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  #1636  
Alt 10.01.2009, 18:49
Benutzerbild von tatin
tatin tatin ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

lieb verena,

die entscheidung deines schatzes hat NICHTS mit dir zu tun. ich kenne es von meinem mann. ist man bei ihm, nervt man und man soll ihn in ruhe lassen und wenn man nicht bei ihm ist, dann vermißt er einem. sie wissen einfach nicht mehr was sie wollen. ich kann dir aber eins sagen. mütter nerven noch mehr als wir ehefrauen, die tag und nacht sich sorgen machen, ängste haben usw. er wird bald bemerken, dass er dort genaus genervt wird wie zu hause. so wie du sagt, man sitzt doch nur da und macht nichts. alleine das nichts machen, kann sie schon nerven. du kannst dich so gut verstellen wie du willst. unsere männer merken es sofort, wenn etwas nicht stimmt oder vor ihnen verheimlicht wird. diese komische stimmung schwingt immer im raum mit. mein mann hat oft gesagt nun höre auch mich ständig anzuschauen oder mich zu streicheln. dabei hat man es doch nur gut gemeint. egal wie du es machst. es ist immer flasch gewesen. den richtigen mittelweg zu finden ist schwer und sie machen es uns mit ihrer art die sie plötzlich an den tag legen auch nicht gerade leicht. ich denke heute oft, wie muß es ihm ergangen sein mit dem wissen bald zu sterben. ich glaube ich wäre schreiend vor den nächsten zug gesprungen. keine ahnung. wir werden unsere männer erst verstehen können, wenn wir es selber mal erleben. so wie uns hinterbliebene nur die leute verstehen können, die es selber erlebt haben.

verena ich weiß nicht was man dir an der stelle raten soll. ssagen, laß ihn mal ziehen und er wird schnell merken, dass es bei seiner mutter auch nervig ist und dann wieder heim kommt oder soll man sagen, rede mit ihm was ihn nervt. gebe notfalls die tiere für ein paar wochen weg.....ich weiß es nicht. aber wie ich vorhin geschrieben habe, wirst du wieder die richtige entscheidung für dich/euch finden.
ich kann nachfühlen wie enttäuscht, verletzt, wütend usw du nun sein mußt. man gibt alles bis aufs letzte und wird dann so hart zurück gestoßen. aber ich bin sicher er meint es nicht so. vielleicht will er dich nur schützen und ist deswegen so zu dir. viele kranke menschen stoßen das liebste was sie haben ganz brutal von sich weil sie meinen, dass so der schmerz, wenn sie mal gehen müssen für die lieben dann leichter ist. sie nicht wollen, dass man sieht wie sie tag für tag weniger werden.....egal wie man es dreht und wendet. aus der sicht des kranken und aus der sicht der angehörigen, es ist für keine seite leicht und jeder geht auf seine art anderst damit um und meint es unterm strich doch nur gut!

lasse den kopf nicht hängen und warte mal morgen ab. vielleicht hat er es sich dann schon wieder anderst überlegt.

liebe grüße
tatin
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Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile.
Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen
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  #1637  
Alt 10.01.2009, 20:27
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

es gab hier vor einiger Zeit mal einen Beitrag, der sich mit dem Umgangmit einer sogenannten "schwierigen Patientin" auseinander setzte. Leider habe ich den Beitrag nicht mehr gefunden, kann ihn daher nicht verlinken. Ich hatte ihn mir damals aber kopiert und Dir per PN geschickt. Die Situation ist eine andere, als bei Euch, aber vielleicht hiflt es Dir doch ein wenig.

Ganz liebe Grüße von Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #1638  
Alt 10.01.2009, 20:43
Benutzerbild von josie&josie
josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

liebe kirsten,

ich hab deine pn gelesen.. danke.. ich werd heut noch viel drüber nachdenken...

@tatin:
ja stimmt,.... eltern sind noch viel besorgter und "bemühter", ich denke auch dass er damit genauso seine probleme haben wird.

ich bin im moment wütend.

wisst ihr, ich hab jetzt ein jahr alles getan was ich konnte. ich hab ihn geliebt und umsorgt, mich zurückgenommen wo es ging, ihn in den himmel gehoben und mein leben auf ihn eingestellt.

wir kannten uns 1 jahr bevor die diagnose eintraf. dieses jahr war wunderschön.
aber alles was danach kam war dem verlauf seiner anderen beziehungen nur allzuähnlich. er hat seine exfrauen genauso lieblos behandelt wie mich und da war er NICHT krank.

krankheit hin oder her. es kann nicht sein dass man sich in einem jahr in 90% aller fälle so egoistisch verhält dass man keine rücksicht auf die bedürfnisse des angehörigen, der tisch, bett und herz teilt, nimmt. dass man auszucker bekommt, den anderen demütigt, anschreit, beschimpft, niedermacht.

