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#1
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Hallo liebe Erika,
ich freue mich, dass sich ein so reger Gedankenaustausch in diesem wichtigen Thema entwickelt hat. Ich möchte etwas zu deinem letzten Beitrag schreiben. (Ich hab keine Ahnung, wie man hier Sätze zitiert...ich hoffe, es klappt) Zitat:
![]() So, das wollte ich noch sagen. Ich hoffe, das Thema wird noch lange fortgeführt- es ist auch toll, dass ein Mann mit von der Partie ist. ![]() Also liebe Grüße an alle und euch einen schönen sonnigen Tag!
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Juhu!!!! Chemo geschafft! ![]() |
#2
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Hallo zusammen,
Chrische: erstmal Danke für die Blumen. Warum ich als Mann hier mitmache, im Brustkrebsforum , das könnt ihr hier nachlesen: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=31376. Diesen Thread habe ich gelesen und, zumindest Stellenweise, als einseitig empfunden (Sorry, sehe ich halt so). Siehe auch in meinem vorletzten Beitrag in der 2-ten Hälfte! Es freut mich eure Antworten zu lesen. Meinen letzten Beitrag kann man natürlich so alleine nicht stehen lassen. Er sollte in erster Linie provokant sein, zum Nachdenken anregen. Aber eins ist doch klar: die Männer, die sich abweisend euch gegenüber verhalten, werden das hier wahrscheinlich nie lesen. Auf diesem Weg kann man sie also nicht wachrütteln. Die Guten muss man nicht mehr bekehren. Frage: wäre es vielleicht sinnvoll, wenn sich die Guten hier mal einbringen könnten?????? Frage: könnt ihr nicht den einen oder anderen der anderen Sorte überreden in diesem Forum wenigstens mal zu lesen? Vielleicht hat er einfach nicht die richtige Vorstellung, was in euch vorgeht? Auch ich habe manches Signal nicht verstanden oder einfach falsch reagiert. Wie soll man auch wissen was richtig und falsch ist, das lernst du in keiner Schule. Nur in einer: der Schule des Lebens. Und die ist knallhart. Die einzige Stütze, die man dabei hat, ist Liebe und gegenseitiges Verständniss. War mal zu einer Zigarettenpause (dummes Laster, 2 1/2 Monate clean, jetzt wieder voll drauf) auf die Terasse. In unserem Teich, und dem unserer Nachbarn, sind die Kröten heftigst am turteln. Habe die Nachbarin am frühen Abend angerufen und auf den Balkon geschickt, zum Zuhören. Dann hat sie gefragt, wie es mir ginge. Sie ist Intensivkrankenschwester, er Arzt. Beide waren immer für uns da, privat. Dann kam ganz unvermittelt: "Ich habe auch Brustkrebs" Sch...e, Sch...e. Chrische: Egoismus hält uns am Leben. In Grenzsituationen wie dieser dürfen wir auch noch eine gehörige Portion draufpacken. Doch Vorsicht, eingeklagte Rechte bringen in der Regel nur Verdruss auf beiden Seiten. Das Verständniss und die Unterstützung durch den Partner muss freiwillig erbracht werden. Sonst ist sie halbherzig und bringt nicht wirklich etwas. Erika: Kannst du deinen Mann nicht mal mitnehmen, zum Psychlogen? Er hätte es bitter nötig. Ich will dir nicht weh tun, aber das mit den letzten 23 Jahren war, ich denke du weisst es selbst, ein Fehler. Das ist mein wirkliches Verständniss von "bemuttern". Oder lass ihn vielleicht mal hier lesen? Deine Sehnsucht nach Ruhe, Frieden und Geborgenheit