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#1
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Liebe Lonesomemanu,
herzlich willkommen - auch wenn der Anlass ein Trauriger ist. Es ist gut dass es hier die Möglichkeit gibt, die Gedanken und Sorgen loszuwerden, auszutauschen... es wird Dir ein Stück weit helfen, die Situation zu bewältigen. Meinen über alles geliebten Papa habe ich vor einem Jahr an dieser Krankheit verloren, deshalb kann ich gut mitfühlen. Einen Rat geben? Jeder ist da anders. Aber motivieren, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, das möchte ich Dich. Meine Erfahrung lehrt mich, dass es keinen Sinn macht sich gegen irgend etwas zu sträuben, die Tatsache bleibt dennoch. Man sollte im Leben immer das Beste aus der Situation machen, sonst geht es einem nur noch viel schlechter. Es ist klar, dass man nicht immer die Kraft dazu hat - und auch Tage der Depression und Verzweiflung darf man zulassen, denn das gehört einfach auch dazu. Wir haben gekämpft bis zum letzten Tag und ich würde es wieder tun. Es ist absolut legitim zu kämpfen, denn Wunder gibt es immer wieder! Und selbst wenn kein Wunder geschehen sollte, so lässt sich diese Zeit mit Wille und Hoffnung viel leichter ertragen. Und in der schweren Zeit der Krankheit meines Vaters, die 8 Monate und 22 Tage dauerte, hatten wir doch viele wuuunderschöne Tage gemeinsam. Als er therapiefreie Zeit hatte haben wir viele schöne Dinge gemeinsam unternommen - soweit es seine Kräfte zuließen. Die Zeit der Krankheit kann eine sehr wertvolle und intensive Zeit sein. Lass die Verzweiflung nicht Herr über Dich sein! Kämpft gemeinsam und seid füreinander da. Wehrt Euch nicht dagegegen indem ihr die Krankheit nicht akzeptieren wollt, denn es bringt ja doch nichts, sondern kämpft und genießt die Zeit soweit Eure Kräfte es zulassen - jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde... Ich drücke Dich ganz dolle Herzliche Grüße Anscha |
#2
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Hallo,
lieben Dank an alle für die motivierenden Rückmeldungen. Es war - ein schlimmer Tag. Ich wartete über zwei Stunden auf den Arzt, der mich dann vergessen hat. Ich bin dort leicht ausgerastet und verlangte einen anderen Arzt, der mir nun endlich mehr sagen kann. Wurde dennoch auf den behandelnen Arzt verwiesen, der morgen wieder da wäre. Und ich solle doch jetzt mal zu meiner Mutter gehen, die bräuchte mich! Als wüsste ich das nicht, als hätte ich da just for fun gewartet, mit Unterlagen, mit einem Zettel voller Fragen. Meine Mutter steht unter Schock. Jedenfalls sagte sie nur am Anfang, jetzt wär es halt wirklich Lungenkrebs. Mehr nicht. Ich weiß nicht, ob sie mehr sagen wollte. Ich wusste nicht, was ich sagen, fragen darf, soll - weil ich dachte, wenn sie darüber reden will, dann ist es besser, zu warten, bis sie es rauslässt. Aber sie hatte irgendwie vor sich hingestarrt. So einen Tag hatten wir in den letzten vier Wochen noch nie, aber jetzt, wo es so niederschmetternd feststeht... Ich habe ein sehr enges verhältnis zu ihr, sie ist meine Vertraute in allen Bereichen, also wir können miteinander über alles reden, aber heute wusste ich nicht, was sagen. Was nicht. Auch, weil ich wahrscheinlich selbst Angst habe, dass ihre Wut ausbricht, ihre Verzweiflung und ich kämpfe mich da hoch, dass ich für sie da bin. Da ich es ja seit Dienstag weiß, konnte ich mich schon ein wenig damit auseinandersetzen, aber okay, ich hatte was zu tun. Informieren im Internet, wegen der späteren Pflege, wegen der Therapie gucken, den laufenden Alltag mit Familie und ihrem Haushalt weiterschaukeln, aber ich merke - dass es jetzt, nur mit dem, dass es ausgesprochen ist, sie davon weiß, etwas ganz Schlimmes geworden ist. Ich ziehe um mich Grenzen - habe ich das Gefühl, ein wenig Luft, auch wenn ich für sie da sein will. Sie war dann müde und ich fuhr heim, erdrückt von den Gedanken, wie lange noch. Ihr Herz machte heute auch Probleme, wohl wegen der Aufregung. Es tut so weh. Da kann man nicht viel tun und dann regt mich diese Ärztin auf. Sie meint es gut, aber - was will sie? Einerseits erzählt sie heute wieder nicht mehr als die Wiederholung vom Dienstag - Lungenkrebs, fortgeschritten, sehr fortgeschritten. Metastasen im Gehirn und der rechten Nebenniere. Bestrahlungen für den Kopf ab nächster Woche, um die jetzigen Ausfälle zu bessern. Chemotherapie vorerst nicht, sie wär zu schwach. Sehr, sehr fortgeschritten - heißt das, ich krieg sie nicht mal mehr aus dem Krankenhaus? Irgendwo kam ich mir heute ganz schlimm allein gelassen vor, und so gab ich das auch an Mami weiter. Und wie sie wieder abgemagert ist, die Arme so dünn - ich blieb gestern Nacht ja bei ihr in der Wohnung, fand dort die halbe Nacht keinen Schlaf und wenn du morgens aufwachst, ist der erste Gedanke: Mami hat Lungenkrebs, und irgendwann ist sie nicht mehr da. Ich werde morgen mit dem Arzt reden und dann mal eine psychologische Betreuung der Krebshilfe in Anspruch nehmen, und spätestens wenn Mami raus ist, mit den Leuten einen Hausberatungsbesuch vereinbaren. Im KH gibt es auch eine Psychologin, mit der Mami sprechen könnte? Aber, ich weiß nicht, ob sie das will? Ob sie das jetzt will? Und, es gibt nun doch Dinge, die ich für den Fall des Falles fragen muss, aber das hat sowas von "wenn du gehst...", das mir einfach graut. Ich glaube bald, dass diese komische zeitangabe, die ich im Netz fand, gar nicht so falsch lag. Vor allem, wenn Mami aufgibt - aber vielleicht braucht sie einfach Zeit zu verdauen und dann wacht ihr Kampfgeist auf? Danke an euch alle. Lieben Gruß Lonesomemanu |
#3
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Liebe Lonesomemanu
es tut mir so leid. ![]() |
#4
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Hallo lonesomemanu,
Zitat:
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Arztgesprächen bei meinem krebskranken Angehörigen gemacht: Die Ärzte schienen geradezu erleichtert zu sein, daß ich die Wahrheit über den Gesundheitszustand ihres Patienten wissen wollte und zeigten sich allesamt sehr kooperativ. Zitat:
Du wirst es hier überall im Forum lesen können: Die erste Zeit nach der Diagnose ist sowohl für den Betroffenen als auch für die Angehörigen richtig schlimm. Denn: Man muß den Schock erstmal verdauen. Aber dann findet man irgendwie einen Weg damit umzugehen und man hat meist noch gute bis sehr gute Zeiten zusammen. Ganz liebe Grüße an Dich Kyria |
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