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  #1576  
Alt 07.01.2009, 20:14
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stellina stellina ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

liebe verena,
ich bewundere dich immer mehr. wie du mit dieser ausweglosen situation umgehst, wie tough du auf diesem gebiet geworden bist - gezwungenermaßen - ist einfach großartig. du packst dieses leben bei den hörnern und lebst es, so wies grad geht.
die nachrichten sind ja leider, leider garnicht gut. mir tut das alles so leid - nun auch noch die pilzinfektion im mund. kann er essen damit? wissen seine eltern, wies um ihn steht? wissen sie vllt. was er sich im falle eines falles wünschen würde?
ich schick dir eine große schubkarre voller kraftpakete und drück dich, tina.
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Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #1577  
Alt 07.01.2009, 20:20
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heike_mike heike_mike ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

es tut mir so leid und weh zu lesen wie schlecht es deinem Schatzi geht.
Ich bewundere dich zutiefst wie du das meisterst,wie stark du bist.
Keine Ahnung wo du die Kraft her nimmst,ich weiß nicht ob ich auch so stark wäre.
Jeden Tag habe ich Angst hier reinzuschauen und neue Hiopsbotschaften zu lesen,sooo sehr wünsche ich dir doch das es deinem Schatzi nochmal besser geht.

Schicke dir weiterhin all meine Kraft und auch wenn ich hier nicht mehr so viel schreibe,bin jeden Tag mehrfach online und lese.

Bin heute abend im Skype wenn du willst melde dich.

Ganz liebe Grüße Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
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  #1578  
Alt 07.01.2009, 20:24
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

LIebe Verena,

die Ärzte wußten von Anfang an, dass Mam es nicht schaffen wird bei dieser Diagnose. Sie haben ihr jedesmal Mut gemacht und sie hat am Anfang wirklich geglaubt, dass man mit so einer Krankheit steinalt werden kann. Aber sie hat später selbst gespührt, dass sie es nicht schaffen wird.

Ich weiß nicht, was besser ist. Zu wissen, dass es hoffnungslos ist oder sich an die Hoffnung fest zu klammern? Die Ärtze geben deinen Mann damit Mut und Hoffnung, damit er nicht aufgibt.

Du meisterst das alles so toll. Es ist verdammt schwer, weil man einfach nichts machen kann und man daneben steht.

Ich schicke euch viel Kraft

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #1579  
Alt 07.01.2009, 21:18
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

zuerst einmal wie so oft einen dicken Drückerli.
Ich habe sehr lang überlegt bei dem Thema "Ärzte". Ich kann mich da Chrisi´s Worten uneingeschränkt anschließen.
Meine eigenen Erfahrungen waren die, das es mir, als Angehörige, nicht besser gegangen wäre, wenn man meinem Mann unverblümt die vermeintliche Wahrheit gesagt hätte. Ich lese es so heraus, dass dein Mann nicht direkt gefragt hat: "Werde ich bald sterben?" Und das offenbar deshalb, weil er die Antwort nicht ertragen kann, er unendlich Angst davor hat. Und selbst, wenn diese Frage aufgetaucht, was sollen die Ärzte antworten? Sollen sie sagen: Leider ist es so, dass sie bald (wann ist bald?) an dieser heimtückischen Krankheit versterben werden. Dann sind wir wieder beim Thema: Halbgötter in weiß, die sich anmaßen Gott zu spielen. Ich denke, dass es ernst um deinen Mann steht, wird er sicher wissen und vor allem merken. Aber unvermittelt gesagt zu bekommen: "DU WIRST STERBEN" finde ich nicht tragbar und verantwortungslos. Es wurde ja bereits erwähnt, dass das Wasser wohl nicht mehr weggeht und dass die Leber nicht mehr gut funktioniert. Was bedarf es eigentlich an weiteren Worten?
Ich habe auch festgestellt, dass mein Jörg irgendwann nichts mehr wissen wollte oder das, was ihm gesagt wurde, anders interpretiert hat. Ich selbst habe intensivsten Kontakt zu seinem Arzt gehabt, der mir mehr erzählt, als er es bei Jörg getan hat, und das tat unendlich weh. Und wenn nicht eine gezielte Frage kommt, wird ein guter Arzt auch keine gezielte Antwort geben, die er ohnehin nicht wirklich abschätzen kann.