ich bin so leer und ausgebrannt und so stinkewütend dass ich mir sogar manchmal denke - wennns schon sein muss dann solls schnell gehen bitte, ICH HALT DAS NICHT MEHR AUS.

harte worte, ich weiß. aber ich spreche aus was in meinem kopf vorgeht, obwohl ich eine liebende frau bin. also muss das auch irgendwie normal sein.

ich bin so LEER. ich hab gegeben und gegeben und nie was zurückbekommen.
die umgangsweise die er bei mir an den tag legt war der letzte scheidungsgrund bei ihm.

ich habe ihn ohne masken kennengelernt.
das tut mir weh.

wieso liebe ich ihn so sehr?
wieso hängt mein herz so an seinem?
wieso quält mich das so?
wieso bin ich so traurig, wo ich nichtmal weiß ob unsere beziehung gehalten hätte?


dann fallen mir wieder die paar wenigen liebevollen momente ein und die wiegen plötzlich wieder viel viel viel mehr als die negativen. und schon ist die welt wieder in ordnung, schon ertrink ich wieder in meiner angst um ihn.

ich bin so zerrissen.... und so wütend. und so traurig. weil ich ihn so wahnsinnig liebe. aber manchmal auch richtig hasse

ich hab jetzt sehr ehrlich geschrieben...kennt jemand von euch diese gefühle?
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  #1639  
Alt 10.01.2009, 20:48
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Ach, liebe Verena,

ich überlege die ganze Zeit, was ich dir schreiben könne, was sinnvolles, aber das gibt es wohl nicht.....
Es tut mir so unendlich leid, was du gerade durchmachst. Es ist so traurig. Ich verstehe deine Wut, deinen Zorn, deine Verzweiflung. Und ich weiß überhaupt nicht, was man da machen könnte. Auch wenn dein Schatz es nicht so meint, er stößt dich ja zurück, und das in der jetzigen Situation, wo keiner weiß, wie lange ihr noch miteinander verbringen dürft. Wie sehr dich das kränkt, kann ich mir vorstellen.

Einen Tipp habe ich nicht. Das einzige, was du machen kannst, ist - wie immer - auf dein Bauchgefühl zu hören, egal ob es vernünftig scheint oder nicht, in dich reinzuhorchen, was dir jetzt in dieser besch.... Situation gut tun könnte, mit Freunden reden und deinen Frust rauslassen.

Ich würde dir gern helfen, wenn ich könnte, bin aber total ratlos. Denn das, was dir jetzt helfen würde, damit fertig zu werden, könnte deinem Mann schaden und umgekehrt. Ich weiß es einfach nicht.

Mir bleibt nur übrig, dir zu sagen, dass ich in Gedanken bei dir bin und dir aus tiefstem Herzen wünsche, dass es endlich mal wieder besser wird mit deiner/eurer Psyche.
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
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  #1640  
Alt 10.01.2009, 21:27
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stellina stellina ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

ohje, liebe verena, da hängt der haussegen aber grad gewaltig schief. das ist ein echter tiefschlag, den er deiner seele da verpaßt hat. aber du weißt nicht , welche einflüsse da eine rolle spielen und in wie weit er ernst zu nehmen ist. ich könnte mir einige der argumente seiner mutter schon vorstellen, will das aber hier nicht vertiefen. ändert nur leider alles nichts an der tatsache, daß er dir höllisch wehtut. in ähnlichen situationen hab ich mich rar gemacht um dem partner zeit zu geben, über das geschehene nachzudenken, wenn er es überhaupt kann.
es tut mir soooooooooooo leid für dich, denn tust wirklich alles, was nur irgendwie möglich ist. hängst dein junges leben in der warteschleife auf, lebst mit angezogener handbremse - und dann sowas. aber du hast eine solche weisheit erreicht in deinem handeln, daß du auch diese klippe wirst umschiffen können.
ich wünsche dir so sehr von herzen, daß du wieder mal zur ruhe kommst und dich sammeln kannst. liebes bussi, ich umarme dich, tina.

p. s. freilich kannst du mich anrufen. wenns bei mir grad nicht geht, ruf ich zurück.
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die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

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  #1641  
Alt 10.01.2009, 23:05
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Erle Erle ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Du arme, allerbeste Verena,
da kann ich seit Neujahr nicht mehr ins Internet, weil ich in der Reha bin und ich mir erst so einen Stick beschaffen musste.... dass dauerte!!!
Und was muss ich hier dann alles lesen.
Ach Verena, lass Dich bitte mal herzen. Ich drücke Dich ganz fest.
Konnte es gar nicht erwarten, hier nachzuschauen, um zu hören, wie es Deinem Schatzi geht. Am Mittwoch war ich hier im Ort in der Kirche, die sich "Lebensbaumkirche" nennt. Ich habe auch für Dich und Deinen Schatzi ein Kerzchen angezündet und, wenn ich morgen in die Messe gehe, dann werde ich natürlich ein weiteres anzünden. Es ist die schönste und stimmungsvollste Kirche, die ich je gesehen habe.

