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#1
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Lieber Helmut,
freue mich immer, von dir zu lesen. Du triffst alles immer so auf den Punkt. Hier ist wieder Land unter mit viel Schnee obendrauf. Mein Hund hat Riesenspaß. Das Frauchen weniger. Nachdem ich eine Rutschpartie vom Weihnachtsmarkt nach Hause hinter mir hatte, durfte ich noch 1 halbe Stunde Schnee räumen. Auch jetzt vermisse ich meinen Mann auf eine andere Art. ER hätte mich abgeholt......Ich fühlte mich bei IHM soooo sicher..... Ich wäre einfach gefahren. Und wenn ich nicht mehr weiter gekonnt hätte, wäre ER gekommen. Mit diesem Wissen hätte ich mich alles getraut. Seit er nicht mehr da ist, bin ich vorsichtiger geworden, was das Autofahren betrifft. Bin früher gern bei Schnee gefahren. Stamme ja aus dem Bergischen Land. Aber die Luft ist toll. Und wenn ich jetzt Urlaub hätte, würde ich den Schnee so richtig genießen :-( Eigentlich liebe ich Schnee. Aber nicht, wenn ich so weit fahren muss. Liebe Grüße Petra
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Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008 ![]() Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013 Leuchtende Tage. Nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius) |
#2
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Liebe Marian,
weiter? Weiss nicht so ganz, ob das tatsächlich so ist. So manches hat, bevor ich es hier schreiben kann, zuerst mal ne unmenge Kraft gekostet. Schon oft war ich drauf und dran, einfach nur vergessen zu wollen, die Vergangenheit zu streichen, mich an den Felsen zu legen und nichts mehr zu hören ausser das Getöse des Flusses. Manchmal wird es nicht unbedingt leichter dadurch, dass man einen Gedanken zu Ende gedacht hat. Zitat:
so ähnliche Gedanken hatte ich auch bereits. Warum gerade dieses Zitat? Ich hab den Satz mehrmals durchgelesen. Irgendwas wuselte in meinem Kopf herum. Bis ich es dann wusste. War es nicht auch umgekehrt so? Warst nicht du auch eine feste Grösse für deinen Mann? Dreh den Satz mal um. Ich bin mir sicher, es ist kein Zufall, dass du gerade diesen Satz so betont hast. Es kam ja nicht von ungefähr, dass er gerade mit DIR durch Dick und Dünn gegangen ist. DU warst auch für ihn ein Felsen, an welchen er sich anlehnen konnte. Ein Dankeschön? Ich bin überzeugt, es gibt keine Zufälle. Warum hast du das gerade hier geschrieben. Hab die letzten 3 Tage deinen Beitrag schon öfters gelesen. Hab jetzt erst geantwortet und da kam mir dieser Gedanke. Hätte ich gestern oder vorgestern schon geschrieben, der Satz wäre ganz bestimmt untergegangen. Bin wieder wach geworden und konnte nicht weiterschlafen. Hab einen Tee getrunken. Jetzt bin ich wieder müde und kann weiterschlafen. Nicht jeder Gedanke, nicht jeder Satz kommt aus uns selber. Verstehst du? Alles Liebe Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#3
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Ich denke wir leiden so ungefähr alle an dem gleichen Mangel….
