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  #1  
Alt 01.01.2009, 22:55
Benutzerbild von heike_mike
heike_mike heike_mike ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

du schreibst immer das dein Schatzi schon seit Tagen nichts mehr essen kann.Sicher ist ihm deswegen auch so schlecht und schlapp. Trinkt er denn was?

Ich bin kein Arzt und will hier auch nichts weiter sagen in welcher Phase dein Mann ist.
Ich weiß nur das man es wohl wirklich nicht vorher sagen kann. Meiner Ma ging es eigentlich ganz gut(den Umständen entsprechend) und leider hat niemand zu diesem Zeitpunkt ausser sie selbst damit gerechnet das es nun so schnell gehen wird.
Ich wünsche dir von Herzen das du den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst dich zu verabschieden. Sage ihm alles was er noch wissen muß deiner Meinung nach.
Ruhig immer und immer wieder wie sehr du ihn liebst,denn du bleibst irgendwann zurück.
Doch wenn du dann weißt das du ihm alles gesagt hast,alles geklärt war und du dich verabschiedet hast wird der kommende Weg ein ganz klein wenig leichter sein.

Wünschen würde ich natürlich das ein Wunder geschieht und es deinem Mann nochmal besser geht.

LG Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR
DEINE NULPE



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  #2  
Alt 02.01.2009, 00:18
Benutzerbild von Neverend
Neverend Neverend ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

Mir ist ganz und gar klar, dass Du im Moment Deinen Mann mit diesem Thema nur noch mehr verschliesst, verärgerst , und dass Du jetzt nicht mit ihm darüber sprechen kannst. bei mir war es ja ganz ähnlich.Es war nur dieser eine Termin, wo wir diese Verfügung ausgefüllt haben, danach fiel nie mehr ein Sterbenswörtchen vom Sterben

Was ich Dir mit meinen Beiträgen sagen will ist( das ist vielleicht nicht richtig rübergekommen ) , dass Du diese Thematik einmal mit einem behandelnden Arzt durchgehen solltest. du musst doch wissen was auch Dich zu kommt, es ist doch wichtig, zu wissen auf was Du Dich einstellen sollst. Immerhin bist Du ja berufstätig. Kannst Du Dich noch daran erinnern, als die liebe Lisa in dieser Situation war? Sie hat sich auch auf verschiedene Szenarien vorbereitet, hat berufliche Abklärungen getroffen etc...

es darf doch einfach nicht sein, dass Dir gesagt wird " eine Patientenverfügung braucht er nicht ..." Aber hallo? Da krieg ich doch gleich so eine riesengrosse Wut! Mit so einer Antwort ist Dir nicht geholfen und Du stehst wieder ganz alleine da

So eine Verfügung umfasst nämlich sehr viel mehr als nur lebensverlängernde Massnahmen, da kann man auch festlegen, wo man sterben möchte.

ca 80 % der Sterbenden möchten dies zu Hause tun, aber das setzt voraus, dass die Angehörigen dies auch tun möchten und können, und dass die medizinische Betreuung zuhause nicht abbricht.

Und genau das ist der Punkt, welcher mich so traurig stimmt, weil ich sehe wie Du ganz alleine bist mit ihm. Die ganze Verantwortung lastet auf Dir,
und das ist einfach zu viel auf Dauer. Das macht Dich kaputt. Du hast recht, wenn Du sagst, ich will einmal heil herauskommen. Das ist gesunder Egoismus. Das ist Dein Recht und irgendwie auch Deine Pflicht als junge starke Frau an Deine Zukunft denkend, das ist gut so!

Ich habe mehr als einmal erlebt, dass sich die Aerzte ums Thema Tod und sterben drücken, auch dort das grosse Tabu....Da hilft nur eines. Konfrontieren, packen, sagen dass Du Klarheit brauchst - das Gespräch mit Deinem Schatzi wird sich irgendeinmal ergeben, und es wird ein kurzes, aber gutes Gespräch sein- da bin ich mir einfach sicher!

Einen lieben Drücker und eine Kraftwolke Richtung Wien....

