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#1
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Danke für die Aufmunterung! Leider ist meine Patentante zu schwach um irgendwelche Tagebücher zu schreiben, wie gesagt sie kann sich ja kaum aufrichten. Und sprechen kann sie auch nicht viel. Wir telefonieren zwar regelmäßig mit ihr, aber weil die Wunde im Zahnfleisch nicht richtig verheilt ist, kann sie ihre Zahnprotese noch nicht reinsetzen, und deshalb verstehen wir vieles nicht wenn sie mit uns redet.
Ob ihre Leukämie nun akut oder chronisch ist, weiß ich immer noch nicht... muss ich ihre Familie mal fragen. Sie liegt übrigens in der Ulmer Uni-Klinik, wobei Stuttgart aber auch nicht weit entfernt liegt von hier. |
#2
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Hallo Zagorka,
auch ich bin im März an AML erkrankt. Wollt hier eigentlich nichts schreiben, aber nun habe ich gelesen das deine Tante in Ulm behandelt. Auch ich werde dort behandelt und bin dort transplantiert, leider aber erfolglos. Weißt Du denn auf welcher Station sie in Ulm ist, sicher auf der 4c/d, oder? Falls ja ist sie da genau richtig, das sind Super Ärzte dort. Vor allem die beiden Oberärzte Herr Dr. Bo. und Herr Dr. Sti.! Weißt Du denn wie die Chemotabletten heißen die sie zur Zeit bekommt? Und falls Du Fragen zur Ulmer Uniklinik hast, kannst Du sie mir gern stellen, denn ich lag dieses Jahr insgesamt 18 Wochen dort, mit Zwischenaufenthalten zuhause. Das heißt ich kenne dort sehr viele, ob Ärzte, Pflegepersonal, oder Seelensorger. Liebe Grüße Sandy |
#3
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Leider hatte ich die letzten Monate aus diversen Gründen kein Internet und konnte somit nicht mehr hier schreiben.
Kurz nach meinem letzten Eintrag ging es meiner Patentante ganz schnell wieder besser. Der Arzt hat die Diagnose "akute Leukämie" gestellt, und sie war alle paar Wochen regelmäßig zur Behandlung in Ulm. Sie blieb immer so ca. 2 Wochen pro Aufenthalt und vertrug die Chemotherapien wirklich sehr gut. Ich habe sie nie mehr so schwach erlebt wie kurz vor Weihnachten, und optimistisch und kämpferisch war sie ja total. Hatten durchgehend viel Kontakt, viele schöne Telefonate, Besuche im Krankenhaus, Besuche zu Hause usw. Vor einem Monat habe ich ihr und ihrem Mann noch beim Umzug in eine neue Wohnung geholfen. Nur 2x hat ihr Sohn sie außerplanmäßig in die Klinik gebracht, das waren reine Vorsichtsmaßnahmen. Das eine Mal hatte sie Fieber, das andere Mal Husten. Einmal hatte sie in der Uni-Klinik einen Kreislaufkollaps, aber die meiste Zeit wirkte sie für eine Leukämie-Kranke wirklich fit. Vor 3 Tagen habe ich das letzte Mal mit ihr telefoniert, abends nach der Arbeit. Wir hatten ein fröhliches Gespräch, und im Anschluss hat sie mich für gestern zwecks Kaffee und Kuchen zu sich eingeladen. Im Laufe des Vormittags wollte ich gerade die Wohnung verlassen, um in der Stadt eine kleine Überraschung für sie zu besorgen, als mein Telefon klingelte... es war meine Mutter, die mir gesagt hat dass meine Patentante vor wenigen Stunden gestorben sei ![]() Dieser plötzliche Verlust trifft mich schon sehr. Am Freitag hatte sie noch Mittagessen gekocht und ihren Sohn, Schwiegertochter und die Enkel eingeladen. Am frühen Abend klagte sie plötzlich über Bauchschmerzen und musste sich übergeben. Ihr Mann und ihr Sohn brachten sie ins Krankenhaus, aber nicht in die Uni-Klinik, sondern ins Kreiskrankenhaus hier in der Stadt - wieder als Vorsichtsmaßnahme. Dort wurde sie gleich untersucht, und der Doc meinte anhand des Ultraschallbildes dass sich ihr Darm durch die aggressive Chemo sehr stark entzündet hätte. Nur eine Not-OP hätte sie retten können, aber wegen der Leukämie durfte sie nicht operiert werden. So ist sie gestern in der Früh in den Armen ihres Mannes eingeschlafen, nachdem sie die ganze Nacht höllische Schmerzen hatte und ihr nicht mal das verabreichte Morphium richtig geholfen hat. Ich bin total fertig und kann das nicht glauben, dass sie nicht mehr da ist... schließlich hatte ich vor 3 Tagen noch dieses Gespräch mit ihr, wo sie so gut drauf war. Die Geschwindigkeit, mit der das passiert ist, das schockt mich so... ich fands ja schon schnell, als mein Vater nach 3 1/2 Wochen im Krankenhaus damals gestorben war, aber sie hat noch ´nen halben Tag vor ihrem Tod für ihre Familie gekocht!! Wie kann sowas nur sein? Ist das normal bei Leukämie? Eine ehemalige Arbeitskollegin in ihrem Alter leidet schon seit 7 Jahren an derselben Krankheit und lebt noch immer. |
#4
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Hallo Zagorka,
das mit Deiner Tante tut mir unendlich leid. Wie konnte das nur passieren. Auch ich werde in Ulm behandelt, und mir wurde im März mitgeteilt das meine Leukämie unheilbar ist. Liebe Grüße Sandy |
#5
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Es tut mir sehr leid sowas zu lesen, Sandy...
![]() Trotzdem wünsche ich dir, dass noch ein Wunder geschieht... weil ich weiß, dass es sehr wohl möglich ist. Ich kenn´ so einige Leute, die seit 10-20 Jahren mit Krebs leben oder denen schon vor längerer Zeit gesagt wurde, dass sie nur noch wenige Tage oder Wochen haben und die immer noch am Leben sind. Was ich auch durch diese Krankheiten gelernt habe ist die Tatsache, dass auch Ärzte nur Menschen sind und auch nicht immer Recht haben. Mein Vater hatte eine Prognose von 3 Monaten, geschafft hat er immerhin 16.Bei meiner Patentante hieß es, sie hätte eine Heilungschance von 80-90%. Bei so einer guten Prognose rechnet man nicht damit, dass ein Patient gerade mal 4 1/2 Monate nach der Diagnose stirbt. |
#6
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Morgen ist die Beerdigung, und ich kann nicht dabei sein
![]() Ich kann es immer noch nicht fassen... Meine Mutter hat heute mit ihrer Tochter gesprochen, welche noch am Freitag in der Früh mit ihr telefoniert hat. Sie wollte übers WE zu ihrer Schwägerin fahren, und meine Patentante hat ihr noch zugeredet und gemeint sie müsse sich keine Sorgen machen, weil es ihr ja sehr gut ging. Dass sich das so schnell ändern kann... *seufz*. |
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