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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tumormaker sinnlos?


14.12.2004, 17:09
Hallo, ich verfolge seit einiger Zeit dieses Forum und habe nun auch mal eine Frage. Letzte Woche war ich zum Abschlußgespräch beim Radiologen und der sagte mir, das auf die Tumormaker in Zukunft mehr oder weniger verzichtet werden soll da sie zu wenig aussagefähig wären und die "Grauzone" zu hoch sei. Sprich, wenn der Wert ansteigt kann ja noch nicht gleich eine Untersuchung des ganzen Körpers vorgenommen werden (wegen der Kosten), wo und was sollte denn da gesucht werden.Und außerdem machen sich die Patientinnen dann fix und fertig und am Ende ist vielleicht gar nichts.
Ich hatte das hier immer ganz anders gelesen. Was habt ihr für Erfahrungen damit bzw. sollte ich auf Kontrolle der Werte bestehen?

14.12.2004, 17:55
Hallo Conny,
meine Tumormaker und mein Östrogenspiegel werden alle 3 Monate, im Rahmen der Kontrolle,untersucht. Ich habe aber mit meinem Gyn. vereinbart, dass er sich nur bei mir meldet, wenn die Werte so bedenklich sind, das weitere Untersuchungen nötig sind. Ansonsten will ich meine Ergebnisse gar nicht wissen. Ich finde es immer schrecklich, wenn krebskranke zusammen sind und über ihre Tumormaker diskutieren. Mit dieser Regelung bin ich seit Jahren schon zufrieden.
Viele Grüße, Rubbelmaus

uhuma
14.12.2004, 17:59
Hallo Conny,
auch den umgekehrten Fall gibt es. Bei mir waren/sind die Tumormarker vollkommen im Normalbereich. Deshalb werden sie auch nicht mehr überprüft.
Wie meine Nachsorge später aussieht, davon habe ich noch keine Ahnung. Erst muß ich durch die Chemos und die Bestrahlung durch.

Dein Arzt hat Dir doch sicher einen Nachsorgeplan gemacht. Wenn Du dabei ein gutes Gefühl hast, würde ich nicht auf den Markern bestehen.

Ich wünsche Dir eine glückliche, rückfallfreie Zukunft
uhuma (Waltraud)

14.12.2004, 18:02
Liebe Conny,
teil's hat er recht,sind nicht immer sehr aussagekräftig.
S'gibt Tumormaker Z.B. die bei Rauchern immer über das übliche maß hinaus erhöht sind obwohl keine Krebserkrankung nachzuweisen ist.Und man macht sich vieleicht wirklich verrückt wenn sie gestiegen sind,aber ich persönlich würde mir und meinem Arzt in den Arsch beissen wenn ich Rezidiv habe und nicht die Tumormaker überprüft worden wären.Da könnt ich nicht mit leben.
Bei mir wird der CA 15-3 alle 3Mon. kontrolliert.Gibt mir egal wie hoch er ist doch ne gewisse Sicherheit.Handele nach deinem Gefühl,wenn es dir Sicherheit gibt Bestehe darauf.
Nicht der Arzt ist von dieser schweren Erkrankung bedroht,sondern du.

P.S. Habe mir selbst eine Knochendichtmessung finanziert,für meine Sicherheit,kosten 31.50 Euro

Birgit64
14.12.2004, 18:17
Liebe Conny,
teilweise hat der Doc recht. Alleine genommen sind die Tumormarker nicht aussagekräftig und wenn deiner im Normalbereich ist, heißt es nicht, dass nichts ist und umgekehrt, wenn er angestiegen ist, bedeutet es nicht, dass wieder ein malignes Geschehen im Körper ist, sondern auch andere Faktoren ohne Bezug zu einer Krebserkrankung können den Tumormarker ansteigen lassen (Claudia erwähnte ja schon, dass auch Rauchen dazugehört).
Meiner wird auch alle 3 Monate überprüft.
Liebe Gruesse
Birgit 64

14.12.2004, 18:39
Hallo Mädels,

jetzt hab' ich mal eine Frage:
Werden die Tumormarker beim kleinen Blutbild mitgemacht oder nur beim großen oder extra?
Habe mich um die Tumormarker eigentlich noch nie gekümmert, weil alle anderen Blutwerte bisher immer ok waren. War heute bei der letzten Sono für dieses Quartal (d.h.für heuer!) und mein "Lauser" (GYN) war sehr zufrieden mit mir und ich mit ihm, aber nur, weil er GottseiDank nix gefunden hat! Ich hoffe, daß auch Ihr alle eine solche Aussage machen könnt und wir Weihnachten deshalb besonders dankbar feiern können.
Ganz viele liebe Grüße und alles Gute wünscht Euch
Leni

