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  #1  
Alt 27.03.2011, 19:38
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

hallo meine lieben freunde,

war gerade bei papa. es ist so unwirklich...
man liest namen über namen und plötzlich liest man den namen von papa und es ist so unwirklich....
unbeschreiblich...
und doch wirkt der friedhof nur ganz vertraut...nicht unheimlich, auch wo ich schon im dunkeln da war (über die wintermonate), keine angst. hätte ich mir aber vorher auch nie gedacht. ich hatte immer ein komisches bild von friedhofen, unheimlich und so.....

wenn ich bei mama bin, muss ich auch nicht daran denken das HIER NUN PAPA GESTORBEN ist...das ist auch ein was ganz ja, komisches, aber nicht im Sinne von Lustig, nein, ich hatte Angst davor weiterhin zu mama gehen zu müssen, da papa dort gegangen ist, aber da denkt man nicht, man denkt an ihn als person...aber nicht an das wesentliche Sterben...dabei war dies das "Schönste" an sich an der Sache....sein letzer Atemzug so friedlich...ein leichtes aushauchen....und wir seine Kinder durften dabei sein....


ansonsten geht es soweit.
hoffe euch geht es auch gut, halt den Umständen nach.

vor allem du liebe annika,wie geht es DIR?
haber gerade gesehen wir schreiben uns schon seit 2008....

lasst euch alle mal drücken.
liebe grüße eure chica...

PS: Frohsinn wie geht es dir und deinem mann???
__________________
en memoria a mi papa
*28.08.1940 - 20.10.2010

te quiero
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  #2  
Alt 28.03.2011, 11:59
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo, Ihr Lieben - hallo, meine liebe Chica.
Wie es mir geht? Gut.
Ich muss sagen, dass sich etwas in mir verändert hat. Was genau, das weiß ich nicht.
Aber ich fühle mich wohl

Ich stimme dir voll zu: Das Wetter spielt eine große Rolle.
Die Sonne scheint so oft, es wird immer wärmer draußen und meine Seele fühlt sich dadurch gestreichelt. Ich gehe so oft zum Laufen, wie es mir möglich ist und packe gerne meine Wandersachen, um die heimische Bergwelt unsicher zu machen.

Vor einer Woche war ich Sonntags früh um 10 in einem Gebiet bei uns in der Nähe, wo ein großer Wald und ein großer See dazugehört. Ich habe eine Runde um den See gedreht, die Sonne schien, die Entchen flatterten auf dem Wasser rum – und ich fand’s einfach nur schön.
Danach nach Hause, duschen und mit Schatzi frühstücken und den Rest des Tages genießen.

Ja, das ist es, was ich momentan brauche – und was diese Jahreszeit mir gibt.
Das langsame Erwachen der Natur, mein weißer Flieder schlägt aus und meine dunklen Tulpen wachsen. Herrlich.

Ich bin zufrieden und hoffe, dass ich meine manchmal trüben Gedanken auf diese Art loswerden kann. Du siehst: ich arbeite mit der Sonne an mir.

Zurzeit liegt ein dunkler Schatten auf meinem sonnigen Lachen, denn von einer lieben Freundin ist der Papa gestorben. Wir kannten ihn, mochten ihn und haben erst noch vor kurzem mit ihm gealbert. Dieses schreckliche Ereignis (innerhalb 3 Tagen) hat meinen Freund und mich sehr ergriffen. Wir haben gebangt, gehofft und nun hat er doch verloren.
Wie so oft im Leben nun auch er...

Auch hier sage ich, dass er in dieser (sehr kurzen) Zeit so unglaublich viel durchgemacht hat – ihm aber auch sehr, sehr viel Leid erspart geblieben ist, als er durch seine Schwäche seine letzte Reise in Frieden und Ruhe angetreten ist.
Es bewegt mich... besonders wenn ein Freund betroffen ist und ich den Schmerz nachempfinden kann.
Aber die Sonne scheint weiter, als wäre nichts gewesen – dabei ist nichts mehr so, wie es mal war...

