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  #571  
Alt 31.05.2003, 09:23
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Hallo Ihr Lieben,

ich geb ja zu, daß ich mit "Einverständnis von Anderen" über mein Tun so meine Schwierigkeiten habe. :-) Das In-Frage-Stellen von Fremdbeeinflußung greift in alle Bereiche über, legte mich auch mit der Krankenschwester an, die meinte, ich müßte noch 1 Liter mehr Abführbrühe trinken. Mußte ihr halt sagen, ich kenne meinen Körper und weiß selbst wieviel ich benötige (so kleines Beispiel).

Ich konnte die Aussage nicht verstehen, da die Dame wußte, meine Söhne sind erwachsen (fast erwachsen), und sie ebenso wußte, daß sie mich bei der Begleitung meines Paps, meiner Mutter und nun meiner Freundin unheimlich unterstützen und dafür volles Verständnis haben. Also Rebellion gegen etwas, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann, wenn der Ausgangspunk für mich klar war. Aber wir haben ja darüber geredet :-).

Brigitte ich weiß nicht, ob ich ein großes Herz habe, nehme das Drückerli aber gerne an. Ich glaube, ich bin auch recht selektiv, wo ich mich engagieren möchte, und wo ich die Finger weglasse. Etwas Übernehmen tue ich mich in fast allen Dingen meines Lebens, ich muß die Grenzen meiner Fähigkeiten erkennen können um dann ein Fazit zu ziehen (Analysenabschluß nenn ich das). Es geht nicht um das Mount Everest Syndrom, sondern nur um mich, was möchte ich, was kann ich und was lasse ich sein. Zu erkennen, wann der Rückwärtsgang die bessere Lösung ist, oder der 5. Gang die richtige Geschwindigkeit.
Ich möchte mich als Mensch einfach GANZ erleben.

Wie ich z.B. heute früh beim Schreiben feststellte, heute geht es um mich, was lösen Eure Worte in mir aus, wie gehe ich damit um.

liebe Grüße,
Jutta
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  #572  
Alt 31.05.2003, 10:37
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Liebe Jutta!

Möchte Dir einfach sagen, dass ich denke, DU weißt was Du tun willst und was nicht und ICH finde die Frage nach ist es der Familie recht einfach lächerlich.
Erinnert mich daran, als ich mir vor Jahren ein etwas teureres Geschirr kaufen wollte und vor dem Unterschreiben des Vertrages fragte mich der Vertreter doch tatsächlich ob mein Freund damit einverstanden wäre . . ich hab das Geschirr woanders gekauft!
Nicht dass Du mich falsch verstehst, ich will das jetzt hier nicht vergleichen - möchte nur sagen, ich hab mein Leben genau wie Du immer selbst auf die Reihe gekriegt und kann es nicht leiden, wenn ich dann für MEINE Entscheidungen wen auch immer fragen sollte.
Den Rückwärtsgang oder den fünften Gang - wann werden wir es wirklich wissen???
Ich drück Dich, liebe Jutta und wünsch Dir einen ganz schönen Tag!
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  #573  
Alt 31.05.2003, 15:54
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Hallo, Ihr Lieben!

Hi, Brigitte,
die Bademeister kannst Du wohl vergessen, was? Die haben Dich eben allesamt nicht verdient!
Ja, ja - Du hartnäckige: die CD nebst Begleitbuch (Entgiften, Entschlacken, Loslassen) liegt nun schon seit ein paar Tagen bei mir herum und wartet darauf, dass ich mich um sie kümmere.... Du siehst, ich bin willig - kann mich nur momentan nicht dazu aufraffen.