14.12.2004, 18:57
High Leni,
bin ja selbst Krankenschwester und das kleine unterscheidet sich vom großen hauptsächlich das beim großen eine Differenzierung z.B. der Weißen Blutkörperchen gemacht wird.
Die Tumormakerkontrolle ist ein extra Parameter und hat mit dem normalen kleinen oder großen BB nicht's zu tun.Wie Z.B. auch Röteln-Hepatitis u.s.w. sind alles extra Parameter.Werden alle meißt im Serum ermittelt.Jedenfalls kostet es je nachdem was abgenommen wird.Is aber nicht die Welt aber manche Ärzte sparen doch tatsächlich jeden Euro,und somit auch so manche Untersuchung.Macht mich wirklich total böse

Alles liebe Claudia

14.12.2004, 19:28
Hallo an alle und danke für eure Antworten.
Also einen Nachsorgeplan hatte ich nicht direkt. Im Prinzip habe ich das gemacht was das Brutzentrum vorgeschlagen hat, also 6 Chemo`s FEC und 28 Bestrahlungen, Hormone gehen nicht (hormonrezeptornegativ). Ich hatte von nichts eine Ahnung nach der Erstdiagnose im Mai. Ich wurde operiert und dann ging es los. Den Sommer habe ich größtenteils liegend verbracht, die Chemo`s waren sehr belastend. Ich war mehrmals zur Bluttransfusion in der Klinik und habe mir auch einiges spritzen müssen. Die üblichen anderen Nebenwirkungen waren auch da. Die Bestrahlungen waren erträglich, da war ich nur manchmal müde. Jetzt wachsen meine Haare wieder und meine AHB ist auch bewilligt.
Ich habe in letzter Zeit viel hier im Forum gelesen und dadurch viel erfahren und gelernt.
Mein größter Wunsch ist das ich meinen Sohn zu seiner Schuleinführung begleiten kann. Er wird im Januar 5 Jahre alt.

14.12.2004, 22:20
Hallo
bei mir zeigt der Tumormarker gar nicht an. Das weiß ich und deshalb muss er nicht gemessen werden. Selbst unmittelbar vor OPs war der Wert im Normalbereich.
Mir wurde auch von einer Onkologin gesagt, dass es auch den umgekehrten Fall gibt. Dann wird gesucht und gesucht und die Patienten sind in Panik. Deshalb nehmen einige Ärzte Abstand von der Messung.
Viele Grüße
Margrit

14.12.2004, 22:25
Hallo Claudia,

herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort.
Wie weit bist Du denn schon in Deiner Behandlung. Ich glaube, mich erinnern zu können, daß Du selbst auch an BK erkrankt bist oder irre ich mich da? Wäre schön für Dich, wenn es nicht so wäre!

Ganz liebe Grüße von
Leni

14.12.2004, 23:43
Nur zu Eurer Information.
Bei mir waren die Tumormarker - vor Operation- genauso hoch oder niedrig - wie auch immer- wie nach der OP und jetzt nach 1 1/2 Jahren nach Ende aller Behandlungen, sind die Marker im gleichen Bereich wie vorher....
was soll man daraus schliessen.
Ich bin IBK - inflammatorischer BK - Betroffene.
Also - was sagen die TM aus ??? - ich würde sagen, garnichts!
LG
Blue

15.12.2004, 07:55
Hallo,

meine Frau hat auch inflammatorischen Brustkrebs. Die Tumormarker waren immer, also vor der OP alsauch jetzt, im normalen Bereich.

MfG
Ernst

15.12.2004, 10:51
High Leni,
(Hatte)auch BK fortgeschrittenes Stadium pT2,pN1a,Mo,G2,Ö/P pos.
März04 Op dann 4EC Chemo dann 33Bestrahlungen,Ende Aug.Hormontherap. mit Zoladex und Tamoxifen.Daraufhin hatte ich schwere Depression und nehme ein Antidepressiva ein.Seid Nov. bin ich wieder der alte Scherzkeks mit einer unbändigen Lebenslust und Lebensfreude.Arbeite auch wieder und fühl mich top fit.Fühle mich gesund,die Angst vor einem Rezidiv ist zwar da,aber bestimmt nicht mein Denken und Handeln.

So liebe Leni,das war ein Auszug aus meiner Krankengeschichte zum Kennen lernen.Siehst bin mit im Club drinn.

