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Alt 11.09.2008, 16:17
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.796
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo,

möchte auch noch was dazu sagen - ganz auf mein Verhältnis zu meiner Mutter bezogen.

Wir haben uns sehr lieb, und hängen sehr aneinander. Genauso gerne zoffen wir uns manchmal. Wir vertrauen einander, aber es gibt gesunde Grenzbereiche. Oft denken wir wohl, jeder aus seiner Perspektive, darüber nach, was da auf uns zukommen wird. Davor haben wir beide große Angst. Jeder auf seine Art und Weise.

Jeder Mensch ist verschieden, ebenso wie jeder Krankheitsverlauf, jedes zwischenmenschliche Verhältnis und alles eben was uns und unsere Lieben ausmacht. Oft lese ich hier Sachen, die ich noch vor 2-3 Monaten mit völlig anderen Augen gesehen hätte, die ich unterdessen aber verstehen kann.
Selten kann man sagen:"Ja, ganz genau so ist das bei uns auch." Darum ist es auch schwer, in individuellen Situationen einen guten Rat zu erteilen. Ich habe hier gelernt, dass man sich irgendwie weiterentwickelt und manchmal distanziere ich mich von manchen Schreibern, weil ich einfach denke, wenn ich jetzt das schreiben würde, was ich denke - oder von der Erfahrung die ich gemacht habe, dann wäre das einfach nicht richtig, weil derjenige erst an der Stelle steht, wo ich selber vor geraumer Zeit noch gestanden habe. Es ist eine Entwicklung - ein stetig foranschreitender Prozess - manchmal muss man einander die Zeit und den Raum lassen, bestimmte Dinge mit sich selbst auszumachen und diese zu erfahren.

Unterdessen habe ich gelernt, dass mein Bauchgefühl eigentlich ein zuverlässiger Partner ist. Oftmals ist darauf Verlass und in Verbindung mit der Tatsache, dass meine Mama und ich uns nahezu in- und auswendig kennen, vertraue ich darauf, irgendwann einfach vom Gefühl her, das mich leiten wird, das Richtige zu tun.

Im Gespräch mit der Trauerbegleiterin haben wir uns mal über dieses "Loslassen - den anderen gehen lassen" unterhalten. Auch das ist wieder ganz individuell und etwas sehr persönliches. Man kann nicht sagen...das ist richtig oder falsch. Aber es wird sich zeigen, und da verlasse ich mich auf mein Gefühl, ob es dessen bedarf oder nicht.

Ich finde es sehr wertvoll, wenn hier Menschen bereit sind, einen an der eigenen Erfahrung teilhaben zu lassen. Es erweitert wieder die Sichtweise auf das, was evtl. möglich sein kann und wie andere Menschen empfinden, damit umgehen und denken.

Liebe Grüße

Annika
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