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  #1  
Alt 21.11.2010, 15:29
Benutzerbild von Erzangie
Erzangie Erzangie ist offline
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Registriert seit: 27.05.2008
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Standard AW: mein mann leidet

Ach du Arme..
ich verstehe dich gut. Das Leben ist manchmal ein A..loch.

Aber eins mal als erstes: Dein Sohn WIRD mit seinem Vater toben und spielen. Sei zuversichtlich. Ihr werdet es gemeinsam schaffen, und Hodgkin hat GUTE Chancen!

Trotzdem wird nichts mehr so sein, wie es vor der Diagnose war, für keinen von euch. Es wäre natürlich schön, wenn man seine Kinder vor allen Unbillen des Lebens, vor allen schlechten und schmerzhaften Erfahrungen schützen könnte. Man wünscht sich, sie wären schon ein bißchen älter, wenn es mal "nicht so gut läuft", aber... das Leben ist nicht so. Das Gute ist: Kinder können das aushalten. Dein Sohn hat dich und er hat seinen Vater. Das Wichtigste ist, ihm Zusammenhalt und Vertrauen zu geben. Gib ihm Antworten, wenn er fragt (ich habe es bei meiner Jüngsten so gehalten, ihr alle Fragen zu beantworten, aber ihr nicht mehr zu sagen, als sie wissen will. Ich habe ihr versprochen, sie NIE anzulügen, aber ich habe ihr auch nicht die allerschlimmsten Befürchtungen- die ja auch nur spekulativ sind- ungefragt unter die Nase gerieben. Bei der Diagnose war sie acht.) verbring Zeit mit ihm, so normal wie möglich, lass ihn dich trösten, wenn du mal traurig bist, nimm ihn ernst, wenn er helfen will und gib ihm das Gefühl, wichtig zu sein. Er wird seinem Vater Kraft geben, wenn die Therapie ihn schlauchen sollte.

Auch solche Heultage gehören dazu. Es muss erst einmal verarbeitet werden, dass sich von heute auf morgen alles ändert, und vor allem ist es hart, sich mit dem Thema Sterben, Tod und Krankheit auseinander zu setzen. Da muss man sich auch zugestehen einfach mal bitterlich über diese "Ungerechtigkeit" zu weinen. Aber es wird besser werden. Wirklich.

Ich sende dir ein virtuelles Päckchen voller Zuversicht und Kraft und wünsche dir trotzdem und gerade jetzt! einen friedvollen Sonntag.
Liebe Grüße

Angie
__________________

Angie

Nodales Marginalzonenlymphom
Stadium 3A
Diagnose 6/08 (endlich)
Therapie: watch and wait
ab 4.Oktober 2010 STIL-Studie
6x R-Bendamustin + 2x R
KOMPLETTE REMISSION 05/11
Erhaltungstherapie 2 Jahre Rituximab



Panta rhei
...Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln...
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  #2  
Alt 23.11.2010, 21:05
AszendentKrebs AszendentKrebs ist offline
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Registriert seit: 18.11.2010
Beiträge: 21
Standard AW: mein mann leidet

Deine Worte gehen mir -so tagsüber- immer wieder im Kopp rum... dank Dir dafür!!
Zitat:
Zitat von Erzangie Beitrag anzeigen
Ach du Arme..
ich verstehe dich gut. Das Leben ist manchmal ein A..loch.

Aber eins mal als erstes: Dein Sohn WIRD mit seinem Vater toben und spielen. Sei zuversichtlich. Ihr werdet es gemeinsam schaffen, und Hodgkin hat GUTE Chancen!

Trotzdem wird nichts mehr so sein, wie es vor der Diagnose war, für keinen von euch. Es wäre natürlich schön, wenn man seine Kinder vor allen Unbillen des Lebens, vor allen schlechten und schmerzhaften Erfahrungen schützen könnte. Man wünscht sich, sie wären schon ein bißchen älter, wenn es mal "nicht so gut läuft", aber... das Leben ist nicht so. Das Gute ist: Kinder können das aushalten. Dein Sohn hat dich und er hat seinen Vater. Das Wichtigste ist, ihm Zusammenhalt und Vertrauen zu geben. Gib ihm Antworten, wenn er fragt (ich habe es bei meiner Jüngsten so gehalten, ihr alle Fragen zu beantworten, aber ihr nicht mehr zu sagen, als sie wissen will. Ich habe ihr versprochen, sie NIE anzulügen, aber ich habe ihr auch nicht die allerschlimmsten Befürchtungen- die ja auch nur spekulativ sind- ungefragt unter die Nase gerieben. Bei der Diagnose war sie acht.) verbring Zeit mit ihm, so normal wie möglich, lass ihn dich trösten, wenn du mal traurig bist, nimm ihn ernst, wenn er helfen will und gib ihm das Gefühl, wichtig zu sein. Er wird seinem Vater Kraft geben, wenn die Therapie ihn schlauchen sollte.

