Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo Christa,

ja, am Wo-Ende passiert nicht viel im Krhs... Deshalb hatte ich auch gefragt, ob ich ihn nicht bis Sonntag mit nach Hause nehmen kann. Sie sagten, das sei zu gefährlich er würde weiterhin Infusionen bekommen und müsste beobachtet werden. Dann glauben wir das mal und hoffen, dass es das Beste für ihn ist. Er liegt mit einem Schlaganfall-Patient auf dem Zimmer der in einer Tour Laute von sich gibt und ohne Sprache ganz agressiv wird, wenn Wolfgang den Fernseher anmacht.. Es ist alles ziemlich gruselig und ich hätte ihn da so gerne wieder raus. Diese Haus ist furchtbar leer ohne ihn...

Hab trotz Zahnproblemen ein schönes Wochenende, liebe Grüße von Monika

Liebe Carmen,

die Nachricht mit den Metas im Kopf, war die Nachricht, die uns im November auch am meisten umgehauen hat... Die Bestrahlung war jedoch erfolgreich und die Metas sind nach wie vor weg. Das war die einzige gute Nachricht für uns in den letzten 3 Monaten. Alle anderen Ergebnisse gingen immer weiter bergab. Wirf die Flinte nicht gleich ins Korn, man wird dir sicher auch eine Bestrahlung vorschlagen. Trotzdem kann ich sehr gut nachvollziehen, wie niederschmetternd das alles ist. Wirst kein schönes Wo-Ende haben, aber versuche wenigstens, dich etwas abzulenken und nutze die Zeit in der es dir - wie du selber sagst - relativ gut geht. Ich wünsche dir, dass das möglichst lange so bleibt. Und, um diesen ganzen Horror um Wolfgang etwas abzuschwächen: So schlecht wie das alles klingt, es geht ihm weitaus besser, als sich das alles anhört. Keine Wesensveränderung und wenn er nicht schläft ist er genauso wie er immer war, nur eben ziemlich schwach. Aber er schafft es, aus jedem Moment das Maximale rauszuholen und so makaber es auch klingt: ich würde es absolut als lebenswert bezeichnen und weiterhin um jeden Tag, um jeden schönen Moment kämpfen.

Alles Gute für dich von Monika

lieber markus,

da bin ich wie versprochen....
leider finde ich auch das es sich nicht gut anhört,
sicher nicht aufbauend für dich.
wie monika schon schrieb ganz, ganz wichtig ist die
flüssigkeit. ich weiß das aus alten u. pflegeheimen
wo auch zu wenig getrunken wird.
wenn heike nicht trinken kann, will oder möchte dann
bitte per infusion. es ist wirklich wichtig!!!!
nun drücke ich ganz fest die daumen das es wieder
besser wird.
ganz liebe grüße an dich und heike
herzlichst
christa CK

hallo monika,

ich hatte den gleichen gedanken wie du raus aus dem khs
am wochenende, aber leider.....
kann mir vorstellen wie schrecklich es für wolfgang sein
muß.
ich kann zum beispiel fast nie essen im khs und nehme rapide ab.
schon deshalb muß ich immer schnell wieder raus.
ist mir zum glück auch immer gelungen.
habe mir in letzter zeit auch ein tierisch teures einzel
zimmer gegönnt und mir vorgestellt ich wär im luxus
urlaub, verrückt was? nur so habe ich es ertragen.
bin heute 4std. durch den schnee gelaufen, aber mit pausen.
nun bin ich schon "etwas" müde *lach*
bin immer überrascht wie spät besonders liz u. willy
im netz sind. da schlafe ich schon.
einen hoffentlich schönen sonntag für dich und wolfgang
liebe grüße
christa CK

liebe liz,

das hast du wieder sehr schön geschrieben.
auch ich hoffe, wünsche, bete das willy weder eine
lungenentzündung bekommt noch ins khs muß.
liebe grüße
christa CK

