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Alt 04.03.2004, 13:43
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schwiegermutter im Endstadium, Gefühle sortieren

Hallo zusammen,

Danke für Eure Antworten. Morgen ist es soweit und die Luft wird immer dünner. Ich habe gestern noch mal nach Rücksprache mit einer Fachfrau ganz vorsichtig das Thema Versorgung darüber angesprochen, dass ich nach einiger Webrecherche nun etwas schlauer bin, wie die Sache enden wird. Demnach sieht es ja wohl so aus, dass einerseits ein sanfter, schleichender Tod durch Nieren- oder Leberversagen eintreten kann (hierfür können wir nur beten) oder aber auch ein erneuter Darmdurchbruch mit Sepsis o.ä. hässliche Dinge passieren können, die dann ganz plötzlich und ohne Vorwarnung mit großen Schmerzen einhergehen.

Ich habe meine Frau dann gefragt, ob sie damit leben könne, wenn ihre Mutter in einer solchen Situation dann für Stunden ganz alleine im Haus wäre (da wir beide arbeiten und der Pflegedienst gerade durch ist). Für mich habe ich es ausgeschlossen diese Verantwortung ihrer Mutter gegenüber zu tragen, und dass ich dies auch als Betroffener nicht wollen würde. Ich habe sie dann auch ganz konkret gefragt, ob sie als Betroffene in einer solchen Pflegesituation leben könnte, bekam aber keine Antwort.

Als vermittelnde Lösung zwischen Unterversorgung zu Hause und stationärer Pflege z.B. in einem Hospiz habe ich dann noch einmal das Thema Tagespflege angesprochen. Ich wurde gleich wieder abgebügelt, dass sie diesen Stress ihrer Mutter in den letzten Wochen nicht mehr zumuten wolle und bekam dann den Auftrag den Telefonanschluss in Mutters Wohnung ins Schlafzimmer zu verlegen. Sie wolle dann jetzt stündlich anrufen (wie sie das als Leiterin einer großen Behörde die selbst ich oft den ganzen Tag nicht erreichen kann, schaffen will, ist mir ein Rätsel). Im Übrigen müsse man darüber ja nicht ausgerechnet heute abend diskutieren (wann dann?), sie sei gerade so happy, dass Mutter wieder nach Hause käme.

Zum Glück kommt morgen auch noch mal der Hausarzt vorbei und wird ihr hoffentlich noch mal den Kopf gerade rücken. Ansonsten spüre ich, wie sich mir stündlich der Hals mehr zuzieht. Werde mich jetzt noch mal bzgl. Tagespflege umhören und sehen, ob es nicht auch Angebote gibt, bei denen es nicht so früh losgeht, Hauptgegenargument war nämlich, dass ihre Mutter ja so gerne lang schlafe und man ihr jetzt nicht in den letzten Wochen noch zumuten könne, dann regelmäßig früh aufstehen zu müssen.

Das Thema Privatleben habe ich übrigens eigentlich hauptsächlich deshalb mit in die Problematik eingeführt, weil es natürlich offensichtlich ist, dass eine bessere, anderweitige Pflege für mich/uns eben auch das Privatleben verbessern würde und ich mir von meiner Frau oft genug anhören musste, dass mein Interesse sich ohnehin ausschließlich hierauf richten würde. Selbstverständlich sehe ich auch diesen Vorteil, betrachte ihn aber eher als nicht gerade unerwünschten Nebeneffekt. Im Kern geht es mir wirklich gerade in diesen Tagen vor allem um die Frage einer angemessenen Versorgung von Schwiegermutter, bei der ich mich nicht mit Gedanken über "unterlassene Hilfeleistung" zusätzlich belasten muss.

Gruß

Christian
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