Gestern war ich bei der Neurologin: das EEG war (wie erwartet) in Ordnung. Tja, also doch die Psyche. Sie stellte mir dann noch einige Fragen. Unter anderem, ob ich schon mal gedacht hätte, das Leben sei nicht mehr lebenswert - das konnte ich mit einem klaren NEIN beantworten (hab ich auch wirklich noch nicht gedacht!). Als sie mich dann fragte, ob ich das Leben schön finde, fing ich allerdings an zu heulen - wollte das gar nicht, hatte mich aber einfach nicht mehr im Griff. Wie kann ich das Leben momentan unter diesen Umständen auch schön finden ??? Daraufhin gab sie mir Tabletten (so'n Psychopharmaka-Zeug), das zwar "garantiert nicht" abhängig macht, ich es aber auch nicht selbständig wieder absetzen soll... So, nun geht sie in Urlaub (soll ihr ja gegönnt sein). Als ich den Beipackzettel las, wurde mir schon alleine vom Lesen schlecht.... Kann "Schwindel" verursachen - als ob ich davon nicht schon genug hätee... Kann zu "Hitzewallungen" führen - noch mehr (hab schon wieder stärkere, da ich seit einer Woche Arimidex nehme) ??? usw. usw. .... Wenn ich das Zeug nun tatsächlich nehme und Nebenwirkungen feststelle - ist sie in ihrem wohlverdienten Urlaub. Irgendwie sträubt sich alles in mir, diese Pillen zu nehmen! Ansonsten soll ich mir jetzt einen Therapeuten suchen, da sie meinte, es wäre eine (voraussichtlich langfristige) Psychotherapie erforderlich. Von Kur war keine Rede mehr. Dafür nun von einer ambulanten Therapie mit wahrscheinlich einem ca. 2-monatigem Aufenthalt in einer entsprechenden Einrichtung. ICH WILL DASS ALLES NICHT !!! Nun sitze ich hier und grübele, was ich tun soll....
Sorry, aber jetzt bin ich wirklich langsam "down". Hab das Gefühl, dass die Ärzte es jetzt geschafft haben (weil sie sonst ratlos sind), mir eine "Psychose" einzureden.

Liebe Grüsse an Euch alle und noch einen schönen Tag von
Gabi
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  #574  
Alt 31.05.2003, 16:42
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Hallo Gabi,

UND WAS WILLST DU??????????????????

liebe Grüße,
Jutta
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  #575  
Alt 31.05.2003, 20:16
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Hallo Jutta,

das weiss ich auch noch nicht so genau. Momentan weiss ich nur was ich nicht will - und das sind in jedem Fall diese dämlichen Pillen ! Ist doch auch schon was, oder j-) ?
Um den Therapeuten werde ich wohl nicht drumherum kommen.

Bereitet Dir das eingebrochene Stück Schmerzen? Ich stelle mir das ziemlich übel vor.

Das Du andere Menschen begleitest, kann ich mir auch gut vorstellen. Das machst Du ja hier auch sehr gut. Allerdings kannst Du hier auch entscheiden, wann und für wen Du etwas tun möchtest und musst dazu auch nicht irgendwo hinfahren. Ist schon ein kleiner Unterschied, oder? Jedenfalls kann das hier Dein Familienleben nicht stören. Wenn Du aber öfter mal weg bist, auch in der Nacht - na ja, könnte das Familienleben möglicherweise schon stören, so auf Dauer gesehen.

Liebe Grüße
Gabi
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  #576  
Alt 31.05.2003, 23:40
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Hi Ihr Lieben,

hallo Gabi, hmja, wenn Du die Pillen nicht nehmen willst, dann nimm sie besser nicht. Lass Dich nicht dazu zwingen. Zudem hast Du auch ein Recht dazu, allenfalls damit zu warten, bis die Ärztin wieder aus ihrem Urlaub zurück ist.

Bei mir war die Frage nach Psychopharmaka auch da, aber ich habe das abgelehnt. Nicht definitiv, aber vorläufig. So bekomm ich phasenweise von meinen antrophosophischen Ärzten Naturpillen (Phospor, Eisen, Gold, usw.), die ich gut vertrage und die AUCH wirken. Ich hab' mir selbst gesagt: Nur wenn's GAR nicht mehr geht, wenn also auch die Natur meine Psyche nicht mehr beruhigen kann, dann muss ich halt weiter schauen.

