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  #1  
Alt 25.05.2004, 21:45
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Standard Malignes Melanom

Hallo Marion und Sabine,

bei mir war die Ursache für das Melanom garantiert zu viel Sonne als Jugendliche. In den 60er Jahren wurde es ja modern, im Sommer in den Süden zu fahren. Das Wort "Lichtschutzfaktor" war noch gar nicht erfunden. An Sonnenschutzmitteln gab es eigentlich nur Delial-Öl, die Schweizer bzw. Österreicher hatten Piz-Buin. Ich wollte als Jugendliche natürlich immer schön braun aus den Ferien nach Hause kommen (schließlich ist man dann bewundert worden, weil man so weit weggefahren war). Also habe ich mich in den ersten Urlaubstagen immer in die Sonne geknallt. Sonnenöl war mir zu lästig, man war dann ganz speckig (es zog noch nicht ein wie heute) und der Sand vom Strand blieb am Körper kleben. Also hab ich nichts genommen und nach dem Motto gemacht: je eher ich einen ordentlichen Sonnenbrand hinter mich bringe, desto mehr bin ich "abgehärtet" und werde dann im restlichen Urlaub schön braun. So ging das jedes Jahr von meinem 10. bis zum 16. Lebensjahr. Dass dieses "Abhärten" eine totale Schwächung der Haut bedeutet, war - zumindest in der Öffentlichkeit - noch gar nicht bekannt. Aus heutiger Sicht war also klar, dass ein Melanom kommen musste. Ich bin auch davon überzeugt, dass irgendwann bei mir ein unabhängiges Zweitmelanom kommen wird. Dazu ist die Haut einfach zu sehr geschädigt. Aber ich weiß ja, dass es mit Selbstbeobachtung und vierteljährlichen Arztkontrollen in einem sehr frühen Stadium entdeckt würde. Also mache ich mir darüber überhaupt keine Sorgen.

Nun zu möglichen psychischen Ursachen. Dies waren aus meiner Sicht die Gründe für meine Lymphknotenmetastase. Schließlich sind bei vielen von uns weiterhin Krebszellen im Körper. Nur richten sie keinen Schaden an, solange das Immunsystem mit ihnen fertig wird. Bei mir fingen aber vor 2 Jahren die Probleme mit den alt werdenden Eltern an. Mein Vater wurde aufgrund von Demenz paranoid (Größenwahn und Eifersuchtswahn). Es wurde so schlimm, dass wir bei Gericht die Zwangseinweisung in die geschlossene Psychiatrie beantragen mussten. Die Mutter hat das alles nicht verkraftet, da sie auch schon beginnende Demenz hat und seit Jahrzehnten oft depressiv ist. Meine Eltern wohnten 450 km von hier, meine Schwester 350 km. Ich musste mit ihr alles für die Eltern regeln, habe die Mutter bei mir aufgenommen, wir mussten aus der Entfernung das Haus mit Mietern verwalten und tausend Gerichtsbeschlüsse erwirken, um den Vater ins Altenheim bringen zu können. Er wollte absolut nicht, war aber schon so desorientiert, dass er nachts im Schlafanzug einkaufen gehen wollte bzw. fast die Küche in Brand gesetzt hätte. Diese Sorgen - davon bin ich überzeugt - haben mein Immunsystem schwach gemacht. Aber - welch Wunder - genau zum Zeitpunkt der Metastasendiagnose waren endlich beide Eltern im Heim und gut versorgt. Also wusste ich, es geht aufwärts. Man muss auch in schlimmen Situationen immer die positiven Aspekte sehen. So mache ich es auch mit den Interferon-Nebenwirkungen. In den ersten Interferon-Wochen habe ich immer das gesehen, was besser wurde. Das hat geholfen!

So, jetzt habe ich eine Menge erzählt. Na denn bis zum nächsten Mal.
Monika
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  #2  
Alt 26.05.2004, 09:37
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Standard Malignes Melanom

Hallo Marion,
ich bin im Moment in Kur, lese deswegen nicht jeden Tag mit und hab mich auch schon lange nicht mehr hier "blicken" lassen.
Ich komme auch aus Frankfurt/M .Wo bist du denn in Behandlung?
Ich in der Uni Klinik.
Liebe Grüsse aus Ückeritz,

Alex Weiblich
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  #3  
Alt 26.05.2004, 17:08
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Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier, 26 jahre alt, und noch etwas erschüttert von meiner Prognose, die ich am 12. Mai bekam: SMM, 0,9mm, CLIII, Oberschenkel links. Seither habe ich in der Klinik die üblichen Untersuchungen über mich "ergehen" lassen (Oberbauch, LK-Sono, Röntgen-Thorax, Blutabname, EKG, Nachexzision), die allesamt glücklicherweise keinen Befund erbrachten.

