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  #1  
Alt 10.09.2008, 13:03
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Didi,
es gibt kein Vorbereiten,auch nicht wenn man es schon oft erlebt hat das ein lieber Mensch die Reise antritt.
Auch wenn Du und Deine Mama keine großen Redner seid,werdet Ihr Euch beide bestimmt noch vieles sagen,es gibt sowas wie eine symbolische Sprache.Scheu Dich nicht gerade jetzt Nähe zuzulassen,Liebe und Nähe ist das wichtigste was wir unseren Lieben noch geben können.Lass sie wissen das sie gehen darf,dass Du sehr,sehr traurig bist,aber das Du Dein Leben meistern kannst.Schließlich bist Du die Tochter einer ganz tollen Mama,die Dich gut auf das Leben vorbereitet hat,sie soll sich keine Sorgen machen müssen um Dich.Sag ihr das und alles was Du sonst noch möchtest,der Zeitpunkt wird sich ergeben und Du wirst es spüren,ganz sicher.

LG Lissi
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  #2  
Alt 10.09.2008, 13:20
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Lissi,

wie geht es Euch?
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Liebe Grüße - Bibi
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  #3  
Alt 10.09.2008, 13:53
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,
ich wüsste nicht wie ich es beschreiben kann.Wie vorhin schon geschrieben,es gibt kein Vorbereiten,es tut entsetzlich weh,es macht einem die Hilflosigkeit so bewusst und bei allem scheint einem die Zeit wegzurennen,jede Minute,jede Sekunde ist so unendlich kostbar.Wie viele Menschen haben sich schon oft gewünscht die Zeit anhalten,zurück drehen zu können,im Augenblick gehöre ich auch dazu und weiß doch das es kein zurück mehr geben kann.

Ich habe nicht vergessen an Dich und Deine Ma heute ganz besonders fest zudenken,nur keine Zeit gehabt es zuschreiben,aber ich glaube Du weißt es auch so.

LG Lissi
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  #4  
Alt 10.09.2008, 15:27
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Lissi,

selbstverständlich weiß ich, dass Du selbst jetzt an alle hier denkst. Darum ging es mir nicht. Und ich bin froh, dass Du mir geantwortet hast. Ich denke sehr viel an Dich, vor allem weil Du in letzter Zeit so wenig schreibst. Ich kann mir denken woher es kommt.... Und ich würde auch Dir so gerne helfen...

Es ist auch so schwer zu begreifen, weil auf viele Abs dann doch noch Aufs gefolgt sind, an die man nicht mehr zu glauben gewagt hatte. Irgendwann steht dann doch die Richtung fest. Liebe Lissi, ich bin so sicher dass Du nicht mehr hättest tun können. Weder heute noch gestern oder vor einem Jahr. Die Zeit anzuhalten oder zurück zudrehen. Ich kann den Wunsch so gut verstehen. Du bist so sehr da, mit Herz, Engagement, kräftigen Händen... Ich hoffe sehr, Du hast ein paar helfende, blind verstehende Menschen um Dich herum. Auch wenn der Hund Dir sicher im Moment nicht von der Seite weicht. Bei unserem Hund war es damals so. Die Katzen meiner Mutter gehen kaum noch aus dem Haus...

Liebe Lissi, ganz viele, liebevolle Gedanken für Euch. Und viel, viel Ruhe.
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  #5  
Alt 10.09.2008, 16:13
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Zitat:
Hallo Ihr Lieben, liebe Bibi,
jetzt werde ich mich hier auch mal mit einklinken, dass wir nicht überall verstreut schreiben und außerdem ists bei Euch wirklich warm und heimelich.
Außerdem weiß ich nicht recht, wo ich es sonst loswerden kann. Wo, wenn nicht bei Euch.
Mama geht es ganz schlecht. Sie bekommt ja jetzt schon über 2 Monate keine Chemo mehr, weil sie nichts mehr verträgt und Stillstand eingetreten ist.Dennoch atmen jetzt natürlich die Lebermetas auf. Es sind viele und einige Leberwerte sind deswegen auch schon schlecht. Sie ist furchtbar gelb im Gesicht und in den Augen. Das Schlechtsein ist unerträglich. Kein Appetit, keine MCP-Tropfen helfen - nichts. Zu Hause sein, rumliegen und warten bis es vorbei ist.
Ich habe gerade letzt Woche an der Ostsee in Prerow in der Klinik für uns reserviert (ihre geliebte Ostsee und "Abschiedsurlaub" für uns) ab dem 16.11.Sie meinte aber schon den wird sie nicht schaffen. Manchmal glaub ich das auch langsam. Ich weiß nun nicht wie ich mich jetzt auch den Tag x vorbereiten soll ?
Hat hier jemand ERfahrung ?
Es ist alles bürokratische geklärt und auch sonst alles klar. Wir sind beide keine großen Redner, die noch Liebesbekundungen und Versprechen abnehmen, davor scheue ich mich auch. Gruß an Bibi -> Mama soll wissen, dass es mir danach gut geht und ich stark bin :-)
Naja, also auch bei mir seit 1 Woche ungefähr "unten-Tage".