Auch solche Heultage gehören dazu. Es muss erst einmal verarbeitet werden, dass sich von heute auf morgen alles ändert, und vor allem ist es hart, sich mit dem Thema Sterben, Tod und Krankheit auseinander zu setzen. Da muss man sich auch zugestehen einfach mal bitterlich über diese "Ungerechtigkeit" zu weinen. Aber es wird besser werden. Wirklich.

Ich sende dir ein virtuelles Päckchen voller Zuversicht und Kraft und wünsche dir trotzdem und gerade jetzt! einen friedvollen Sonntag.
Liebe Grüße

Angie
Tja und ansonsten zieht es sich grad mächtig hin. Ich drängelte schon rum, ob wir uns nicht doch noch nach ner andren Möglichkeit erkundigen müssten/sollten... mein Mann is aber stur und will den Freitag in Freiburg abwarten. Bin schrecklich hibbelig, was die uns sagen und was sie mit ihm anstellen und -vor allem- ob das dann auch wirklich das Beste sein wird für ihn. So ungern wie ich ihn sonst von zu haus weg weiß, aber selbst mit dem Gedanken an nen stationären Aufenthalt hab ich mich halbwegs gut abgefunden... behaupte ich mal...
Diese vielen "wie" und "wann" und "wo"... all diese vielen Ungewissheiten find ich schlimm... eigentlich doch blöd, gell? Weil, wer sagte denn je, dass man im Leben automatisch Sicherheiten mitgepachtet hat *bitter lach*
Tut gut hier über das Ganze sabbel zu können!!!
Ich dank Euch!!!
(Auch rüberwink zu Grit!! )
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  #3  
Alt 25.11.2010, 13:50
volker7079 volker7079 ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: mein mann leidet

Hallo Du,

meine Lebensgefährtin hat im letzten Jahr auch die Diagnose MH bekommen, Stadium 2B mit Risikofaktoren und B-Symptomatik. Will heißen: Sie hatte einen ca. 10 cm großen Tumor im Mediastinum. B-Symptomatik (wie bei deinem Mann das Schwitzen) war bei ihr ein sehr starker Husten wie bei einem Kettenraucher nach 40 Jahren und Juckreiz am ganzen Körper als hätte sie sich in Brennesseln gewälzt.

Ich kann mich sehr gut in Dich hinein versetzen, es kommen wieder Bilder und Gedanken auf, als sei es gestern gewesen. Der Schock bei der Diagnose, das Warten, diese schreckliche Ungewissheit was werden wird. Und am liebsten möchte man den geliebten Menschen sofort ins KH stecken, sich die ganze Rasselbande von Ärzten schnappen und die -wenn nötig- unter vorgehaltener Waffe zwingen, irgendeine Heilbehandlung zu starten (okay, bitte nicht wörtlich nehmen - bin ein sehr friedliebender Mensch! )

Jedoch, das mußte auch ich lernen, manch Ding benötigt seine Weile. Die Knochenmarktpunktion ist eher eine weitere Prozedur zur Sicherung der Diagnose und des Stadiums (gibt natürlich noch andere Grundlagen). Die wollen halt nur wissen, ob das Knochenmark befallen ist. Wenn ja, keine Panik kriegen, auch das kriegen die locker in den Griff - es entscheidet lediglich über die Wahl der Waffen. Es gibt stärkere und schwächere Chemos. Beim MH ist es ja so, dass die Ärzte hier eigentlich schon nicht mehr versuchen, den zu heilen, sondern der Kernpunkt verlagert sich immer mehr auf die schonendste Art und Weise, und wenn die schon soweit sind, finde ich das sehr beruhigend.

Es wird sicherlich eine harte Zeit - keine Frage. Und ich denke, es wird euch noch näherbringen. Sei für ihn da, wundere dich manchmal nicht über Gefühlsschwankungen, das ist normal und sei "wie immer", auch wenn es schwer fällt - alles andere könnte zu Verunsicherungen führen.

Insgesamt - ja, es wird euer Leben nachhaltig verändern. Es kann aber auch zum Positiven sein. Das liegt an Euch, und ich drücke Euch dafür die Daumen!
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  #4  
Alt 25.11.2010, 20:20
AszendentKrebs AszendentKrebs ist offline
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Standard AW: mein mann leidet

Danke für Deine Zeilen!
Darf ich Dich fragen, wie es ihr denn zwischenzeitlich geht? -Therapie ist durch oder?
Bei Jörg war der Husten mit das Fatalste an B-Symtomen. Dadurch hieß es nämlich lange Wochen, das sei ein Virus, der hier grade rumgeht.
Ich muss aber fairerweise zur Verteidigung des Arztes sagen, dass unser Sohn wegen eben diesem Virus zeitgleich bei eben diesem Arzt auch in Behandlung war.
In der Klinik (in der Diagnose gestellt wurde) lagen heute die Befunde bereit zur Abholung. Damit wir das Morgen in der Uniklinik Freiburg vorlegen können.
...weiß wer, was nodulär sklerosierender Typ bedeutet??