Ich habe viele Pläne für dieses Jahr und ich habe gleichzeitig Angst, dass ich die Hälfte dieser Termine vergesse... Manchmal bin ich vergesslich und brauche ein Post-it, wo alles draufsteht.
Mama sagt immer: Du hast zu viel anderes Zeug im Kopf.
Wo sie Recht hat... Sie ist eine schlaue, weise Frau!

Ich drück euch und wünsche euch eine schöne, vor allem: sonnige Woche!
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #3  
Alt 07.04.2011, 19:37
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

HALLO
MEINE FREUNDIN HAT EINEN BÖSARTIGEN TUMOR IN DER BRUST
GESTERN WURDE IHRE MA OPERIERT; AUCH BRUSTKREBS: MEINE FREUNDIN IST 31 WIE ICH ; ABER DIE SCHEISSKRANKHEIT MACHT HALT KEIN HALT VOR ALTER ODER SONSTIGEM.... nach der OP wissen wir wir es weitergeht.

bin sehr traurig, möchte aber voll und ganz für Sie dar sein....und hab ihr gesagt, ich werde stark für sie sein....und mal nicht weinen, ist ja noch früh entdeckt worden....


melde mich...kussi
__________________
en memoria a mi papa
*28.08.1940 - 20.10.2010

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  #4  
Alt 26.04.2011, 08:49
frohsinn frohsinn ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Liebe Mädels hier......so schön wie sich das Osterwetter gab wars aber bei vielen Menschen leider nicht.....ihr ohne eure Väter und wieder schlechte Nachrichten bei deiner Freundin Chica im Forum wo ich "ein zweites zu Hause" gefunden habe mußte auch jemand Abschied vom geliebten Ehemann nehmen der seinen Kampf an diesem Scheixx Krebs verloren hat ......................
Wir mußten gestern in die Notaufnahme...ohne größere Ankündigung bekam Männe sehr starkes "schneidenes Wasser" beim urinieren...da er 2009 4 Op's am Blasenhals hatte bekam er auch Angst was sich da nun wohl wieder ankündigt....sein Uro hat noch Urlaub...bis nächste Woche bekam er Antibiotika mit und hat am 6.5. sowieso seinen Termin zur Auswertung.Sein PSA-Wert wurde abgenommen und hoffen auf einen nicht zu starken erneuten Anstieg.........
kommt alle gut durch die neue Woche , die Frohsinn
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  #5  
Alt 01.05.2011, 19:37
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

hallo ,
oje liebe frohsinn, schicke dir viel energie und kraft...es ist echt der sch---- krebs!!!

meine freundin bekommt dann jetzt ende mai chemo.....,,mmhh macht einen schon traurig, aber so ist es leider....

bin mal gespannt wann wir papas platz herrichten, da teilen sich jetzt die geschmäcker und wieviel geld meine geschwister ausgeben wollen...

so doof mann....

leider kostet das ja auch so viel geld.....

dicken kuss euch
__________________
en memoria a mi papa
*28.08.1940 - 20.10.2010

te quiero
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  #6  
Alt 02.05.2011, 00:32
schnuffine09 schnuffine09 ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Heute vor einem Jahr lag ich bei meinen Eltern auf der Couch und lauschte auf Papas Atemzüge. Ich war aufgewacht und hatte das Gefühl, dass irgendwas anders ist. Einen kurzen Moment dachte ich, ich hätte meinen Vater an der Tür vorbei gehen sehen. Dann holte mich meine Mutter, weil er so anders aussah. Ich erschrak, als ich ihn ansah. Ich glaube, sein Geist war tatsächlich bereits gegangen, nur der Körper kämpfte noch.... bis um 3.21Uhr.
Ich hatte solche Angst davor, ihn gehen zu sehen, ich wollte auch nicht dass er Schmerzen hat, ich wußte gar nicht, was ich denken und fühlen sollte. Die Zeit war so unglaublich lang und viel zu kurz, alles auf einmal. Und dann diese absolute Stille, als er seinen letzten Atemzug getan hatte, ich habe noch nie vorher so eine absolute und erdrückende Stille gehört. Plötzlich sah er so gebrechlich aus, war so kalt. Ich war zeitgleich unglaublich traurig, weil er weg war, und froh, dass er nicht mehr leiden musste, weil ich diesen hoffnungslosen Blick kaum noch ertragen konnte. Ich frage mich heute noch, was ich an seinen letzten Tagen hätte anders machen, besser machen können...
Es tut gerade einfach weh...

