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  #1  
Alt 16.10.2008, 10:48
Benutzerbild von Rena24
Rena24 Rena24 ist offline
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Registriert seit: 26.06.2007
Beiträge: 194
Standard AW: In meinen Armen eingeschlafen

Liebe Jessie,

zuerst möchte ich dir sagen, wie leid es mir tut, dass auch dein Mann gehen musste. Ich bin immer wieder erschüttert, wie viele junge Menschen an dieser Krankheit sterben.

Für dein neues Lebensjahr wünsche ich dir viel Kraft, Stärke und jede Menge Lebensmut und Freude! Auch wenn einem im Moment nicht der Sinn danach steht...

Mein Mann (38) starb am 17.01.08. Ich konnte auch nicht schlafen. Einschlafen war nicht das Problem, nur bin ich alle 20 - 30 Minuten aufgewacht. Am Morgen war ich immer total gerädert und konnte mich nicht auf die Arbeit oder auf sonst was konzentrieren.

Nach 6 Monaten bin ich dann zum Arzt. Er hat mir ein leichtes Antidepressiva verschrieben. Erst wollte ich es nicht nehmen. Aber jeden Abend eine Schlaftablette war auch keine Lösung. Seitdem geht es mit dem Schlafen super! Ich wache zwar nachts noch auf, aber sehr selten. Die Trauer ist trotzdem da, die Menge ist so gering, dass ich nicht benebelt bin... Vielleicht sprichst du mal mit deinem Arzt die Möglichkeiten durch.

Ganz liebe Grüße, Verena.
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  #2  
Alt 16.10.2008, 17:16
jessie_co jessie_co ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 19
Standard AW: In meinen Armen eingeschlafen

Hallo,
ich habe schon Antidepressiva verschrieben bekommen und Schlaftabletten. Aber irgendwie hilft es nicht wirklich. Ich kann meine Stunden zusammen rechnen, was ich schlafe
Schlimm genug, das ich immernoch Atemnot habe und immernoch hin und wieder zittere..
Montag werde ich mein Arzt nochmal fragen...
__________________
Liebe Grüße
Jessie



Andreas 24.10.1963 - 12.09.2008
Ich liebe dich!!!
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  #3  
Alt 16.10.2008, 18:05
Benutzerbild von mutzel
mutzel mutzel ist offline
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Beiträge: 47
Standard AW: In meinen Armen eingeschlafen

Hallo Jessie,
es tut mir unendlich leid. Ich bin total erschüttert über deinen Bericht.
Diese Sch.... Krankheit nimmt uns das liebste was wir haben.
Es tut unendlich weh und das komplette Leben ändert sich schlagartig und man kann nichts dagegen tun.

Ich habe meine Mama vor knapp einen Jahr verloren, der Jahrestag kommt
jetzt bald und mir graust es schon sehr vor diesem Tag.
Aber in diesem Jahr habe ich gelernt damit um zu gehen. Ich habe am
Anfang gedacht ich schaffe es nicht, aber die Trauer ist da und man kann sie nicht durch irgendwas weg machen, auch wenn ich es mir so oft gewünscht habe. Aber das geht leider nicht. Man muss da durch mit allem
was da kommt. Mit heulen, mit schreien, mit Verzweifelung .....Das Leben geht weiter, das hört sich zwar doof an, aber so ist es leider so.
Das Leben geht weiter, aber anders, und es kommen auch wieder Zeiten
wo man einbißchen Licht am Ende des Tunnels sieht.

Und mit deinen Problemen beim Schlafen, das hatte ich auch am Anfang.
Meine Mama ist in der Nacht von Sonntag auf Montag eingeschlafen und
die erste Zeit bin ich immer jede Woche in der Nacht von Sonntag auf Montag um ihren Todeszeitpunkt rum aufgewacht. Ich hatte immer den Eindruck als wenn sie bei mir ist.
Du musst erstmal alles verarbeiten und das braucht Zeit.
Der Arzt oder auch eine Selbsthilfegruppe oder eine gute Freundin ist eine
gute Sache, denn man muss über alles reden, das hat mir am besten geholfen.

Ich drück dich ganz doll und wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.



LG
mutzel
__________________


In Erinnerung an meine Mama
12.10.1946 - 05.11.2007

UND JETZT AUCH

In Erinnerung an meinen Papa
12.07.1946 - 02.08.2009
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  #4  
Alt 16.10.2008, 19:53
Benutzerbild von Rena24
Rena24 Rena24 ist offline
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Registriert seit: 26.06.2007
Beiträge: 194
Standard AW: In meinen Armen eingeschlafen

Hallo Jessie,

seit wann nimmst du die Medikamente denn? Bei mir haben sie erst nach 14 Tagen gewirkt... Vorher hab ich mir mit Schlaftabletten geholfen. Dein Arzt kann dir da bestimmt helfen! Ich drük dir die Daumen! Nicht zu schlafen ist echt Mist.

