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  #1  
Alt 02.03.2009, 19:47
Tina04 Tina04 ist offline
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Registriert seit: 09.02.2009
Ort: Kreis Wesel
Beiträge: 37
Standard Den Kampf verloren es geht zu ende

Hallo Ihr lieben,

schlechte nachrichten, der arzt teilte mir heute mit das wir damit rechnen müssen das es jeden tag zu ende gehen kann mit mama.
Bevor er das sagte hat mama zu mir gesagt das sie angst hat es nicht zu schaffen, ich habe ihr gut zu geredet sie bräuchte sich keine sorgen machen alles würde gut werden.
Ich sagte dies dem arzt und er meinte das mama es spüren würde das es zu ende geht , ich mußte so weinen und bin erst mal raus aus der klinik .
Später als ich wieder nach mama ging sah sie mich ganz komisch an und winkte mich zu ihr stellt euch vor sie tröstete mich und meinte ich bräuchte keine angst haben und nicht weinen sie liebe mich sehr und wenn die zeit kommt würde sie doch immer bei mir sein. Ich sagte ihr sie könne noch nicht gehen weil ich sie noch bräuchte da lächelte sie so gut sie konnte und meinte es wäre so langsam an der zeit das ich sie loslasse.

Mein gott ich bin fast durchgedreht mußte mich sehr zusammen reißen, ich fühle nur eine große leere und meine gefühle fahren dann widerum achterbahn ich könnte schreien ich fühle mich wie zerrissen.
Das kann doch nicht sein, das alles umsonst war ??

War heute den ganzen tag bei ihr , morgenfrüh fahre ich wieder zu ihr,
habe mir vorerst frei genommen.

Ich will die zeit mit ihr genießen die uns noch bleibt,sorry kann jetzt nicht mehr weiterschreiben es zerreißt mich ich muß so sehr weinen.

Liebe Grüße Tina
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  #2  
Alt 02.03.2009, 20:15
mamamaus mamamaus ist offline
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Registriert seit: 12.02.2009
Beiträge: 12
Standard AW: Den Kampf verloren es geht zu ende

Liebe Tina,

als ich gerade Deine Zeilen las, war ich ein wenig verwirrt. Vor nicht mehr einer Woche hörte sich doch noch alles so positiv an, Tumor komplett entfernt, Chemo nicht nötig, "nur" auf die Beine kommen...

Mein Gott, was ist denn passiert? Ich weiß ja selbst, wie schnell es gehen kann, aber so ein plötzlicher Abschwung ... es tut mir so unendlich leid ...

Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll ... Fühl Dich ganz lieb gedrückt; ich schicke Dir viele Kraftpakete und eine feste Umarmung ...


Sabine
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  #3  
Alt 03.03.2009, 07:01
Tina04 Tina04 ist offline
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Registriert seit: 09.02.2009
Ort: Kreis Wesel
Beiträge: 37
Standard AW: Den Kampf verloren es geht zu ende

Liebe Sabine,

ja ich weiß es ist unglaublich doch das ist die realität, es spielen mehrere faktoren eine rolle ihr alter(79) , lungenembolie,pankreaszyste atem beschwerden und die psyche.
Sie liegt seit dem 14.01.2009 in der klinik wurde mittlerweile 2x operiert sie hat alles tapfer ertragen doch jetzt kann sie einfach nicht mehr ,ich habe die halbe nacht über alles nachgedacht, und trotz meiner angst sie zu verlieren bin ich zu der erkenntnis gekommen das es egoistisch von mir ist ,sie halten zu wollen obwohl ich tag täglich sehe wie sie leidet.

Ich werde gleich zu ihr fahren , melde mich später nochmal.

Vielleicht ich hoffe es, berappelt sie sich noch mal doch ganz ehrlich sabine ich glaube es nicht, es macht mich wahnsinnig ihr nicht helfen zu können und wenn ihr arzt so eine aussage macht das sagt doch schon alles oder?

Ach ich weiß auch nicht mehr was ich denken oder sagen soll es ist zum schreien ich fühle mich im moment leer und abgestumpft und die angst überwiegt alles, bin hin und her gerissen.

Danke für die liebe umarmung und die kraftpakete vielleicht geschieht ja doch noch ein wunder , bin froh euch zu haben.


Bis später
liebe grüße tina

Geändert von Tina04 (03.03.2009 um 07:04 Uhr)
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  #4  
Alt 03.03.2009, 08:43
Benutzerbild von moontan
moontan moontan ist offline
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Registriert seit: 13.01.2009
Beiträge: 64
Standard AW: Den Kampf verloren es geht zu ende

Oh du lieber Gott, nein, das kann doch nicht wahr sein - ich hatte in den letzeten Tagen wenig Zeit, habe aber gelesen, dass der Tumor komplett entfernt war und dachte, das sieht gut aus... fühl dich ganz fest gedrückt, ich bin in Gedanken bei dir und deiner Mama, hoffe, dass sie leicht hinübergehen kann und sich nicht mehr quälen muss.
Ganz liebe Grüße von Ela
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  #5  
Alt 03.03.2009, 19:44
mamamaus mamamaus ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Den Kampf verloren es geht zu ende

Liebe Tina,

ich habe Dein Post gerade erst gelesen, denn heute haben wir meine Mama beerdigt.
Ich kann Deine Gedanken so gut nachvollziehen ...