Ich hoffe, euch gehts gut und wünsche euch ganz viel Sonne
LG Schnuffine
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Mein Vater
02.07.1946 - 02.05.2010
Du fehlst mir!
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  #7  
Alt 02.05.2011, 09:14
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

ach schuffine ich nehm dich in den arm und drück dich nur

...



es tut so weh...man durchlebt es wieder....es holt uns immer wieder ein. besonders an solchen tagen-momenten...man sieht die ganzen bilder vor sich. gute- wie auch die nicht so schönnen...

für heute, diesen ganz besonderen tag wünsche ich dir ganz ganz viel kraft und trost....es ist so schwer.

ich musste schlucken, denn mein papa ist auch um 03.23 von uns geganen und die letzten nachrichten, als meine schwester mich rief, kann ich auch nicht löschen, die MUSS ich einfach behalten...

aber heute geht es nicht um mich.
uns verbindet eine schmerz- da wir einen geliebten menschen verloren haben

genauso wie wir geburtstag feiern,
haben wir nun auch solche tage - unsere ganz intensieven gedenktage....

ich möchte gar nicht mehr gross schreiben, melde mich die tage,
da heut so ein bestimmter Tag ist...

aber schnuffine ich zünde auch für deinen papi heute eine kerze an....
ich fühl mich dir, denn hier sind wir alle verbunden.....

ich drück dich nochmal
__________________
en memoria a mi papa
*28.08.1940 - 20.10.2010

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  #8  
Alt 08.08.2011, 15:37
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo ihr lieben wollte fragen wie es Euch denn so da draussen geht.
Bei mir geht so, meistens schreibe ich auch hier wenn es mir nicht so gut geht.
Leider drückt das Wetter auf die Stimmung - total .....aber wir können nichts machen.
Die Geburtstagsmarathontage von meinem Mann und Kindern sind im Juli beendet. Morgen hat meine Schwester geburtstag und am 28August mein Papa, habe voll angst vor dem Tag....

Liebe Grüße
*chica*
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en memoria a mi papa
*28.08.1940 - 20.10.2010

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  #9  
Alt 08.08.2011, 16:03
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo, liebe Chica.
Schön, von dir zu lesen.
Mir gehts gut.
Ich habe in Kürze (2 Wochen) ein Familien-Event und ich glaube, ich schrieb das schonmal: ich gehe "vorbereitet" dorthin.
Für den Fall einer Konfrontation mit einem meiner Brüder werde ich die Konsequenzen ziehen und mir NIX gefallen lassen.
Aber noch sehe ich alles entspannt - vielleicht gehe ich IHM auch komplett aus dem Weg und konzentriere mich nur auf das Geburtstagskind, meine Schwägerin.

