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  #46  
Alt 06.11.2008, 20:20
beffi beffi ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe Enchilada,
danke für Deine guten Wünsche. Habe gewusst, daß Du an uns denkst bei der Trauerfeier, sei ganz lieb gedrückt.
Es war schlimm, das weisst Du ja selbst. Da wir hier in unmittelbarer Rheinnähe sind, kam leider die Sonne nicht richtig durch, schadé ...
Nächste Woche müssen wir noch die Urnenbeisetzung irgendwie überstehen. Ich schreib Dir dann noch genau das Datum - und ich weiss, Du bist in Gedanken bei uns.
Meinst Du es wird irgendwann besser, dieser Schmerz ...?
Diese Endgültigkeit: den Papa niemehr wiedersehen, mit ihm sprechen, ihn um Rat fragen?
Ich weiss eigentlich nur, daß er da wo er jetzt ist, seinen Frieden gefunden hat und nicht mehr leiden muss, das gibt mir Kraft ...
Ich habe Deine quälenden Fragen in anderen Theads gelesen: Liebe Enchilada sei versichert, Du hast richtíg gehandelt. Ich hätte auch keine Sekunde gezögert, meinen Papa wieder ins Krankenhaus einzuliefern, wenn die Drainage wieder zugegangen wäre. An Deiner Stelle hätte ich auch nicht anders gehandelt. Es war gut so, glaub mir, es war einfach Schicksal ... Denk dran, was die Schwester Euch gesagt habt ...

Viele liebe Grüße, sei für heute herzlich umarmt
beffi

Geändert von beffi (06.11.2008 um 20:33 Uhr)
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  #47  
Alt 06.11.2008, 21:07
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Hi beffi

Ja ich weiß, das die Aussegnung für euch total schlimm gewesen ist....es ist wirklich nicht einfach...natürlich bin ich auch nächste Woche bei der Urnenbeisetzung wieder im Gedanken bei euch....Die Beisetzung ist dann nochmal ein harter Tag...weil dann alles so endgültig ist...obwohl ich sagen muss, das die Aussegnung für mich persönlich schlimmer war...
Auch ich war heute wieder,so wie jeden Tag am Friedhof...ich weiß auch nicht, aber irgendwie zieht es mich ständig dorthin..so wie ich meinen Vater sonst immer jeden Tag daheim besucht habe, besuche ich ihn nun jeden Tagam Friedhof
Es ist jedes mal immer total schlimm, vor diesem Grab zu stehn, die ganzen Blumen, Schalen, Kränze usw. zu sehn und zu wissen, das dort die Urne von meinem Papa vergraben ist...man kann es irgendwie immer noch nicht so richtig glauben Ich stehe jeden Tag an seinem Grab, schau das Bild von ihm an, das dort steht und rede mit ihm...auf dem Bild hat er so ein lächeln, einfach so, wie mein Vater war, so hat er dich eigentlich immer angeschaut...dieses Lächeln macht mich einerseits glücklich, weil ich weiß, das es ihm nun gut geht, er keine Schmerzen mehr ertragen muss und er für immer in meinem Herzen weiterleben wird....andererseits macht mich das Lächeln wütend, weil ich denke, du hast leicht lachen, hast dich einfach aus dem Staub gemacht, und uns alleine gelassen...das kann doch garnicht sein...das Foto provoziert mich teilweise..komme mir so vor, als würde er mich/uns auslachen...
In den letzten Tagen geht es mir auch nicht so gut...ich muss ständig an meinen Papa denken, ich seh ständig die Bilder vor mir, wie er tot in seinem Bett liegt, und wie er zuvor mit dem Sauerstoffschlauch in der Luftröhre da liegt...ich höre immer noch dieses laute Atmen...ausserdem spüre ich diese Kälte in meinen Händen und an meiner Backe, als ich meinen Vater am Sterbebett ein letztes mal gestreichelt und umarmt habe...so eine Kälte habe ich noch nie in meinen Fingern gespürt
Auch wenn ich jedes mal bei meiner Mutter bin...alles erinnert an meinen Vater...es ist noch alles so, wie er es damals verlassen hat, so als würde er bald wieder zurück kommen...ich kann es nicht glauben, das er nie wieder zurück kommen wird
Jedes mal wenn ich bei meinen Eltern ins Schlafzimmer gehe, sehe ich ihn in seinem Bett liegen, ich sehe ihn, wie er mich anschaut, so wie er mich immer angesehn hat, wenn ich ihn besuchen gekommen bin...ausserdem riecht es berall so nach ihm...ich weiß nicht ob ich mir das nur einrede, oder ob das wirklich so ist...?

