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  #1  
Alt 12.03.2008, 23:24
Christine S. Christine S. ist offline
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Registriert seit: 18.10.2005
Beiträge: 68
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Hallo Ihr Lieben,

ich danke Euch für Eure Antworten, sie helfen mir und geben mir Kraft.

Der Zustand meiner Ma verschlechtert sich nun täglich, sie kann nun absolut keine Nahrung mehr zu sich nehmen und selbst trinken kann sie nicht mehr.

Sie bekommt ein wenig Flüßigeit mit einer Pipette eingeflöst, oder Waser mit einen Zerstäuber vosrichtig in den Mund gesprüht.

Sie hat noch wenige klare Momente, meist redet sie mit verstorbenen.

Habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich am Abend nach Hause gehe, was ist wenn sie geht und ich bin nicht da?

Wenn ich ihr nur helfen könnte...., was mir in den ketzten Tagen aufgefallen ist, it die Tatsche, dass sie irgendwie viel jünger ausseht, sie ist fast faltenfrei,

LG
Christine
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  #2  
Alt 13.03.2008, 00:13
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.309
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

vielen,vielen Dank das Du noch Zeit findest zu antworten.

Ich denke Du weißt,das Deine Ma sich auf den Weg gemacht hat. Wann sie ihr Ziel erreicht und die Reise zu Ende ist,das weiß niemand.
Auf gar keinen Fall darfst Du Dir Vorwürfe machen.Du tutst alles menschenmögliche !!!!!

Vielleicht hilft es Dir ,wenn ich Dir sage wie es bei meinem Vater war. Das Krankenhaus rief uns morgens gegen 5.00 Uhr an. Ich habe dann sofort meine Schwester angerufen damit sie meine Mutter abholt. Bin dann sofort ins Krankenhaus.Mein Vater war völlig klar. Erst als meine Mutter mit meiner Schwester eintraf,wurde er müde und schlief ein.Er wurde dann irgendwann in ein anderes Zimmer verlegt.Ich habe ihm dann gesagt,das er bald seine Reise beenden soll,und ich ihm für alles danke.Als ich dann das Zimmer nur für einige Minuten verlassen habe,hat er seine Reise beendet. Ich denke ,er wollte diesen letzten Schritt alleine gehen.
Als ich wieder ins Zimmer kam,hatte er ein ganz friedliches Lächeln im Gesicht.Seine Gesichtzüge waren total entspannt. In diesem Moment habe ich nur noch gedacht: Er hat es geschafft. Er hat das Ziel seiner Reise erreicht. Obwohl es mir sehr schwer gefallen ist,ihn gehen zu lassen,war ich doch unendlich glücklich als er sein Ziel erreicht hatte.

Weißt Du Christine,ich bin kein gläubiger Mensch,was man auch immer darunter versteht.Aber ich glaube das es etwas gibt,was wir mit unserem Verstand nicht fassen können.Dies hilft mir immer wieder weiter,wenn ich manchmal nicht mehr weiter weiss.
Ich denke das es ein Regenbogenland gibt,wo wir unsere Lieben eines Tages wiedersehen werden,und bis dahin wachen unsere Lieben über uns.
Versuche so oft bei Deiner Mutte zu sein,wie Du kannst. Ich bin mir sicher,das sie Deine Gegenwart spürt.
Es bleibt mir nur immer wieder ,Dir ganz viel Kraft zu wünschen.

Liebe Grüsse
Elli
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  #3  
Alt 13.03.2008, 07:04
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 882
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine.
Ich kann mich Ellies Worten nur anschließen.
Selbst Ellies Erfahrung mit ihrem Vater kann ich mit meinem Papa genauso teilen.
Ich traf zu spät im Hospiz ein, aber mein großer Bruder war bei Papa und die Schwester sagte, dass Papa ganz ruhig und entspannt war, bevor er gegangen ist. Und er hätte so friedlich gewirkt und ein sanftes Lächeln im Gesicht gehabt. Das hat mich beruhigt und ich habe gewusst, dass die Reise für ihn nicht schwer sein wird.
Warum sonst war er ruhig und lächelnd?
Menschen sind nicht so, wenn sie etwas furchtbares sehen...

Sei für deine Mama da, wie du es einrichten kannst und mach dir keine Vorwürfe. Nicht immer treten sie die Reise an, wenn jemand dabei ist...
Ich denke fest daran, dass sie das selbst entscheiden können.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für jetzt und Hoffnung auf eine entspannte Reise für deine Mama.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #4  
Alt 13.03.2008, 12:39
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Beiträge: 2.024
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Hallo Christine,

mach dir keine Vorwürfe, wenn du nicht da sein solltest...

