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  #1  
Alt 07.07.2008, 16:19
Gitta aus Nürnberg Gitta aus Nürnberg ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo Bibi,
na gehts wieder. Hast ja ganz schön darauf losgeschrieben. Bei der Gelegenheit möchte ich euch nur einmal sagen, daß ich hier gerne mitlese. Ich kann nur selten schreiben, da ich mich eben auf der anderen Seite befinde. Kann es jetzt nicht besser ausdrücken. Ihr versteht mich schon.

Angst haben wir alle, man lernt aber damit umzugehen. Drei Jahre lebe ich mit meinem Tumor, er rückt immer mehr in den Hintergrund. Er ist da, aber die Angst steht nicht mehr so im Vordergrund. Ob jetzt bei mir eine Chemo kommt die NW, alles wird langsam zu einer Wiederholung, alles hatte ich schon.

Der Lebenswille ist bei mir im Laufe der Zeit immer stärker geworden, durch die Krankheit bin ich stärker geworden. Erst der absolute Tiefpunkt, nach ca. 1 1/2 Jahren dann wieder die ersten Lichtblicke und ZUkunftspläne, dann war er wieder da mein Lebenswille.
Ich kann nicht gehen, ich muß auf Alissa aufpassen. Dieser Ausspruch treibt mich alle Morgen an, mache meinen "Sport", da ich mir einbilde ich motiviere dadurch meine gesunden Zellen, damit sie die kranken Zellen auffressen.

Meine Ärzte haben den Rest in ihrer Hand, dann wird dies alles schon seinen Gang gehen.
Ihr habt die Diagnose noch nicht solange, glaubt mir, man zerbricht nicht daran, wenn man wie ihr die Dinge rauslässt. Nichts in sich hineinfrisst, einfach raus damit........
Ihr macht es richtig, ihr braucht euch nicht entschuldigen.

Bis bald
Gitta
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  #2  
Alt 08.07.2008, 08:37
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Gitta,

vielen Dank für Deine lieben Worte. Du kannst Alissa nicht allein lassen. Wie schön dass sie Dir soviel Kraft und Ehrgeiz gibt. Du schreibst, Du "bildest Dir ein" mit dem Sport etwas gegen den Krebs zu tun. Ich glaube nicht dass es Einbildung ist. Ich denke alles, was Deinen Allgemeinzustand verbessert oder hält ist das beste was Du tun kannst. Mal ganz abgesehen davon dass Du bestimmt viel Adrenalin auf diese Weise loswirst.

Was Du schreibst zur nächsten NW / Chemo.... Bei meiner Mom macht es mir ein bißchen Angst. Die letzte war ja so stark NW lastig, konnte wegen der Fersen nicht laufen, schlimmer Husten.... Am Montag ist es wieder so weit und ich habe sie gefragt ob sie Angst davor hat. Sie sagt es sei ihr egal. Mulmig sei ihr, aber der Rest ginge ihr am xxx vorbei.

Mir macht diese Einstellung Angst. Kenne ich nicht von ihr. Kann es jemand von Euch nachvollziehen? Für mich klingt das so gefährlich. So resigniert.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
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Geändert von Bianca-Alexandra (08.07.2008 um 15:40 Uhr)
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  #3  
Alt 09.07.2008, 10:20
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,

da ich Dich bis jetzt noch nicht gelesen habe, vermute ich mal ganz stark, dass Du Deine Mama heute zur Untersuchung begleitetst. Ich denke an Euch und wünsche alles Gute.

Annika
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  #4  
Alt 09.07.2008, 21:02
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

ihr lieben,

heute nur ganz kurz weil ich weiß dass ihr wartet. Der Tumor um den Bronchus ist um 10 % im Durchfluss kleiner geworden. Das ist leider der einzige Erfolg. alles andere hat nicht angeschlagen. der Arzt weiß jetzt nicht so genau wie es laufen wird, er hat ihr gesagt dass die chemo so lange verabreicht wird bis er wieder wächst oder der Körper es nicht mehr mitmacht. Mit beidem ist zu rechnen, die Frage ist was schneller eintritt.

Im Grunde genommen hat er mit meiner Mutter nur noch über Schadensbegrenzung gesprochen, kein Wort von möglichem Zurückdrängen.