Verena, als ich Deine beiden letzten Postings gelesen habe, war ich wirklich für Dich mit wütend und fassungslos. Ich finde, Du darfst auch ihm gegenüber Deine Wut und Verzweiflung mal zeigen. Anschließend finde ich die Einstellung von Tina gut. Warte ab, wer weiß, ob das alles wirklich so praktikabel ist, wie seine Mutter sich das vorstellt. Mach Dich etwas rar und lass ihn nachdenken, was er da entschieden hat.
Selbst wenn es so kommen sollte, dass er zu seiner Mutter geht.... wer sagt denn, dass Du nicht ständig bei ihm sein kannst?
Ich will zwar nicht boshaft sein, aber mal ehrlich, Du kannst nachts evtl. ruhig schlafen und seine Mutter hat die Arbeit.

Ach nee, das klang nun doch zu böse. Aber ich hab vor vielen Jahren auch furchtbar negative Erfahrungen mit einer schlimmen Schwiegermutter. Ich bin da, obwohl es Jahre her ist, absolut subjektiv veranlagt.

Liebe Verena, ich denke hier ganz fest an Dich, drücke Dich von Herzen und wünsche Dir Kraft.
Liebe Grüße Erle
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  #1642  
Alt 11.01.2009, 00:07
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josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

hallo ihr lieben!

so - ihr kennt mich ja nun schon ein bissel.. ich hab mich schon wieder gefangen

mit sener mama hab ich abends telefoniert.. die war sehr sehr lieb und meinte dass die bitte von ihm kam, gar nicht von ihr.. und sie sagte auch dass ich jederzeit bei ihm sein kann, wann immer ich will.

war ein sehr angenehmes gespräch. auch mit seinem papa hab ich gesprochen.

wenn es sein wunsch ist, zur familie zu gehen, soll er.
ich denk mir auch - wer weiß wofür es gut is... ich mein.. ich hatte große angst davor hilflos zu sein wenn er bei mir ist.
und jetzt trag ich wenigstens nicht ganz allein die "verantwortung"
seine mama ist eine liebe und ich weiß dass sie sich gut um ihn kümmert.
und wenn ich dann noch bei ihm sein darf wann ich will, ist es ok - halbwegs zumindest.. denn ich hätte es gerne auf mich genommen, ihn bei mir zu haben. sehr gerne. angst hin oder her.

bös allerdings bin ich auf ihn. denn er stösst mich weg irgendwie.
er meinte dann heute zwar dass das auch wegen den tieren ist und den haaren von den tieren..
aber mal ehrlich. ich hab 3 freundinnen, die meine tiere auf zeit sofort nehmen würden.
und das weiß er. das ist also nicht der grund.

andererseits.. mal sehen was die zeit überhaupt bringt. wann er denn definitiv aus dem KH entlassen wird.. und was er bis dahin will. vielleicht überlegt er bis dahin noch 3 mal hin und her.

ich werde ihm auf jeden fall in all seinen entscheidungen respektieren, alles akzeptieren und hinter ihm stehen, hab ich ihm gesagt.

@erle: danke für deine kerze... wir werden ja sehen wies kommt... wie gehts dir im moment?

@tina:
du hast recht, ich werd die klippen umschiffen.. ganz sicher sogar!!!

@conny:

schön wars, das gespräch!!!!!!



ich drück euch...
verena
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  #1643  
Alt 11.01.2009, 09:47
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Guten Morgen!

Liebe Verena,
weißt Du, ich denke mir, daß das nicht gegen Dich gerichtet ist, denk´mal, vor ein paar Tagen, da hast Du SMS bekommen und Liebeserklärungen, im Moment ist er etwas depri drauf, ich denke wirklich, daß das die Krankheit mit ihm macht, die Medikamente, sein eigenes Empfinden, seine Angst, seine Hoffnung... vieles, was auch unausgesprochen bleibt, äußert sich dann eben oft anders... wer weiß, was er im Krankenhaus vielleicht "nebenbei" mitbekommen hat über seinen Gesundheitszustand? Und er ist ja nicht dumm, spürt die Veränderungen, spürt die eigene Schwäche, sieht sich im Spiegel..., und redet nicht wirklich darüber, verdrängt, hofft...

