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#76
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Hallo Miriam,
ich hatte gehofft, daß mit meinem heutige Beitrag die Verbreitung von statistischen Ungereimtheiten aufhören würden, aber wie Du siehst hat es wieder nicht geklappt. Wer wie Du und ich sich mit Stistiken rumschlagen muß weiß, wieviel Schaden mit Aussagen aus solchen Statistiken ziehen kann. Wenn fachliche und sachliche Argumente nicht mehr ziehen, dann nimmt man eben irgendeine Statistik zu Hilfe. Hier in diesem Thread zum Beispiel die Impotenz von bestimmten Ärzten. Ist es nicht traurig? Es grüßt Dich Wolfgang |
#77
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Ich habe den Thread zwar von Anfang an verfolgt, aber es ist mir ein, wie ich meine, sehr wichtiger Punkt immer noch nicht klar geworden.
Ich bitte um eine Erläuterung zu folgender Frage: Wer stellt bei denjenigen, die die Schulmedizin zum Teil (Bereiche Onkologie/Innere und ähnliches) fest, ob der Patient an Krebs erkrankt ist oder hoffentlich nicht? Mein Wissensstand ist, daß nur der Schulmediziner dieses macht. Gruß Wolfgang |
#78
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Habe eine gute Seite gefunden:
KID - Heidelberg Unkonventionelle Methoden Was heißt "unkonventionell" oder "alternativ" in der Krebstherapie? Sogenannte unkonventionelle oder alternative Methoden bezeichnen sich selbst oft gar nicht so. In der Regel ordnen Schulmediziner diesem Bereich Diagnose- und Therapieformen zu, die nicht dem klinischen Standard entsprechen, bei denen ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit bislang fehlt, die aber auch nicht ausdrücklich experimentell im Rahmen einer klinischen Studie eingesetzt werden. Es gibt Grenzfälle, in denen die Beurteilung stark vom jeweiligen Standpunkt abhängt. Sind unkonventionelle Methoden unseriös? Das kann man nicht generell sagen. Bei vielen Methoden greifen Ärzte und Heilpraktiker auf jahrhundertealte Erfahrungen zurück, z.B. bei vielen Therapien mit Pflanzen. Es gibt jedoch einige Kriterien, die helfen, die Seriosität zu beurteilen. Das wichtigste Kriterium ist sicherlich der wissenschaftlich korrekte Nachweis der Wirksamkeit (Entwicklung und Prüfung neuer Krebsmedikamente); das ist für Krebspatienten selbst aber sehr schwer zu beurteilen. Als wissenschaftlich korrekt untersucht gilt eine Diagnosemethode oder eine Therapie, wenn sie im Labor, an Tieren und an sehr vielen Patienten in klinischen Studien getestet wurde, die den Gesundheitszustand der Patienten sehr genau beschreiben. Es reicht nicht aus, nur einzelne Fälle zu nennen, in denen ein Mittel sehr gut geholfen hat, selbst wenn es sich dabei um einige Dutzend Leute oder gar noch mehr handelt. Leider ist das oft der einzige Wirkungsnachweis, mit dem Alternativmethoden werben. In der Regel sollte auch bekannt sein, wie eine Diagnosemethode nun genau funktioniert oder wie sich eine Therapie im Körper wirklich auswirkt, z.B. ob ein Medikament überhaupt dorthin gelangt, wo es angeblich wirken soll. Das ist bei erstaunlich vielen alternativen Präparaten nicht der Fall. Wichtig ist auch der Nachweis der Ungefährlichkeit oder zumindest die genaue Beschreibung der zu erwartenden Nebenwirkungen. Dies wird oft übersehen. Gibt es ein Mittel, das alle Krebsarten heilt? Ein Diagnostiker oder Therapeut, der den Anspruch erhebt, mit einer Methode entweder jeden Krebs zu erkennen oder jede Art von Krebserkrankung heilen zu können, ist mit Sicherheit unseriös (Therapie nach Hamer). Auch weit verbreitete Medikamente wie z. B. die Mistel sollen angeblich gegen fast