerz wird nicht vergehen. Mir geht es eigentlich recht gut. Wie gesagt: Meistens gleichmäßiger Schmerz. Dieser Tage habe ich endlich meine lang ersehnte Festeinstellung bekommen. Eigentlich ein Grund zur Freude, klar. Ich hab es geschafft. Kann bleiben, wo ich mich so wohl fühle. Und was passiert? Das Tier springt mich an und ich lande ganz unten. Kann Claus nichts davon erzählen, er kann mich nicht rumschleudern, mir gratulieren, mich anstrahlen weil er sich mit mir freut. "Verdammt nochmal" Und ich liege am Boden, aber richtig. Und das Ende vom Lied. Ein wunderschönes Wochenende mit den beiden wichtigsten Menschen der neuen Zeitrechnung. Trauerarbeit bis zur körperlichen Erschöpfung. Tränen, erzählen. Klar hat sie alles schon öfter gehört, ich ihre Geschichten auch, aber irgendwie durchlebt man es tatsächlich genau in diesem Moment wieder. Ja, PS ich liebe dich. Wir drei waren verdammt mutig, uns das "anzutun" Und das ausgerechnet während der Talfahrt. Aber ja, ich denke es ist wichtig, sich der Trauer immer und immer wieder bewusst zu stellen. Und der Film ist einfach nur fantastisch eben durch seine leisen Töne. Den leisen Schmerz, den die anderen so gerne übersehen, vor allem bei denen, bei denen es ja "wieder gut ist", denn schließlich ist ja da ein "neuer" Mann. Eine kranke Seele erkennt man nicht. Ein fehlendes Gliedmaß z.B. erkennt die Umwelt, da wird nicht erwartet, dass es wieder gut sein wird, klar, offensichtlich. Unsere Männer bleiben tot, auch das wird nie mehr gut, und das Herz, das uns dadurch herausgerissen wurde wächst auch nicht mehr nach, warum ist das nur so schwer zu verstehen? Ja, das Wochenende war Schwerstarbeit, bin tatsächlich erschöpft. Und meine beiden haben mich ertragen... Zu viel? Tut mir leid, aber auch bei mir sind es erst drei Jahre und drei Monate, erst und nicht schon! LG Andrea Nachtrag an Rowa: Nein enttäuscht wird man nicht. Aber egal, auch wenn der Film sich überhaupt nicht an das Buch gehalten hätte....Du bist die Hauptdarstellerin, du fühlst was sie fühlt, du durchlebst es als sei es gestern erst passiert....
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες Geändert von AndreaS (21.01.2008 um 16:17 Uhr) |
#2
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Hallo,
das Buch " PS. ich liebe dich " ist mein absolutes Lieblingsbuch. Habe es schon zweimal gelesen und noch nie habe ich bei einem Buch in einer Sekunde geheult wie ein Schloßhund und in der nächsten laut gelacht. Und immer mir gewünscht auch solche Briefe zu haben.... Jedem, dem ich das Buch ausgeliehen habe, war begeistert, auch Menschen die dieses " Gefühl " nicht kennen. Ja, ich will diese Woche in den Film gehen, obwohl ich vielleicht doch etwas enttäuscht sein werde? Kann mir nicht so recht vorstellen wie im Film die " Gedanken " rüberkommen wollen... Liebe Andrea, ich versuche mit meinem neuen Leben klarzukommen, der Schmerz ist nicht mehr ständig so heftig wir er mal war, wie du auch schreibst, meistens gleichmäßiger Schmerz und dann plötzlich aus heiterem Himmel mit voller Wucht wie zu Beginn. Das Trauertier eben.... Mein Umfeld quasselt mich nun schon ewig voll daß ich noch so jung bis um alleine zu sein usw. Ich habe nicht das Gefühl daß mir was fehlt, Quatsch, natürlich fehlt mir " was ", aber das meinen die nicht.... Ich lass sie mittlerweile reden und denke wenn das Schicksal noch was mit mir vor hat, okey, wenn nicht, auch gut. Schönen Abend euch allen Sylvia |
#3
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Ich habe mir meinen Topp Tee (!) noch mit an den PC genommen und klopfe mit nem freundlichen "Guten Abend" hier auf den Tisch,