Der Therapeut hingegen könnte natürlich für Dich ein Einstieg dazu sein, ... dass Du irgendwann nicht mehr weinen musst, wenn man Dich nur schon fragt, ob Du glücklich bist. Vielleicht wär's ja doch einen Versuch wert?
Da gibt's jetzt eben diese Therapeuten oder jene Therapeuten, ... aber auch da musst Du Dich zu nichts zwingen lassen. Also ein zweimonatiger Aufenthalt in einer "Einrichtung" finde ich jetzt auch ein bisschen übertrieben, und wenn Du das nicht willst, darf Dich auch niemand dazu zwingen. - So dreiwöchige Reha-Aufenthalte hingegen sind immer gut, und wenn schon, dann könntest Du ja sowas wieder verlangen?

Lass Dir Zeit um zu überlegen, und wenn's Dich vor den Pillen ekelt oder wenn sie Dir schon im Voraus grossen Respekt einflössen, dann lass es im Moment lieber sein. Du kannst Dir anderweitig auch Gutes tun, was Dich beruhigt, nicht wahr? ;-)

Du kannst übrigens Deine Zweifel über diese Pillen der Ärztin auch mitteilen, wenn sie dann wieder da ist. Dann muss sie nämlich eine andere Lösung für Dich suchen.
Ich hab' mal was ähnliches bei meinem Hausarzt gemacht, mit einem Antibiotikamittelchen (wegen hartnäckiger Erkältung). Wie SCHNELL Ärzte Antibiotika verschreiben, ist ja bekannt, hm? Damals hab ich die Pillen-Packung mit nach Hause genommen, und sie zur Seite gelegt, weil ich fand, noch ein oder zwei Tage könnte ich bestimmt warten.
Tatsächlich hat die Natur das ihrige getan, nur hat's dann eben eineinhalb Wochen gedauert, und nicht drei Tage, wie der Arzt mir das mit der Antibiotika versichert hatte!
Ich brachte ihm nach zwei Wochen die Packung wieder zurück mit den Worten: "Ich hab sie doch nicht genommen! Ich krieg dauernd Durchfall von dem Zeug's! - Die Natur hat's von alleine gemacht!"
Zuerst dachte ich, der Arzt würde wütend darüber werden. Aber zu meiner Überraschung hatte er gelacht und gesagt: "Sie haben sie NICHT genommen? Schaaaade! Die sind doch soooo gut!"

Naja, ist vielleicht nicht das selbe als Vergleich (Antibiotika und Psychopharmaka), aber ich erzähl's Dir nur als Beispiel, nämlich dass man sich als Patient zu nichts gezwungen fühlen soll. Die Entscheidung liegt am Ende ja immer beim Patienten.

Wonach hast Du ein Bedürfnis, Gabi? Nach Ruhe? - Wahrscheinlich eher nach Bewegung, gell? (Lach!) Aber da Du ja im Moment etwas Mühe mit Bewegung hast, ist Ruhe allgemein im Augenblick wahrscheinlich eher bei Dir angesagt.
Wie kannst Du zu Ruhe kommen? Helfen Dir vielleicht Gespräche, wenn Du einen GUTEN Therapeuten findest? (Kannst Du's Dir vorstellen?) Kannst Du zur Ruhe kommen, wenn Du nochmals eine schöne Reha machst?
Was meinst Du?