jede Krebsart helfen, obwohl der Beweis trotz jahrzehntelanger Forschung dafür aussteht. Krebs ist ein so kompliziertes Geschehen mit so vielen denkbaren Ursachen und so verschiedenen Ausprägungen, daß es den einen Test und das eine Heilmittel gar nicht geben kann. Warum wenden sich so viele Krebspatienten Außenseitermethoden zu, über deren Wirksamkeit sie eigentlich nicht viel wissen? Wichtig ist sicher das Bedürfnis des Patienten, selbst aktiv zu werden, sich nicht völlig einer Medizin auszuliefern, die kaum eigene Handlungsmöglichkeiten offen läßt. Gerade nach Abschluß einer Behandlung, wenn Krebspatienten wieder zu Hause sind und eigentlich alles wieder so laufen könnte wie zuvor, ist dieses Bedürfnis besonders groß und sollte auch respektiert werden. Ähnlich verstehen kann man auch den Wunsch nach einer Ergänzung der Schulmedizin. Ob man deshalb zu unbewiesenen Methoden greifen muß, oder ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, sich selbst etwas Gutes zu tun, sollte allerdings sorgfältig überlegt werden. Regelmäßige Bewegung scheint beispielsweise das Immunsystem ebenso anzuregen wie einige häufig angepriesene pflanzliche Medikamente. Sport wirkt sich darüber hinaus allerdings noch positiv auf die Psyche und den Allgemeinzustand aus. Nicht als Ergänzung zur Standardtherapie, sondern als einzige Behandlung werden alternative Methoden von Menschen eingesetzt, die sich ausschließlich auf die Erfahrungsheilkunde verlassen oder die Schulmedizin aus weltanschaulichen Gründen ablehnen. Für schwerkranke Patienten ist ein mögliches Motiv der Wunsch, auch letzte, kleine Chancen zu nutzen. Dies sollte respektiert werden. In den letzten Jahren haben darüberhinaus noch unbewiesene Methoden Verbreitung gefunden, welche die Nähe zur klinischen Forschung suchen (Vakzine- oder Impfbehandlungen). Hier steckt häufig knallharte Geschäftemacherei hinter den Angeboten, die auf die Unkenntnis der Patienten über Sachverhalte der Grundlagenforschung setzt. Was muß man bei einer unkonventionellen Therapie beachten? Eine geplante Therapie sollte immer mit den behandelnden Ärzten besprochen werden. Sie sind heute in der Regel aufgeschlossener für eine unterstützende Behandlung als viele Patienten denken, werden jedoch eventuell auch versuchen, ihre Patienten auf andere, anerkanntere Möglichkeiten aufmerksam zu machen. Wenn die Ärzte wenigstens darüber Bescheid wissen, daß der Patient sich noch für eine weitere Therapiemaßnahme entschieden hat, gibt es auch keine Interpretationsschwierigkeiten, wenn sich plötzlich Laborwerte verändern oder unerwartete Wechsel- oder Nebenwirkungen auftreten. Ist der Anbieter einer alternativen Therapie mit dieser Information der behandelnden Ärzte nicht einverstanden oder rät er gar dazu, die bisher vorgesehene Therapie zugunsten der Alternativmethode zu verlassen, ist Vorsicht geboten; dann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um eine seriöses Angebot. Müssen die Kassen für unkonventionelle Therapieverfahren aufkommen? Diese Frage sorgt immer wieder für Verwirrung und Mißverständnisse, vor allem da einige Anbieter ganz bewußt mit der Angst von Patienten spekulieren, nach Gesundheitsreform und Gesundheitsstrukturgesetz nicht mehr adäquat versorgt zu sein. Diese Furcht ist jedoch völlig unbegründet, jedes medizinisch anerkannte und notwendige Verfahren wird übernommen. Rein juristisch betrachtet sind die Kassen unter medizinischen Gesichtspunkten nicht verpflichtet, unbewiesene Methoden zu zahlen. In die Entscheidung der Leistungsträger spielen allerdings auch ethische und individuelle Gesichtspunkte