Es ist richtig, dass du, liebe Verena, weitermachen musst und auch wissen willst, was und wie er sich was wünscht. Wenn es für seine Hoffnung und seine Restzeit aber besser ist, nicht mit der knallharten Realität konfrontiert zu werden, wirst du ganz bestimmt im Fall der Fälle besser damit klar kommen, zwar nach deinem Ermessen handeln zu müssen, aber gleichzeitig zu wissen, dass ihm nicht noch unnötig wehgetan wurde, indem ihm der letzte Lebensmut genommen wurde.

Ich hoffe, ich tue dir mit meinen Worten nicht weh, das will ich auf keinen Fall, wirklich nicht. Aber ich stelle es mir unwahrscheinlich grausam vor, einem totkranken Menschen sagen zu müssen, das er keine Chance mehr hat. Und deshalb find ich das behutsame Eingehen auf deinen Schatz gar nicht so verkehrt. Und wer weiß denn schon, ob deine Süßer nicht in einiger Zeit doch noch mal auf die Beine kommt? Auch das wird keine Lüge sein. Denn ich hab schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. Genauso wie es sehr schnell gehen kann, geht es auch umgedreht (ich rede nicht von Heilung). Das haben hier im Forum bereits viele bewiesen, auch mein Mann.

Ach Verena, hab jetzt so viel geschrieben, aber das ist mein Empfinden aufgrund der eigenen Erfahrungen.
Ist wirklich nicht böse gemeint.

Wünsche dir, dass ihr das alles gut bewältigt bekommt.
Alles Gute auch den anderen hier.
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
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  #1580  
Alt 07.01.2009, 21:33
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josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

hallo ihr schätze,

ich bin zuhause.

meinem liebling gehts soweit "gut", er hat geredet und sogar manchmal gelächelt. das hat mich seelig gemacht.


ich hab eure zeilen aufmerksam gelesen... - aber ich tu mir dennoch schwer richtig zu handeln.. denn:
was mich stört ist dass der arzt ihm offensichtlich zu verstehen gegeben hat dass sie das wasser wieder wegkriegen... und dass es einige wochen dauert bis er wieder auf die beine kommt.
sind nicht falsche hoffnungen auch schmerzhaft? oder wollt er genau das hören? hat er es interpretiert? ich war ja beim gespräch nicht dabei, so aber hats mir das schatzi wiedergegeben.

ich hab versucht indirekt zu fragen was er wollen würde im fall eines plötzlichen leberkomas oder gar tod..ich war ganz ganz vorsichtig.
ich hab den anfang gemacht mit:" also wenn ich sterbe, dann will ich dass du weißt dass ich verbrannt werden will.. wie siehts mit dir aus? eigentlich arg dass wir darüber gar nie geredet haben.. immerhin ist das ja auch ein teil des lebens."
keine antwort. funkstille.
und dann der satz:"also jetzt besteht kein bedarf für mich über sowas zu reden, der arzt sagt ja ich komm wieder auf die beine. und wenn ich wirklich mal weiß dass ich sterben muss, dann will ich ohnehin bis ins detail über vieles reden."

*bamm* was mach ich mit der info?
er verweigert aber hat bedürfnis darüber zu reden?

ich bin ratlos.


und dennoch noch voller hoffnung.. immerhin ist er mein traummann - ich WILL ihn nicht verlieren... aber das ist ja ohnehin klar.. sonst wärs ja nicht so schwer...


ich komm mir wie eine verräterin vor weil ich weiß was er nicht weiß und nur drauf warte dass er es realisiert....


verena
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Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
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  #1581  
Alt 07.01.2009, 21:43
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rumpelinchen rumpelinchen ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Verena, du bist keine Verräterin.