Ich gehe seit dem Tod meines Mannes regelmäßig ins Hospiz, wo er auch gestorben ist. Dort treffen sich 1x im Monat Angehörige. Das Reden mit "Gleichgesinnten" und der Psychologin dort hat mir gerade zu Anfang sehr geholfen.

Lieben Gruß Verena.
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  #5  
Alt 19.10.2008, 16:38
Hope77 Hope77 ist offline
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Registriert seit: 19.10.2008
Beiträge: 11
Standard AW: In meinen Armen eingeschlafen

Hallo!

Ich habe zwar schon oft im Forum gelesen, aber heute ist das erstemal das ich selbst was schreibe!
Es ist erschreckend, wie viele Menschen es gibt, die das gleiche Schicksal wie uns getroffen hat, einfach unbeschreiblich!
Mein Mann hat vor 4 Wochen den Kampf gegen den Krebs verloren! Und obwohl wir von Anfang an wussten, daß es keine Chance auf Heilung gab hat mich sein Tod total aus der Bahn geworfen! Das Einzige was mich etwas stützt ist unser kleiner Sohn, für den ich da sein muss und der seinen Papa furchtbar vermisst. Ansonsten empfinde ich das alles einfach nur noch als eine Qual. Man muss einfach weitermachen, obwohl man doch gar keine Kraft mehr dazu hat. Am Morgen fürchtet man sich vor dem Tag der kommt und am Abend vor der langen Nacht!
Ich habe jetzt einfach mal hier reingeschrieben, da ich denke, daß es hier vielen so geht wir mir. Klar habe ich Unterstützung von Familie und Freunden, aber manchmal denke ich, daß sie einfach nicht erfassen können wie es mir geht!

Danke für`s Zuhören!
Liebe Grüsse
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  #6  
Alt 19.10.2008, 19:12
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 752
Standard AW: In meinen Armen eingeschlafen

Hallo Jessi,
ich möchte dich erst einmal drücken und dir mein Beileid aussprechen. Dein Mann hat ganz bestimmt gemerkt dass du bis zur letzten Stunde bei ihm warst. Der Tod kam ja trotz aller Vorzeichen ganz schön plötzlich. Das Loslassen wirst du erst allmählich können. Es heißt nicht umsonst Trauerjahr. Wenn der ganze Beisetzungsstressbvorbei ist überlege für dich ob du in eine Trauergruppe gehst. Es kann schon sein dass es mit der Urnrnbeisetzung so lange dauert. Das Krematorium hat sicherlich viel Arbeit und so doof wie das jetzt klingt. Wer zuletzt kommt muss warten bis er an der Reihe ist. So war es jedenfalls beim Tod meines Lebensgefährten. Er starb am 17.02. diesesen Jahres an dem sch..... Lungenkrebs. Hast du gute Freunde oder auch Familienangehörige die dich in deiner Trauer auffangen kann. Ich glaube genauso wie Birgit daran dass das Leben nach dem Tod nicht zu Ende ist. Das die Seele weiter lebt. Vieleicht hilft es dir ein wenig wenn du Abends im Bett liegst deinem Mann von deinem Tag erzählst.
Ich drücke dich Erika
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  #7  
Alt 19.10.2008, 20:23
Geske Geske ist offline
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Registriert seit: 18.10.2007
Beiträge: 85
Standard AW: In meinen Armen eingeschlafen

Liebe Jessi, liebe Hope
und allen die gerade einen lieben Angehörigen verloren haben möchte ich Lebensmut zusprechen. Ich kämpfe mich auch gerade durch die tiefen Täler eines Hinterbliebenen (was für ein treffender Begriff).

Die Urne meines Mannes wurde zwar schon nach 2 1/2 Wochen beigesetzt, aber ich gehe bereits seit dem Todestag täglich auf den Friedhof, mich beruhigen diese Besuche. Es ist ein historischer Friedhof, da komme ich an bis zu 150 Jahre alten Grabstellen vorbei, hier wird der Gedanke an den Tod schon fast etwas Selbstverständliches.

Vor dem Ins-Bett-Gehen fürchte ich mich gelegentlich auch. Wie hier vorgeschlagen, erzähle ich meinem Mann in Gedanken abends vor dem Einschlafen was mir gerade so einfällt, manchmal auch strukturiert. Wir hatten lange Zeit uns zu verabschieden und haben viel über das Nachher gesprochen. Mein Mann fand den Gedanken der (einseitigen) Unterhaltung auch tröstend. So weiß ich, dass er gern zuhören würde.
So kleine Kniffe können als Tröster große Hilfestellung leisten.
Mein Mann ist zu Hause verstorben, da war ich ziemlich auf mich allein gestellt und jetzt fehlt mir irgendwie der Anschluss an eine Hinterbliebenen-Gruppe.
Ich danke auch fürs Zuhören.

Liebe Grüße
Geske
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