Liebe Grüsseli soweit
von der "krassen" Brigitte
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  #577  
Alt 31.05.2003, 23:50
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Hallo ihr Lieben alle,
liebe Brigitte, danke fürs Kopf zurechtrücken... und für Deine lieben Worte. Ja, manchmal muss man über sich selber den Kopf schütteln. Ich laufe jetzt wirklich schon ein paar Tage mit einem dicken Kloß im Magen herum und merke mal wieder, wo der Abgrund und die Ängste anfangen... Auch wenn die Geschichte an und für sich lächerlich ist, sie ist mal wieder ein Auslöser gewesen und ich bin völlig neben mir.
Mit meiner Schwester bin ich wieder einigermaßen im Klaren, wobei mir aber auch klar geworden ist, dass ich ihren Besuch erstmal nicht möchte. Ich muss erstmal mit mir wieder zurechtkommen. Bin gerade im dunklen Loch und muss da wieder rauskommen...
Was die Therapie betrifft, sie läuft aus. Ich hab jetzt die letzen 20 Stunden bewilligt bekommen, danach bezahlt die Kasse nicht mehr. Und ich hatte sogar noch Glück, dass ich so viele Stunden bezahlt bekommen hab. Will mich also gar nicht beklagen. Aber es macht mir auch Angst, denn ich bin seit über 3 Jahren in Therapie und kann mir noch nicht vorstellen wie es ohne sein wird. Bin deshalb am Überlegen, ob ich vielleicht in eine Selbsthilfegruppe gehe.

Liebe Gabi, ja, da kommen bei Dir wieder die Ängste hoch, das kann ich verstehen. Aber Jutta hat recht, was willst Du? Eine Therapie kann nur Sinn machen, wenn DU das auch willst.

Liebe Grüße an euch alle hier, schön, dass es euch gibt!!!
Eine dicke Umarmung von Conny
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  #578  
Alt 01.06.2003, 02:40
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Guten Morgen Ihr Lieben,

Gabi, ich weiß, wir versuchen Dir zig Dinge anzubieten, was Du eventuell machen könntest, aber eines ist gewiß, sie müssen Dich ansprechen, Du mußt sagen können, JA, das ist es, genau, das möchte ich tun. Solange Deine Gedanken Karussel fahren, und Du den Absprung nicht spürst, wird es schwer zu sagen, und das wird mir gut tun.

Da Du sehr genau weißt, was Du NICHT möchtest, hast Du Dir schon mal eine visuelle Liste gemacht mit all den Dingen, die Du möchtest? Weißt Du, nicht so etwas generelles, ich möchte, daß es mir gut geht, sondern ganz speziell, was ist mein allererstes Ziel, welches ich erreichen möchte auf dem Weg, zum Gutgehen?

Wo steckt Deine größte Angst? Und wovor hast Du die größte Angst?
Irgendwo stecken zu bleiben, immer das Rad in Bewegung zu halten, keine innere Ruhe einkehren zu lassen?

Der Gedanke an eine psychosomatische Klinik zu gehen macht Dir Angst. Warum? Wovor? Dich zu öffnen? Dir Deine Sorgen eingestehen zu müssen? Sie offiziell mit anderen Menschen von Angesicht zu Angesicht zu teilen? Zu erkennen, wo die Ladehemmung in Deiner Seele sitzt? Dein Bild, das Du nach aussen zeigst ablegen zu müssen? Wie Brgitte schon sagte, diese Rehas gibt es schon ab 3 Wochen. Wäre es nicht ein Versuch wert?

Es gibt inzwischen auch Psychopharmikas, welche nicht die Ausmaße wie Valium haben, sondern ganz leicht sind. Meine Mutter war manisch depressiv, und da haben wir über die Jahre so allerlei Mittel kennengelernt.

Conny, da hast Du aber Glück, daß Deine Krankenkasse so kulant ist, Dir weitere Stunden zu genehmigen. Hast Du Dir schon überlegt, in welche Selbsthilfegruppe Du gehen würdest?