Bei meiner Mum haben die Ärzte zuerst von Monaten oder Jahren, dann von Monaten oder Wochen, dann nur noch von Wochen geredet. Die letzte Prognose der Pflegeschwester war: " eher diese als nächste Woche". Das alles binnen 3 Wochen. Gestorben ist sie wenige Tage später.

Die Mutter meiner Freundin ist ebenfalls erkrankt, hat OP und Reha hinter sich, bekommt ambulante Chemo und wohnt alleine zu Hause. Sie ist über 70 und meine Freundin fährt lediglich 1x am Tag kurz vorbei, um nach dem rechten zu sehen oder sie zum Einkaufen abzuholen.
Zu Beginn der Erkrankung (Anfang Nov. 2008) gab man ihr, mit viel Glück, noch 3 Monate. Mittlerweile ist es März.
Soviel zur Zuverlässigkeit von medizinischen Prognosen...

Ist erst einmal ein gewisses Stadium der Erkrankung erreicht, ist allen Angehörigen hier klar, wo die Reise letztendlich hingeht. Die Frage ist dann nicht mehr "ob", sondern lediglich noch "wann" und "wie".
Bei mir war es an einem gewissen Punkt auch so, dass ich nicht mehr auf Besserung/Heilung (das lag einfach nicht mehr im Bereich des möglichen), sondern nur noch auf ein schmerzfreies und würdiges, Ende gehofft habe. Die Liebe zu meiner Mum hatte den Egoismus besiegt.
Ich denke, an diesem Punkt bist auch Du nun angekommen. Und kannst damit auch annehmen, was ist oder sein wird.
Als ich die Nachricht vom Tod erhielt (sie hat sich schlafend weggeschlichen, als wir alle nach mehreren durchgewachten Nächten mal endlich selbst in einen tiefen Schlaf gefallen waren), war ich dann seltsamerweise ganz ruhig...

Ich wünsche Deiner Mama einen würdigen, schmerzfreien Abschied von dieser Welt. Wann immer der auch sein wird. Und Dir, dass Du irgendwann den Frieden mit diesem Abschied finden kannst.
Denn das habe ich mittlerweile getan. Das heißt nicht, dass ich manchmal nicht noch Heulkrämpfe bekomme, aus Verzweiflung und Trauer auf meine Kissen trommele oder beim Anblick gemeinsamer Erinnerungsstücke in Tränen ausbreche. Aber diese Redewendung, die oft unter den Traueranzeigen steht (und die ich füher immer völlig dämlich fand), hat schon ihre Berechtigung:
"wenn aus Leben leiden wird, ist Sterben eine Gnade".

Liebe Grüße,
fest daran glaubend, dass der Tod nur den Körper eines Menschen, nicht aber seine Seele zerstören kann,
und Dir eine feste Umarmung schickend

Sabine
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  #6  
Alt 03.03.2009, 19:51
Volker P Volker P ist offline
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Registriert seit: 22.08.2005
Beiträge: 447
Standard AW: Den Kampf verloren es geht zu ende

Hallo Tina

ich wünsche dir die Kraft das alles durchzu stehen. Ich hatte die Hoffnung das deine Mutter es schafft, Sie ist auf jedenfall eine starke Frau das Sie alles versucht hat und die Stärke hat den Punkt wo es nicht mehr geht zu aktzeptieren. ich denke Sie ist mit sich und allem anderen im reinen.

LG

Volker
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  #7  
Alt 03.03.2009, 19:54
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2008
Beiträge: 838
Standard AW: Den Kampf verloren es geht zu ende

Liebe Tina,

auch ich möchte Dir ein paar Kraftpakete schicken.

Und eine Spruch, der damals auf der Todesanzeige meines Opas stand (Speiseröhrenkrebs) und an den ich in letzter Zeit so oft denken muß:

"Als die Kraft zuende ging, wars kein Sterben, wars Erlösung".


Damals habe ich ihn nicht verstanden. Heute sagt er alles für mich.

Ich hoffe mit Dir - auf was? Auf Schmerzfreiheit und Sabines Worte aufgreifend, auf einen würdigen Weg.

Kirsten.
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #8  
Alt 04.03.2009, 05:56
Benutzerbild von dihudi
dihudi dihudi ist offline
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Registriert seit: 28.02.2008
Ort: Bad Berleburg
Beiträge: 215
Standard AW: Den Kampf verloren es geht zu ende

Liebe Tina

Auch ich möchte dir viel Kraft für die kommende schwere Zeit wünschen.
verbringe mit deiner Mama noch soviel Zeit wie möglich denn wenn man Abschied nehmen kann ist für beide sehr wichtig aber genauso das los lassen auch wenn es noch so schwer fällt.Du wirst dich aber immer daran Erinnern wie die letzten tage mit deiner Mama waren ich habe mit meinen Mann viel geredet ihm auch die Sorge um mich genommen die er immer hatte und als er mir nochmal die hand drückte und dann das Atmen aufhörte war das wie ein danke dieser Händedruck.und dies und so vieles mehr habe ich in meinen Kopf und werde immer daran denken.Es ist schlimm einen geliebten Menschen zu verlieren aber nur für die Angehörigen für den Betroffenen denke ich eine Erlösung.
Lass dich mal ganz lieb drücken

lieben Gruß
Angelika
__________________
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