Traurige Grüße
Didi
Liebe Didi,

es tut mir so leid, das von Dir lesen zu müssen.

Ich würde Dir so gerne raten und helfen. Habe lange überlebt, was ich Dir sagen soll. So individuell jeder Mensch ist, so auch seine Vorstellung vom Abschiednehmen. Daher denke ich, wirst Du, die Du Deine Mutter sehr gut kennst, intuitiv das Richtige tun.

Mancher Mensch will bestimmte Dinge noch klären - darüber reden. Andere schweigen lieber, aber sind froh, nicht alleine sein zu müssen. Ich denke sie wird ihren Bedürfnissen Ausdruck verleihen. Wenn nicht mit Worten so reichen zwischen Mutter und Kind oft Blicke, Gesten - egal was. Ich glaube dieses "Einander blind verstehen" - wird ganz intensiv werden.

Sich auf den Tag X vorbereiten - das ist glaube ich unmöglich. Vertrau auf Eure Bindung und auf Dein Gefühl und lasse Dich davon leiten.

Ich umarm Dich

Annika
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  #6  
Alt 10.09.2008, 16:21
Tristanne Tristanne ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Didi,

meine Mam und ich waren auch keine großen Redner. Wir haben uns immer alles gesagt, auch ohne viel oder überhaupt etwas sagen zu müssen. Es hat dann auch oft ein "Du weißt schon....." gereicht. Und man wußte.... Oder ein Blick, eine Berührung...
So scheint es euch bei euch zu sein, und dann ist doch alles gut, wenn Dir nichts mehr auf der Seele brennt und wenn Du vor allem spürst, daß es Deiner Mutter auch so geht.

Wie Du bin ich auch keine Freundin von großen (Dankes)Reden.
Und ich finde allgemein, man sollte man auch unterscheiden und sich wohl überlegen, ob das, was man glaubt noch alles sagen oder machen zu müssen, der Mutter hilft, oder ob man "nachher", doch eigentlich aus egoistischen Gründen sagen will: "Ich habe alles gesagt/getan ich habe mir nichts vorzuwerfen, ect."

Ich sage es ehrlich, ich habe meiner Mutter nicht gesagt, daß ich sie "gehen lasse" oder ich sie "loslasse" (diese Begriffe, besonders letzterer in der Kombination mit "müssen" sind aus meinem Sprachschatz eigentlich gestrichen und meine Mutter hätte diese Formulierungen auch unangebracht und fremd für ihre Tochter gefunden - aber das weiß jeder selbst), denn ich wollte nicht, daß sie sich irgendwie bedrängt fühlt oder daß sie sieht, daß ich es nicht mehr aushalten kann.
Als der Zeitpunkt da war, bevor sie die Augen geschlossen hat, habe ich ihr gesagt, daß sie sich um mich keine Sorgen zu machen braucht, ich käme schon klar.. (aber heute brauche ich sie doch so sehr, brauche ihre Hilfe... ) Doch damals ging es nur um sie. Und daß ich das gesagt habe, geschah plötzlich ganz ohne Vorbereitung.