Im Grunde ist es traurig, daß die Maßnahmen zur Heilung der Seele so drastisch gekürzt sind. Für jedes Wehwechen werden Tabletten so lange verschrieben, bis es geheilt, oder in Grenzen gehalten werden kann, doch was die Seele braucht, das muß nach ein paar Therapiestunden geheilt sein.

ganz liebe Grüße,
Jutta
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  #579  
Alt 01.06.2003, 13:09
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Hallo Ihr Lieben,

ach es ist so schön, dass es Euch gibt! Danke dafür und für Euer Verständnis, für Eure Hilfestellungen!

Nein, ich werde die Pillen NICHT nehmen. O.K., ich weiss, ich bin seelisch momentan nicht so gut drauf, hänge ziemlich durch. Aber ich fühle mich nicht SOOO depressiv, dass ich diese "Aufheller" brauche. Ausserdem musste mein Körper durch die Chemo etc. schon so viel Gift verkraften, dass ich ihn nun nicht noch mit "unnötigem Mist" belasten will. Ich denke, dass meine Einstellung diesbezüglich völlig legitim ist und auch für die Ärzte nachvollziehbar sein müsste.

Ja, eine Therapie werde ich versuchen. Vielleicht bringt das ja wirklich was, wenn ich den "richtigen" Therapeuten finde. Allerdings kann ich mir das tatsächlich eher in Form einer mehrwöchigen Reha vorstellen. Wenn das nicht ausreichen sollte, kann ich ja immer noch weitersehen. Zumindest werde ich nun in dieser Richtung mit den Ärzten reden. Bei der "Neuro-Tante" (die mir wirklich einen ganz schönen Schreck eingejagt und dadurch nicht gerade mein "vollstes Vertrauen gewonnen" hat) habe ich erst wieder einen Termin am 04.07.! Also werde ich jetzt erstmal meine Gyn und meinen Hausarzt aufsuchen und mit denen reden. Die kennen mich ohnehin viel länger und besser.

Ja, Brigitte, dass hast Du schon sehr richtig erkannt : mein Bedürfnis nach Bewegung ! Für mein Empfinden hatte ich jetzt schon - zwangsweise - lange genug "Ruhe", werde immer phlegmatischer und dicker. DAS stellt mich sicher nicht zufrieden und SO will ich auch nicht weitermachen. Ich könnte mir eher vorstellen, dass ich "nur" einen "Tritt in den Allerwertesten" oder einen "Schubs in die richtige Richtung" brauche, was mir selbst momentan offensichtlich nicht möglich ist. Das aber natürlich nicht in Form eines "Aufhellers" (sorry - aber "kotz"), sondern schon eher durch Gespräche mit einem GUTEN einfühlsamen Therapeuten und das möglichst in einer Reha. Mit diesem Gedanken könnte ich mich anfreunden und dann auch innerlich dahinter stehen.

Tja, liebe Jutta, was ist mein allererstes Ziel... Ich denke, mein erster Schritt auf dem Weg zum "wieder gut gehen" wird sein, dass oben gesagte in die Tat umzusetzen. Dann werde ich mir die nächsten Schritte überlegen oder eben gemeinsam mit einem Therapeuten erarbeiten. Ja, Angst davor "stecken zu bleiben" habe ich schon, aber mehr im Sinne davon, nicht aus meinem momentanen "Loch" rauszukommen. Ja, vielleicht auch davor, das nach aussen (zumindest gegenüber "fremden" Menschen, wie z. B. Kollegen) gezeigte Bild der "starken Frau" abzulegen. Davor, mich zu öffnen, habe ich eigentlich keine so grosse Angst. Im Prinzip bin ich ja doch eher der Typ, dem "das Herz auf der Zunge" liegt. So habe ich ja auch meinen (richtigen!) Freunden gegenüber keine Probleme mich zu öffnen. Wenn ich einen Therapeuten finde, zu dem ich Vertrauen haben kann, werde ich damit auch kein Problem haben. Sorge macht mir nur, nicht den RICHTIGEN Therapeuten zu finden, der mir auch wirklich helfen kann - oder von dem ich Hilfe anzunehmen bereit bin (???).

