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#1
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![]() Zitat:
deshalb hab ich manchmal Hemmungen hier bei dir zu schreiben. Das gefühl, noch nicht diese Erfahrung gemacht zu haben. Aber in deinen Beiträgen finde ich vieles wieder, was ich inzwischen genauso sehe. Deshalb lese ich immer wieder bei dir mit. Du bis einfach ein Stück 'Lebenshilfe' für mich. Deine Mama war sicherlich fürchterlich stolz auf dich. Vielleicht kann dich das ja auch etwas trösten ![]() Jutta |
#2
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Liebe, liebste Annika,
im Moment nicht dreimal täglich hier, aber dennoch an Deiner Seite. Ich denke viel an Dich und trotz Skala auf 7 merke ich, dass die letzte Zeit etwas mit Dir gemacht hat. Du - und dafür bewunder ich Dich wirklich- hast so ein Annehmen, ein Verständnis, ein immer-auch-noch-die-andere-Sichtweise-sehend, das wirds mir schlecht, weil ich sehe, wie lang mein Weg noch ist. Ich bin da noch nicht in Ansätzen. Das mit dem Nichtrealisieren können: das ist bei mir heute noch so. Sogar manchmal schlimmer denn je.... und ich weiss nicht, wann das kommt oder ob es kommt. Ich warte noch. Was ich auch tue, ist verdrängen. Zumindest teilweise: das geht ganz gut am Tage oder eben auch dann, wenn ich abends unterwegs bin. Rauskommen tut es nur, wenn ich alleine bin. Und dann geballt. Aber ich glaube, das reinigt irgendwie auch ein bisschen. Diese schlimmen Momente haben dann auch wieder ihr Gutes. Die Kleinen tun sicher ein riesiges Stück dazu, dass die Tage irgendwie erträglich sind. Und: sie gehen eben normal mit dem Tod um. Wie geht es Deinem Grossen? Und wie ist die Schlafqualität? Nach wie vor fest? Ich schicke Dir ein paar Sonnenstrahlen und schreibe alles andere später. In Gedanken bei Dir, Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0. Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait. ![]() 14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01. ![]() ![]() ![]() 1946 - 2009 |
#3
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Liebe Annika,
![]() vielen lieben Dank für Deine Zeilen. Ich wäre Dir auch nicht "böse" wenn du nicht auf meine Beiträge anwortest. Ich denke an Dich und ![]() Wünsche Dir alles Liebe und Gute. Viele liebe Grüsse Gabi
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ED April 2008: Kleinzelliges Bronchialkarzinom pT4c,N3,M1,G3(StadiumIV)Nebenierenmetastasen re., Lymphknotenmetastasen bds. 01/09 Lebermetastasen, Lympknotenmetastase kleinkurv. Magen, 01/10 LK Bauchspeicheldrüse und Mediastium ED April 08: Brochoskopie: Exzision und Laser-Destruktion 5-8/08: Chemo Carboplatin /Etoposid, 9-10/08:Bestrahlung Bronchial Tumor 41 Gy 1-3/09: ChemoTopotecan, 4-7/09: Chemo ACO 9-11/09 FOLFIRI, 11-12/09 Taxotere, seit 1/10 Bendamustin |
#4
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Liebe Anni,
ich bin da. Immer wieder schaue ich nach Dir. Entsinne mich wie ich damals in dieser Zeit versucht habe, hier den Halt zu finden den ich die zwei Jahre über immer konstant an meiner SEite wusste. Aber in meinem Empfinden war es damals plötzlich anders. ich konnte nicht mehr so schreiben und die liebevollen beiträge die ich las konnten mich nicht mehr so richtig erreichen. liebe anni, ich denke viel an dich. und ich wünsche mir von herzen dass deine famlie und du bald eine auszeit nehmen könnt. zeit für euch. ohne haushalt, ohne stress. nur für euch.
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Liebe Grüße - Bibi ********************* Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens |
#5
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...und zum Alkohol muss ich Dir noch sagen, er löst manchmal schranken. Bei mir jedenfalls kann es manchmal auch gut sein, wenn ich mich nicht wie gewohnt unter kontrolle habe und meinen gefühlen - auch wenn es traurige sind - mal wirklich freien lauf lasse. allerdings achte ich jetzt sehr darauf, in welcher gesellschaft in wenn dann einen zuviel trinke. was bei leibe selten vorkommt. aber "draußen" lasse ich das auch sein. einfach weil ich dann den ausschalter nicht finde. dennoch denke ich, es reinigt die seele.