Die Ärzte haben mir allerdings angeboten, den Wächterlymphknoten zu entfernen. Ich habe mich bereits im Netz und bei Bekannten informiert und herausgefunden, dass dieser Eingriff normalerweise erst bei einer Dicke ab 1mm gemacht wird (in manchen Kliniken erst ab 1,5mm). Die Diskussion über Sinn und Unsinn dieses Eingriffes verläuft ebenfalls völlig offen. Bis Dienstag werde ich mich entscheiden müssen und wäre über Eure Ratschläge glücklich. Kennt jemand genaue Zahlen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein SMM bei dieser Tiefe bereits gestreut hat?

Vielen Dank und lieben Gruß an alle,
Philipp
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  #4  
Alt 26.05.2004, 20:05
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Hallo Philipp,

das kann man eben nicht genau sagen. Es gibt MM, die total flach sind und streuen und dann gibt es hier Patienten, die haben einige mm Tiefe und da ist noch nix nachgekommen.

Wenn die Ärzte Dir das anbieten, dann machen die das wohl wegen bestimmten Erfahrungswerten.

Ich kann Dir nur sagen, dass ich im Netz gelesen hab, dass wenn KEINE Metas im Wächter-LK gefunden werden, die Chance sehr gering ist, dass da noch was nachkommt.

Ich würde eher dazu tendieren, es machen zu lassen, um Bescheid zu wissen, aber Du kannst natürlich auch noch mehr darüber lesen, bis Du Dir ganz sicher bist. Guck doch einfach nochmal bei google nach unter "Melanom Wächterlymphknoten"
oder so - da kommen sicher Unmengen an Informationen.

Viele Grüße von
Sabine
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  #5  
Alt 26.05.2004, 20:07
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Ach so, mir ist eben noch eingefallen, wir hatten hier schon mal jemanden, da hat die Frau eines Patienten geschrieben glaub ich, der Mann hatte auch 0,9 mm und er hat auch diese Untersuchung angeboten bekommen!

Sabine
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  #6  
Alt 26.05.2004, 20:25
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Hallo Monika!

Mann, da hast Du ja echt ne Menge um die Ohren gehabt mit der family!!! Das strengt ja schon beim Lesen an!!! ;-) Nee, aber im Ernst, klar, das kann schon sein, dass Dein Immunsystem da schlapp gemacht hat. Es kommt aber auch auf die Agressivität, sprich die Teilungsrate der Blödzellen an. Wenn die sich schnell teilen und agressiv sind, dann kann auch ein intaktes Immunsystem nicht mehr der Tumorlast fertig werden. Das wird dann einfach zu viel. Oder aber wie gesagt, wenn das Immunsystem nicht richtig arbeitet.
Ich hab hier im Forum erst mitbekommen, dass 80 % der Immunabwehr aus dem Darm kommt! Das hab ich echt nicht gewußt. Seitdem nehm ich mehr probiotische Lebensmittel zu mir und ab und zu Omniflora. Auch Rauchen kostet den Körper mehr Kraft als man denkt.

Ein Zweitmelanom ist aber wohl recht selten, das muß nicht so kommen wie Du meinst. Und selbst wenn, hab ich gelesen, dass wenn es im Frühstadium also bis 1 mm entdeckt wird, die erste Prognose deshalb nicht beeinträchtigt wird. Sie bleibt dieselbe.

Ich hoffe, Du verträgst das Interferon gut und dass es gut bei Dir anschlägt! Die Birgit, die hier schon sehr lange imForum schreibt hatte auch Metas in der Leiste und nunmehr seit 12 Jahren nix mehr - ist soweit alles ok. Aber sie hat wohl auch sehr viel dafür getan. Interferon, Mistel, Phlogenzym, Vitamine usw.

Hier gibt es auch noch nen Extra-Thread zur Stärkung der Immunabwehr, den hatte Birgit mal eingerichtet, kannst ja da auch nochmal nachlesen.