Ja, Du gibst Dein Bestes und Du versuchst so "normal" wie möglich ihm gegenüberzutreten, Du denkst, daß er von einer weinenden Verena nichts hat, Du willst ihn ja nicht noch weiter runterziehen, er spürt aber wahrscheinlich genauso Deine Angst, Deine innere Unruhe kannst Du nicht verbergen, selbst wenn Du ein Lächeln im Gesicht hast (innerlich wäre Dir oft zum Heulen und nach außen lächelst Du). Verena, Du tust alles, um ihn alles so angenehm wie möglich zu machen, das Befinden Deines Schatzis geht Dir über alles, Du versuchst ihn zu schützen, Du machst ja nichts falsch, aber er spürt das alles... er spürt, daß Du leidest, er spürt doch, daß es Dir auch nicht gut geht und vielleicht will er Dich auch "entlasten"? Sei nicht böse auf und mit ihm... und wer weiß, was sich bis dahin alles ergibt...wer weiß, ob er nicht seine Meinung wieder ändert, wer weiß ob er tatsächlich aus dem KH entlassen wird und selbst wenn er zu seiner Mama geht, dann besuche ihn dort, dann trage diesen Schmerz gemeinsam mit der Familie...

Die Mama ist die erste Bezugsperson im Leben, es ist ein ganz anderes Band innerlich als zum Partner/zur Partnerin, viele, die dem eigenen Lebensende nahe sind, äußern den Wunsch "nachhause" zu Mama zu gehen, auch sehr alte Menschen, deren Eltern jahrzehntelang schon nicht mehr leben... Das hat gar nichts damit zu tun, daß sie ihren eigenen Partner wegstoßen möchten oder nicht mehr lieben würden!!! Es ist eine andere Art von Geborgenheit...

Du siehst es völlig richtig, Du brauchst so nicht die ganze Verantwortung übernehmen, kannst aber immer bei ihm sein, ich finde es toll von seiner Mama, daß sie diese Einstellung hat, gemeinsam könnt´Ihr Euch auch gegenseitig eine Stütze sein in dieser sehr schweren Zeit .

Steh´einfach weiter hinter ihm, sei einfach weiter da für ihn, das ist der größte und schönste Liebesbeweis, den man einen Menschen geben kann .

Ich umarme Dich und schicke Dir ein megagroßes Kraftpaket .

lg Chrisi
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  #1644  
Alt 11.01.2009, 10:32
vulcano vulcano ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena, zuerst möchte ich dich ganz fest
Ich war auch fassungslos, nachdem ich deinen Beitrag las, aber man muss seinen Wunsch einfach respektieren, auch wenn es noch so sehr weh tut. Es ist schön, dass du abends ein positives Gespräch mit seiner Mutter führen konntest und so denk ich mir, könntet ihr gemeinsam die Pflege übernehmen, er hat all seine Liebsten um sich und du brauchst dir nicht die ganze Verantwortung aufbürden. Vielleicht ist im Haus deiner Schwiegereltern ein Gästezimmer, wo du auch die nächste Zeit bleiben kannst. In dieser schweren Zeit gegenseitig eine Stütze zu haben, ist viel wert.
Und wie auch Chrisi geschrieben hat > Steh´einfach weiter hinter ihm, sei einfach weiter da für ihn, das ist der größte und schönste Liebesbeweis, den man einen Menschen geben kann..schöner kann man es nicht formulieren.
Ich bin in Gedanken bei dir, schicke dir viele Kraftpakete und drück noch mal ganze feste.

Liebe Grüße,
Petra
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  #1645  
Alt 11.01.2009, 14:34
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Desi Desi ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Huhu Verena!
Ach Mensch, was muss ich da lesen. Nach allem was du durchmachst, und für ihn machst nun das. Ich kann mir vorstellen was das wie ein Schlag ins Gesicht für dich war. Es tut mir so leid. Aber ich glaube auch dabei, das du das nicht zu persönlich nehmen solltest, auch wenn es schwer fällt. Ich glaube auch nicht das er das macht weil du ihn nervst oder ähnliches, ich denke eher er macht das, weil er nicht will das du ihn pflegst!
Er möchte dein "Beschützer" sein, und nicht der Mann der vielleicht noch nicht mal mehr ohne Hilfe zur Toilette kann.
Bei meinem Vater war das auf jeden Fall so. Er hat auch immer gesagt er zieht aus, und hat meine Mum damit zur Verzweiflung gebracht.
Ich wünsche dir, das ihr mit der Situation wie auch immer sie sein mag umgehen könnt.
Ich bin da wenn du reden möchtest
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Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #1646  
Alt 11.01.2009, 14:47
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Birne Birne ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebste Verena,

ich war zuerst auch entsetzt als ich deine letzten postings las. Vesteh gut deine Wut, deine Ohmacht. Hätte dich gern getröstet, aber wie?
Ich bin sehr froh, dass Chrisi genau die richtigen Worte gefunden hat. Du kannst dieVerantwortung teilen und ich glaube auch, dass es ein ganz besonderes Band ist, dass Mutter und Kind (egal in welchem Alter) miteinander verbindet.
Ich bin fest davon überzeugt, es wird gut werden - egal wie. Ihr schafft das alle miteinander, ganz bestimmt. Du wirst hier auch auf eine ganz besonders liebevolle Weise gestützt. Allen Respekt und Großachtung für alle hier. Ihr seid wirklich was ganz besonderes.