denn ich denke, so schnell schreibe ich das jetzt nicht runter. Rowa,den Film habe ich gesehen gestern und danach das Glas (nein es waren zwei) Wein getrunken und hier nicht geschrieben, weil ich meine Gedanken und Eindrücke erst einmal überschlafen wollte. Ich möchte unbedingt das Buch lesen, weil ....der Film war mir für das leise Thema zu laut, ich habe überlegt, ob es daran liegt, dass mir diese amerikanischen Filme nicht so sehr liegen oder ob es daran liegt, dass ich 53 bin. Interessiert hat mich z.B. das Leben der Mutter in der Parallele zur Tochter, die meine sein könnte. Sagen wir mal so, die Franzosen oder "ich" (etwas sehr anmaßend) hätten das Thema anders umgesetzt. Das ist meine ganz persönliche Meinung und die muss nicht mit anderen Meinungen überein stimmen. Auf jeden von uns wird dieser Film anders und besonders wirken aber dafür sind wir ja hier, um darüber zu reden. Ich muss bei dem Film an das Gedicht von H. Hesse "Stufen" denken, kann man sagen, dass sich seine Zeilen in diesem Film wiederfinden? Andrea, wie Du Gedanken in Worte umsetzt und auf den Punkt bringst.... ja es stimmt, wir sind alle einzelne Individuen und man kann hier "Trauer" und den Umgang mit dem Verlust des liebsten Menschen für niemanden wie ein "Rezept" vorgeben. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen aber man kann mit dem eigenem Tun zeigen, dass man einen Weg finden kann und vielleicht die Hand reichen, um aus dem Loch zu ziehen. Ich freue mich für Dich und den kommenden Frühling!!! Ich habe mit meinem Mann auch über das "danach" gesprochen, weil er (!) es wollte und weil er es mir selbst mit mir nach dem Krebstod seiner Frau vorgelebt hat. Gracia, da haben wir beide einen gleichen Himmelsgeburtstag um ein Jahr versetzt zu begehen, komm, das verbindet! Ich schalte jetzt noch meine Wohnungsannonce, damit ich meinen, mir selbst auferlegten, Zeitplan abarbeite und wieder ein Häckchen machen kann. Liebe Grüße rundum!!! Marina |
#4
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Hallo Marina,
ich habe jetzt schon eine Höllenangst vor dem nächsten Jahr, ich habe keine Kinder und der Rest der Familie ist eher eine Zumutung als eine Hilfe, das heißt also Weihnachten allein, sylvester kann man weggehen, okay, dann am 3. der todestag meines mannes, am 7. mein geburtstag und am 10. seiner, danke, mich gruselt es richtig! Ich denke auch, das die Beerdigung erst am 30. ist, macht es mir so schwer, das sollte schneller gehen, damit man irgendwo erst einmal einen Punkt machen kann, um wenigstens etwas zur Ruhe zu kommen. Mal eine Frage an Alle: Kann ich bestimmte leute, in diesem Fall seinen eigenen Vater, von der Beerdigung fernhalten? Die beiden haben sich nur gezofft, der Alte hat meinen Mann fix und fertig gemacht während seiner Krankheit, drei tage vor seinem Tod sagte er noch zu ihm, er soll mit seiner Krankheit nicht so angeben, er kam auch trotz meiner aufforderung nicht ans sterbebett, außerdem behauptet er, es wäre nicht sein Sohn gewesen, also will ich ihn natürlich nicht dabei haben. Kann ich das machen? Für ein paar Antworten wäre ich echt dankbar. Gruß Gracia ![]() |
#5
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Liebe Cracia,
für uns war es ganz wichtig, den letzten Abschied so zu gestalten, dass wir das Gefühl hatten, Claus nicht zu verraten. Wirklich zu überlegen: Wie ist es ehrlich, wie passt es zu seinem Leben. Natürlich gab es ein paar Kompromisse, die wir eingehen mussten, ein paar Menschen waren anwesend, auf die er und wir hätten verzichten können. Aber da war ja noch seine Mama und ihr waren sie wichtig, in sofern war es ok. Als ich deine Zeilen las, dachte ich spontan: Ja, du darfst das!!!. Es geht primär um deinen Schmerz um deine Liebe. Was soll er an der Beerdigung. Welche letzte "Ehre" soll er erweisen können, die er ihm im Leben nicht geben wollte.... Liebe Marina, so wird es wohl gehen. Viele werden den Film sehen, auf jeden wirkt er anders. Nein, ich fand ihn nicht laut. Ich habe mich erinnert: Das Leben IST laut, obwohl wir uns nach der Stille sehnten. Das Leben nimmt keine Rücksicht darauf. Mein ältester Sohn zog in der Nacht, in der sein Papa starb noch mit Kumpels los. Wahrscheinlich bewaffnet mit einigen Flaschen Wein? Klar! Und später erzählte er mir, als der Morgen dämmerte und der Alltag überall langsam die Nacht ablöste, fragte er seinen Kumpel: Wieso fährt da jetzt einfach der Bus als wäre nichts passiert....Ich finde, der Film hat genau DAS wunderbar eingefangen. Die Welt bleibt laut, obwohl in uns nichts als dunkle Stille herrscht... Kommt gut durch die Woche und wichtig: Lasst euch nicht ärgern! LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#6