mit hinein. Eine Pauschalaussage kann daher für viele Verfahren, beispielsweise die Mistel, nicht gemacht werden. Bei einigen anderen Angeboten haben sich viele Kassen allerdings geeinigt und zahlen generell nicht, dies gilt beispielsweise für einige Vakzineverfahren, deren Anbieter nicht als Ärzte, sondern als Firmen agieren (Vakzine- oder Impfbehandlungen). Wichtig ist deshalb, sich vorab nach den Kosten einer Diagnosestellung oder einer Therapie zu erkundigen und die Finanzierung mit der Kasse zu klären. Oft erkennt der Patient schon an der Art oder der Höhe der geforderten Honorare oder Medikamentenkosten, daß etwas nicht stimmen kann. Dieser Text wurde zuletzt im September 2000 aktualisiert. Mehr über die Arbeitsweise des Krebsinformationsdienstes lesen Sie hier. |
#79
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Die Verbraucher-Zentrale informiert: Dreiste Werbemasche für fragwürdiges Wundermittel
(vera - 06.04.2001) "Liebe Marianne, meine Beschwerden sind alle weg! Das ist auch was für dich". Mit diesem handschriftlichen Vermerk versehen flattern derzeit persönlich adressierte Werbebriefe einer unbekannten Firma in die sächsischen Haushalte. Es scheint, als stamme die Anzeige aus der "Abendpost Ausgabe Süd" - einer Zeitung, die es nicht gibt. Beworben wird das angebliche Wundermittel "Noni - Die heilende Frucht des Lebens!". "Noni" wird aus den Früchten der tropischen Pflanze "Morinda citrifolia" gewonnen. Die Noni-Kapseln sollen laut Werbung angeblich viele Krankheiten wie etwa Krebs und Diabetes lindern und auch gesundheitsschützende Eigenschaften besitzen. Mit diesen Versprechen werden gesundheitsbewusste Verbraucher zum Kauf der 168 DM teuren Viermonatspackung gekapert. Die Verbraucherzentrale Sachsen rät zur Vorsicht. Prinzipiell gilt: Es gibt keine Wundermittel unter den Lebensmitteln, erst recht keine, die schwere Krankheiten heilen. Derartige Werbung ist wettbewerbsrechtlich unzulässig. Dubios erscheint auch der Vertriebsweg. So sind hier weder der Anbieter, die Firmenanschrift noch die konkreten Lieferbedingungen zu erfahren. Lediglich eine Telefonnummer ist angegeben. Den Verbraucherschützern sind diese Werbestrategien für dubiose Produkte bekannt. Im November des letzten Jahres warnte sie vor den Schlankheitsmitteln "Coffee-Slim (r)" und "Berry Trim Plus", deren angebliche Anzeigen in unbekannten Zeitungen als Postsendungen die Briefkästen in Sachsen füllten. Verbraucher, die weitere Fragen zu diesen Produkten oder zur Ernährung haben, können sich an die Verbraucherzentrale Sachsen wenden. Unter der Rufnummer 01907/97774 geben die Ernährungsberaterinnen jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag für 2,42 DM/Min. auch telefonisch Auskunft. Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen e.V. in Leipzig |
#80
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Informeller Link zur Meinungsbildung
http://www.solidinfo.de/texte.html Diesen Link fand ich in einem anderen Forum, in welchem sich ebenso Blindversprecher, Scharlatane, usw. an der Krankheit des Menschen gesundstossen wollen. Dieselben Debatten finden eigenartigerweise (???) in unzähligen Foren statt, in welchen irgendwelche Krankheiten diskutiert werden. Ebenso extrem viele Warnungen vor Scharlatane. |
#81
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Liebe Jutta,
danke für diesen sehr interesanten Link. Es hat mich wirklich von den "Socken gehauen" als ich die Artikelauszüge dieses Rohkostgurus Franz Konz gelesen habe. "Menschenverachtende Lehre" ist da ja wohl noch zu harmlos ausgedrückt. LG Karo |
#82