Meine Mutter ist heute ALLEINE dort hin gefahren. Ihr Mann konnte nicht und sie hat ihm verboten es mir zu sagen weil sie denkt dass ich meine urlaubstage ncoh für sie brauchen werde dieses jahr.

Sie hatte mich nach der 'CT kurz angerufen, hätte ich merken müssen, sonst ruft mich ihr mann normalerweise an... bei den zwischendurchberichten jedenfalls.

Ich hatte im anschluss noch einen termin. meine mom meldete sich nciht, ich dachte ja sie schläft. viertel vor sieben hat sie mcih angerufen. ich war noch unterwegs und sie hatte ein schlechtes gewissen weil sie es nciht wusste. alles gut, alles toll, sorry fürs stören....

"ring-ring" da waren die Alarmglocken auf voller lautstärke. eine viertel stunde später war ich am parkhaus und saß im auto nach hause.

5 Minuten nach dem ich bei ihr war platzte der Knoten. Sie hat geweint. sie hat sich bei mir entschuldigt. sagt, ich dachte es wäre besser das ergebnis, es tut mir so leid. aber jetzt wird es wie bei papa werden, jetzt fangen wir an zu flickschustern.

ich wusste doch dass da was faul war udn es ihr schlecht ging. tocher/mutter vibes?

Neben den Fußballen sind jetzt auch die Fersen taub. dadurch hat sie aber immerhin keine schmerzen und ist nach dem arzt ziellos durch unser städtchen und wollte einfach irgendwas kaufen. einen kleinen aufmunterer. natürlcih hat sie ncihts gefunden. mir geht es dann genauso. ich hoffe, die schmerzen die nach der nächsten chemo kommen werden sind nicht so stark. ich hoffe, ich hoffe, ich hoffe.

Bitte, ich weiß dass wir da einen kleinen erfolg an einer metastase haben. mehr als bei den letzten erfolglosen chemos. schlimmer ist das gefühl mit dem meine mom aus dem arztgespräch heraus gegangen ist.

und die familie die nciht da ist. FEIGES SAUPACK
__________________
Liebe Grüße - Bibi
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Geändert von Bianca-Alexandra (09.07.2008 um 21:04 Uhr)
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  #5  
Alt 09.07.2008, 21:51
Benutzerbild von Blume68
Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe "kleine" Bibi,

nun ist es doch passiert - trotz "Vibes" konntest du nicht dabei sein. Tja, da sind sie, unsere Grenzen. Wir können vielleicht eine Menge spüren, aber nicht überall zur gleichen Zeit sein... Aber Feuerwehr-Bibi war ja dann schnell da!!

Was ich von dir lese, stimmt mich nicht gerade fröhlich. Aber es gehört wohl einfach dazu, diese Up´s and Down´s. Flickschustern, sagst du - naja denn, ich schick dir ne dicke XXXL-Packung "Flicken" rüber! (Ups, Telefon...?)
Du hast deine Vibes wohl überall, was? Danke für´s melden...!

Ach, ich schreib gar nicht viel - hast ja gesagt, soll ausruhn. Jawoll. Wir lesen/hören uns. Noch schnell einen Trost-Knuddler für dich! Ihr schafft das, und das weißt du. Tomorrow comes another day.

Alles liebe
Blümchen
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
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  #6  
Alt 09.07.2008, 22:02
Engel07 Engel07 ist offline
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Beiträge: 1.818
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,

ach so ein Mist. Mir fehlen die Worte.

Es tut mir leid, dass es nicht besser ausgefallen ist, es tut mir leid, dass du dir das Hirn zermarterst.

Es ist so schwer, Worte zu finden. 10%, besser als nichts und doch so viele Erwartungen verpufft.

Es geht erstmal irgendwie weiter und ich hoffe und bete, dass es euch Zeit schenkt.

Lass dich drücken....
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #7  
Alt 09.07.2008, 22:17
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Registriert seit: 20.03.2008
Beiträge: 508
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi

Ich habe heute so oft hier reingeguckt und hatte immer alles gedrückt. Es tut leid, ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Ich denke an Euch. Das ist das Einzige, was mir einfällt.

Alles Liebe,
Thessa
__________________
Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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