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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zahnschmerzen durch Chemo??


06.01.2005, 13:08
Hallo zusammen...
Ich habe seit circa einer Woche massive Zahnschmerzen, die sich mittlerweile auf den kompletten Oberkiefer ausdehnen. Ich hoffe, dass es eine Nebenwirkung der Chemo ist - und ich nicht auch noch zum Zahnarzt muss !!?? Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?
Gruß
Claudia

06.01.2005, 14:15
hat wirklich keiner Zahnschmerzen gehabt???

06.01.2005, 14:33
hallo claudia,

tut mir leid, dass du noch keine antwort hast - aber wahrscheinlich hatte wirklich keiner zahnweh von der chemo. jedenfalls hab ich noch nie vo so einer nebenwirkung gehört...
aber wenn die schmerzen sich auf den gesamten oberkiefer ausdehnen, dann sind es wahrscheinlich keine ZAHNschmerzen im sinne von karies oder nervenentzündungen an einem einzelnen zahn, sondern vielleich eher eine verschleppte erkältung?!? das hatte ich auch schon - ohne chemo, also vor der BK-diagnose. ging von alleine wieder weg.

lieb grüße und gute besserung, billi

06.01.2005, 17:11
Hallo Claudia,
also Zahnschmerzen ,wie du sie beschreibst ,hatte ich bei keiner Chemo.Das einzige was mir noch einfällt,wäre evtl. eine Sinusitis.das ist eine Kieferhöhlenentzündung.
Ich weiß nicht ob du Schnupfen hattest oder vielleicht zur zeit hast.Eine Kiefernhöhlenentzündung kannst du ganz leicht selbst feststellen.Und zwar,beugst du den Kopf ganz weit nach vorne,am besten zwischen die Knie.Wenn es dann unter dem Auge schwer wird und du dort Schmerzen hast,kann es sich um eine Kieferhöhlenentzündung handeln.
Wir haben unseren Patienten dann immer eine Bestrahlung draufgesetzt und Kamillenkopfdampfbäder empfohlen.
Zur Sicherheit kannst du ja trotzdem mal deinen Zahnarzt aufsuchen und das einfach mal abklären lassen.
Liebe Grüsse
Elli

06.01.2005, 17:29
Hallo Claudia,

das die Zähne schmerzen ist gar nicht so ungewöhnlich während der Chemo. Ich habe sehr gesunde Zähne, aber auch ich hatte am Anfang meiner Chemo plötzlich schreckliche Zahnschmerzen. Ich war damals ganz schön geschockt, da ich meine Zähne immer sehr pflege und auch noch vor der Chemo bei meinem Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung habe machen lassen, damit ich auf der sicheren Seite bin, denn von Zahnproblemen während der Chemo hatte ich im Vorfeld schon gehört. Mein Onkologe riet mir damals meine Zähne dringend röntgen zu lassen. Es war bei mir dann eine irritierte Wurzel, die mir Probleme machte. Die Schmerzen strahlten in den ganzen Oberkiefer, aber es war nichts besorgniserregendes und mußte auch nicht behandelt werden und ging von alleine wieder weg. Solltest Du eine versteckte Karies in irgendeinem Zahn haben oder eine angehende Wurzelentzündung kann dies durch die Chemo verstärkt werden und zu solchen Schmerzen kommen, die Du hast. Manche Zähne werden durch eine Chemo auch wie gläsern und brechen früher oder später ab. Laß es also bitte unbedingt untersuchen. Eine Frau aus meiner Chemogruppe hatte leider zwei Zähne einbüßen müssen. Ich hoffe bei Dir wird alles gut. Melde Dich doch nochmal, wenn Du genaueres weißt.

Gruß Anke !

06.01.2005, 19:34
Liebe Claudia,

ich hatte während der Chemos auch immer wieder Zahnschmerzen, es war, als ob irgendwo der Nerv frei läge...

War echt schlimm...komischerweise gingen diese Zahnschmerzen aber immer nach 2 bis 3 Tagen wieder weg...

Ich hab es dann weiter beobachtet und schließlich bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es gar nicht die Zähne waren, sondern das Zahnmark, was ja äußerst schmerzempfindlich ist.

Dies wurde durch die Chemogaben immer wieder gereizt und das verursachte die Schmerzen.

Wenn du Dauerschmerzen hast (die wirklich keine Sekunde aufhören), dann solltest du vorsichtshalber ein Röntgenbild vom Kiefer anfertigen lassen; da lässt sich viel erkennen.

Bist du aber sicher, dass da kein Karies ist, dann denke ich eher an Chemonebenwirkungen und dagegen gibt es halt nur Schmerzmittel.