Wir hatten meine Mam zu Hause. Der Hausarzt meinte Silvester zu uns, es kann jetzt jederzeit passieren. Er hat dann noch gesagt, dass einige den letzten Weg lieber alleine gehen und einige auf die Familie warten. Er hatte eine Patientin, die hat auf ihren Enkel aus der USA gewartet. Als er endlich kam, starb sie 2 Stunden später. Andere warten bis sie alleine sind. Und er meinte noch, mein Papa soll sich keine Vorwürfe machen, wenn es passiert, wenn er zur Toilette geht oder so.
Meine Mam wollte immer Weihnachten noch mit uns feiern. Als meine Schwester die Weihnachtsdeko weggeräumt hat, begann der letzte schwerste Kampf abends um 20.00 Uhr, wo ich die ganze Zeit bei ihr war.

Deine Mutter entscheidet, ob sie alleine gehen möchte oder ob du da sein sollst.

Ich wünsche deiner Mutter, dass sie sich nicht quälen muss und das sie friedlich einschläft.

Ganz viel Kraft für die schwere Zeit
Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #5  
Alt 14.03.2008, 05:46
Elli Elli ist offline
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Ort: Düren
Beiträge: 1.309
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

komme es leider heute wieder an den PC.
Habe aber gestern ganz fest an Euch gedacht.

Liebe Grüsse
Elli
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  #6  
Alt 14.03.2008, 22:49
Christine S. Christine S. ist offline
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Beiträge: 68
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Hallo Ihr Lieben,

erst einmal Danke für Eure lieben Worte, ich bin so froh, dass es Euch gibt.

Seit gestern bin ich krank geschrieben, habe die Belastung einfach nicht mehr ausgehalten im Büro bin ich in den vergangenen Tagen mehrmals in Tränen ausgebrochen, jetzt bin ich erst mal bis zum 21.03.08 arbeitsunfähig.

Meine Mama schläft viel, wie bereits geschrieben ist Essen und Trinken nicht mehr möglich, Flüssigkeit bekommt sie über Pipette oder mit einer kleinen Sprühflasche vorsichtig in den Mund gesprüht.

Als ich gestern zu ihr fahren wollte mußte ich vorher tanken. An der Kasse viel mit Blick auf Fruchtlollys.

Ich kaufte zwei und besprühte einen davon mit etwas Wasser. Meine Ma ist ganz verrückt nach dem Lolly, sie saugt daran wie ein Baby, so hat sie wenigstens einen angenehmen Geschmack im Mund.

Ansonsten schläft sie viel, aber selbst dann habe ich das Gefühl, dass sie spürt wenn ich bei ihr bin.

Am Montag ist ein Patient auf der Palliativ gestorben, der am Freitag zuvor noch im Rollstuhl saß und sich mit mir unterhalten hat.

Mit seiner Frau habe ich auch viel gesprochen und ich war wirklich entsetzt, als ich am Montag die Frau in einem Sessel sitzend vorfand und sie mir sagte, dass ihr Mann vor 15 Minuten verstorben sei.

Ich habe sie umarmt und gestreichelt, versucht sie etwas zu trösten bis ihre Söhne da waren.

Sie war der Meinung, dass nach dem Tod nichts mehr ist und ich habe ihr dann von der Regenbogenbrücke und dem Regenbogenland erzählt.

Wahrscheinlich hat sie mich für völlig durchgeknallt gehalten, vielleicht abre auch nicht.

LG
Christine
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  #7  
Alt 15.03.2008, 11:15
Elli Elli ist offline
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Ort: Düren
Beiträge: 1.309
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

es ist schön,das Du trotz dieser enormen Belastung immer noch Zeit findest hier vorbeizuschauen.
Das Du Dich hast krank schreiben finde ich gut. Ein Hoch auf Deinen Arzt. Denn was bringt es ,wenn Deine Nerven freiliegen,und Du Dich nicht konzentrieren kannst.

Die Idee mit den Lollys finde ich gut. Es sind manchmal solche Kleinigkeiten,die dem Patienten Freude und Erleichterung bringen.
Deine Mutter weiss mit Sicherheit das Du bei Ihr bist.Auch wenn sie sich vielleicht nicht so äussern kann,wie Du es gewohnt bist. Aber Menschen haben ein sehr feines Gespür dafür,was um sie herum vorgeht.
Ich denke nicht,das Dich die Frau für völlig durchgeknallt hält.Du hast Ihr doch nur Deine Sichtweise der Dinge mitgeteilt und Ihr Trost gespendet.
Finde es übrigens super,das Du in Deiner doc hsehr schwierigen Situation noch augen und Ohren für die Nöte Deiner Mitmenschen hast.
Liebe Christine,ich kann Dir nur immer wieder Kraftpakete hierlassen.

Liebe Grüsse
Elli
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