Stechen und Brennen im Brustbereich - Metastasen?

[Robert]

Hallo,

meiner Frau wurde (bereits berichtet unter "Mutti 36...") am 28.10.04 die rechte Niere wegen eines 2.8 cm Tumors entnommen (pT1a N0 M0 G2).

Eigentlich ist alles gut verlaufen, doch bereits 14 Tage danach bemerkte sie gelegentliche Schmerzen im linken Brustbereich - teils stechend, manchmal brennend.
Nicht weiter schlimm.

Unser Arzt meinte darauf angesprochen, man sollte sich nicht wahnsinnig machen, es sei durchaus normal, daß nach einer solchen OP undefinierbare Schmerzen im Brustbereich auftreten.

Jetzt sind mittlerweile gut 5 Wochen vergangen, und gelegentlich treten die Schmerzen immer noch auf.

Frage: Könnten die Schmerzen von Metastasenbildung herkommen, Lungenmetastasen oder Knochenmetastasen an den Rippen? Spürt man das?

Danke und viele Grüße Robert

[Rudolf]

Hallo Robert,
Lungenmetastasen verursachen keine Schmerzen, damit habe ich mehr als 4 Jahre Erfahrung.
Wenn aber bei der Operation Rippen verbogen wurden, um das Operationsgebiet besser einsehen zu können, wie bei mir, dann kann man das noch monatelang immer wieder mal spüren, Tendenz abnehmend.
Macht Euch nicht verrückt. Schließlich heißt ja M0: keine Fernmetastasen festgestellt. Wahrscheinlich doch durch Knochenszintigramm und Stamm-CT. Oder? Ohne diese beiden kann ich mir eine eindeutige Diagnose nicht vorstellen.
LG
Rudolf

Danke Rudolf für Deine Antwort.
Szinti wurde noch keins gemacht, es wurde vor der OP die Niere ausgiebig mit CT und MR beschossen, da man sich nicht 100% sicher war ob Zyste oder Tumor - wurde ausgiebig untersucht um eine klare Ausgangssituation für die OP zu schaffen.
Als weitere Untersuchungen erfolgte lediglich Röntgen Thorax und Ultraschall Leber.
Zur ersten Nachsorge dauert es noch so lange,sind ja eben erst 5 Wochen vergangen.
Da möchten wir dann um ein CT der Lunge bzw. Knochenszinti bitten, um Gewissheit zu haben.
Aber 7 Wochen warten mit "komischen" Schmerzen im Brustbereich fällt nicht leicht...

Hallo Robert,
Rudolf hat Recht, Lungenmetastasen und auch Metastasen an der Thorax-Außenwand, wie ich sie hatte, machen keine Schmerzen. Lasst Euch nicht nervös machen, so schnell, dass nach 5 Wochen schon Schmerzen verursacht werden, wachsen Metastasen des Nierenkrebs wirklich nicht! Im Übrigen ist es auch meine Erfahrung, dass eine solche OP auch nach längerer Zeit noch das ein- oder andere Zwacken verursacht.
Aber, wenn Ihr solche innere Unruhe habt, warum wartet Ihr dann auf Knochen-Zsintigramm und CT von Kopf bis Beckenboden so lange? Bei mir wurde das auch gleich nach der OP, sobald ich transportfähig war, veranstaltet. Fragt Euren Arzt, ob das nicht auch jetzt gemacht werden kann, ich wette, Ihr seid hinterher deutlich ruhiger!
Herzliche Grüße
Heino

Hallo,
das Knochszinti wurde durchgeführt - der Befund ist für mich beängstigend, für den Arzt jedoch nicht.
Es wurden keine größeren Anreicherungen festgestellt, jedoch im Bereich des unteren Brustbeins bis zum Xiphoid (In etwa die Stelle, an der meine Frau Beschwerden hat)eine leichte linksseitige Mehranreicherung befundet.
"Zur Frage einer Normvariante oder Weichteilformation wird eine Sonographie empfohlen" - was wir auch gleich bei unserem Arzt gemacht haben, diese jedoch ergebnislos blieb.

Kann es denn sein, daß bei einem pT1a N0 M0 G2-Stadium nach nur 14 Tagen postoperativ Metastasen sich am Brustbein ansiedeln und Schmerzen verursachen?

Hab jetzt so viel gelesen, dachte ich wüßte Bescheid, aber das passt doch nicht zusammen meine ich.

Oder hat das Alter einen Einfluß, wenn jüngere Leute (meine Frau ist jetzt 37, hatte am 01.01 Geburtstag)erkranken - schlechtere Prognose wegen besonders schneller Zellteilung?

Viele Grüße
Robert

Hallo Robert,
zunächst herzlichen Glückwunsch an Deine Frau und Euch beiden ein gutes neues Jahr!
Robert, mach Dich (und damit auch Deine Frau) nicht verrückt!
Eine "Mehranreicherung" zeigt sich natürlich auch da, wo nach Prellungen oder anderen Verletzungen ein erhöhter Stoffwechsel stattfindet. Metastasen des Nierenzellkarzinoms wachsen auch bei jüngeren Leuten nicht schneller (kannst mir glauben, ich war damals auch noch keine 47, und das ist jetzt 12 Jahre her)! Verlass Dich ruhig auf Deinen Arzt, er hat das sicher richtig eingeordnet.
Herzliche Grüße
Heino

Herzlichen Dank Heino für Deine Antwort.
Und ich wünsche Dir auch alles Gute für 2005.

Das Gleiche was Du gesagt hast ("Mach Dich nicht verrückt") hat unser Arzt auch gesagt.

Aber als ich im Internet den Begriff "Weichteilformation" eingegeben hab landete ich Volltreffer bei Metastasen.
Und als ich hier im Forum nach "Brustbein" suchte, fand ich ebenfalls viele Fälle, die ähnlich waren.

Vielleicht sollte ich weniger darüber lesen und weniger danach suchen.
Das Schiksal auf einem zukommen lassen und währendessen das Beste zusammen aus dem Leben machen - fällt halt nicht einfach, wenn ständig schwarze Gedanken quälen.

Viele Grüße
Robert

[Rudolf]

Hallo Robert,
und ich sage es auch (noch einmal): mach Dich nicht verrückt!
"Weichteilformation" kann zwar eine Metastase, aber auch ein Abszeß oder irgendetwas anderes sein. Ist aber doch nix da!
Du solltest wissen, daß die Knochenhaut sehr empfindlich ist. Hast Du schon mal Euren Arzt nach der Möglichkeit einer Xiphoidalgie (oder Xiphalgie) gefragt? Dies ist ein Schmerzzustand, der bei starker körperlicher Belastung entstehen kann.
Im übrigen hatte der Schreiber dieser Zeilen diese Erstdiagnose: pT3b pN0 M1 G1. Tumor 10 cm! War also deutlich schlechter dran.
Trotzdem ist und bleibt er optimistisch.
Übrigens gehört zum Standard der Nachsorge ein Stamm-CT (Lunge + Abdomen), das erste 3 Monate nach Operation.
Weiter alles Gute, für das Jahr 2005 und weit darüber hinaus.
Rudolf

Hallo Rudolf und Heino,

CT Abdomen (wegen der Auffälligkeit des Brustbeins im Szinti)wurde letzte Woche gemacht, vorgestern der Befund:
Normvariante eines gespaltenen Brustbeins, keine Metastasierung festgestellt.
Puuh, nochmal Glück gehabt!

Danke für die Unterstützung.

Alles Gute für die Zukunft, auch an Jürgen und Ulrike, in dessen Beiträge ich viel erfahren konnte.

Liebe Grüße Robert