Am 2. Juli ist mein Papa verstorben. Am 24. Juni haben uns die Ärzte gesagt, dass wir uns von ihm verabschieden müssen, es war so schrecklich. Wir wussten es, aber mein Papa nicht. Wir haben die Ärzte an diesem Tag gefragt, ob er es weiß und die Ärztin sagte, dass sie es ihm nicht gesagt hat, denn er hat nicht gefragt, aber wenn sie ihm in die Augen sieht, dann weiß sie, dass er es weiß.
Ich hoffe, ich hab das jetzt nicht zu kompliziert geschrieben.
Also, der 2. Juli war ein Mittwoch und am Freitag davor haben meine Mama und er dann ganz bewusst übers Sterben gesprochen, ja sie haben sich ausgesprochen. Nicht dass sie zuvor Ärger hatten, aber sie haben eben ab Freitag alles geklärt. Am Samstag kam er auch nochmal nach Hause, es war ein Abschied von der Familie. Tat furchtbar weh.
Meine Mama sagt immer wieder, dass es sie aufrecht erhält, dass sie so offen mit ihm reden konnte, sie konnten sich eben richtig von einander verabschieden, und sie konnte meinem Papa auch sagen, dass er gehen darf. Ich denke, das hat es ihm schon leichter gemacht.
Meine Mama leidet sehr, das ist klar, aber sie ist täglich dankbar, dass sie diese Chance hatten, sich tagelang zu verabschieden. Auch ich habe mich von meinem Papa verabschiedet, aber auf eine andere Art und Weise wie meine Mama, keinesfalls so intensiv, aber ich konnte Abschied nehmen, und das ist sehr sehr wichtig.

Rede mit den Ärzten, mit den Schwestern, die sind doch alle auf "sowas" geschult, sie wissen, was richtig ist. Wenn du Vertrauen zu ihnen hast, dann verlass dich auf ihre Worte.

Mensch Verena, ich wünsche euch so sehr, dass es noch ein HOCH gibt und ich denke den ganzen Tag an euch.

Viele Grüße

Christina

PS: Ich glaub, das ist ziemlich kompliziert geschrieben, ich hoffe, du kannst trotzdem verstehen, was ich dir sagen wollte.

Alles Gute!!!
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Du fehlst mir unendlich und wirst immer in meinem Herzen sein!!!
Du kannst darüber weinen, dass er gegangen ist,
oder Du kannst lächeln, dass er mit Dir gelebt hat.
Du kannst die Augen schließen und beten, dass er wiederkommt
oder Du kannst sie öffnen und sehen, was er zurück gelassen hat.
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  #1582  
Alt 07.01.2009, 21:44
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heike_mike heike_mike ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

kann es sein das der Arzt deinem Mann was anderes gesagt hat,er es dir aber nicht sagt um dich zu schützen.
Fang doch selbst mal den Arzt ab und rede mit ihm-das wird das beste sein.

LG Heike
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  #1583  
Alt 07.01.2009, 21:49
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josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

@christina:

ich hoffe sehr dass auch ich die chance hab, so wie deine mama - mit meinem schatz offen zu reden.. vielleicht braucht es einfach noch zeit?

für mich ist klar dass ich bei ihm sein werde wenn er geht und seine hand halten werde. ich werde ihn begleiten so lange ich kann.. und ab da an soll er dann mich begleiten...