Sei ganz lieb gedrückt und allen anderen hier in diesem thread alles Gute, möglichst wenig Leid und ich wünsche euch, dass ihr diesen herrlichen sonnigen Wintertag genießen könnt.



Elke
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  #1647  
Alt 11.01.2009, 19:45
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Desi Desi ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Verena!
Habe mir auch nochmal den Beitrag von chris durch gelesen, und finde es sehr passend was sie geschrieben hat. Es ist vielleicht wirklich so, das er dir nicht zur Last fallen will. Zurück zu seinen Eltern, dahin wo er sich fallen lassen kann, wieder "Kind" sein kann.
Nimm das bitte nicht persönlich wenn er so zu dir ist. Er liebt dich!
Das darfst du niemals vergessen. Aber diese Krankheit verändert die Menschen auch oft.
Die Seele muss mit so vielem fertig werden.
Warte einfach mal ab was passiert. Du darfst ruhig Verantwortung abgeben.
Wie geht es ihm den sonst so überhaupt? Isst er ein bisschen was?
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  #1648  
Alt 11.01.2009, 19:56
Marie-F Marie-F ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

ich hatte nun zum dritten Mal etwas geschrieben. Bei Anett im Forum hat´s geklappt. In Deinem nicht. Oh mann, es war so lang (für mich) Vielleicht probiere ich es mit einer PN.

Liebe Grüsse von Marie
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  #1649  
Alt 11.01.2009, 20:12
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

ich bin selbst Betroffene und war Angehörige; kenne also beide Seiten... Ich hoffe, ich darf in Deinem Thread mal meine Gedanken zu Euch loslassen. Aber erstmal: Du machst unglaubliches durch und ich möchte Dir raten, neben dem Focus auf Deinen Mann, den Focus auf Dich nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Denn nur wenn Du auch auf Dich achtest, hast Du genügend Energie, die Du aus wirklich freien Stücken ihm weitergeben kannst. Wenn Du bei Deiner aufopfernden Fürsorge alles von Dir selbst "verbrennst", hast Du bald nichts mehr, was Du geben kannst... Sei für ihn da. Sei für DICH da

Ich habe ein paar interessante Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft gefunden, die sich genau mit Deinem aktuellen Thema (Kranke/Sterbende werden ungerecht) befassen. Vielleicht hilft es Dir ein wenig, das hier nachzulesen:

Quelle: www.krebsgesellschaft.de

Die Krankheit „verstehen“ lernen
Verständnis zeigen für die Schutzmechanismen des Patienten

An Krebs zu erkranken, stellt für die meisten Betroffenen eine so große Bedrohung dar, dass sie sich zeitweise vor der seelischen Belastung schützen müssen. In diesen Situationen greifen sie auf sogenannte Abwehrmechanismen zurück, mit denen sie versuchen, ihre Ängste in Schach zu halten. Sie können sich beispielsweise in folgenden Verhaltensweisen ausdrücken:

Der Patient

* vermeidet Gespräche über seine Erkrankung und die
tatsächliche Situation und weicht Gesprächsversuchen
anderer aus
* zieht sich ganz in sich zurück
* verleugnet (oder teilweise) die Krankheit, die
Prognose oder bestimmte Symptome und „vergisst“
vorherige medizinische Informationen
* setzt sich vorwiegend verstandesmäßig mit der Situation
auseinander und scheint gefühlsmäßig nicht betroffen zu
sein
* fällt zurück in kindlich-hilflose Verhaltensweisen und
schränkt sein Interesse auf den eigenen Körper ein
* gibt anderen Menschen die Schuld an seiner Erkrankung
oder an seiner Situation
* reagiert oft gereizt oder wütend
* unterlässt wichtige therapeutische Maßnahmen und trägt
nicht zu seiner Genesung bei oder umgekehrt: wird
überaktiv und ergreift zu viele therapeutische
Maßnahmen gleichzeitig

Solche Verhaltensweisen helfen dem Patienten, eine für ihn im Moment unerträgliche Realität zu bewältigen. Zeigen Sie dafür Verständnis und vermeiden Sie es, wütend, belehrend oder gekränkt zu reagieren. Negative Gefühlsäußerungen sind meist nicht persönlich gemeint. Lassen Sie dem Kranken Zeit. Wenn er sich sicherer fühlt und sich von Ihnen verstanden weiß, gibt er diese Abwehrhaltung in der Regel wieder auf. Werden massive Abwehrmechanismen jedoch dauerhaft aufrechterhalten, sollten Sie professionellen Rat und Hilfe einholen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter „Professionelle Unterstützung“ siehe nebenstehende Linkleiste.