Liebe Grüße zurück von Claudia

Conny
15.12.2004, 15:30
Hallo Conny
ich schreibe hier schon seit einiger Zeit angemeldet mit Conny.Vielleicht könntest du bei dir noch eine 1 dahinter machen,damit man auch weiß um welche Conny es sich handelt.
Das wäre sehr lieb von dir.Vielen Dank und liebe Grüße Conny

15.12.2004, 16:18
Hallo an Alle,

Tumormarker werden nicht in allen Bundesländern automatisch gemacht. Als ich 1997 zur ersten Kur in Prien (Bayern) war, sagten mir die Ärzte dort, dass in Bayern keine Tumormarker mehr gemacht würden, da diese nicht aussagekräftig genug für ein Mammakarzinom sind. Tumormarker wären eher bei Prostatakrebs angezeigt.

Hier in Hessen habe ich allerdings einmal jährlich den Tumormarkertest gemacht, da man bei einem erhöhten Wert auf die Suche gehen kann, was sich im Körper in puncto Entzündungen abspielt und dann eher mit entsprechender Medikation dagegen angehen kann (war da mit meinem Hausarzt einer Meinung).

Gruß Paloma

15.12.2004, 16:47
Hallo,
wenn mit Tumormarkern richtig umgegangen wird, sind sie ganz und gar nicht sinnlos. Ich (und viele andere, die ich kenne) nehmen an der Tumormarkerstudie von Frau Dr. Petra Stieber in München/ Klinikum Großhadern teil. Man schickt alle 6 Wochen zwei Röhrchen mit Blut ein (kostet nix, man bekommt die Röhrchen, das Blutabnahmebesteck und einen frankierten Rückumschlag zugeschickt) Frau Dr. Stieber hat festgestellt, dass bei 70% der Frauen sich Fernmetastasen durch erhöhnte Tumormarker bemerkt machen, bevor sie sonst irgenswie sichtbar sind. Wie gesagt, das gilt für Fernmetastasen, nicht für den Primärtumor oder Lokalrezidive.
Mir gibt die Teilnahme an der Studie eine extra Sicherheit, denn ich habe schon oft gehört, dass Tumormarker einmal pro Jahr gemessen, gar nichts bringen.

Liebe Grüße Isabelle

15.12.2004, 18:59
Hallo,

bei mir werden die Tumormarker alle drei Monate gemessen. Ich habe seit ca. 2 Jahren eine ansteigende Tendenz, aber von Metasasen keine Spur. Ich habe da eher meinen oft mal entzündeten Ischiasnerv in Verdacht, aber erzählt das mal den Ärzten. Immer dieser kritische Blick..;-)

Also kurzum ich halte nichts von diesen Markern, zumal bei meiner Grunderkrankung und der Metastase 1 Jahr später in der BWS keine erhöhten Werte vorhanden waren, also nix mit Frühwarnsystem.
So macht halt jeder andere Erfahrungen und muss das Thema auch für sich alleine entscheiden.

Gruß
Angelka

16.12.2004, 18:20
Hallo Claudia,

ich finde Deine Einstellung zum Leben supergut, daß Du Dein Handeln und Denken nicht durch die Krankheit bestimmen läßt, aber ich denke mal, daß wir uns trotz allem
schneller wieder "gefangen" haben. Das wäre ja jeder von uns hier zu wünschen, leider klappt's halt bei vielen Frauen auch deshalb nicht, weil viele schon die Erfahrung mit Rezidiven und Metastasen gemacht haben und das zieht einen ja von neuem herunter!!!
Trotzdem sind hier im Forum alle Frauen so tapfer und richtige "Stehaufmännchen" und das ist bewunderns- und lobenswert.
Dir, liebe Claudia, alles Liebe und Gute weiterhin (aus welcher Landes-Ecke kommst Du?) und auf ein "gesundes Neues Jahr" !!!!
Ganz viele liebe Grüße von
Leni

16.12.2004, 19:40
High Leni,
weiß, Rückfallrate is sau hoch ,bin ja selbst Krankenschwester und könnte Knochen kotzen das immer noch jede 4.te von uns ein Rezidiv bekommt.Ja und letzt haben sie bei mir durch Kernspin ein Rezidiv ausgeschlossen,aber sowas bringt mich momentan ma gar net aus der Ruhe.Lebe von Tag zu Tag und freue mich jeden Tag das ich lebe.Was morgen ist interessiert mich nicht wirklich.Wenn ich ne Flasche Wein trinken will,mach ich das und wenn ich Lust auf en Zippchen habe ,dann rauch ich halt.

Versuch mir tägl. etwas gutes zu tun auch wenns der Gesundheit etwas abträglich ist.Das Wohl meines Seelchens ist mir das wichtigste.
So liebe Leni willst wissen wo ich her komm.
Aus Stockstadt/Rhein Naturschutzgebiet Kühkopf dort wo die Rheinschnaken sind,falls du ma was davon gehört hast.

Un isch kann gans ferschterlisch Hessisch babbele
Herzliche Grüße Claudia