kann ich sehr gut verstehen. lillemor: Der Beitrag war eher provozierend gedacht. Das heist ja nicht, dass das Alles schlecht war. Auch ich kannte Mädchen, die höher in den Kirschbaum geklettert sind als ich. Ich denke, wir sind uns einig, wenn ich sage, jeder muss sich seine Position im Leben suchen, die am besten zu Ihm passt. Dann kann man glücklich leben. Und genau das zählt. Sonst nichts!! Eleve: Ja, ja, ich kann mich noch gut erinnern, Du gehörst zu den Mädchen, die im Kirschbaum oben sassen. Die (fast) wie Kumpels waren, ein Rätsel. Die wir zwar angehimmelt haben, das aber selbstverständlich niiiiieeee gezeigt haben. ![]() ![]() Wie gesagt, der letzte Beitrag sollte eher provozieren. Der vorletzte aber ist absolut ernst gemeint und sollte zum Überdenken anregen. Ich kann euch sagen: es war grausam. Ich wünsche niemandem, das erleben zu müssen. Viel Kraft und Gottes Segen Helmut PS: Nicht dass Jemand glaubt ich wäre Pastor oder Psychologe oder ähnliches. Ich bin einfach ein kleiner Vermessungstechniker. |
#3
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Liebe Erika,
ich grüße Dich. Habe die letzten Tage nur gelesen und möchte meine Worte vom 11.03. um 20:11 Uhr, ich glaube Seite 5, noch einmal bekräftigen. Ich hoffe, mit etwas mehr Energie bin ich heute in der Lage, Dir weitere Argumente zu liefern, die Dir helfen, Dich unterstützen können. Hallo Helmut: 'Ich will dir nicht weh tun, aber das mit den letzten 23 Jahren war, ich denke du weisst es selbst, ein Fehler.' Du weißt sicher, dass dieses "aber"-Wörtchen den Vorsatz zunichte macht, bzw. umkehrt. Also: "Ich will dir wehtun und ..... Ich bin mir sicher, dass es nicht in deiner Absicht liegt zu verletzen und ich glaube auch, dass Erika sich diesen Schuh so nicht anziehen wird. Sie kennt Dich nicht (bzw. erst so ein bißchen, durch deine Antworten). Allein der Satz ist, kann, durch diese Art der Formulierung, ganz viel Negatives auslösen. Ein 23 jahre alter Fehler!!!!! Ist schon heftig!!!!! Wenn man da zu lange draufschaut ........................ Habe eine Leidenschaft Sprüchekarten zu sammeln und finde diesen hier ganz passend: Gib auf dich acht Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlung. Achte auf deine Handlungen, den sie werden Gewohnheit. Achte uf deine Gewohnheiten, denn sie werden Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal. (Aus dem Talmud) Ich glaube, dass ich mich mit meinem Gedankengut schon ganz oft in Richtungen bewegt habe, die mir nicht gut tun. Zum Glück habe ich nach mehr als 20 Jahren eine liebe Tante wieder neu kennengelernt, die mir half, bestimmte Situationen anders und neu zu betrachten. Damit habe ich mir selber, - und ein anderer kann das auch gar nicht!!! - Möglichkeiten und Wege geschaffen, die leichter zu gehen sind. In einer gewissen Erkenntnis kann ich jetzt sagen, dass ich wohl schnell den steinigen Weg wähle. Wähle ich? Oder sind da Gedanken, Worte, Handlungen, zu Gewohnheiten und Charakter festgefügt, durch viele Jahre, die mich so sein lassen, wie ich bin? Und ich habe doch immer die Möglichkeit von diesem Weg herunterzugehen, einen anderen zu wählen, nicht wahr? Als mein Mann (macht es etwas aus, dass wir uns "erst" knapp 11 Jahre kennen?) auf meine Krebserkrankung so