Hilfreiche Gesprächsbedingungen herstellen
Signalisieren Sie Ihre Bereitschaft zu offenen und ehrlichen Gesprächen über die Vorstellungen und Gefühle Ihres Familienmitgliedes. Hören Sie genau zu und vermeiden Sie bagatellisierende oder z.B. bewertende Reaktionen. Fragen Sie den Patienten, wie Sie ihm ganz konkret helfen können. Wichtig sind auch die Gefühle und Gedanken, die Sie bewegen. Teilen Sie sich mit. Drängen Sie Ihr Familienmitglied aber nicht zu einem Gespräch, wenn der Zeitpunkt nicht richtig ist. Insbesondere Auseinandersetzungen über den Ernst der Erkrankung können nicht jederzeit verkraftet werden.

Behutsam mit sexuellen Veränderungen umgehen
Auf körperliche Veränderungen und sexuelle Beeinträchtigungen reagieren Betroffene oft hochsensibel. Es ist viel Verständnis und großes Einfühlungsvermögen nötig um die beiderseitigen körperlichen Bedürfnisse wieder aufeinander abzustimmen.

Das verletzte Selbstwertgefühl berücksichtigen
Manche Patienten fühlen sich durch eine Krebserkrankung zutiefst in ihrem Selbstwertgefühl verletzt. Sie haben – vorübergehend oder dauerhaft – das Gefühl verloren, für nahe Angehörige, den Partner eine Bedeutung oder einen Nutzen zu haben, und sind statt dessen davon überzeugt, nur noch eine unzumutbare Last zu sein. Dahinter verbirgt sich die Angst, vom Partner verlassen zu werden, was allerdings nur selten ausgesprochen wird. Helfen können Sie dem Patienten, indem Sie ihm vermitteln, dass die Krebserkrankung nichts an seinem Wert für Sie, an seiner Bedeutung in Ihrem Leben ändert.

Dem Patienten helfen, seinen eigenen Weg zu gehen
Unterstützen Sie ihr Familienmitglied darin, seine eigenen Lösungen im Umgang mit der Erkrankung zu finden, und machen Sie deutlich, dass Sie seine Entscheidungen respektieren.

Den Patienten am Alltag teilhaben lassen
Beziehen Sie Ihren Angehörigen – auch dann, wenn sich sein Gesundheitszustand stark verschlechtert hat – so gut wie möglich in das alltägliche Leben und in die familiäre Gemeinschaft mit ein. Fördern Sie seine Selbständigkeit, ohne ihn zu überfordern. Treffen Sie Entscheidungen mit ihm gemeinsam.


Weiter heisst es über das Sterben und die Sterbebegleitung:

Sterben und Sterbebegleitung
Sich auf den eigenen Tod einzulassen, ist eine sehr schwere Aufgabe. Sie ist mit viel Angst verbunden und verlangt eine große seelische Anpassungsleistung.

Dr. Elisabeth Kübler-Ross, eine amerikanische Sterbeforscherin, beschreibt typische Phasen, mit denen sterbende Menschen auf die massive Todesbedrohung und den bevorstehenden Verlust reagieren. Sie sind keinesfalls als starres Phasenmodell im Sinne eines „Sterbens nach Plan“ zu verstehen, sondern als Orientierungshilfe zum besseren Verständnis für die seelischen Prozesse todkranker Menschen.

Phasenmodell nach Dr. Kübler-Ross:

* 1. Phase: Nichtwahrhabenwollen und Isolierung
„Ich doch nicht, das ist ja gar nicht möglich.“ Der Kranke versucht, die tödliche Krankheit vor sich selbst zu leugnen. Manche sind davon überzeugt, der Arzt habe eine Fehldiagnose gestellt oder die Befunde vertauscht. Viele klammern sich an Heilsversprechen von Außenseitern und machen unrealistische Zukunftspläne. Auch der Patient, der erkannt hat, dass er sterben wird, weist diese Bedrohung ab und zu wieder von sich.
* 2. Phase: Zorn
„Warum gerade ich?“ Der Sterbende empfindet die Erkrankung als ungerecht. Er ist wütend und enttäuscht. Sein oft ohnmächtiger Zorn kann sich gegen alles und jeden richten, ohne dass die Wutausbrüche wirklich persönlich gemeint sind.
* 3. Phase: Verhandeln
„Wenn Gott mich bis zur Kommunion meines Enkels leben lässt, dann verspreche ich, dass ich ...“ Der Sterbende hat erkannt, dass er sterben wird, und feilscht in der Regel mit Gott um eine Lebensverlängerung, um Tage ohne Schmerzen usw.
* 4. Phase: Depression
Wenn der Patient immer schwächer wird und den bevorstehenden Tod nicht mehr länger leugnen kann, befällt ihn das schmerzhafte Gefühl eines schrecklichen Verlustes. Er trauert um das, was er bereits verloren hat, z.B. seinen früheren Lebensplan, seine Gesundheit, und um den drohenden Verlust, der ihm noch bevorsteht, wie die Trennung von geliebten Menschen und Dingen und den Verlust des eigenen Lebens.
* 5. Phase: Zustimmung
Nachdem der Sterbende die vorherigen Phasen durchlaufen und Unterstützung gefunden hat, kann er einen Zustand erreichen, in dem er seinen Tod akzeptiert und ihm in gewisser Weise friedlich und fast ohne Gefühle entgegensieht.

Durch alle Phasen zieht sich fast immer die Hoffnung, das Schicksal doch noch abwenden zu können. Diese Hoffnung hilft dem Betroffenen, besonders schwierige Zeiten auszuhalten.

Die beschriebenen Phasen werden häufig beobachtet. Sie müssen aber nicht bei jedem Patienten auftreten. Meist laufen sie auch nicht chronologisch ab, sondern können nebeneinander bestehen, sich abwechseln oder sich ganz vermischen. Die seelischen Reaktionen erscheinen oft als ein ständiges Auf und Ab, und natürlich können auch andere Gefühle und Reaktionsweisen auftreten.

Weitere Informationen zum Thema "Verständnis für die Schutzmechanismen des Patienten" finden Sie auf der Seite „Bewältigungsmechanismen" .

Was hilft Sterbenden?
Es ist eine große Erleichterung für den Sterbenden zu spüren, dass Menschen für ihn da sind und ihn auf seinem letzten Weg begleiten. Begleiten meint, sich auf den Patienten einzulassen, ihn in seiner Angst zu verstehen und seine Gefühle zu respektieren, ohne ihn zu verurteilen. Jeder Mensch geht im Angesicht des Todes seinen ganz eigenen Weg. So wie er sein Leben lang seinen eigenen Weg gegangen ist. Dabei gibt es kein „richtiges“ oder „gutes“ Sterben.

Hilfreich sind Offenheit für Gespräche, Zuhören-Können und das Erspüren des „richtigen Zeitpunktes“, in dem der todkranke Patient über seine Gefühle, das was ihm gerade wichtig ist (auch wenn es augenscheinlich gar nichts mit Sterben zu tun hat), sein Sterben oder z.B. ganz praktisch über die Organisation seines Nachlasses reden will und kann. Das bedeutet auch, aufmerksam zu sein und zu akzeptieren, wenn er sich schützen muss, weil die Bedrohung des Todes für ihn zu groß wird, oder wenn er nicht über Tod und Sterben reden will, sondern über das, was ihn zur Zeit bewegt und ihn noch am Leben hält.

Weitere Informationen zum Thema "Verständnis für die Schutzmechanismen des Patienten" finden Sie auf der Seite „Bewältigungsmechanismen"

Viele Außenstehende sind verunsichert, wie sie dem Sterbenden gegenüber mit der „Wahrheit“ umgehen sollen. Ehrlichkeit ist notwendig und schafft Vertrauen. Es muss aber nicht alles gesagt werden. Der Sterbende verkraftet meist nur das, was er selbst erfragt. Seine Schutz- oder Abwehrmechanismen – z.B. Ausweichen, Verleugnen, scheinbare emotionale Nichtbetroffenheit – sollten immer respektiert werden.

Einfühlungsvermögen, Verständnis und das Vermitteln menschlicher Geborgenheit schaffen die Voraussetzungen dafür, dass sich der Sterbende offen mit seinem Tod auseinandersetzen und Abschied nehmen kann. Dazu gehört das Durchleben und der Ausdruck tiefer Gefühle. Manchmal entlastet auch das Ausdrücken „negativer“ Gefühle den Betroffenen. Lassen Sie auch dafür Platz. Wenn es Ihnen schwer fällt, sorgen Sie auch für Ihre eigene Entlastung. So helfen Sie ihm bei der Bewältigung seiner schwierigen Situation. Ein Klima der Offenheit hilft dem Patienten auch, die oft vorhandenen Empfindungen von Schuld (z.B. durch ein früheres Fehlverhalten, noch schwelende Konflikte) zuzulassen und sich vor seinem Tod noch auszusöhnen.