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Die Ausnutzer
Unter Ausnutzer verstehe ich Personen, die hier diesen Krebs-Kompass als Werbeplattform für fragwürdige und nicht anerkannte Medikamente und Therapien ausnutzen. Sehr viele Krebspatienten suchen sich hier Informationen. Leider tummeln sich hier auch einige Propaganda-Kräfte, die ihre widersinnigen Behauptungen endlos durch das Internet summen. Als gälte es hier für eine Propagandaschule den Beweis der Richtigkeit anzutreten: eine simple Behauptung muss nur oft genug wiederholt werden, um in den Köpfen der Menschen als "Wahrheit" zu erscheinen. Selbstverständlich spekulieren sie ganz bewusst auf die Hilflosigkeit und Ängste der Menschen, die von der Diagnose Krebs geschockt sind. Auf kranke Menschen, denen die gängige Medizin nicht mehr helfen kann. Menschen, die verzweifelt sind und so den leeren Versprechungen eines charismatischen Scharlatans besonders leicht auf den Leim gehen. Was liegt dieser völlig absurden, in menschenverachtende Perversion abgleitenden Umwertung des "Heilbegriffs" zugrunde: eine halluzinäre Erfahrung, ein Wahn? Oder berechnendes Kalkül? Darüber mag es zu gegensätzlichen Ansichten kommen. Ich tendiere doch eher dahin, hinter der Maskerade und dem Geschwafel von "Gott = Natur" eiskalte Berechnung zu vermuten. Durch die hohlen Phrasen, die sich ständig wiederholend ins Internet gestellt werden , könnte man auf den Gedanken kommen, dahinter verberge sich ein Kult oder eine sektenähnliche Gemeinschaft. |
#83
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Tagesspiegel, Berlin 2.12.2000
Geistheiler Wenn nichts mehr hilft, dann hilft ein Wunder Viele Deutsche lassen sich von "Glaubensmedizinern" behandeln Rosemarie Stein In der weißen Welt der Medizin bemüht man sich immer intensiver darum, die Wirksamkeit dessen, was man tut, wissenschaftlich nachzuweisen. Das ist schon deshalb nötig, damit die knappen Mittel nicht für Unnützes verschwendet werden. Zugleich aber wächst im Untergrund eine medizinische Gegenwelt, eine Schattenwirtschaft unbekannten Ausmaßes. Denn viele Deutsche suchen Rat und Hilfe bei "Geistheilern" und geben Millionen für Praktiken wie Besprechen, Fernheilen, Exorzismus oder Handauflegen in allerlei vorwiegend fernöstlichen Varianten aus. Auch andere okkulte Prozeduren wie Astrologie, Pendeln, Irisdiagnostik oder Wünschelrutengehen sind sehr beliebt. Da in Deutschland alles seine Ordnung und seine Vereine hat, selbst das Esoterische, gibt es einen "Dachverband der Geistheiler (DGH)" mit mehreren tausend Mitgliedern. Über Glaube und Aberglaube in der Medizin informierte Hartmut Zinser sein ärztliches Publikum auf der Jahrestagung der "Kaiserin Friedrich-Stiftung für das ärztliche Fortbildungswesen". Die so genannte Geistheilung diente dem Berliner Religionswissenschaftler und Ethnologen als Beispiel für den weit verbreiteten medizinischen Aberglauben an "traditionell" oder "ganzheitlich", "alternativ" oder "komplementär" genannte Verfahren in allen Abstufungen des Irrationalen bis zum Okkulten. Es gebe zwar Behauptungen von Geistheilerseite, so gut wie alle Leiden, sogar schwere organische Krankheiten wie Krebs, Multiple Sklerose oder Parkinson, durch pures Handauflagen kurieren zu können; aber über ein subjektives Gefühl der Linderung hinaus existierten keinerlei Nachweise für Heilungserfolge. Das hätten die Geistheiler selbst eingeräumt, sagte Zinser. Ihr Dachverband hätte 1995 zwar eine Dokumentationsstelle eingerichtet, aber nicht einen Fall von Heilung nachweisen können. Von den siebzehn Vorstandsmitgliedern waren fünfzehn nicht einmal imstande, "auch nur