ich denk an dich
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Liebe Grüße - Bibi ********************* Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens |
#6
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Hallo,
es tut mir sehr leid, dass ich mich hier so "dazwischen" dränge - ich habe jetzt erst die verschiedenen threads gelesen und mir sind echt die Tränen gekommen. Annika, du hast einen wirklich schweren Verlust zu ertragen und trotzdem kommst du mir so stark vor - das finde ich sehr bewundernswert und ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft, viel Ablenkung und Liebe durch deine Familie und gute Freunde, die dir zur Seite stehen! Ich bin in einer sehr ähnlichen Situation. Meine Mama lebt zwar noch, aber natürlich weiß keiner wie lange. Sie ist zunehmend verwirrter, dann hat sie wieder ganz klare Phasen, in denen sie völlig normal wirkt, aber vor allem erschreckt mich, dass ihr allmählich vieles egal ist. Was, wenn sie irgendwann meint, dass Essen und Trinken auch nicht mehr wichtig sind? Sie war immer sehr stark und hat sich auch den Krebs nicht unterkriegen lassen. Diese Hirnmetastasen sind allerdings eine ganz andere Nummer - sie verändern sie. Und meine Schwester und ich machen uns natürlich Sorgen, wie es weitergeht. Seit Sonntag ist sie zu Hause, weil es im KH hieß, sie sei kein KH-Fall mehr. Das ginge jetzt auch mit Pflegedienst usw. Aber der ist nur einmal am Tag da. Wir selbst gucken auch jeden Tag vorbei, aber die meiste Zeit ist sie nunmal alleine und ich habe wirklich Angst, dass da was passiert! Ich weiß, dass ihr da wahrscheinlich auch nicht viel zu sagen könnt - es hilft mir nur einfach, mit jemandem "reden" zu können, vor allem, weil mein Mann gerade beruflich unterwegs ist (er kommt aber morgen wieder). Alles Gute für euch kruemel_caro |
#7
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Guten Morgen,
@Kruemel_Caro...also ich empfinde das jetzt nicht als Dazwischendrängen. Du hast ja auch viel zu ertragen, und irgendwo sucht man hier nach Menschen, die einen aufnehmen, und einem einfach Zuspruch geben, oder nur das lesen, was man sich eben von der Seele schreiben möchte. Also ich fühl mich weder gestört noch sonstwas. Diesen Eindruck den Du da hast, dass Deiner Mama alles egal zu sein scheint. Also...ich kann immer wieder nur schreiben, alles ist individuell - darum bemühe ich mich tunlichst zu vermeiden stets zu schreiben "bei uns war das soundso..." - aber bekannt ist mir das. Meine Mutter war nie gleichgültig, aber schlussendlich führte die fortschreitende Metastasierung auch dazu. Die Krankheit hat leider viele Facetten. Der Rat, den ich Dir geben wollen würde wäre, soviel Hilfe von außen anzunehmen, wie nur irgend machbar. In unserem Fall war das gut und die Erfahrungen durchweg positiv. Du berichtest vom Pflegedienst. Ich gehe davon aus, dass Deine Mama bereits die Bewilligung zur Pflegestufe hat. Ich habe damals mit meiner Mutter, als es ihr noch den Umständen entsprechend gut ging, den Vortrag des Palliativnetzes unserer Stadt besucht. Wir hatten da schon Infos über die Palliativstation erhalten, auf der meine Mutter dann ja lag. Diese Station macht es sich zur Aufgabe, die Patienten auch über einen längerfristigen Zeitraum aufzupäppeln. Vielleicht gibt es eine spezielle Station ja auch in Eurer Umgebung. Die andere Alternative, wo eben eine kontinuierliche Versorgung gegeben wäre, wäre ein Hospiz. Auch dorthin hatte ich seinerzeit Kontakt. Sehr netten und informativen sogar. Man hat ja immer eine Hemmschwelle - wer setzt sich schon gerne mit dem gesellschaftlichen Tabuthema Tod und allem was drumherum abläuft auseinander - und dann noch, wenn es um die eigene Mama geht ![]() Ja, Kruemel...was soll ich Dir schreiben?! Bei uns waren es Stürze, Einschränkungen der Motorik usw., die uns keine andere Wahl ließen. Ich hoffe, dass Deine Mama mit Euch gemeinsam eine einvernehmliche Lösung findet, zum Wohle aller. Dir und Deiner Mama alles erdenklich Gute! Liebe Jutta(Kügelchen ![]() Zitat:
Ich denke da muss einfach die Basis und das Einfühlungsvermögen stimmen und dann passt das. Und so sehe ich das. Das mit der Lebenshilfe. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich durch das Schreiben und Lesen hier, eben durch den ganzen Austausch, auf viele Facetten der Krankheit gut vorbereitet war. Natürlich überwiegt jetzt die Trauer und der Verlust, aber ich habe das Gefühl, dass ich auch für mich etwas getan habe in der Zeit. Seelisch. Und dazu haben hier alle beigetragen. Und so soll das sein. Egal auf welcher Etappe des Krankheitsweges man sich gerade befindet, unabhängig davon, welche "Rolle" man dabei bekleidet. Also Kügelchen - mach Dir ja keinen Kopf ![]() @Mariesol...was macht der Papa? Hoffe, es geht ihm schon wieder ein wenig besser. Was Du schreibst von Deinem Ehrenamt..ja..das ist ein gutes Beispiel. Ich denke man muss über eine gute Beherrschung verfügen, und sich ständig vor Augen führen, dass man einfach nur "in der Situation helfende Funktion" hat. Man darf nicht immer bewerten, messen - das sollte man tunlichst vermeiden. Auch das hat mich diese Krankheit gelehrt. .....weißt Du noch @Thessa....wie oft wir darüber geschrieben haben? Was die Krankheit einem abverlangt? An Reife und Erwachsenwerden? So schnell - in Überschallgeschwindigkeit quasi. Ich erinnere mich, wie schwer das ganz am Anfang für mich war. Solange man die Mama hat, ist man immer Kind. Solange ist man behütet und hat Rückhalt und ist klein - hat immer die schützende Hand im Nacken. Und auf einmal verkehrt sich die ganze Welt und man hat Angst um die Mama, möchte die ganze Fürsorge übernehmen. Wie schwer das wiegt, ist kaum zu umschreiben. Und man wird so schnell groß. Und dann - jetzt, wo alles vorbei ist, wo Mama die Krankheit überstanden hat, der Krebs aus der Denke, zumindest im "Akutell-Speicher" gestrichen ist, da ist man auf sich alleine gestellt. Und ich merke: Ich kann das! Es ist schwer, es tut weh, ich vermisse, aber ich bin groß. Kein Kind mehr in dem Sinne. Mit dem Tag, an dem ich meine Mama losgelassen habe, habe ich auch einen Teil von mir gehenlassen müssen. Und so bescheuert das für den ein oder anderen klingen mag, aber ich vertraue auf Gott, dass ich eines Tages dieses Gefühl des Kindseins wieder zurückgewinnen darf. Gestern am Abend war ich so traurig. Auch jetzt, da weine ich. Es ist so unbegreiflich, dass es unumkehrlich ist und dieses "nie wieder" tut nahezu körperlich weh. Und dann mache ich das, was mich sowohl meine Mutter, als auch meine Oma immer gelehrt haben. Nach Vorne zu schauen. Und es gelingt mir. Und ich hoffe, dass das so bleibt. @Jojo-Gabi....ich möchte nicht das Du mutlos wirst. Du musst immer dran denken, dass jeder Mensch, jeder Erkrankung anders ist. Ich wünsche Dir so sehr, von ganzem Herzen, auf den Erfolg der Chemo und dass die nächste Verlaufskontrolle uns allen Grund gibt, erfreut zu sein. @Bibi... Zitat:
Zitat:
Ich für meinen Teil schreibe hier nach wie vor gerne. Nur es verändert sich eben, weil meine Mama ja nun nicht mehr der Grund des Schreibens an sich ist. Ich schreibe jetzt viel über mich und meine Gefühle. Schreibe mir mit denen, die weiterhin hier an der Seite geblieben sind, oder neu dazugekommen. So ist ja auch unser Leben. Es steht nie still. Das Lied von Michaela, von Glashaus...das umschreibt ja im Prinzip die innerer Gefühlswelt. Oft ist mir danach - haltet die Welt an! Aber dann kommt ein kleiner Plärrzwerg mit Rotznase von der Seite und brüllt:"Ich will ein Bonbon bittääää!" Und ich hab oft Angst gehabt mich in die Traurigkeit zu verlieren, eben "anzuhalten" - aber das wäre für mich und mein Leben nur kontraproduktiv. Und da hätte meine Mutter mir aber auch die Leviten gelesen....insofern - ich versuche nach Vorne zu schauen. Es fällt schwer, aber es geht. So, nun hab ich Euch aber allesamt zugesabbelt! Gute Güte ![]() Euch allen einen schönen Tag. Liebe Grüße Annika |
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