@heike:
ich hab ihm heute gesagt dass er keine angst haben muss mit mir zu reden.. dass ich mir auch meine gedanken mache und dass er mich dahingehend nicht beschützen muss. im gegenteil würde er mir besseres tun, ehrlich zu reden....
aber das brachte auch nix
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  #1584  
Alt 07.01.2009, 21:58
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stellina stellina ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

liebe verena,
ich denke du solltest dir nicht so schrecklich viele gedanken machen über das, was im fall des falles zu tun ist. wenn dein mann nicht darüber reden mag, weil er so weit noch nicht ist, ists doch auch in ordnung. sollte er nicht mehr dazu kommen, seine vorstellungen zu äußern, wirst du es richtig machen. du kannst da wirklich nichts falsch machen, denn dann sollte es eben in deiner hand liegen. dein mann weiß bei dir alles in guten händen.
jetzt ruh dich aus, erhole dich, versuche abzuschalten und zu dir zu kommen.
ich wünsche dir eine ruhige, gute nacht, bussi, tina.
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  #1585  
Alt 07.01.2009, 23:05
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Sadie Sadie ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

deine Situation erinnert mich sehr an meinen Schwiegerpapa. Er war Meister im Verdrängen, aber ich denke heute, anders konnte er mit der Situation nicht umgehen. Bis zum Schluss war kein Gespräch zu dem Thema mit ihm möglich. Der Gedanke an das Wie danach hat uns sehr gequält und wir haben immer mal wieder gaaaaanz vorsichtig das Thema anklingen lassen. Er hat sofort geblockt mit fast den selben Worten wie dein Schatzi. Er hat es einfach nicht gewollt darüber zu sprechen. Es hätte ihm zu weh getan, für wen auch immer. Vielleicht kannst du auch das akzeptieren.
Ich glaube nicht, dass du dich jetzt irgendwie "richtig" oder "falsch " verhalten kannst. Du bist uneingeschränkt für ihn da, das ist so unendlich viel.
Ich wünsch dir weiterhin so viel Stärke und schick dir von meiner Kraft dazu!
Ich wünsch mir so sehr ein Wunder für euch!

LG Sadie
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  #1586  
Alt 08.01.2009, 07:48
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Desi Desi ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena!
Habe mir aufmerksam alles geschriebene von gestern durchgelsesen.
Erst einmal tut es mir unendlich leid, das dein Mann jetzt zu dem mistigen Wasser auch noch die Pilzinfektion bekommen hat.
Mein Dad hatte das auch als er im Krankenhaus lag. Er hat dann so ein Mittel bekommen, und nach 2 Tagen war es weg. Muss mal gucken ob ich den Namen noch irgendwie raus kriegen kann.
Ich kenne dieses Verhalten nur zu gut. Könnte mein Vater sein, aber haargenau.
Ich denke mal das dein Mann vielleicht auch die Tatsache verdrängt, das er bald vielleicht sterben könnte.
Man muss sich mal in seine Lage versetzen.
Er ist noch jung, hatte noch soviel vor. Und nun muss man sich mit seinem eigenen Tod auseinandersetzen.
Also ich stelle mir so etwas unsagbar schlimm vor.
Dann will man vielleicht auch noch seine Angehörigen schonen. Die die einen am nächsten stehen.
Will sie schützen, das ist das was er noch tun kann.
Mein Dad hat auch verdrängt.
Er wusste haargenau wie es um ihn steht, aber er hat bis zum Schluss nie offen über seinen Tod gesprochen.
Und wir haben ihn auch gelassen.
Es war seine Entscheidung. Auch wenn es schwer fällt sie zu akzeptieren.
Er hat ganz oft, wenn die Ärzte versucht haben, ganz behutsam mit ihm darüber zu sprechen, immer sofort geblockt.
Sie haben es dann auch sein gelassen, weil sie gesagt haben das ist seine Art damit umzugehen.
Das einzige was er immer gesagt hat war, das er nicht im Krankenhaus sterben wollte.
Ich hoffe das ihr beide einen Weg findet mit der Situation umzugehen.
Ich finde das was Conny geschrieben hat auch sehr treffend.
Wenn man jemandem direkt vor den Kopf sagt das er keine Chance hat, und es nicht schaffen wird, dann mimmt man ihm das letzte Fünkchen Hoffnung.
Und das ist doch oft ales was sie noch haben.
Ich wünsche euch alle Kraft dieser Welt!
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #1587  
Alt 08.01.2009, 08:47
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Aldente Aldente ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

ich schließe mich Conny's Worten an.