Tja, Papas Geburtstag - er hat am 7.1. und ich dachte beim 1. Mal, dass ich ab diesem Tag jedes Jahr zum Friedhof fahre und eine Blume auf die Wiese lege, unter der seine Urne liegt. Die Stelle, an der sie eingelassen wurde, kann man heute nicht mehr genau definieren.
Aber ich gestehe: ich habe es nicht gemacht. Ich war immer mal auf dem Friedhof, bin rumgelaufen, habe mich auf die Wiese gestellt oder auf eine Bank gesetzt. Ich habe auf ein Gefühl gewartet... Erleichterung, innerer Frieden durch diese Nähe, Gelöstheit, ich weiß es nicht. Es hat sich nichts eingestellt bei mir. Es hat mir absolut nichts gebracht.
Anfangs schaute ich noch auf die Stelle, dann habe ich sie immer mehr aus den Augen verloren, weil Gras drüber gewachsen war. Und so war es auch für mich - bezogen auf den Friedhof und "seine letzte Ruhestätte", wie manche sagen. Über DIESES Stück Erlebnis ist tatsächlich Gras drüber gewachsen.
Über alles andere nicht. Das, was vorher war - das, was nachher war und bis heute ist - das ist alles präsent. Nicht mehr so deutlich, aber es ist etwas in den Hintergrund meines Inneren geraten.
Und ich denke, dass liegt vielleicht auch daran, dass wir keine "Friedhofsgänger" sind bzw. keinen Sinn darin sehen. DORT ist mein Papa nicht. Er ist hier - um mich herum - überall, wo ich bin - in mir - in den schönen Dingen, die mir gut tun... da ist er.
Wenn ich ihn suche, suche ich ihn nicht auf dem Friedhof.
Das war mir immer fremd, da ich noch nie einen solchen Verlust erleben musste.
Ich habe nie erlebt, wie es ist, seine Trauer mit zum Friedhof zu nehmen, dort zu verweilen, dort zu reden, sich in seine Trauer fallen zu lassen und mit ihr wieder zu gehen.
Vielleicht hatte ich auch immer Angst davor, irgendeines dieser Gefühle/Gedanken, die dort entstehen, aufkommen zu lassen, die Wunden immer wieder aufreißen zu müssen, weil man immer wieder vor Augen hat, dass dort der geliebte Papa liegt, der die Hölle auf Erden erlebt hat.
Ich wollte nie den Friedhof als DEN Ort wählen, an dem ich meinem Papa nah sein kann.

Freunde sagen, dass sie später mal einen Ort brauchen, der ihnen den Abschied von den Eltern leichter machen könnte, einen Ort, zu dem sie "pilgern" können.
So hat jeder seine Meinung darüber, die ich absolut respektiere, denn das erwarte ich auch über meine Einstellung.

Kannst du - oder jemand anderes - sagen, was in einem vorgeht, der seinen Vater/seine Mutter auf dem Friedhof besucht? Was fühlt man? Tut es nochmal mehr weh als wenn man nicht dort ist? Kommen nicht wieder alle schlimmen Erinnerungen hoch, noch mehr als sonst?
Ich weiß nicht, was mich erwartet hätte, aber ich würde es gerne wissen, falls es jemand beschreiben könnte...

Liebe Grüße.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007

Geändert von Annika0211 (08.08.2011 um 16:08 Uhr)
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  #10  
Alt 08.08.2011, 17:52
frohsinn frohsinn ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Zitat:
Zitat von Annika0211 Beitrag anzeigen
Hallo, liebe Chica.
Schön, von dir zu lesen.
Mir gehts gut.
Ich habe in Kürze (2 Wochen) ein Familien-Event und ich glaube, ich schrieb das schonmal: ich gehe "vorbereitet" dorthin.
Für den Fall einer Konfrontation mit einem meiner Brüder werde ich die Konsequenzen ziehen und mir NIX gefallen lassen.
Aber noch sehe ich alles entspannt - vielleicht gehe ich IHM auch komplett aus dem Weg und konzentriere mich nur auf das Geburtstagskind, meine Schwägerin.