Fehlender Gedankenaustausch, der zu Ergebnissen führt. Mal heiß mal ruhig debattiert. Jenes gewisse Wortspiel, begleitet von Blicken, die nur wir deuten konnten, und damit umzugehen wir auch bei hitzigen Debatten ein eingespieltes Team waren. Die liebevolle Begrüßung an der Tür z.B. und die Besorgnis in der Stimme wenn der Einkauf etwas länger gedauert hatte. Eine Besorgnis um mich, dass ich hätte verloren gehen können. ![]() ![]() Das Anlehnen und die warmen Hände: – „Gut das du wieder da bist.“ Das gemeinsame Essen. Und überhaupt sich Mühe zu machen etwas Besonderes zu kreieren, den Tisch gepflegter zu decken, der Wein aus funkelnden Gläsern. Streicheleinheiten noch und nöcher, und wenn sie nur im Vorübergehen geschahen. Und ein Blick in diese Augen, graugrün und unergründlich, die Schmetterlinge im Bauch verursachen konnten. Die Ruhe und Zuverlässigkeit. Das Besprechen alltäglicher Probleme. Zum Beispiel musste ich meinen wochenlangen Kampf mit der Telekom heute allein fortsetzen, alleine wie ein HB-Männchen in die Luft gehen vor Zorn. Oder der Heizungsmensch, der mir heute eine neue Heizung andrehen wollte, nur weil die vorhandene schon 20 Jahre alt sei, ohne dass diese Anstalten machte überhaupt kaputt zu gehen. Jedenfalls heute noch nicht. ![]() Natürlich sind diese Dinge von mir alleine lösbar, natürlich lasse ich mir nix andrehen und natürliche habe ich heute ein gepfeffertes Beschwerdeschreiben an die Telekom versandt. Aber - irgendetwas fehlt. Leo pflegte diese besondere Harmonie zwischen uns mit Seelenverwandtschaft zu bezeichnen. Seelenverwandtschaft wird es für mich nie wieder geben. Ich weiß darum, und ich bedauere diese Erkenntnis nicht. Dass ich sie kennenlernen durfte und sie verloren habe, das ist das schmerzhafte Problem. Ich wünsche Euch ein glückliches Adventswochenende und bleibt nicht im Schnee stecken. Liebe Grüße Marian ..................................... ![]() Geändert von Ariadne (17.12.2010 um 01:02 Uhr) |
#4
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Hallo lieber Helmut...
wollte nur mal wieder vorbei schauen und dir liebe Grüße da lassen...und Bescheid geben, dass die Kofferfrage noch nicht geklärt ist... ![]() Seitdem Omi verstorben ist, schneit es bei uns unaufhörlich...ist das ein Zeichen??? Meine Träume haben auch aufgehört...kann jetzt wieder gut und tief schlafen...hat wohl auch eine Menge zu bedeuten...zumindest was Ruhe und inneren Frieden anbelangt... Liebe Grüße von Ramona... |
#5
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Liebe Ramona,
siehste, die Kofferfrage hab ich auch noch nicht geklärt. Will heissen, ihn geöffnet. Ich werde mich hüten das zu versuchen. Ich glaube auch so zu wissen, was drin ist. Heute Nachmittag, der Schneepflug hatte meinen Parkplatz vorm Haus zu geschaufelt. Hatte versucht über den Schneewall zu fahren, ging nicht. Ich hatte Mühe, wieder frei zu kommen und dann ein anderes Plätzchen gefunden. Ich war also draussen, hab den Wall eingeebnet. Mein Nachbar und Fahrradkumpel kam gerade nach Hause und schippte dann auch Schnee. Vor seiner Garage: "Noch Luscht uff e Flasch Bier?" "Nä, liewa nit. Muss noch en de Baumarkt." Ich schau nach oben: Wolken, Schnee fällt herunter. Viel Schnee ....... ![]() "OK. Ääni geht. Ich fahr doch dem Wetter nimmi weg. Morje is aach noch a Daach." Bockbier. 