distanziert und "fremdartig" reagierte, dass ich mir schon große Sorgen um ihn machte und mich sehr, sehr allein fühlte, entspann sich eines Morgens folgende Unterhaltung: Ich: "Du sprichst gar nicht mit mir über deine Gefühle, ich weiß überhaupt nicht, was DICH bewegt. Mit deinen Freunden sprichst du auch nicht darüber. Ich mache mir Sorgen um Dich. Zudem fühle ich mich mit meinen Empfindungen so unendlich allein. Du kennst doch sicher das Sprichwort: 'Geteiltes Leid, ist halbes Leid.' Aber du lässt mich alles allein tragen und ich mache mir noch zusätzlich Sorgen um Dich! Zeig doch bitte endlich mal Deine Gefühle!" Und er antwortete: "Ich will Dir meine Gefühle nicht zeigen." Ich war echt verzweifelt. Wie sollte es nur weitergehen? Und dann war da meine Tante. Sie konnte mir anhand einer kleinen Begebenheit aus ihrem eigenen Familienleben etwas deutlich machen, womit ich, übertragen auf meine Situation, gewaltige Erleichterung erfahren habe. Weil ich jetzt anders betrachte, andere Erwartungen habe, realitätsbezogener, authentischer? Ich weiß es nicht. Die Begebenheit: Der Vater meiner Kusine kam mit seiner Rolle wohl nicht so gut klar und schob sie vom Schoß herunter, als sie Streicheleinheiten haben wollte. Dieses Zurückgewiesenwerden erklärte meine Tante ihrer Tochter so: 'Stell dir vor, du gehst zu deinem Vater und möchtest 5 Euro haben, aber alles, was er hat, ist ein Euro. Mehr als diesen einen Euro kann er dir nicht geben. Wie geht es dir, wenn du bei deinen Erwartungen bleibst mehr zu bekommen, wenn er dieses "Vermögen" gar nicht hat?' Diese kleine "Geschichte" schlug bei mir ein, wie eine Bombe. War wie ein Dejavue (best. falsch geschrieben!)- Erlebnis in Bezug auf meine vergeblichen Versuche, die Mutterliebe zu bekommen, die ich mir als Kind gewünscht hatte. Ich also hin zu meinem Mann. Hab ihn mit meiner ganzen Erleichterung angelächelt und gesagt: "Ich weiß jetzt, woran es liegt. Du kannst da nichts für!" Und wir mussten beide lachen. Uns beiden habe ich mit meiner entspannteren Sichtweise den Druck genommen. Und es hat uns einander akzeptierend näher gebracht. Und er ist so ein toller Typ, dass er damit leben kann, "einen Euro" zu haben, und mir mit dieser Erfahrung meine Angst genommen habe, ihn zurückzuweisen, wenn ich mir die "anderen 4 Euro" von anderer Stelle holen will. Liebe Erika, ich wünsche Dir deinen Weg, mit Lächeln, mit Leichtigkeit, mit Wohlfühlen und mit Freude. Liebe Grüße Ute |
#4
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Hallo,
ich bin's nochmal. Ute, ich finde das, was du erzählt hast, sehr interessant. Diese schöne Begebenheit hilft vielleicht, besser mit einigen Menschen umzugehen. Danke! Mein Vater ist ja auch eher einer von der Sorte, die ihre Gefühle verdrängen und nicht darüber reden wollen. Aber seitdem er bei einem Gespräch mit dem Arzt dabei war, hat es sich echt gebessert und er tröstet meine Mutter jetzt. ![]() Ihn musste also erst ein Fachmann aufklären- vielleicht kann das auch ein Lösungsansatz sein. Deswegen möchte ich die Frage von Helmut wiederholen.: Zitat von Helmut Zitat:
![]() P.S.: Helmut, das mit den "Rechten" war vielleicht zu krass ausgedrückt, deswegen die Anführungszeichen. Aber deinen Gedanken dazu kann ich nur zustimmen.