Neverend
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"Du bist mein siebter Sinn, mein doppelter Boden,mein zweites Gesicht. Du bist eine meiner Farben, irgendwann find ich Dich wieder!"



mein Liebling 29.4.08

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  #3  
Alt 02.01.2009, 08:59
Benutzerbild von josie&josie
josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

ihr lieben alle,

ich bin sprachlos vor lauter freude und rührung - ihr seid alle so unglaublich lieb und hilfsbereit.

ich danke euch von ganzem herzen.

vulcano - ich fahre heute ins herz jesu. das ist ein hospiz im 3ten. vielleicht können die helfen?

im moment versucht sein onkel, der extra um 8.15 gekommen ist, ihn zu überreden ins KH zu fahren.
schatzi hat nämlich 38° fieber.
er weigert sich immernoch, aber die ärzte haben mich angwiesen ihn zu bringen wenn er fieber hat
wir versuchen jetzt weiter ihn dazu zu bringen, ausserdem werd ich mich mit dem KH kurzschliessen...

ich halte euch auf dem laufenden und melde mich am nm wieder.

ich drück euch - danke nochmal für alles, ich wüsste nicht was ich ohne euch täte. ich bin so dankbar hier einen platz gefunden zu haben!!!!!!!!!!!!!!

verena
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Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
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  #4  
Alt 02.01.2009, 09:12
Benutzerbild von petra48
petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

es tut mir so Leid, dass es dir so ergehen muss.
Möchte dir trotzdem etwas Mut machen.
Die Aussage der Ärzte finde ich mal wieder unmöglich.
Es muss noch nicht das Ende sein.
Ich habe mich auch eine Zeit lang immer wieder gefragt, ob es jetzt schon los geht, das Ende?
Es kam alles ganz anders. Es sah schon mal alles danach aus - dann gab es wieder einen Aufschub von mehreren Monaten. Wieder mal - dann gab es wieder einen Aufschub von mehreren Wochen.
Am Schluss wollte es keiner sehen. Ich habe es dann gefühlt. Kann nicht sagen, warum.
Es muss auch nicht immer ganz schlimm kommen.
Bei meinem Mann kam zum Schluss das komplette Organversagen. Er wurde immer schwächer und ist dann einfach in meinen Armen eingeschlafen, ohne Schmerzen und ohne Angst. Es war eine Erlösung.

Das mit dem Thema Tod habe ich auch nicht hinbekommen. Mein Mann war der Verdränger in Person.
Am letzten Tag konnten wir ganz kurz das Thema ansprechen. Er hat alles mir überlassen, alles.
Er hat sich immer auf mich verlassen und auch verlassen können. Das hat ihn ruhig sein lassen.
So wird es deinem Mann auch gehen. Er verlässt sich auf dich und weiß, dass du genau das Richtige machen wirst wie immer.
Nimm ihn so, wie er im Moment ist und sein will. Damit zeigst du ihm deine Liebe.
Wenn er nicht ins Krankenhaus will, dann lass ihn. Er wird fühlen, wie es ihm geht. Er ist der Boss. Wenn du es aber nicht aushältst, dann ruf den Arzt. Es geht hier auch um dich und deine Angst. Du musst ja später auch damit klar kommen. Du kannst hier nichts !! falsch machen, ob so oder so.
Ich weiß, das ist verdammt schwer. Das ist das Schlimmste überhaupt, wenn man nicht helfen kann oder das Gefühl hat, man könnte etwas versäumen oder besser machen.
Glaube mir, du machst alles perfekt.
Manche Dinge muss man einfach aus dem Bauch heraus entscheiden. Die Vernunft bringt hier leider meistens nicht weiter.

Fange jetzt langsam wieder an, ein wenig Kraft zu tanken, zumindestens körperlich, das seelische Gleichgewicht fängt im Moment gerade erst richtig an zu schwanken. War bis jetzt durch den Umzug etwas abgelenkt.

Möchte dir von meiner Kraft ein dickes Stück abgeben und dir Mut und Zuversicht schicken für die nächste Zeit.

Wünsche dir, dass er nochmal Aufwind bekommt und ihr noch ein bischen schöne Zeit verbringen dürft.

Ganz, ganz liebe Grüße und fühle dich mal ganz doll gedrückt.

Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)

Geändert von petra48 (02.01.2009 um 09:16 Uhr)
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  #5  
Alt 02.01.2009, 09:24
Benutzerbild von josie&josie
josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

ich habe eben mit dem behandelnden oberarzt gesprochen.
dieser hat mir gesagt dass es jetzt unbedingt notwendig ist, ihn stationär aufzunehmen. eine ambulante behandlung macht keinen sinn, auch das mobile team nicht weil er dringend medikamente braucht, antiobiotika. er hat eine infektion im blut, wiedermal. er hat fieber.
er weigert sich. ich bin fertig mit den nerven.
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  #6  
Alt 02.01.2009, 10:22
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stellina stellina ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

liebe verena,
nur nicht schlapp machen!!! häng dir nicht eine verantwortung ans bein, die du nicht derschleppen kann. dein mann will nicht, du kannst ihn nur lassen. aber zeig ihm deine seite, zeig ihm, was das mit dir macht. und hol dir hilfe - du brauchst welche - woher auch immer. nimm dienste in anspruch, auch wenn dein mann das nicht will, es ist für dich sooo wichtig, unterstützung zu haben. du weißt, der prophet im eigenen lande gilt nichts, aber jemand außenstehender ihm sagt, was er zu tun hat, hilfts vllt. eher.
ich schick dir kraft, ganz viel und drück dich, tina.
__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #7  
Alt 02.01.2009, 10:39
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Beiträge: 1.252
Standard AW: wir sind noch so jung...

Meine liebe Verena,

bin eigentlich auf Arbeit, aber die Sorge treibt mich ab und an ins Forum.
Oh je, wie kann man dir noch helfen? Es ist das reinste Chaos, in dem du dich befindest.
Ich denke aber auch, wenn er nicht will, dann ist es wohl so. Ich vermute, dein Mann befindet sich in einem Zustand, wo er glaubt, dass jeder ihm Böses will, wo er erst so richtig mit seinem Schicksal hadert und möglicherweise auch sehr, sehr verwirrt ist. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, nur du brauchst ganz besonders jetzt einen Beistand. Ich hatte damals niemanden in Berlin, gar nix. Außer Jörgs damals minderj. Sohn, den man möglichst oft raushalten musste, hat sich keiner für meinen Mann interessiert oder uns unterstützt (außer der Arzt + die lieben Leute im Forum). Bitte hol dir Hilfe - und zwar für dich!!!!
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #8  
Alt 02.01.2009, 11:09
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 934
Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena!

Bei Euch überschlagen sich ja die Ereignisse seit ein paar Tagen - es ist ganz schwer für Dich in der Ohnmacht der Hilflosigkeit angelangt zu sein, zum einen möchtest Du Deinem Schatz alles so leicht wie möglich machen bzw. ertragbar machen, zum anderen verweigert er jegliche Hilfe , ein unzumutbarer Zustand für Dich, andererseits vielleicht "spürt" er einfach, daß es so für ihn am besten ist? Am besten ist es so ja nicht, weil er ja Schmerzen hat, weil es ihm ja einfach sooo mies geht - zudem schweigt er sich aus, was er möchte, außer zuhause zu bleiben!!! Er hat wahrscheinlich Angst, spürt selber wie schwach er ist und kann vielleicht keinen Glauben mehr darin finden, daß sie ihm im Kh helfen können .
Verena, wenn Du es irgendwie schaffst, dann erfülle ihm seinen Wunsch! Es müßten da halt auch die Ärzte mittun, so daß sie ihm wenigstens seine Schmerzen lindern/nehmen... Warum können sie ihm Antibiotika nicht zuhause geben? Vielleicht würde das der Hausarzt machen? (ist nur so ein Gedanke)
Vielleicht könntet Ihr gemeinsam, seine Eltern und Du, zusammen das schaffen? Wichtig ist sicher, daß Du Dich nicht allein gelassen fühlst...

Wenn es über Deine "Schmerzgrenze" hinausgeht, wenn Du denkst, daß Du das nicht packst, dann muß er ins Krankenhaus/Hospiz, denn wie Du selber schreibst, Du mußt ja damit klarkommen, Du mußt weiterleben mit dem Gedankengut... Aber ich finde, daß Du jetzt absolut, egal wie die Entscheidung ausfällt, nichts falsch machen kannst. Es ist für Euch beide grausam und sehr schwer zu ertragen...

Pass einfach gut auf Dich auf, trage alles soweit mit, wie es Deine Kraft zuläßt!!! (gesunder Egoismus)

Ich schicke Dir ein riesengroßes Kraftpaket nach Wien, bin in Gedanken bei Euch und hoffe, daß es eine für Euch beide akzeptable Entscheidung geben wird, wie es nun weitergehen soll...
Am liebsten wäre mir auch ein Wunder...

lg Chrisi
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