6,8 % ![]() "Na, gudd. Uff äänem Bähn steht ma nit gudd. ![]() Warum auch nicht. Jedenfalls stehen wir lange Zeit zusammen und reden/lästern über alles und jeden. Muss auch mal sein. ![]() Er: "Letscht Naacht bin isch wach wor." "Awwa nit vunn mir. Honn heit Naat kä Mussik gemacht. ![]() "Nää, wa umm 4 Uhr Moins." "Mänschde, das wird misch abhalle? ![]() "Nää, dass wääs isch jo ![]() "E, unn wass?" "Seerscht honn isch nit gewisst, warum. Donn iss ma uffgefall. Ess wa so ruisch. Kä Audo, kä Vochel unn kä Wildsau. Nix. Absolut nix. Honn rausgeguggt und bin vaschrock. Alles volla Schnee ![]() Winter. Schnee. Es ist tatsächlich so: Ruhe. Kein Laut, vorallem wenn es so viel schneit. Immerhin lagen 20 cm auf der Strasse und drumherum. Winter. Schnee. Die Natur macht Pause. Die Menschen auch. Notgedrungen. Heute so wie früher. Na gut, heute nicht mehr so ganz. Trotzdem. Der Schnee dämpft den Lärm bis auf Null. Vieles kommt zum Stillstand. Trotz aller Technik. Die meisten Menschen ärgert das. Sie akzeptieren die Natur nicht mehr, sie ist lästig. Nur mühsam und mit sehr viel Aufwand läuft das monotone Räderwerk wieder an. Winter. Schnee. Ein Fest des Friedens als Höhepunkt. Der Sinn so oft übersehen, vergessen. Ein Licht im Dunkel der langen und kalten Nächte. Ein Fest aus uralter Zeit als Dunkelheit noch was erschreckendes war, lange bevor es Christen gab. Von Sonnwendfeier auf Weihnachten umfunktioniert, doch mit gleichem Ziel: ein Versprechen auf den Frühling, auf ein friedlicheres Leben und eine bessere Zukunft über den Tod hinaus. Diese Ruhe hab ich auch genossen am Fenster. Es war mir egal, dass es in die Wohnung geschneit hat, dass mein Arm auf der Fensterbank fast festgefroren ist. Schneeflocken im Gesicht, egal. Diese Ruhe, diese Stille, dieser Frieden ..... alles steht still. Auch scheinbar die Zeit. Unberührter Schnee. Wir sollten solche Momente in uns aufsaugen. Hinschauen, hinhören und ...... hinfühlen. Ein Zeichen? Ganz sicher! Alles hat seinen Sinn. Alles Liebe Helmut
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#6
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Liebe Marian,
da hast du vollkommen recht. Es sind die Gleichen Probleme, die uns alle beschäftigen. Ein Lächeln, das fehlt. Eine Diskussion, die fehlt. Eine Berührung, die Übereinstimmung, die fehlt. Manchmal sogar ein Streit. Sag niemals nie! Sollte man tatsächlich nicht. Dasselbe wird es nie mehr geben. Vielleicht dasgleiche? Das Pflänzchen "Leben" regelmässig giessen, weil man weiss, was es bedeutet. Alles Liebe Helmut
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#7
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Lieber Helmut
schön von dir zu lesen. Aber wo spricht man dieses Platt? Komm ja kaum mit unserem eigenen hier klar. Da ist deine ne echte Herausforderung. Komisch, früher hätte ich mich auch aufgeregt wegen dem Schnee. Wenn man das Haus besser nicht verlässt, hätte ich ständig gemurrt, weil ich noch dies und jenes zu erledigen habe. Das ist heute anders. Ich kann den Schneefall ganz entspannt verfolgen, auch mal das Gesicht in die Schneeflocken halten und den unberührten Garten bewundern. Heute denke ich, morgen ist auch noch ein Tag, um manches zu erledigen , oder übermorgen oder... Man wird doch um einiges gelassener... Dir einen lieben Gruß und weitere nette Begegnungen bei nem Bierchen Ute
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr Du durftest nur 17 Jahre alt werden. Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!! www.darkprincess-melaniehuemmer.de |
#8
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hat das was mit Akzeptanz zu tun? Mit der Weisheit und der Ruhe des Älterwerdens? Naja, Weisheit, ich weiss nicht so recht. Also, zumindest was mich betrifft ![]() Heute hab ich unten in der Wohnung meiner Schwiegermutter gestanden und den winterlichen Garten durch die grossen, bis zum Boden reichenden Fenster bestaunt. Ein längst vergessener und lange übersehener Ausblick. Liebe Grüsse Helmut
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