Tja, Papas Geburtstag - er hat am 7.1. und ich dachte beim 1. Mal, dass ich ab diesem Tag jedes Jahr zum Friedhof fahre und eine Blume auf die Wiese lege, unter der seine Urne liegt. Die Stelle, an der sie eingelassen wurde, kann man heute nicht mehr genau definieren.
Aber ich gestehe: ich habe es nicht gemacht. Ich war immer mal auf dem Friedhof, bin rumgelaufen, habe mich auf die Wiese gestellt oder auf eine Bank gesetzt. Ich habe auf ein Gefühl gewartet... Erleichterung, innerer Frieden durch diese Nähe, Gelöstheit, ich weiß es nicht. Es hat sich nichts eingestellt bei mir. Es hat mir absolut nichts gebracht.
Anfangs schaute ich noch auf die Stelle, dann habe ich sie immer mehr aus den Augen verloren, weil Gras drüber gewachsen war. Und so war es auch für mich - bezogen auf den Friedhof und "seine letzte Ruhestätte", wie manche sagen. Über DIESES Stück Erlebnis ist tatsächlich Gras drüber gewachsen.
Über alles andere nicht. Das, was vorher war - das, was nachher war und bis heute ist - das ist alles präsent. Nicht mehr so deutlich, aber es ist etwas in den Hintergrund meines Inneren geraten.
Und ich denke, dass liegt vielleicht auch daran, dass wir keine "Friedhofsgänger" sind bzw. keinen Sinn darin sehen. DORT ist mein Papa nicht. Er ist hier - um mich herum - überall, wo ich bin - in mir - in den schönen Dingen, die mir gut tun... da ist er.
Wenn ich ihn suche, suche ich ihn nicht auf dem Friedhof.
Das war mir immer fremd, da ich noch nie einen solchen Verlust erleben musste.
Ich habe nie erlebt, wie es ist, seine Trauer mit zum Friedhof zu nehmen, dort zu verweilen, dort zu reden, sich in seine Trauer fallen zu lassen und mit ihr wieder zu gehen.
Vielleicht hatte ich auch immer Angst davor, irgendeines dieser Gefühle/Gedanken, die dort entstehen, aufkommen zu lassen, die Wunden immer wieder aufreißen zu müssen, weil man immer wieder vor Augen hat, dass dort der geliebte Papa liegt, der die Hölle auf Erden erlebt hat.
Ich wollte nie den Friedhof als DEN Ort wählen, an dem ich meinem Papa nah sein kann.

Freunde sagen, dass sie später mal einen Ort brauchen, der ihnen den Abschied von den Eltern leichter machen könnte, einen Ort, zu dem sie "pilgern" können.
So hat jeder seine Meinung darüber, die ich absolut respektiere, denn das erwarte ich auch über meine Einstellung.

Kannst du - oder jemand anderes - sagen, was in einem vorgeht, der seinen Vater/seine Mutter auf dem Friedhof besucht? Was fühlt man? Tut es nochmal mehr weh als wenn man nicht dort ist? Kommen nicht wieder alle schlimmen Erinnerungen hoch, noch mehr als sonst?
Ich weiß nicht, was mich erwartet hätte, aber ich würde es gerne wissen, falls es jemand beschreiben könnte...

Liebe Grüße.
So ist es Annika....ich habe Mutter und Großmutter innerhalb eines Jahres verloren....nun da "Gras " über die Sache gewachsen ist, ist es auch nicht mehr so schlimm auf den Friedhof zu gehen und nen Blumengruß dazulassen....sie haben beide ihre Ruhe gefunden,bleiben in einem Herzen und lösen keine unangenehmen Gefühle aus......was war ist vorbei ....Allerdings hatte ich zu meiner Großmutter ne innigere Beziehung und da tat es länger weh.....nun ist es 7 Jahre her und alles gut.....
Mein Mann war heute zur erneuten Blutabnahme und hat in 10 Tagen die auswertung...bei ihm ist eine gewisse Aktivität ,was auf Metastasierung hindeutet, zu verzeichnen....wir sind drauf vorbereitet....
Mir gehts "gut"...dann liebe Grüße an euch beide und unsere Mitleser ,die Frohsinn
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  #11  
Alt 08.08.2011, 17:54
frohsinn frohsinn ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Eigendlich hatte ich einen Satz von dir markiert und wollte ihn als dein Zitat reinsetzen Annika... nun ists dein ganzer Text geworden ...habe was falsch gemacht...na ok
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  #12  
Alt 12.08.2011, 13:04
schnuffine09 schnuffine09 ist offline
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Wollte euch ein kurzes Hallo daleassen und hoffe, es geht euch allen soweit gut und Frohsinn, dir und deinem Mann drück ich ganz dolle die Daumen!
Schnuffine
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  #13  
Alt 14.11.2011, 21:49
*chica* *chica* ist offline
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habe heute geweint, habe an Papas Abschied gedacht und es meiner Freundin erzählt, haben beide geweint....er fehlt so...
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te quiero
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  #14  
Alt 16.11.2011, 07:07
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo, Ihr Lieben.
Diese dunkle Zeit und dann die Erinnerungen... das schmerzt doppelt, nein dreifach... ach, was sag ich: unendlich mehr, als wenn draußen die Sonne scheint und die Vögel singen, man abgelenkt wird und in jedem Schönen, was man sieht - die Blumen, die Vögel, die Sonne und die Wolken - den lieben Papa vermutet oder ihm zumindest "die Schuld" daran gibt
Ihr habt eure Papas in dieser dunklen Jahreszeit verloren und werdet vielleicht nicht so schnell etwas Positives an diesen Monaten finden. Zu sehr verbindet man den Verlust damit.