einen einzigen Fall aus ihrer Praxis zur Begutachtung einzureichen", schrieb der frühere Vorsitzende vier Jahre später. Muss man sich also mit diesen Methoden überhaupt befassen? Seine Hörer überzeugte Zinser sehr wohl von der Notwendigkeit, sich mit der "Glaubensmedizin" zu beschäftigen, wie der Wuppertaler Internist Johannes Köbberling die nichtwissenschaftlichen Praktiken zusammenfassend nennt. Denn zum einen können sie die hilfesuchenden Kranken gefährden. Wegen ihres Glaubens an irrationale Methoden entzögen sie sich - oder Eltern ihre Kinder - einer potenziell wirksamen medizinischen Behandlung (wie im Fall des Krebsheilers Hamer). Zum anderen wies Zinser auf eine schwere Nebenwirkung der esoterischen Prozeduren hin, die nicht nur den einzelnen Kranken, sondern die gesamte medizinische Kultur betreffe: Den Kranken wird von den Geistheilern häufig das belastende Gefühl vermittelt, ihre Krankheit durch mangelnden Glauben oder Sündhaftigkeit selbst verschuldet zu haben. Diese Auffassung von Krankheit als Resultat von Sünde und Schuld hätten aber heute sowohl die Medizin als auch die christliche Theologie endgültig verlassen. Der Religionswissenschaftler verglich das Geist- und Glaubensheilen mit den sich selbst absolut setzenden politisch-religiösen Fundamentalismen, die soziale Defizite nur auf mangelnde Beachtung religiöser Traditionen zurückführen und die Betreffenden für gesellschaftliche Probleme moralisch verantwortlich machen. Auf die Krankenheilungen Jesu, die heute eher symbolisch verstanden würden, könnten sich die Geistheiler nicht berufen. Selbst die katholische Kirche beurteile heutige "Heilungswunder" äußerst kritisch. Die Medizin aber hat die vorwissenschaftliche Ära des Glaubens eigentlich längst überwunden und fordert von sich strenge Wissenschaftlichkeit. Nach Zinsers Definition ist Glaube subjektiv und deshalb nur gültig für die Gläubigen selbst. Aberglaube sei in den Religionen ein polemischer Begriff für den Glauben anderer Religionen. Im Unterschied zum Glauben kann Wissenschaft Allgemeingültigkeit beanspruchen, weil ihre Aussagen und Methoden prinzipiell überprüfbar sind. Wissen ist allerdings niemals absolut, sondern immer nur vorläufig und kann potenziell widerlegt werden. Die Grenzen zwischen Wissen und Glauben - oder auch Aberglauben - verwischen sich aber nach Zinsers Feststellung zusehends, in der Medizin wie in anderen Bereichen. Dafür nannte er verschiedene Gründe: Erkenntnisse anderer Disziplinen müssen selbst Wissenschaftler auf Treu und Glauben akzeptieren, ganz zu schweigen von Laien. "Der Wahrheitsgehalt der Aussagen eines Physikers oder eines Radiästhesisten, vulgo Wünschelrutengängers, ist für einen Laien häufig kaum zu unterscheiden." In der Medizin ist die Gefahr der Vermischung von Wissen und Glauben besonders groß. Einmal, weil Krankheit, Linderung und Heilung auch subjektiv wahrgenommen und durch den Heilungswillen beeinflusst werden; zum anderen, weil die immensen Erfolge der wissenschaftlichen Medizin übersteigerte Hoffnungen wecken, die angesichts der nicht zu heilenden chronischen Krankheiten in Enttäuschung und damit oft auch Hinwendung zur Paramedizin umschlagen. "Diese Hoffnungen verwandeln sich in Ansprüche an die Medizin und vergessen auch, dass wir alle gebrechlich und sterblich sind." |
#84
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Auf dem Psychomarkt werden Dienstleistungen für Gesundheit, Befindlichkeit und Leistungsfähigkeit angeboten. Die Mehrheit der Anbieter auf dem Psychomarkt bietet Heilbehandlung an. Davon die große Mehrheit ohne Erlaubnis. Das gilt auch für Sekten.