Für manche Patienten ist es wichtig, deutlich zu machen, dass sie den drohenden Tod nicht annehmen wollen, ihn nicht für angemessen halten und „unter Protest“ sterben. Auch dies darf sein; es ist nicht Ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Betroffene sich mit seinem Sterben versöhnt.

Spirituelle und religiöse Themen rücken in der letzten Lebensphase häufig stärker in den Vordergrund. Viele Patienten erfahren z.B. durch eine seelsorgerische Betreuung wertvolle Orientierung und seelische Entlastung. Die meisten Patienten haben Angst davor, Schmerzen aushalten und leiden zu müssen. Ganz wichtig ist deshalb die Organisation einer guten medizinischen und pflegerischen Betreuung, die dem Sterbenden die ihn überwältigende Angst nimmt und ihn beruhigt.

Patienten, die an der Schwelle des Sterbens sind, denken häufig nicht in einer geordneten Abfolge. Sie können z.B. ihre Angelegenheiten regeln, sich von ihren Lieben verabschieden und gleichzeitig die nächste Urlaubsreise planen oder von der bevorstehenden Genesung sprechen. Lassen Sie Ihrem Gegenüber Platz, sich in seiner inneren Welt ein Gleichgewicht zu schaffen, das ihn seine Situation als erträglich erleben lässt.

In der Endphase des Lebens verengt sich das Interesse des Sterbenden häufig zunehmend. Er ist schwach, oft müde und sucht Ruhe. Die Probleme der Außenwelt interessieren ihn nicht mehr. „Schweigsame“ Nähe, körperliche Berührung (entsprechend der Intimität der Beziehung), das Mit-Aushalten und schließlich das Loslassen sind wertvolle Zeichen menschlicher Begegnung mit dem Sterbenden.

Manchmal sind Angehörige mit der seelischen und pflegerischen Belastung überfordert. Hospizhelfer, Pflegedienste, Gesprächsangebote zur Entlastung etc. können Unterstützung bieten. Alternativ, wenn die Betreuung zu Hause nicht möglich ist, bieten vor allem spezielle Einrichtungen für Sterbende (Hospize) eine umfassende und ganzheitliche Betreuung an.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch im Kapitel „Hilfe für Angehörige“ .


Quelle: www.Krebsgesellschaft.de

Ich hoffe, ich bin Dir nicht zu nahe getreten, sondern vielleicht hast Du das eine oder andere gefunden, was Dir zeigt, dass Deine Problematik kein Einzelfall ist - Du bist nicht alleine. Und Dein Mann verhält sich kaum anders, als die meisten Menschen - mit seiner unglaublich schweren Erkrankung, die ihm gerade das Leben nimmt. Er ist bodenlos verzweifelt, liebe Verena, glaub' mir. Er stirbt, er weiß nicht, wie schlimm es noch kommt, er weiß nicht, was "danach" kommt - er ist auf dem Weg, alles vertraute, alle Sicherheiten, alles was er liebt, zu verlassen. Aber wohin?

Das macht schrecklich Angst

Ich wünsche Dir weiter Kraft auf Eurem Weg. Und Freunde, die Dich halten.
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
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  #1650  
Alt 11.01.2009, 20:13
Marie-F Marie-F ist offline
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Beiträge: 46
Standard AW: wir sind noch so jung...

Jetzt nochmal,

Du machst alles richtig Verena.. Letztens wollte ich Dir meine Geschichte erzählen. Ich hoffe es geht jetzt, dass mein PC das auch kapiert.

So mein Freund hatte vor 3 Jahren eine Nierenzellkarzienomm. Wurde operiert. Nach 5 Monaten nochmal CT aber wurde nicht erkannt, dass eine Rezidiv mit Metastasen im Becken ist (wäre ich damals im Krebsforum gewesen). Wir hatten November. Angeblich alles okay. Weihnachten... Schmerzen. Dann hat es sich doch mit derder Metastasen bestätigt). Anfang von Bestrahlungen... E(Diagnose 2 Monate) Er wollte noch eine CD aufnehmen mit einer Pianistin, die wir vor ein Paar Jahren kennengelnt hatten (i hoab ein Klavier dahoam und Sie nicht) - und wir hatten davor so tolle Abende mit Freunden und Musik gemacht (ich Paella gekocht und Du den Rest gendanklich oder?), wo mich mein Schatz beim Singen angeschaut hat.

So, an dem Tag wo er üben wollte, setzt er sich auf einen Stuhl bei mir, den ich gerade restauriert habe

Marie
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