Alles Gute!
Norma

07.01.2005, 19:54
Danke für Eure Antworten! Ich werde mal ein par Tage abwarten ( vor dem Zahnarzt hab ich nämlich noch mehr Angst als vor der Chemo :-) ) und hoffen, dass es von alleine verschwindet.
Liebe Grüße
Claudia

07.01.2005, 21:49
Hallo Claudia,
da können wir uns die Hände reichen. Ich habe - hatte - tierische Angst vor dem Zahnarzt. Habe mir dann im Angstforum eine traumhafte Zahnärztin herausgesucht.
Und so oft, wie ich in den letzten Monaten beim Zahnarzt war, war ich *schäm* bestimmt in den Jahren zuvor nicht.

Sie ist sehr vorsichtig, aber trotzdem gründlich und spricht während einer Behandlung immer beruhigend auf mich ein: Das machen sie ganz prima usw.

Ich habe Probleme mit der Heilung und auch Veränderungen am Kiefer, weil ich Bisphosphonate bekomme.

Aber ich bin selig, für`s erste ist meine ZA-Behandlung erst mal abgeschlossen. Falls wieder was auftreten sollte, weiß ich, daß ich da ohne Angst hingehen kann.

Hier habe ich meine Super-Zahnärztin gefunden:
http://www.zahnarzt-angst-liste.de/liste/auslesen_D.php4

Falls Du auch Bisphosphonate bekommst, wäre es schon wichtig, wenn Du zu Beginn die Kiefer untersuchen läßt und dann laufend kontrollieren.

Viele liebe Grüße von Karin

08.01.2005, 15:02
auch ich hatte während der chemo leichte zahnschmerzen u. eines morgens lag sogar die plombe meines backenzahnes im mund, was ich sofort auf die chemo zurückführte und der zahnarzt mir auch am gleichen tag noch bestätigte.
gruß ulla

09.01.2005, 15:51
Hallo Anke,
mußte heute morgen leider zum zahnärztlichen Notdiens, da mir gestern abend ein Stück vom Zahn abgebrochen ist.
Meine Chemo(EC) liegt nun etwa 1 1/2 Jahre zurück,außerdem nehme ich Arimidex(Knochendichte hat schon abgenommen).
Der Zahn hatte kein Karies und hatte auch noch keine Füllung.Zahnarzt sagte, Schmelz wäre total porös.
Da ich gelernte Zahnarzthelferin bin und meine Zähne sehr pflege, ist mir das ein Rätzel?
Liebe Grüße
Karin B.

09.01.2005, 23:02
Hallo zusammen,
meine Mutter hatte nach Chemo und Behandlung mit Zometa auch riesige Zahn- und Kieferprobleme, die operiert werden mussten.
Bitte seht Euch doch mal die Homepage der "Arzneimittelkammer der deutschen Ärzteschaft", www.akdae.de unter dem Stichwort "Zometa" oder "Biphosphonate" an, da gibt es genauere Informationen. Der Artikel ist relativ neu aus September 2004 und ihr Arzt sagte meiner Mutter, dass man dieses Problem erst kürzlich festgestellt hat.
Viele liebe Grüsse Euch allen
Anne

Noire113@aol.com

11.01.2005, 08:39
Das Geheimnis ist gelüftet.
Ich habe heute den Ärzte-Marathon hinter mich gebracht und weiß nun, dass es sich nicht wirklich um Zahnschmerzen gehandelt hat.
Vielmehr ist der Gesichtsnerv (Trigenimus?) entzündet. Also eine klassische Neuropathie. Der Nerv geht von der Stirn ab und strahlt auf den Ober und Unterkiefer der entsprechenden Gesichtshälfte.
Habe seit gestern Medikamente bekommen und spüre schon eine deutliche Verbesserung.
Viele Grüße
Claudia

11.01.2005, 08:59
Hallo Claudia,
schön das es sich "nur" um eine Trigeminusneuralgie"handelt. Obwohl eine Neuralgie auch einen zum Wahnsinn treiben kann.
So bleibt dir doch wenigstens eine Zahnbehandlung vorerst erspart.Ich hoffe das du bald wieder shmerzfrai bist.
Gute Besserung und liebe Grüsse
Elli

11.01.2005, 20:04
Mit entzündetem Gesichtsnerv (Trigenimus) ist nicht zu spaßen. Bei mir war die ganze rechte Gesichtshälfte gelähmt. Mein HNO hatte mir Schmerztabletten, Vitamin-B-Komplex und Physiotherapie zur Reaktivierung der Gesichtsmuskeln verordnet. Nach langer Zeit mit Gesichtsmassage, -gymnastik und Reizung der Muskeln mit eletrischen Stromimpulsen wurden alle Muskeln wieder funktionsfähig.