Aus Deiner Sicht gesehen: Ich kann mir auch vorstellen, daß es vielleicht etwas beruhigend sein könnte, daß Deine Mam gesagt hat, daß sie nicht mehr möchte. Meine Mam hat das nie gesagt, sie hat bis zum Schluß noch an ein Wunder geglaubt - heute glaube ich, daß es mir jetzt in meiner Trauer leichter fallen würde, wenn sie nicht mehr gewollt hätte.
Aber heute weiß ich auch, daß das Wunder, nicht immer "überleben" bedeuten muß. In all dem großen Leid bin ich dankbar für das Geschenk, daß sie mir gezeigt hat, daß das Sterben etwas ganz Natürliches ist, vor dem man keine Angst zu haben braucht. Und daß ich in ihrem Sterben erfahren habe, daß der Tod nicht das Ende ist und eigentlich ein Erwachen. Danke Mami.

Obwohl ich, ehrlich gesagt, auch Angst hatte und in ihrem großem Leid nur noch gehofft und gebetet habe, daß sie es bald geschafft hat.
In diesem Sinne denke ich auch, daß Deine Frage mit der "Vorbereitung" auch aus der Angst kommt, nicht? Ich kann es so gut nachfühlen.

Du wirst Deine Mutter in Liebe begleiten, zusammen geht ihr immer ein Stückchen weiter... und darauf braucht man sich nicht vorzubereiten und mann kann es auch gar nicht.
Ja, es ist die Liebe. Sei einfach Du selbst, so wie Deine Mutter dich liebt und so wie Du sie liebst. Auch dazu braucht es keine Vorbereitung.

Alles Liebe,
Anne
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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  #7  
Alt 11.09.2008, 10:39
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Meine liebe Tristanne,

ich staune über Deine Beurteilung - und frage mich schon, woher Du diese Beurteilungsfähigkeit nimmst???

"Wie Du bin ich auch keine Freundin von großen (Dankes)Reden.
Und ich finde allgemein, man sollte man auch unterscheiden und sich wohl überlegen, ob das, was man glaubt noch alles sagen oder machen zu müssen, der Mutter hilft, oder ob man "nachher", doch eigentlich aus egoistischen Gründen sagen will: "Ich habe alles gesagt/getan ich habe mir nichts vorzuwerfen, ect."
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  #8  
Alt 11.09.2008, 11:22
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi

Dein Beitrag hat mich, wie viele andere Deiner Worte auch, nun wirklich fast die ganze Nacht beschäftigt. Beschäftigt deshalb, weil ich so... so.... ehrfürchtig bin. Wie toll ist das Gefühl zu wissen, man hat sich alles gesagt. Und in Deiner Schreibe klingt das so, als wenn da nicht ein klitzekleiner Fatz Zweifel ist.
Es ist nicht so, dass wir riesige Baustellen hätten. Aber ich würde meiner Mutter gerne auch mal verbal sagen, wie sehr ich sie liebe, dass ich sie immer geliebt habe, trotz der schwierigen Zeiten, die wir durchgemacht haben, etc. pp. Aber: es kommt nicht in meinen Mund. Wir sind recht innig und herzelig und auch grabbelig (das Wort klingt so negativ, aber mir fällt gerade nichts anderes ein), aber die grossen Gefühle kommen bei mir verbal nicht raus. Das finde ich für mich schade. Nun habe ich überlegt, ob ich einen Brief schreiben soll. Das könnte bei ihr aber wieder so endgültig ankommen. Und da sie psychisch und auch physisch gerade aufgrund der Chemo am Anschlag ist, wäre das wiederum´kontraproduktiv.
Eigentlich möchte ich Dir nur sagen, dass ich Dich (ebenso wie auch einige andere hier), in vielerlei Hinsicht bewundere.
Heute ist für mich auch kein guter Tag. Gestern hatte ich ein Telefonat mit meiner Schwester, die mich dann zum ersten Mal fragte, ob ich glauben würde, dass Mama wieder gesund wird. Und... das war ähnlich schlimm, ob wir die Ärztin mal nach einer Prognose fragen sollten. Ich habe mich dagegen ausgesprochen, weil nun wirklich jeder Krankheitsverlauf unterschiedlich ist und ich aus meinen Statistikvorlesungen weiss, wie diese zustande kommen. Ich glaube nicht daran. Ich glaube sehr wohl, dass ein Arzt absehen kann, wenn es sich nur noch um Tage oder Stunden handelt, aber mehr... woher soll er es wissen. Jeder Mensch ist unterschiedlich.
Ich bin traurig heute. Weil ich den Gedanken nicht ertragen kann, ohne meine Mum zu sein. Sie ist doch mein Leben.