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Juhu!!!! Chemo geschafft! ![]() |
#5
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Hallo zusammen,
Ute, du hast recht. Es ist gut zu wissen, dass die Beiträge nicht nur gelesen, sondern auch mal hinterfragt werden und die Kritik dazu auch dann geschrieben wird. Dieses Forum ist zu sensibel, da kann man unbedacht leicht mal einen Fehler begehen, der ungeahnte Folgen hat. Das "aber" würde ich allerdings folgendermassen interpretieren: "Ich will dir nicht weh tun, aber (ich weiss, dass ich es trotzdem tue) ........" Ich habe heute Morgen als erstes eine PN an Erika geschickt. Hier ein Zitat: Zitat:
Alles Liebe und einen schönen Palmsonntag Helmut Ute, zu dem Gedicht möchte ich noch folgendes anführen: Nicht jeder Gedanke sollte zum Wort, nicht jedes Wort zur Handlung werden. Doch wie soll man seinen Charakter ändern? Das beste Beispiel haben wir gerade erlebt. Geändert von HelmutL (16.03.2008 um 12:39 Uhr) Grund: Nachgedacht |
#6
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Hallo Ihr Lieben,
ich bin "zufällig" (es gibt keine Zufälle ![]() Duch Euren Austausch kann ich vieles verstehen, was ich während meiner Leukämieerkrankung mit meiner Familie und mit meinem Mann erlebt habe. Vor allem die "5-Euro-Geschichte" beruhigt mich nachträglich sehr. Euch und Euren Angehörigen alles Liebe und Gute, Lisa
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Diagnose Multiple Sklerose Aug. 2000 Diagnose sekundäre AML März 2006 allogene SZT Aug. 2006 - heute weitgehend beschwerdefrei |
#7
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Hallo zusammen,
in den meisten anderen Threads ist das Schreiben in der Regel viel einfacher. Man kann mehr oder weniger gute Tipps geben. Wechsel den Arzt, die Klinik, probier dies oder jenes Medikament, schau mal dort nach Informationen, bei mir war das so und so, vielleicht kann dir das helfen. Dann gibt es Threads wie diesen hier. Hier geht es um Gefühle, Emotionen. Ihr (oder anderswo die Männer) öffnet eure Seele, berichtet von euren Sorgen, euren Ängsten und Nöten. Der Druck, der auf euch lastet macht euch dünnhäutig, verletztlich. Prallen im Normalfall selbst schwere Geschütze von euch ab, so genügt jetzt schon der geringste Anlass, euch schwer zu treffen. Das kann ein missverstandenes Wort, ein schlecht formulierter Satz sein. Desshalb ist es so schwierig hier zu schreiben. Ich möchte versuchen euch zu helfen. Jedoch nicht, indem ich euch sage, was ihr zu tun habt. Das wäre vermessen. Ich möchte Denkanstösse vermitteln, damit ihr euch selbst helfen könnt. Desshalb bin ich manchmal so provozierend und schreibe damit praktisch auf Messers Schneide. Viele von euch stehen mit dem Rücken an der Wand. Es ist nicht der Zeitpunkt sich über Empfindlichkeiten des Anderen allzu viel Gedanken zu machen. Wenn auch nur ein einziger Funken Liebe da ist, dann lohnt es sich. Packt den Stier bei den Hörnern und kämpft darum, ihr helft euch selbst damit am meisten. Nichts in eurer Situation ist schlimmer als in eine leere Wohnung zu kommen. Besser ein "N'abnd" hinter der Zeitung als Stille. Ich weiss es. Gute Beispiele, wie die 1-Euro-Geschichte, gibt es genug. Sucht euch aus allem das für euch Beste aus und macht was daraus. An anderer Stelle habe ich einen Satz zur Erwartungshaltung geschrieben. Leicht abgewandelt passt er auch hier: "Erwartung ist ein Seil, an dessen anderen Ende sich selten jemand festhält" Gut, wenn das andere Ende wenigstens nicht ignoriert wird. Wo bleibt eure sprichwörtliche "weibliche List"? Es hat sich nie mehr gelohnt denn jetzt! Es geht schliesslich nicht um eine Handtasche oder ein Paar Schuhe, es geht um euer Leben. Stellt euch mal neben euch und beobachtet, stellt euch selbst mal in Frage. Alles Liebe Helmut |
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