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Hallo alle zusammen,
weil so viele von Euch über "PS, ich liebe Dich" schreiben, gebe ich meinen Senf auch noch dazu. Marina (Wolke13), Du hast Recht. Vielleicht ist man mit 53 schon zu alt für diesen Film. Ich bin noch 10 Jahre älter und habe das Buch gelesen. Ich fand es gut und sehr anrührend, dachte aber sofort: Das ist bestimmt prima für jüngere Frauen, ich kann mich darin jedoch nicht erkennen. Wahrscheinlich ist es mit dem Film ähnlich. Ich stürze mich zur Zeit in alle möglichen Aktivitäten im Haus (ein bißchen anstreichen, Schränke ausmisten, Bücher und Kleidung zum Weggeben aussortieren usw.). Das zwingt mich, aus dem tiefen Loch herauszukriechen und das TT in seine Ecke zu schicken. Und hinterher ist es ein gutes Gefühl, wenn wieder etwas geschafft ist. Ja, Ihr habt Recht, jeder hat seine eigene Art, mit der Trauer umzugehen. Aber nicht mal die ganz eigene Art, die man hat, ist immer gleich. Manchmal werde ich sozusagen hyperaktiv, dann wieder bekomme ich nichts auf die Reihe und sogar der alltägliche Haushalt fällt mir schwer. Mittlerweile habe ich gelernt, mich so zu akzeptieren und denke, bitte liebe Mitmenschen, nehmt mich einfach so, wie ich jetzt bin. ICH DARF DAS JETZT! - Andrea, war der Ausspruch von Dir? Er ist gut und richtig. Damit für heute liebe Grüße an Alle, Anemone ![]() |
#7
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Hallo ihr alle,
meine Kollegin hat sich den Film auch angeschaut und wir haben über den Film geredet. Nun muß ich feststellen, dass der Film doch sehr von der Buchfassung abweicht, ja sogar sehr abweicht. Nun bin ich am überlegen, ob ich mir wirklich den Film anschauen sollte oder nicht. Ich denke, eher nicht, damit ich mit meine Vorstellung und Fantasie nicht zerstöre. Und liebe Anemone, warum solltest du dir den Film nicht anschauen. Auch wenn man nicht mehr zum jungen Semster gehört, ich übrigens auch nicht mehr, haben wir dennoch Gefühle, die sich von jüngeren nicht unterscheiden. Auch wir wünschen uns doch Zuneigung, Nähe und Geborgenheit, einfach Liebe eben. Empfinden wir vom Alter her weniger Trauer oder Schmerz? Ich finde, da spielt das Alter überhaupt keine Rolle. Ansonsten liebe Anemone, schreibst du genau so und das, wie und was ich mache. Auch ich stürze mich in irgendwelche Arbeiten, um mich abzulenken. Bloß nicht zum Stillstand kommen. Das ist auch gut, hat auch seine gute Seite. Man entwickelt Kräfte, die Sache durchzuziehen und man fühlt sich anschließend gut bzw. besser. Gut über das Ergebnis, gut, wieder ein Stück voran gekommen zu sein, ein Stück des Weges ins neue Leben. Mir ist auch bewußt, das es auch ganz schnell wieder anders sein kann. Und außerdem: wir haben uns alle durch das Schicksal, das wir ertragen mußten, verändert. Ich sage mir auch, na und. Ich bin so wie ich bin. Mein Umfeld muß mich so ertragen wie ich bin und nicht anders. Punkt. Ich bin nicht mehr die gleiche wie vor fast 2 Jahren, warum auch. Ja im Moment geht es mir ganz gut, ich hoffe sehr, das hält einwenig an!!!! Liebe Grancia, Du solltest die Beerdigung so gestalten, wie du es für richtig hältst. Und bin der gleichen Meinung wie AndreaS, wenn dein Schw.vater noch zu Lebzeiten deinem Mann nicht mit der nötigen Achtung und Respekt entgegen getreten ist, dann braucht er das auch nicht am Grab zu tun und ihm nicht die letzte Ehre erweisen. Nun ist es halt zu spät. Ich wünsche Dir gaaaaaaanz viel Kraft und Stärke für diesen schweren Tag. ![]() liebe Wolke13, ich danke dir für deine Zeilen. Kann dich völlig verstehen, das entstandene Gefühlskaos erst mal zu sortieren und verarbeiten. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist auch das Buch zu lesen, weil es doch anders ist, was die Anzahl der Geschwister, die Urlaubsreise, die Herkunft der Briefe usw. einfach einige Sachen halt, betrifft. Wenn ich meiner Kollegin Glauben schenken darf. Und was SylviaW auch schreibt, kann ich nur bestätigen. In den Buch werden die Gefühle so deutlich beschrieben, dass man in einer Sekunde von einem Extrem zum anderen kommt, weint und gleichzeitig lachen muß. LG Rowa |
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