Friedhelm

11.01.2005, 20:19
Hallo Mädels,

da muß ich Friedhelm leider recht geben, mit einer Trigeminus-Neuralgie ist wirklich nicht zu spaßen. Hatte jahrelang damit zu tun und die Schmerzen waren kaum auszuhalten, obwohl ich an und für sich kein schmerzempfindlicher Typ bin, aber die Ärzte waren mitunter ratlos, weil Tabletten kaum geholfen haben.
Mir hat ein Arzt in Rothenburg/Tauber mit Akkupunktur geholfen, kaum zu glauben, was?
Aber der versteht sich wirklich auf Akkupunktur, denn ich war nur 3-4 mal dort, weil es von uns auch eine ganz schöne Strecke zum Fahren ist und er meinte, das kriegen wir in 3 oder 4 Sitzungen hin und so war es auch, habe seitdem keine Beschwerden mehr damit! Weiß nur noch, daß es schon höllische Schmerzen waren, die die ganze rechte Kopf-und Gesichtshälfte bis zum Hals hinunter betrafen.

Wünsche Dir alles Gute, liebe Claudia, und hoffe, daß Dir die Medikamente helfen werden.

Liebe Grüße
Leni

11.01.2005, 20:30
Hallo,
ich schließe mich ebenfalls an, denn manchmal kann es so extrem werden, daß man operativ den Gesichtsnerv durchtrennen muß und dabei hat es schon sehr häufig Komplikationen gegeben.

Vielleicht erinnert sich noch jemand an Helga Feddersen?
http://www.autogrammalbum.de/Autogramme/f/feddersen__helga/feddersen__helga.htm

Viele liebe Grüße
Karin

13.01.2005, 11:28
Liebe Karin,
grundsätzlich bin ich ja für jede Reaktion und Antwort dankbar - aber denkst Du nicht, dass sich die Operationsmethoden in den letzten 15 Jahren verbessert haben?
Den Hinweis auf diese Seite finde ich in diesem Zusammenhang reichlich geschmacklos. Sorry!
Gruß
Claudia

13.01.2005, 11:38
Hallo Claudia,
haben die Ärzte dir gesagt woher die Entzündung kommt. Hat das etwas mit der Chemo zutun?
Bei mir hat man eine chr. Osteomeylitis ( Knochenmarkentzündung ), im Unterkiefer, diagnostiziert. Hatte kaum Probleme mit meinen Zähnen. Während der Chemo fing alles an.
LG
Martha

13.01.2005, 14:03
@marta
Mein Hausarzt meinte, dass er im Zusammenhang mit Chemo-Patienten schln öfter auf Neuropathien gestoßen ist...
Gruß
Claudia

13.01.2005, 15:40
Hallo Claudia
und natürlich auch wieder an alle anderen Mädels hier,

ich (59) hatte meine Trigeminus-Neuralgie schon 1980 kurz nach meiner Hysterektomie!
Der HNO-Arzt, den ich zuerst konsultierte, war der Meinung, daß die Narben Störfelder im Körper sind und die Neuralgie dadurch ausgelöst wurde. Hat mir eingeleuchtet, nur gebracht hat seine "Neuraltherpie" mit Blockade-Spritzen auf Dauer nicht viel!

Der Zahnarzt, dem ich danach mein Leid klagte, meinte, das käme vom sprichwörtlichen "Zähne zusammenbeißen", die Ursache wäre Stress hoch drei und verpasste mir eine Aufbiss-Schiene für die Nacht, die allerdings auch nicht den gewünschten Erfolg brachte und der Stress war zu dieser Zeit nicht abzustellen! Seine Meinung hat mir eingeleuchtet, aber mit dem erhofften Erfolg? Also, damit war's auch nix!!!

Der Neurologe meinte, das käme von meiner lädierten Halswirbelsäule, die ausstrahlen würde und auch seine Blockade-spritzen halfen nur ihm, mir nicht wirklich und vor allem nicht auf Dauer!!! Hat mir ja alles eingeleuchtet, aber es hat mir nicht geholfen, leider!!!!

Erst der Arzt, der die Akkupunktur machte, konnte mir tatsächlich auf Dauer helfen,
denn bis heute bin ich beschwerdefrei und das mit kaputter HWS und OP-Narben am Körper und trotz falschem Aufbiss!!!!

Na ja, so kann's gehen, aber ich weiß, daß es höllische Schmerzen sind und ich wünsche Euch allen einen sehr guten Arzt, der auch in Akkupunktur spitze ist und Euch dauerhaft helfen kann.

Alles Gute und liebe Grüße von
Leni