Bis zum nächsten Mal!!!!
Viele Grüße von Sabine.
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  #7  
Alt 26.05.2004, 20:28
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Hallo nach Frankfurt! Hallo Marion!

Na ja, ich weiß nicht, ich finde "Geschwister der Oma" sind ja nun nicht soooo weit von einem entfernt und in der Oberschule hab ich mal gelernt, lang ist's her, hehe, dass mehr über die 2. Generation als über die 1. (Eltern) vererbt wird.

Ich war auch so gern in der Sonne. Habs auch immer kreislaufmäßig gut vertragen. Je mehr brutzel, brutzel, desto besser. Na ja ... kann man jetzt nicht mehr ändern.

Herzliche Grüße
Sabine
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  #8  
Alt 26.05.2004, 20:29
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Nochmal an Marion!

(ich war 1 x in Frankfurt - aufm Flughafen zum Umsteigen ;-)

Sabine
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  #9  
Alt 26.05.2004, 21:56
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Hallo Sabine,

in die Beiträge zur Immunabwehr hab ich ab und an mal reingeschaut. Aber im Prinzip schiebe ich es noch bis nächstes Jahr, mich damit zu beschäftigen. Ich hab während der Interferon-Therapie zu viel Bedenken, dass mehrere Sachen fürs Immunsystem sich in der Wirkung beeinflussen könnten oder das System zum Zusammenklappen bringen könnten. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht jetzt schon ne Menge Vitaminreiches esse. Geraucht habe ich Gott sei Dank nie. Wie gesagt: wenn nächstes Jahr das Interferon rum ist, möchte ich mich gerne mit Mistel & Co. beschäftigen.
So, jetzt geht's ins Bett. Morgen geh ich wie jeden 4. Donnerstag zur örtlichen Krebs-Selbsthilfe. Es ist eine gemischte Gruppe - leider kein Melanom-Betroffener dabei. Morgen zeigt uns der Lungenkrebs-Erkrankte was von seinen Atemübungen. Wird sicher interessant.

LG Monika
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  #10  
Alt 27.05.2004, 11:18
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Hallo Monika,

ich werde auch mit einer Interferon-Therapie beginnen, hoffe auch das ich es gut vertrage und die Nebenwirkungen nicht zu arg werden.
Bei meinem Gespräch mit den Ärzten wurde mir von einer Mistel-Therapie abgeraten, Mistel könnte eher schädlich sein, hast du deine Ärzte danach mal gefragt?

Alles Gute, Martina
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  #11  
Alt 27.05.2004, 12:55
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Hallo Martina,

bin demletzt in den Weiten des Internets auf eine Seite gestoßen, auf der Studien zum Thema MM und Mistel veröffentlicht wurden. Die Gesamtüberlebensrate war in diesen Fällen bei Anwendung der Misteltherapie signifikant geringer!! Viele Ärzte raten beim MM von dieser Ther. ab.



Gruß

Alex
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  #12  
Alt 27.05.2004, 13:58
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Martina, mich interessiert noch, wie das MM entfernt wurde.



Gruß

Alex
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  #13  
Alt 27.05.2004, 14:00
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Hallo Ophelia

Ich bin in Sachsenhausen am Schweitzer Platz bei einer niedergelassenen Hautärztin in Behandlung (Dr. Kurz ). Sie ist sehr nett und man hatte sie mir auch empfohlen. Ich wünsche Dir eine schöne Zeit in Ückeritz und vor allem viel Erholung.

Liebe Grüße aus Deiner Heimat
von Marion
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  #14  
Alt 27.05.2004, 14:44
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Hallo Alex,

beim Hautarzt wurde es rausgeschnitten, nach der histologischen Untersuchung mußte ich in die Hautklinik zum Nachschnitt, mit 1 cm Sicherheitsabstand.

Gruß, Martina
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  #15  
Alt 27.05.2004, 14:46
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An Alle!

Habe im Netz einen Bericht vom Tumorzentrum München gefunden, welcher mir besonders gut gefällt. Und zwar geht es um die Auswertung der Daten des Tumorregisters München bezüglich Überlebensrate bei Patienten mit MM. Demnach haben Patienten mit flachen MM statistisch eine im Vergleich zur Normalbevölkerung höhere und Patienten mit einer Tumordicke bis zu 1,5mm eine vergleichbare Lebenserwartung. Na, wie gefällt Euch das??

Nachzulesen unter: http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlun.../homepage.html

Herzliche Grüße von Marion
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