Der Verbraucherschutz auf dem Psycho-Markt ist von besonderer Bedeutung, weil die Produkte nicht zu messen, zu wiegen und zu testen sind, weil die Produktbeschreibungen oft unzureichend und vieldeutig sind, weil Preise und Leistungen oft in keinem nachvollziehbaren Verhältnis stehen, weil die Produkte gesundheitsgefährlich sein und Abhängigkeiten erzeugen können, weil die Werbung häufig gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verstößt weil die Grundrechte und die Persönlichkeitsrechte der Kunden beeinträchtigt werden können. |
#85
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Und der Adeno lebt auch heute noch, dank den ausgezeichneten Aerzten in weissen Kitteln und ihrer hervorragenden Ausbildung!
Prost! Auf mein langes Leben mit Krebs! |
#86
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Hey Adeno,
ich lese, wie wahrscheinlich viele andere auch, immer sehr amüsiert (teilweise auch schockiert angesichts solch "göttlicher Krebsstrategien" ;-)) mit, Dein Kommentar ist allerdings echt cool! Vielen Dank!!! Es ist so witzig hier.... Liebe Grüsse (und ebenfalls Prost! Wünsche Dir noch ein langes Leben!!!) Sandra |
#87
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Wundermittel Vitaminpille? Das Potenzial unserer Nahrung
Wer sich heute darüber informieren will, ob es sinnvoll oder unnötig ist, seine Nahrung mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten zu ergänzen, findet eine Fülle gegensätzlicher Meinungen. Die Argumente der Befürworter Ihre Erklärungen klingen im ersten Moment durchaus plausibel: Unsere Felder seien ausgelaugt, Gemüse und Obst werde importiert und oft wochenlang zwischengelagert. „Die Durchschnittsernährung in Deutschland und anderen Industrieländern enthält kaum mehr Vitamine“, behauptet zum Beispiel der NEM-Vertreiber Dr. Matthias Rath. Die restlichen Vitamine würden durch Konservierung und Zubereitung völlig zerstört. Fazit der Befürworter: Nur Nahrungsergänzungsmittel könnten diese Defizite ausgleichen. So denken die Kritiker „Das ist ein hinterhältiger Trick der Werbung ohne Basis“, sagt Prof. Claus Leitzmann. Noch nie sei unser Essen so reich an Nährstoffen gewesen wie heutzutage, behauptet der Giessener Ernährungswissenschaftler. Die Begründung: Man bekomme inzwischen unabhängig von der Saison alle Arten von Gemüse und Obst. Demnach hat der Verbraucher also das ganze Jahr über die Chance, essentielle Stoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Jürgen Kundke vom Bundesinstitut für den gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) pflichtet dem bei. „Die Lebensmittel werden gründlicher überwacht denn je, und die Konservierungsstoffe sind inzwischen sehr hochwertig“, sagt er. Der Standpunkt von Wissenschaftlern und Verbraucherschutz Bei ausgewogener Ernährung sind Nahrungsergänzungsmittel völlig überflüssig, da sind sich Wissenschaftler, Verbraucherschutz und Gesundheitsbehörden einig. Wer das Potenzial unserer Nahrung allerdings nicht ausnützt, kann einen ungünstigen Lebenswandel, also mangelnde Bewegung, Dauerstress und einseitige Ernährung, durch Vitamin- und Mineralstoffpillen kaum ausgleichen. Denn pflanzliche und tierische Lebensmittel enthalten im Gegensatz zu Nahrungsergänzungsmitteln Substanzen, deren Bedeutung für den menschlichen Körper noch gar nicht bekannt ist. Nur in Ausnahmefällen, etwa in der Schwangerschaft oder im hohen Alter, kann es sinnvoll sein, die Nahrung durch bestimmte Präparate zu ergänzen. Erfahrungen von Verbrauchern Viele Verbraucher sind von der Wirkung der Nahrungsergänzungsmittel überzeugt. Wolfgang Mittner etwa hatte nach der regelmäßigen Einnahme von Q-10-Präparaten den Eindruck, sich deutlich besser zu fühlen. „Ich habe die Veränderungen in mir gespürt“, sagt der 43-jährige Versicherungskaufmann aus Kaufbeuren. Dass auch veränderte Lebensumstände für diesen Effekt verantwortlich gewesen sein könnten, ist ihm durchaus bewusst. Wiltrude Zakostelecky führt ihr gesteigertes Wohlbefinden ebenfalls auf Nahrungsergänzungen zurück. Möglicherweise entscheidend: Gleichzeitig mit der erstmaligen Einnahme der Präparate hat die 61-jährige frühere Krankenschwester auch ihre Ernährungsgewohnheiten umgestellt. Denn trotz allen Vertrauens in Vitamin- und Mineralstoffpillen gilt für sie: „Gute Ernährung ist das A und O.“ |