Euch also einen schöneren Tag,

Alles Liebe,
Thessa
__________________
Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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  #9  
Alt 11.09.2008, 14:23
Tristanne Tristanne ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Zitat:
Zitat von Bianca-Alexandra Beitrag anzeigen
Meine liebe Tristanne,

ich staune über Deine Beurteilung - und frage mich schon, woher Du diese Beurteilungsfähigkeit nimmst???

"Wie Du bin ich auch keine Freundin von großen (Dankes)Reden.
Und ich finde allgemein, man sollte man auch unterscheiden und sich wohl überlegen, ob das, was man glaubt noch alles sagen oder machen zu müssen, der Mutter hilft, oder ob man "nachher", doch eigentlich aus egoistischen Gründen sagen will: "Ich habe alles gesagt/getan ich habe mir nichts vorzuwerfen, ect."

Meine liebe Bibi,

ich schrieb nicht von "meiner eigenen" "Beurteilung", genausowenig von "meinen" "Fähigkeiten".
Es geht überhaupt nicht darum, ob ich eine solche Urteilsfähigkeit in bezug auf das von mir Angesprochene besitze oder nicht.
Ich schrieb auch gar nichts davon, daß man ein "Urteil" fällen soll (ein Urteil setzt ein Ergebnis bzw. eine Lösung voraus, und auch darüber schreibe ich nichts, es war nur als Denkanstoß gedacht), sondern davon, daß man sich meiner Meinung nach überlegen sollte, wem damit vor allem geholfen ist, da ich der Meinung bin, daß man seine Gewissensinteressen während der Begleitung zurückstellen sollte. Aber das hatte ich ja geschrieben. Also bitte lesen (oder auch nicht), dann gibt's auch nichts zu "staunen".

Meinungen kann man sich auch objektiv bilden, man muß nicht immer von sich selbst ausgehen. Ich habe - bei mir nahestehenden Menschen - miterlebt, daß sie angesichts der Krebsdiagnose noch viel bereinigen wollten. Zum Beispiel bei einem guten Freund. Der Vater ist vor 2 Jahren an Magenkrebs gestorben. Der Freund hat sich mit dem Vater aussprechen wollen, nachdem feststand, daß das Leben des Vaters begrenzt ist. Der Vater hat ihm zu verstehen gegeben, daß es ihn JETZT auch nicht mehr interessiert. Das kann man so sehen, daß es ja schließlich der Sohn es ist, der mit der Schuld bzw. mit unbereinigten Dingen weiterleben muß und die Aussprachebereitschaft des Vaters wäre nötig. Kann man aber auch so sehen, daß der Sohn in seinem Leben genug Gelegenheiten gehabt hat, mit dem Vater ins Reine zu kommen und nicht erst im Angesicht der Diagnose. Natürlich betrifft es nicht immer den einen ODER den anderen, sondern beide zusammen, nur, das Leben des einen ist begrenzt.
Das Problem aus der Sicht des Angehörigen, das ich angesprochen hatte, gibt es (auch hier im Forum) genauso wie viele (stille) Mitleser - und nicht nur die, die das große Glück einer harmonischen Beziehung vor der Diagnose hatten.

Die von Dir "bestaunte" Textstelle war genau wie der ganze Beitrag kein Kommentar zu Deiner Mutter und zu Dir, vgl. dazu auch das Wort "allgemein".
Warum Dir das, was ich geschrieben hatte, offenbar so gegen den Strich geht, daß Du mir auf recht ironisch-verachtende Weise (Empfindung der Empfängerin) Dein Mißfallen bzw. Dein Unverständnis ausdrücken mußt; oder ob es gar um etwas anderes geht, weiß ich nicht. Du wirst es wissen.
Es tut mir leid, falls ich mich unverständlich oder umständlich oder unsinnig oder sonst wie ausgedrückt habe, aber eine Nachfrage/Kommentar die/der für das Gegenüber, das man nicht kennt, möglichst neutral klingt, tut's auch. Danke.

Grüßle,
Anne
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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