Liebe Conny, das kann ich nachvollziehen, dass Du nach über 3 Jahren Angst davor hast, ohne Therapie klarzukommen. Wenn man sich erst mal daran "gewöhnt" (sorry, wenn das jetzt ein blöder Ausdruck ist, mir fällt nur grad kein anderer dafür ein) hat und dann ohne die vertrauten Gespräche auskommen soll. Ist ja fast, wie wenn man uns dieses Forum hier entziehen würde, gelle . Eine entsprechende Selbsthilfegruppe ist bestimmt eine gute Alternative dafür. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du eine gute Gruppe findest !!

Uff, das war jetzt wieder ziemlich viel und hat auch ganz schön lange gedauert - aber es hat mir gut getan. Wenn ich hier lese und schreibe, kommen mir immer noch die besten Gedanken.
Daher nochmals ein Danke und , einen schönen Sonntag und ganz liebe Grüsse an Euch alle von
Gabi
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  #580  
Alt 01.06.2003, 23:42
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Einen wunderschönen Abend, Ihr Lieben,
ach ist das schön, wieder von Euch zu lesen. ja, Gabi, da hast Du wohl recht, ohne Therapie ist es, als würde man das Forum hier entzogen bekommen...:-)
Was meine Therapie betrifft, sicher man gewöhnt sich an die Therapie und vor allem an die Therapeutin, der man - inzwischen - vertraut und die die ganze Geschichte kennt. Es ist ja erstmal nicht einfach, das alles rauszulassen und hat auch einige Zeit gedauert, bis ich mich an meine schwierigen Themen rangetraut habe. Und es wird dann immer intensiver. Jetzt, wo ich gerade das Gefühl hab, ich komme wirklich vorwärts, muss ich mich an den Gedanken gewöhnen, dass bald Schluss ist. Davor hab ich schon Angst.
Liebe Jutta, ich suche nach einer Selbsthilfegruppe für Überlebende von sex. Missbrauch in der Kindheit. Ich denke schon, dass ich eine Gruppe finden werde, schwierig ist halt die Kontaktaufnahme. Wieder neu anfangen, wieder alles erzählen.... das fällt mir schon schwer. Aber ich hab es mir fest vorgenommen.
Ganz liebe Grüße,
Conny
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  #581  
Alt 02.06.2003, 06:51
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Hallo Conny,

hilft es Dir, wenn wir so lange Deine Säulen sind, bis Du die für Dich richtige Selbsthilfegruppe gefunden hast?

Wenn auch in anderer Form, kenne ich das Gefühl, nun muß ich alles wieder vom Tag 1 an beginnen zu erzählen. Irgendwann wird man einfach müde, immer und immer wieder von vorne zu beginnen. Ganz besonders, wenn man glaubt, man hat schon so viele Meilensteine in der Zwischenzeit hinter sich gebracht. Bei Dir geht es ja nicht nur um das Erzählen, Du beginnst ja immer wieder neu, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, zu ertasten, kann ich mich wieder öffnen, was können die Anderen mir geben, daß ich die Mauer fallen lasse.

Du weißt, daß Du auf unsere Unterstützung zählen kannst!!
Würde es Dir helfen, jetzt schon paralell zur Therapie in eine Selbsthilfegruppe zu gehen? Denn dann wäre das erste Ertasten vielleicht nicht ganz so schwer?