#88
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Durch gesunde, faserreiche Ernährung,
viel Bewegung und Verzicht auf Rauchen und Alkohol kann man das Erkrankungsrisiko bzgl. bestimmter Krebsarten um nahezu 90% senken -- wozu da noch Nahrungsergänzungsstoffe, deren Wirksamkeit dazu noch umstritten ist, sofern keine medzinische Indikation vorliegt ? |
#89
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Liebe Mitstreiter,
ich möchte einige hier noch einmal auf die Nutzungsbedingungen hinweisen: "Sie werden keine allgemeinen Ratschläge an die Nutzer des Dienstes geben, die etwa die Nichtaufnahme oder Beendigung der Behandlung durch einen zugelassenen Arzt zum Ziel haben bzw. die Herausstellung von nicht zugelassenen "Heilmitteln" oder "Heilverfahren" bzw. die unverhältnismäßige Herausstellung bestimmter Informationen zum Inhalt haben. Der Betreiber kann Nutzer, die gegen eine dieser Regeln verstoßen haben, ohne Begründung von der Nutzung ausschließen. Insbesondere wenn sich andere Nutzer durch diesen Nutzer unverhältnismäßig belästigt fühlen, kann er vom Betreiber von der Nutzung ausgeschlossen werden." Es ist sehr gefährlich, wenn bestimmte nicht anerkannte Heilmethoden derart propagiert werden. Auf mehrere Beschwerden hin haben wir daher heute Patricia und Anja32 von der Forum-Nutzung ausgeschlossen, da wiederholt für Präparate einer bestimmten Firma geworben wurde. Die Sperre wird solange aufrecht erhalten, bis die Vorwürfe geklärt sind. Marcus Oehlrich |
#90
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hier eine Kopie meiner mail an Marcus:
Hallo Marcus, Ich bin zwar "Schulmedizinerin" , kann den Ausschluß von Anja32 und Patricia trotzdem nicht gutfinden. Die Diskussion wurde unfair, hauptsächlich durch polemische Angriffe von Anja+Ptricia-"Gegnern". Wir wissen doch alle, daß die Schulmedizin bei bestimmten Tumorarten keine kurative Therapie anbieten kann. Ich finde zwar, daß gerade lebensverlängernde, lebensqualitätserhaltende oder-verbessernde Maßnahmen mehr als sinnvoll sind (Und daß wird von Schulmedizin-Gegnern oft vergessen: Auch wenn es keine Heilung gibt, leben Krebspatienten heute sehr viel länger und besser mit ihrer Krankheit als früher). Trotzdem verstehe ich die Not vieler Patienten zusätzlich oder alternativ andere Wege zu gehen. Insofern kann der Thread "andere Therapien" nur am Leben erhalten werden, wenn es auch Menschen gibt, die ihre Erfahrung mit "anderen Therapien" auch mitteilen. Als Werbung habe ich die Aussagen von den beiden nicht verstanden. Nur bleibt es ja nicht aus, daß man die Therapien beim Namen nennen muß, damit jeder weiß, was gemeint ist. Ich selbst halte weder von Rath noch von den "Wunderdiäten" etwas und kenne auch keinen einzigen Patienten, bei dem dadurch eine Heilung eingetreten ist. Denkanstöße können solche Therapien trotzdem geben: Daß schulmedizinische Patienten Multivitaminpräparate erhalten, daß sich viel mehr um das gekümmert wird, was sie essen können o.ä. Ich schlage vor, alle Nutzer des Threads "andere Therapien" aufzufordern zu einem fairen und rücksichtsvollen Meinungsaustausch zurückzufinden. Mit freundlichen Grüßen anna P.S. Ich setze meine Mail als Kopie in den Thread "Götter in Grau". |
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