Ich lese aus euren Beiträgen, liebe Chica und liebe Gatita, den Schmerz heraus und kann das so gut nachvollziehen.
Ich finde, das, was wir erleben mussten - dass jede von uns einen Elternteil, in unseren Fällen den Papa, so schmerzvoll und leidend hat gehen lassen müssen -, war eine Erfahrung, die es an Schlimme, Schmerz und Trauer nicht nochmal geben wird (wenn man seine Mama verliert, ist das ebenso schlimm).
Es tut lange weh und wird nie ganz verschwinden. Aber vielleicht gehts euch eines Tages so ähnlich wie mir heute: der Schmerz sitzt tief, kommt ab und zu mal nach oben, aber verschwindet nie. Die Trauer ist immer da, aber sie hält sich mittlerweile oft im Hintergrund auf.
Ich bin anfälliger geworden für das Schicksal von älteren Menschen und Menschen, die schwer krank sind. Mir geht das sehr nahe und ich sehe in manchen Gesichtern Züge meines Papas. Dann hab ich diese Menschen automatisch gerne, denn ich suche und suche und suche... und manchmal finde ich noch mehr, was mich an meinen Papa erinnert.
Dann möchte ich in diesen Menschen hineinspringen, für ihn da sein, ihm helfen, alles für ihn tun - dabei kenne ich ihn gar nicht.
Aber die Wärme, die dabei in mir drin ist, tut gut.
Leider kommt dann auch die Trauer wieder hoch, die Erinnerungen, wie alles war, wie mein Papa aussah, wie er reagierte, wie wundervoll und lieb er war... selbst beim Schreiben laufen die Tränen...

Mädels, ich drück euch und wünsche euch, dass ihr irgendwann ein bischen Abstand gewinnen könnt - ohne das Gefühl zu haben, die Erinnerungen wegzudrücken oder gar den Papa wegzuschieben. Das wird nie geschehen. Nie. Dazu ist das Band, das jede von uns mit ihrem Papa verbindet, vieeeel zu dick, unzerreißbar. Es ist dehnbar und lässt sich in viele Richtungen ziehen...

Ich weiß, dass mein Papa einiges, was mittlerweile um mich herum passiert, nicht gewollt hat. Er wusste, was er mir zumuten konnte und was nicht.
Er wusste, dass ich es nicht schaffen würde, in seiner Sterbeminute bei ihm zu sein. Er wollte gehen, bevor ich komme. Und ich akzeptiere das und bin ihm dankbar, weil ich nicht weiß, wie es mir gehen würde, wenn ich es erlebt hätte. Ich glaube, ich wäre danach nicht so, wie ich jetzt bin. Zu tief hätten sich diese Bilder eingeritzt...

__________________
Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #15  
Alt 22.11.2011, 23:47
*chica* *chica* ist offline
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liebe Annika0211,
ich denke sehr an dich
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*28.08.1940 - 20.10.2010

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