Wieso soll man ihm seinen letzten Lebensmut nehmen, ihm sagen, daß sich das kämpfen nicht mehr lohnt? Ich finde es grausam, wenn man einem Patienten sagt, daß er in absehbarer Zeit sterben wird.
Und ich weiß aus meinem Berufsleben, daß sich Ärzte vor solchen Aussagen auch fürchten. Es gibt sicherlich in der Ärzteschaft auch Trampel, die alles niedermähen mit solchen Aussagen, aber das sind Gott sei Dank die wenigsten.

Dein Mann weiß bestimmt, wie es um ihn steht, er hat sich bestimmt mit der Krankheit auseinandergesetzt und er sieht doch auch den Verlauf, den er seit Monaten durchmacht. Auch wenn Du es vielleicht nicht weißt, weil er nicht mit Dir darüber redet oder geredet hat, ich denke schon, er weiß Bescheid, was Sache ist.

Mein Mann und ich haben ziemlich direkt am Anfang unserer Beziehung miteinander über den Tod gesprochen und auch über unsere "Wünsche", wie alles vonstatten gehen soll. Nicht, weil einer von uns beiden schwerkrank ist, sondern weil mein Mann sehr viel unterwegs ist quer durch Deutschland und ich im Falle eines z. B. Unfalles in seinem Sinn handeln kann, zumindest kann ich es versuchen.
Es beruhigt zu wissen, was der Partner sich wünscht, wenn es mal so weit ist. Aber wir haben auch ganz andere Voraussetzungen als Ihr beide und wenn das Schatzi nicht reden mag, weil er sich an den Strohhalm klammert, daß es Wochen dauert, bis er wieder einigermaßen fit ist lt. Arzt, dann ist es eben so. Dränge ihn nicht. Vielleicht kommt er von selber damit, wenn er merkt, daß es dem Ende zugeht.

Vielleicht kannst Du mit dem Arzt sprechen, was er genau Deinem Mann gesagt hat und kannst für Dich selber Antworten finden.

Ich wünsche Dir für heute erstmal, daß Du und Schatzi einen angenehmen Tag ohne Schmerzen von ihm habt, daß Ihr Euch nahe seid und jeden Augenblick genießt, den Ihr zusammen seid.

Ganz viele Kraftpakete für Euch und liebe Grüße, Aldente
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  #1588  
Alt 08.01.2009, 09:20
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Guten Morgen Ihr Lieben!

@ Neverend: Es ist ja schon mal ein gutes Zeichen, daß Deine Mama alles bewegen kann , ich wünsche ihr wirklich, daß sie wieder vollkommen genesen wird und Dir viel Kraft .

@ Verena: Hab´gerade einen langen Text geschrieben und wieder gelöscht, es ist einfach total schwer in dieser Situation Dir einen Ratschlag zu geben, ich möchte Dir nur sagen, daß Du alles tust für Deinen Schatz, Du bist für ihn da, Du gehst diesen schweren Weg an seiner Seite, Du kannst nicht mehr für ihn tun, Du kannst annehmen, das was von ihm kommt, Du kannst ihn sagen und zeigen, wie sehr Du ihn liebst - Liebende verstehen sich doch auch ohne Worte
Ich wünsche Euch einen Tag, der voll ist mit innigen Momenten und daß Dein Schatzi keine Schmerzen leiden muß.