hallo ihr lieben,

seit über drei jahren bin ich fast nur stille mitleserin aber jetzt meld ich mich zu wort.
ich bin sehr traurig und habe angst.
mein vater 55 jahre kleinzeller (seit 3 jahren krebs) geht es im moment sehr schlecht. ich weiß nicht ob es noch mal wird.
seit wochen ist er sehr heißer, immer schwächer, weniger appetit. am woende bekam er chemo. er kriegt schwer luft (bekommt j etzt infusionen wegen der atmung) er kann nicht mehr gehen (paraneoplastisches syndrom)schafft es grade noch ein glas zu halten. er isst sehr wenig. gestern bekam er fieber. der arzt war da. er meinte wenn man fieber bekommt ist das sehr schlecht, das bedeutet der tumor zerfällt! und geht in die anderen organe. ich weiß nicht ob das richtig ist? seit ein paar tagen hat er morphiumpfalster am bauch,wegen der schmerzen.
ich wollte ihn heute besuchen mit meiner schwester aber er will nicht das wir ihn so sehen. er telefoniert nicht mal mit uns.
er ist voller zorn auf meine mama, egal was er macht er beschimpft sie und meint, auf das habe sie nur gewartet das er krepiert und wenn es ihm besser geht, wird sie das büssen. meine mama liebt ihn sehr (er war nie besonders nett zu ihr) alle halbe stunde sieht sie nach ihn. er hat seit gestern früh nichts mehr gegessen, weil er will von ihr nichts. wenn er mit ihr redet beschimpft er sie.
ich weiß nicht ob das schon das ende ist oder ob das nur ein tief ist, von der chemo.
ich bin traurig und gleichzeitig voller zorn, wenn ich andere menschen lachen sehe, gehen sehe und niemand meinen vater hilft.
manchmal denke ich ich bin in einem traum.
ich habe eine kleine tochter, sie glaubt immer ich bin böse auf sie wenn ich weine. sie ist erst drei jahre alt, sie versteht es noch nicht.
meinen sohn habe ich gesagt das opa krebs hat und er sagte nichts und ging rodeln und amüsierte ich. manchmal denke ich ob ich die einzige bin, die trauert.
ich habe alles für meinen vater versucht, der arzt damals sagte der tumor wäre nicht zu operieren und vor zwei wochen ging ich zu einem anderen arzt und der meinte, er wäre zu operieren (lt. cts vom september) ich fühle mich als ob ich meinen vater im stich gelassen hätte. ich hoffe er rafft sich nochmals auf, das man ihn operieren kann, denn bis jetzt hatte er noch keine metastasen.
ich weiß es sind schon über drei jahre, und lt. ärzten sollten es nur mehr wochen sein aber die zeit vergeht so schnell und ich bin nicht bereit ihn herzugeben und er will noch nicht gehen.
ich weiß wie er voriges jahr wieder im pool war und einige meter im garten spazierte ab und zu wieder auto fuhr.
ich war jetzt eine woche im krankenstand wegen erkältung ich weiß nicht wie ich arbeiten gehen soll. ich habe das gefühl jeden moment kommt ein anruf.
so jetzt habe ich euch genug voll gequatscht.
ich melde mich wieder
lieber gruß und licht und liebe für euch
karin

Ein HALLO an alle,
ich finde es klasse wie Ihr Euch gegenseitig kümmert! Auch Eure Tipps und Ratschläge sind klasse!

Also Heike bekommt natürlich in solchen Phasen, zu der Nahrung, einen Liter Kochsalzlösung! Und ich kann Euch sagen das es Ihr gestern ganz gut ging - und ich denke das es heute auch so sein wird!