ganz liebe Grüße,
Jutta
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  #582  
Alt 02.06.2003, 09:29
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Liebe Jutta,
Ihr seid ja schon längst meine Säulen...:-) Und darüber bin ich auch sehr froh. Und wenn ich eine Selbsthilfegruppe gefunden hab, werde ich die nicht mit diesem Austausch hier vergleichen können. Du hast recht, es ist anstrengend, immer wieder bei 0 anzufangen.
Ich werde schon versuchen, paralell zur Therapie eine SHG zu finden, ich hab ja auch noch ein paar Therapiestunden, die ich jetzt ziehe, indem ich nur noch alle 2 Wochen gehe. Das funktioniert ganz gut.
Ganz liebe Grüße,
Conny
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  #583  
Alt 03.06.2003, 14:58
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Hallo, Ihr Lieben,
dachte mir ich schreib mal wieder.........
Mutti wird nicht operiert, noch nicht.
Gestern haben sie ihr die Magensonde gelegt und noch diese Woche bekommt sie einen Port, dann geht die Chemo los.
3x 5 Sitzungen, danach darf sie nach Hause wo dann die Strahlentherapie beginnt. Sowie ich es verstanden habe folgt dann noch 2x5 Chemo und so in drei Monaten soll sie opereiert werden, wenn der Tumor dann kleiner ist als jetzt.

Letzten Mittwoch war ich bei ihr im Krankenhaus und wir konnten gut reden........und weinen.

Sie schaut zur Zeit eher zurück, sieht die Dinge die daneben gelaufen sind in der Vergangenheit, die Dinge die eh nicht mehr zu aendern sind.
Ich weis ja nicht, vielleicht ist das normal in so einer Situation, das dann so eine art Trauer einsetzt.
Ich hoffe nur sie kann diese Dinge loslassen und ihre Kraefte für die Zukunft nutzen, denn sie wird sie brauchen.

Mein kleiner Bruder hat es nun auch geschafft sie zu besuchen, ich denke das hat ihm und auch ihr gut getan.............

Donnerstag fahre ich wieder zu ihr, mal schauen was nun kommt.
Ansonsten telefoniere ich taeglich mit ihr.

Ich hoffe so sehr das die Chemo nicht so arg schlimm wird, denn sie zerrt ja doch an den Menschen die sie erhalten, auch wenn sie bei ihrer wohl die Haare behalten wird....

Danke für lesen
Andrea
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  #584  
Alt 04.06.2003, 14:56
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Hallo Andrea,

ich habe ein wenig "nachgelesen", die Tage, an welchen ich im KH war.

Es ist gut, daß Dein kleiner Bruder sich aufraffen konnte um Deine Mutter zu besuchen.
Weiß noch, wie sehr sich meine Mutter zu Beginn über jeden Besuch freute. Sie schwelgte in Erinnerungen, gute und schlechte, aber sie taten ihr gut. War irgendwie, als liesse sie einen inneren Film ablaufen. Mit jedem Besucher verband sie eine Geschichte aus ihrem Leben. Und da sie ja bei mir im Haus wohnte, konnte sie, so lange es die Kraft zuließ, auch so viel erzählen. Ich hatte das Gefühl, sie begann sich zu verabschieden, obwohl sie nicht gehen wollte.

Ich glaube nicht, daß da ein Loslassen vonstatten geht, mir kam es eher so vor, als ob sie traurig und zugleich zornig war,Entscheidungen getroffen zu haben, die sie da bereute. Und ihr nun nicht mehr die Zeit blieb etwas daran zu ändern. Wo dann auch ihr Sturkopf nicht den Weg fand, einfach nur um Verzeihung zu bitten.
Sie wurde auch ungerecht. Da ich dieses schon bei meinem Paps erlebte, wußte ich, daß ich es abbekam, denn ich war ja 24 Stunden um sie, und damals lernte, es nicht persönlich zu nehmen.

ganz liebe Grüße,
Jutta
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  #585  
Alt 04.06.2003, 23:02
daniela eisenmann
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hi ihr liebn,
meine mutti hat jetzt darmkrebs, magenkrebs und bauchrau´mkrebs.sie haben ihr nur noch 3 monate zum leben gegeben.soll nächste woche chemo bekommen, die auch nach hinten losgehen kann.habe so eine Angst,möchte sie noch nicht verlieren. sie hat so viel hoffnung, denn sie weiss nicht was wir wissen.danni
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