Liebe beffi...ich weiß nicht, ob der Schmerz jemals aufhören wird...?
Doch bei uns ist alles noch sooo frisch, man muss alles erst einmal verarbeiten und man muss sich genügend Zeit zum Trauern geben. Wie hat eine hier im Forum so schön zu mir gesagt: Du wirst sehen, die schmerzenden, offenen Wunden heilen, aber die Narben bleiben wohl....

Ja, innerlich weiß ich ja, das ich richtig gehandelt habe und meinen Vater im Krankenhaus zurück gelassen habe...wer weiß was sonst noch passiert wäre...wahrscheinlich wäre er uns sonst daheim durch die Stimmbandlähmung usw. erstickt...
Doch trotzdem quälen mich die Gedanken, was wäre gewesen wenn..?
Vorallem weil mein Vater auf keinen Fall ins Krankenhaus wollte und ich...? Ich seh ihn immer noch vor mir, wie er mich so hilferufend und treuherzig von der Liege aus ansah, als ihn die Sanitäter wegbrachten

Oh man beffi, es tut wirklich gut, hier nette, liebe Leute zu haben wie dich die einem zuhören und vorallem verstehen

Wir werden es schon schaffen...jeder auf seine Art und Weise...auch wenn der Weg schwer sein wird..irgendwie wird es schon gehn...und wir müssen uns wirklich immer wieder vor Augen halten...das es unseren Papas jetzt dort, wo sie nun sind gut geht...das sie dort keinen Schmerzen mehr ertragen müssen..und das wir sie irgendwann einmal wieder sehen werden

LG
Dani
__________________
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Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz


Als die Kraft zu Ende ging, war`s kein Sterben, war`s Erlösung

http://de.youtube.com/watch?v=ePyRrb2-fzs
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  #48  
Alt 07.11.2008, 20:13
beffi beffi ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe Dani,
danke für Deine lieben Worte. Freue mich immer, von Dir zu hören. Du kannst so gut über Deine Gefühle und Empfindungen schreiben und meistens sprichst Du mir aus der Seele. Mir geht es in vielen Dingen genau so. Wo ich gehe und stehe sehe ich meinen Papa. Wenn ich abends einschlafe ist er der letzte an den ich denke und morgens der erste an den ich denke. Sobald ich die Augen aufmache wird mir wieder schmerzhaft bewusst, was passiert ist ... Zum Glück habe ich meine Familie und meine beiden Kinder, die mich ablenken und mich fordern (vor allem die Große, die voll in der Pupertät ist ...). Am Dienstag um 10.00 wird Papas Urne beigesetzt ... Ab da werde ich auch bestimmt jeden Tag auf dem Friedhof zu finden sein. Ich war die letzten Monate auch jeden Tag mehrmals bei meinem Vater - meine Eltern wohnen in der gleichen Stadt. Ich hatte auch das Bedürfnis ihn oft zu sehen und zu besuchen, gerade weil man auch wusste, wielange habe ich ihn noch??? Die größte Angst habe ich vor Weihnachten, das wird bestimmt das schlimmste Weihnachten meines Lebens.
Dani wollen wir uns im Hinterbliebenenforum weiter austauschen? Ich habe vorhin gesehen, daß Du mir mit einem treffenden Spruch geantwortet hast. Danke. Veilleicht können wir uns dort regelmässig schreiben? Wäre vielleicht passender als hier? Ich denke es lesen hier einige Betroffene mit und denen möchte ich wie gesagt die Hoffnung nicht nehmen. Vor allem gibt es einige, die mehr Glück hatten. Ich habe da letztens einen Beitrag gelesen, aus dem hervorging, daß eine Frau vor über 10 Jahren den Magen entfernt bekommen hat und seitdem krebsfrei ist. Wenn das kein Grund zum Kämpfen und Hoffen ist ...
Für alle in diesem Forum: Gebt den Kampf gegen diese Krankheit niemals auf !!!
Liebe Grüße
beffi