Die schlechte Nachricht am WE haben wir leider gestern bekommen.
Eine junge Frau, die wir vor fast 1.5 Jahren in der Ruhrlandklinik kennengelernt haben, hat den Kampf leider verloren! Sie war 38 Jahre und hatte bei Diagnose einen Kindskopf großen Tumor im Bronchialstamm. Dieser wurde dann mit Chemo (Platin) und einer Strahlenbehandlung behandelt. Im Anschluss wurde dieser Tumor mit dem ganzen li. Lungenflügel entfernt! Sie war voller Energie und Zuversicht, denn es wurde ihr gesagt "Alles entfernt - sie hätte es geschaft". Einige Zeit später die Diagnose Metastasen im Kopf. Wieder Strahlenbehandlung - mit dem Ergebnis "Alles weg". Nun haben wir gestern einen Anruf der Schwester, die hatte Heikes Nummer im Handy gefunden, und der Name war ihr sehr geläufig. Sie hat uns, zu unserem Entsetzen mitgeteilt, das es Ihre Schwester nicht geschaft hat, und seit Dienstag beerdigt ist!

Man beschäftigt sich wirklich jeden Tag mit dieser Krankheit. Versucht alles Mögliche um einem zu helfen. Solch eine Nachricht bring einem dann aber auf brutale Art und Weise die Möglichen Auswirkungen wieder sehr nahe - und es sind plötzlich Gefühle präsent die man immer versucht zu unterdrücken!

Diese Nachricht hat uns sehr geschockt, aber hindert uns nicht daran mit aller Kraft weiter zu kämpfen. Denn Wunder gibt es immer wieder. Und ich wünsche mir das dieses Wunder bei allen hier eintritt - und wir irgenwann alle wieder lachen können!

In Gedanken
Markus

hallo markus,

das diese nachricht ein schock für heike war ist klar.
ich war einige zeit in der damaligen hackethal klinik
und habe dort ganz viele liebe leute kennen gelernt.
mit einer hat sich eine tiefe freundschaft entwickelt.
ich habe sie bis zuletzt telefonisch begleiten können.
auch alle anderen sind leider nicht mehr. es hat mich
damals auch sehr getroffen u. betroffen gemacht.
aber du siehst mich gibt es immer noch.
ich weiß ich kann mich nicht mit heike vergleichen nur ich glaube du verstehst was ich meine.
alles gute und ganz viel glück und bessere tage für euch
herzlichst
christa CK

Liebe Monika, Liz und alle anderen !

So ich werde mich dann erstmal wieder ins KH begeben.Ich finde es total schön von Euch verstanden und aufgemuntert zu werden.Gehe also die Woche neu aufgebaut an, mal sehen was es so bringt.
Für Wolfgang u. Willy natürlich ganz viel Glück bei ihren OPs ,dagegen ist meine Chemo ja fast was normales.
Also dann mal für uns alle eine gute Woche,mit hoffnung am Samstag gutes zuhören u. berichten zu können
liebe grüße
Carmen

hallo carmen,

ich wünsche dir alles gute, viel glück und toi, toi, toi
mach es gut und hab eine hoffentlich angenehme woche.
liebe grüße
christa CK

hallo!
mein papa ist heute um 16.45 uhr von uns gegangen.
ich glaube ich bin in einem schlimmen traum.
er war erst 55.
karin

Liebe Karin,

bin noch gar nicht dazu gekommen, dir auf deinen ersten Beitrag zu antworten, obwohl ich ihn gelesen habe. Und nun muss ich lesen, dass dein Vater gestorben ist... Es tut mir unendlich leid, für dich und für die ganze Familie. Mit 55 hat er normalerweise noch viele, viele Jahre vor sich gehabt. Aber was ist bei dieser Krankheit schon normal?

Lass dich umarmen. Ich wünsche dir von Herzen die Kraft, die du brauchen wirst um Abschied zu nehmen und deine Erlebnisse zu verarbeiten. Alles Gute für dich von Monika