Ich denke an Euch
Chrisi
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  #1589  
Alt 08.01.2009, 11:05
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josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

ihr lieben,

ich hab euren rat angenommen. es ist richtig was ihr schreibt... wenn er das nicht will, darf man ihm die letzte hoffnung nicht nehmen. sooo viel ist auch nicht zu regeln, zumindest ist das nicht so wichtig wie das momentane befinden meines schatzis.

gestern nacht hat er mir eine sms geschrieben....."ich liebe dich über alles auf dieser welt, ich verspreche ich werde mich anstrengen damit wir noch viele gemeinsame glückliche jahre zusammen haben. wir zwei josies zusammen..."

wie soll ich das ertragen?


im moment liegt mein herz unter der röhre. ct wird gemacht... und ein ultraschall. die ergebnisse bekommen wir dann morgen. davor hab ich nochmal wahnsinnige angst.


aber wisst ihr was?
ich spüre eine dankbarkeit in mir die ich nicht in worte fassen kann.
ich bin so tief dankbar dass ich es bin, die diesen weg mit ihm gehen darf.. dass ich es bin die geliebt wird von ihm.. dass ich es bin die dieses schlimme schicksal tragen darf - denn krank wäre er auch ohne mich geworden.
ich durfte nur dabei sein.



meine mama war gerade hier und hat mir suppe für das schatzi gebracht. kalbsknochensuppe.. ich hoffe er isst ein, zwei löfferln...
@mama: du bist ein schatz, danke für deine hilfe! ( meine mama liest hier nämlich auch manchmal mit, nachdem ich so von euch geschwärmt hab )

@conny:
wie gehts DIR? deiner seele? du hast die letzten tage auch viel durchgemacht.. alles nochmal hoch.. :

@chrisi:
bist du wieder GANZ gesund? schonst du dich brav?

@neverend: ich hoffe deiner mama gehts heute wieder ein stückchen besser. und morgen wieder, sowie übermorgen...

@birgit:
du bist so stark. selbst massiv mit der krankheit belastet und gibst anderen hoffnung und mut....

@kathrin:
schön dass du mir geschrieben hast, hast du doch vor kurzem erst das selbe durchgemacht.. ich kann mich noch gut erinnern wie ich mitgezittert hab....
ach, blöder dreck, diese krankheit
lass dich drücken...

@heike: auch dir will ich danke sagen. du hast diesen schmerz jetzt ein halbes jahr in dir.... die erlebnisse.. und dennoch bist du hier bei mir und durchlebst das alles nochmal. ich find das sehr lieb und stark von dir

@tatin: dich will ich heut einfach mal drücken..... ich hab gelesen dass du ein kleines tief hast... du liebe: augen auf und nach vor! du weißt wie das mit der inneren einstellung ist... so lebe zumindest ich... ich hab mich im vergangenen jahr viel an euch mädels festgehalten... aber erst jetzt beginne ich so richtig zu verstehen... was es bedeutet....


ich hab jetzt ganz viele "vergessen", leider drängt meine zeit jetzt.. duschen, zusammenpacken, zum schatzi...

ich hab herzklopfen und angst. gestern als ich vor seiner zimmertür stand dachte ich ich muss durchdrehen... visite war grad drin und ich hab ein bisschen gewartet, wollt nicht reinplatzen. diese panik.. wie sieht er heute wohl aus, erschrecke ich... wie gehts ihm heute...
ich bin mir sicher ihr kennt das....


*schmatzer*
verena
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  #1590  
Alt 08.01.2009, 11:20
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liebe verena,
deine sicht dieser misere ist einfach genial: du bist die, die ihn begleiten darf, auf seinem weg. ich glaube, wenn es so sehen kann, dann kommt man auch nicht so leicht in eine verdruß stimmung. denn als sich eure wege kreuzten, war das ziel schon vorbestimmt. das schicksal hat dich ausgesucht, ihm zur seite zu stehen, weil es wußte, daß du das kannst.
für die ergebnisse morgen drücke ich euch alle däumleins und wünsche dir von herzen, daß du dich nicht fürchtest. du wirst auch das annehmen, wie es kommt. du bist supertapfer.
lieben , tina.
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