Geändert von beffi (07.11.2008 um 20:17 Uhr)
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  #49  
Alt 08.11.2008, 11:34
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enchilada enchilada ist offline
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Ort: Bayern
Beiträge: 46
Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Hallo beffi

Du hast Recht...eigentlich gehören wir nun nicht mehr daher....
...Ich werde dir ab jetzt bei den Hinterbliebenen schreiben....

Für alle anderen, weiterhin ganz ganz viel Kraft...zeigt es den Biestern, wer der stärkere ist ...ihr werdet es schaffen

LG
Dani
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Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz


Als die Kraft zu Ende ging, war`s kein Sterben, war`s Erlösung

http://de.youtube.com/watch?v=ePyRrb2-fzs
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  #50  
Alt 14.11.2008, 20:09
Stephanie69 Stephanie69 ist offline
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Registriert seit: 29.06.2008
Beiträge: 22
Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Hallo ihr beiden,
ich möchte euch auf diesem Wege noch einmal mein herzlichstes Beileid aussprechen. Ich weiß, das ist immer so eine Floskel, aber in solchen Momenten fällt einem nichts anderes mehr ein. Meine Mutter starb vor fast fünf Monaten im Alter von 61 Jahren. Erst hatte sie Gebärmutterkrebs, dann wurde Magenkrebs ( Außenwand ) festgestellt. Sie ist nach der ersten Diagnose nach 6 Wochen verstorben.
Wir, mein Vater, meine Schwester und ich waren dabei, als sie die Augen für immer schloss. Sie sah aus, als wenn sie schliefe. Selbst eine Schwester wollte von meiner Mutter noch die Essensbestellung erfragen. Sie hat nicht gemerkt, dass meine Mutter schon nicht mehr da war.
Gruß Stephanie
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  #51  
Alt 23.11.2008, 18:43
beffi beffi ist offline
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Registriert seit: 30.07.2008
Beiträge: 40
Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe Birigt,
lass Dich erst einmal knuddeln: herzliches Beileid zu Deinem schweren Verlust. Es ist eines seinen geliebten Vater zu verlieren und etwas ganz anderes seinen Mann, mit dem man sein Leben verbringen wollte, zu verlieren. Wenn 63 Dein Geburtsjahr ist um so schlimmer. Es tut mir echt so leid, für Dich. Schreib mir doch bitte zurück, vielleicht als PN, wie Du die schlimme Zeit -von Befund bis zum Tod- erlebt hast.
Habe mich über Deine herzlichen Worte und Mitgefühl gefreut. Würde mich freuen, von Dir zu hören
sei herzlich umarmt viele Grüße
beffi
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  #52  
Alt 23.11.2008, 22:35
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enchilada enchilada ist offline
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Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Bayern
Beiträge: 46
Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe Birgit

Mir tut es schrecklich Leid, das auch du einen geliebten Menschen verlieren musstest, noch dazu deinen Mann in so jungen Jahren...es macht einem unheimlich traurig...fühl dich umarmt

Hab mich riesig über deine lieben, einfühlsamen Worte gefreut
Ja, das Forum, insbesondere die netten, lieben Menschen hier sind geben einem unheimlichen Halt....hier fühlt man sich geborgen und aufgefangen, hier kann man sich gegensetig stützen und vorallem austauschen...hier kann man sich vieles von der Seele schreiben. Es tut gut, sich gegenseitig zu schreiben, zu spüren, das man mit seinem Schicksal nicht alleine ist...das es viele Menschen gibt, die das gleiche Schicksal teilen....man gibt sich gegenseitig Trost und Kraft. Ich bin wirklich froh den KK gefunden zu haben

Auch ich wünsche dir liebe Birgit alles Gute und vorallem weiterhin ganz viel Kraft und würde mich freuen wieder von dir zu hören

LG
Dani
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Mein Papa
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