Liebe Karin,

habe soeben gelesen, dass dein Papa gestorben ist. Es tut mir unendlich leid für dich und deine Familie. Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft und Mut für die folgende Zeit.
Das Thema Kinder: ich habe das auch erlebt, als mein Opa im Oktober gestorben ist. Meine Kinder waren weder in der Zeit des Spitalaufenthaltes noch nach seinem tot wirklich traurig. Anfangs hat mich das sehr geschockt, doch ich habe gemerkt dass Kinder gar nicht anders können; sie kennen den Tot nicht in dieser Form wie wir ihn erleben sondern akzeptieren ihn so wie sie auch wetterwechsel akzeptieren...tönt jetzt wohl sehr blöd,aber sie haben noch ein viel zu naives denken-gott sei dank und dadurch auch nicht so viele Aengste wie wir!
Ich habe versucht positives aus dem verhalten meiner Kinder für mich zu ziehen...ist schwierig aber ich bemerke, dass wenn ich abends die Sterne sehe funkelt einer besonders stark-und dort wird eER jetzt wohl sein-und ich kann dabei sogar mal lächeln!

Ich deke dich zu mit lesestoff, der dir warscheinlich zu viel ist nach all deinem erlebten-wollte dir damit auch zeigen, dass du nicht allein bist-habe vor zwei Tagen auch einen besonderen Menschen verloren und "muss" momentan ins Forum...kann nicht schlafen und suche nach Antworten-kennst du bestimmt auch!

Sei fest umar^mt und lass deinen Kindern ihre unbekümmertheit!
Susi2

Hallo Ihr Lieben

Bitte seid mir nicht böse wenn ich alles in einem schreibe.

Karin - es tut uns sehr leid, dass dein Papa gehen musste. Sei ganz lieb umarmt und getröstet, wenn es doch nur möglich wäre, möchtest du ja nur eines, dein Papa wieder haben. Ja, 55 ist wirklich kein Alter, knapp 2 Jahre älter als mein Doppelpack Willy. Wünschen dir von herzen viel, viel Kraft für kommende Zeit, du wirst es brauchen, denk daran es stehen viele hier hinter dir und tragen dich in der Trauer.

Was für eine Welt haben wir, die einen kämpfen um ihr Leben, die anderen um das Leben ihrer Liebsten udn andere schmeissen das Leben weg in dem Kriege geführt werden, so unverständlich, so paradox, so verletzend, so irre.

@ Susi - auch dir eine liebe Umarmung in diesen schweren Stunden.

@ Monika und Wolfgang - hat es geklappt mit dem Stent, wie sind die Blutwerte? Wie geht es Wolfgang?

@ Heike und Markus - das darf doch nicht sein - auch euch gilt unser Beileid, von Herzen. Wie geht es Heike? und dir lieber Markus?

@ Carmen - toi, toi, toi dieser Woche.

@ Christa - sei einfach lieb umarmt, einfach weil es dich gibt und du immer da bist für uns alle. Danke unser Herzblatt.

Ich werde mich in den nächsten Tagen nicht so oft melden, bin recht verwirrt, musste mein Goldschatz udn Doppelpack heute schon zum 4. Mal in diesem Jahr in die Klinik bringen. Gestern Notfall-CT (kein Staging mehr nötig am Mittwoch) und heute Bronchoskopie. Tumorenstand ist gleich geblieben, dafür ist das restliche Lungen CT sehr schlecht, ging dann alles sehr schnell - hopp, hopp. Auch Blutwerte sind nicht gut, u.a. auch Verdacht auf Hepatitis. Musste dann gleich bleiben, hatten heute ein 14stündiges Notfallsationen und Onkologeimarathon hinter uns, um 9.00 in die Klinik ins Zimmer kam er kurz vor 23.00 Uhr, und zwar nicht in ein Zimmer, sondern in die Grümpelkammer der Abteilung wo Infusionen, Verbandswagen, Pamps, Infusionsständer, Bettgitter und vieles mehr gelagert werden. Sie haben vor lauter Betten und Personalabbau kein Platz frei!

Bin total ausgelaugt und verwirrt und stinke sauer.

Drücke euch alle, denke immer an euch, ihr seid immer bei mir, so wie ich bei euch bin. Alles liebe eure Liz im halben Doppelpack

Liebe Karin, mein Beileid. Auch mein Vater verstarb erst im Oktober. Auch an LUngenkrebs, innerhalb von 3 Monaten...