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#1
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Liebe Katharina, dein Beitrag spricht mich sehr an, aus aktuellem Anlass...mein Vater ist vor wenigen Wochen an Lungenkrebs verstorben, er hat es uns, seiner Familie, seinen Kindern, seinen Freunden, seiner FRAU nicht gesagt...wir wußten nur, er IST krank, wir haben es gesehen, seinen Kampf miterlebt, seine Schmerzen, aber wir konnten es eben nicht eindeutig zuordnen, denn er wollte es nicht. Wir wußten von einigen (sehr schmerzhaften) Krankheiten, auch diverse "Zipperlein" waren dabei, aber DAS, das wussten wir nicht...das war Papas Wunsch. Wir respektieren das und wir haben es nur herausbekommen, weil an seinem letzten Tag im KH nochmal ein CT gemacht wurde von einer anderen Ärztin, die es uns dann beiläufig sagte..."ach ja, ihr Vater hat ja auch den Krebs..."das hat uns alle TOTAL schockiert!!!!!
weißt Du, ich denke es hätte ihn nicht gerettet, wir hätten ihn auch nicht in "Watte" gepackt aber in der Rückschau muss ich sagen, hätte man viele seiner Reaktionen/verhaltensweisen, seinen körperlichen Zustand zum Schluss besser verstehen können- meine Ma hat ihn rund um die Uhr versorgt, die fühlt sich jetzt sehr sehr schlecht...irgendwie um etwas "betrogen" hat sie gesagt..ich denke, das kann ich noch nicht mal verübeln. Sie macht sich auch Vorwürfe (unnötigerweise) weil sie manchmal sagte, sie habe ihn "falsch" behandelt, einfach nicht verstehen können und...sie hat GESPÜRT da ist mehr (das haben wir übrigens alle), aber es wurde nie beim Namen genannt und DAS macht uns den Abschied jetzt doppelt so schwer...Papas Leiden ist vorbei, aber wir können nicht so richtig loslassen, müssen erst verstehen was da die letzetn Monate wirklich war...es ist alles so ein Wirrwarr... Liebe Katharina, ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft, und dass Du dass bekommst was Du von Deinen Freunden/Angehörigen erwartest/ Dir wünscht...viellecht ja auch nur Nähe, Respekt! und liebevollen Umgang-alles Liebe für Dich!!!!!!!! Deine Lines |
#2
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PS: Schwäche zeigen IST ein Zeichen von Stärke!!!!!! wollte ich nochmal eben loswerden zu deinem beitrag oben
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#3
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Ich sehe es genauso wie die Vorredner. Raus mit der Sprache!
Meine Mutter hat nie über ihre Krankheitsbeschwerden gesprochen, alles verdrängt. Das war schlimm für mich, denn ich habe immer was geahnt ... |
#4
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Hallo Katharina,
gerade mit Deiner Vorgeschichte kann ich Deine Ängste und Sorgen irgendwie verstehen. Trotzdem möchte ich mich der Meinung meiner Vorredner/innen uneingeschränkt anschließen. Leider ist auch in der heutigen Zeit das Thema "Krebs" immer noch tabuisiert. Ich kann auch nicht als Angehöriger schreiben weil ich selbst damit zu tun habe. Ich habe aber erlebt dass ich dieses "Mitleid", die Stille und das Entsetzen hinterher, sehr gut mit Aufklärung bekämpfen konnte. Niemand beschäftigt sich gerne mit Krankheiten, mit Krebs erst recht nicht. Für die Generation meiner Eltern, Tanten und Onkels ist Krebs immer noch gleichbedeutend mit Friedhof. Und teilweise hält sich diese Meinung -mangels Aufklärung- noch immer. Ich habe "es" meinen Verwandten, meinen Freunden und Kollegen erzählt. Am Anfang sehr zögerlich. Aber ich war vorbereitet. Ich konnte ihnen erklären was mit mir los ist, was gemacht wurde/wird, und was eventuell noch kommen könnte/wird. Und vor allem, dass ich selbst von einer Heilung überzeugt bin. Das nimmt jedem Anflug von "Ach Gott, wie schlimm. Du Armer" sofort jeglichen Wind aus den Segeln. Ich arbeite in einer Tagesstation für sozial Benachteiligte. Selbst mit den Besuchern kann ich darüber mittlerweile offen reden. Und bei keinem hatte ich das Gefühl von Mitleid; eher wie Angie sagte Mitgefühl und Interesse wie es mir geht. Verständnis bei den Kollegen, wenn ich mal einen schlechten Tag hab, oder mal eine mehr rauchen gehe als üblich. Eine freundliche Nachfrage wie es ausschaut. Und und und Klar ist das ein riesen Schritt. Aber wenn Du die Menschen, denen Du Dich öffnen möchtest, mit genügend Informationen ausstattest, dann werden sie mit der Situation viel besser umgehen können; und du wirst die Art Unterstützung bekommen die Du möchtest. Lieben Gruß und erfolgreichen Kampf Micha |
#5
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Mir fällt gerade ein Satz ein, der mir mal gesagt wurde:
'Weinen ist eine Schwäche, die ganz viel Stärke erfordert.' Damit denke ich ist auch die Angst gemeint. Angst zu haben gehört zum Leben und es ist völlig verständlich und normal - vorallem in dieser Situation!!!! |
#6
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Hallo!
Ich habs ja grad im "Österreicher-Thread" schon geschrieben: ich hab heut meine Mutter informiert (und ihr die undankbare Aufgabe überlassen, es meinem Vater zu sagen). Das Gespräch hat mich ziemlich Energie gekostet, ich weiss auch nicht, warum es mir so schwer fällt drüber zu reden. Den Satz "Ich habe Krebs" bringe ich einfach nicht über die Lippen, was übrigens das letzte Mal auch schon so war. Mir ist das echt peinlich. Der erste Schritt ist getan. Vielleicht wird es mit jedem Telefonat einfacher, drüber zu sprechen. Danke Euch allen nochmal für Eure berührenden, ehrlichen Worte. liebe Grüsse Katharina, die Torte |
#7
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Liebe Katharina,
ich find es klasse,dass du dich durchgerungen hast. Deine Family weiß es nun und wird hinter dir stehen ![]() Liebe Grüße Katrin |
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