Habe inzwischen was dazu gefunden!

Geändert von AszendentKrebs (25.11.2010 um 21:38 Uhr)
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  #5  
Alt 26.11.2010, 10:08
volker7079 volker7079 ist offline
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Standard AW: mein mann leidet

Hallo Du,

ja sie ist mittlerweile mit der Therapie durch. Nach dem Chemomarathon (8x Beacopp esk.) und wegen diffusem PET wurde nochmal eine Bestrahlung durchgeführt. Nach der Reha im Mai geht sie nun wieder Vollzeit arbeiten und tanzt wieder auf den Tischen. Naja, man merkt ihr noch die Behandlung an, sie ist wesentlich schneller müde bzw. erschöpft. Diese Fatigue (sozusagen eine durch die Behandlung durchgeführte Müdigkeit bzw. ERschöpfungerscheinungen) kann ziemlich lang dauern - daher nicht wundern wenn dein Mann danach weniger leistungsfähig und -willig ist.
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  #6  
Alt 26.11.2010, 12:39
Jürgen1969 Jürgen1969 ist offline
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Standard AW: mein mann leidet

Hallo Aszedentkrebs,

für eine Bekannte bin ich seit letzter Woche hier unterwegs, sonst bin ich als Betroffener im Hautkrebsforum. Ich habe gelesen, dass Du von ein paar Tagen über Mistel und Reishi Pilz etwas geschrieben bzw. gefragt hast. Mistel wurde bereits beantwortet, das nicht nehmen. Über Reishi habe ich einiges gelesen, da ich diesen schon zu hause habe, ein originalen aus Hongkong, ein Bekannter hat mir diesen besorgt. Reishi wird ja in Japan und China schon lange mit zur Krebstherapie angewendet. Leider kann man hier niemand fragen, ein Arzt gibt da sicher keine Auskunft drüber, so meine Erfahrungen. Aber im Forum hatte ich mal was gelesen, im meine aus dem Jahr 2007, da nahm jemand den Pilz. Er soll sehr gut sein für das Immunsystem und dazu noch die Nebenwirkungen einer Chemo dämpfen, dazu noch Leberschützend und tumorhemmend. Eien bestimmte Eiweiskette soll hier im Spiel sein.
Ev könnte auch bei Dir ein Maitake oder der Polyporus in Frage kommen. Schau mal im Google und gib Reishi oder Ling Zhi( ist der chin. Name) oder Vitalpilz ein. Ich glaube auch, dass die Einträge aus dem Forum von damals dann über den Begriff Reishi im Google angezeigt werden.
Ich werde den Pilz demnächst nehmen, schaden kann er eigentlich nicht, hebe diesen aber grade noch für eine liebe Bekannte auf, die an einem subkutanen pannikulitis artigen T-Zell Lymphom leidet, falls sie das möchte. Bei uns gibt es noch eine chinesiche Klinik in der Nähe, habe vor, hier im neuen Jahr hinzugehen. Wenn ich von da was weiß, meld ich mich bei Dir.

Alles Gute Für Dich
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  #7  
Alt 26.11.2010, 21:38
AszendentKrebs AszendentKrebs ist offline
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Standard AW: mein mann leidet

So, nun wissen wir wie es weitergehen soll. Zunächst gibt es nun Kortison -soll wohl die B-Symptome mindern.
Ab Do. dann BEACOOP. In eine Studie kommen wir nicht, es läuft nach momentanem Standart. ...so sehr wie einem zu ner Teilnahme an ner Studie geraten wird, bin ich mir nun alles andre als sicher, ob das nun gut für uns sein soll... aber was bleibt einem auch andres... außer weiter hoffen!!!
Ich als "Kräuterhexe" und "Selbstrührerin" (ich siede Seife, rühre Creme und Salben und schwör auf Heilpflanzen und allerlei Alternatives) bin zudem sehr verunsichert, da der Doc uns ganz klar abriet, irgend etwas zusätzlich zu nehmen in diese Richtung. Mistel sowieso nicht und von Reishi und Noni-Saft riet er auch ab. Alles immun-stärkende biete die Gefahr, die falschen -also krebsbefallenen- Zellen zu schützen, so laute der medizinsche Stand momentan. Ich denke mit Ringelblume und Kamillie, Salbei und Brennessel können wir doch aber hoffentlich auch die ein oder andre der Nebenwirkungen abfangen/mildern. Tja und ansonsten geh ich dann mal noch fleißig lesen, was sich noch so alles von unserer Seite aus tun läßt.
Für Eure Tipps in Punkto Chemo-Nebenwirkungen mildern und das ganze gut überstehen mit dem angeknacksten Immunsystem sind wir nach wie vor dankbar und senden Euch beste Wochenend-Grüßle rüber
Tanja
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