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Liebe Bärbel,
dünnhäutig war ich in der Zeit auch und bin es auch immernoch. Ich kann jetzt nur dank der Therapie besser damit umgehen. Mich hat damals die Arbeit eher belastet. Sie war plötzlich nicht mehr wichtig, obwohl ich meinen Job eigentlich gerne mache. Ich habe aber auch sehr viel Verantwortung für Menschen dabei und konnte dem nicht mehr gerecht werden. Die letzten Arbeitstage vor meinem Urlaub, nachdem ich die Prognose von dem Arzt erfahren hatte, sass ich eigentlich nur noch heulend im Büro, war gar nicht fähig, zu arbeiten. Jede Minute im Büro war eine Minute weniger bei meinem Vati... Die Prioritäten waren plötzlich andere. Aber wir hatten ja auch nicht mehr viel Zeit. Auch heute bin ich noch lange nicht so unbeschwert, wie vor dieser Zeit. Ich habe einfach eine andere Sicht auf Dinge bekommen. Vieles ist so unwichtig geworden. Ich gönne mir lieber Kleinigkeiten (nicht materieller Art), die mir Freude machen: mehr Zeit mit meinen Tieren z.B. Es ist schwer, Lebensfreude zu behalten, wenn man so wie Du in dieser Situation voll drinsteckt. Bei mir waren es oft kleine Dinge: ein Lächeln von Vati, weil er gerade gut drauf war oder als seine Enkel kamen... ein schöner warmer Regen auf der Haut zu Beispiel, ihn einfach fühlen. Zu merken, dass ich lebe... Ganz liebe Grüße und eine liebe Umarmung. Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
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Liebe Carla,
einfach ein dicker Dankeschön für die lieben Grüße und die "virtuelle" Umarmung. ![]() Bärbel |
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Liebe Bärbel,
schön, dass Du diesen Thread eröffnet hast. Die Frage, wie man sich die Freude am hier und jetzt erhält, ist meines Erachtens für uns als Angehörige auch wichtig. Ich denke, dass hierzu die erste Voraussetzung ist, dass man die Situatiuon als gegeben annimmt, dass man akzeptiert, dass es ist, wie es ist und dass man das nicht ändern kann. Auf der einen Seite genieße ich ganz bewußt die Zeit mit meiner Mama, auf der anderen Seite versuche ich auch zu registrieren, wenn mir das alles zu viel wird, wenn meine Kraft zu Ende geht und ich das Gefühl habe, ich kann das nicht mehr aushalten. Dann versuche ich auch, mir für mich selbst Zeit zu nehmen, spazieren zu gehen, ein Buch zu lesen oder Yoga zu machen. Außerdem mache ich sehr viel Sport, das hilft mir den Stress abzubauen und lässt mich nachts besser durchschlafen. Liebe Grüße Carlotta |
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