PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nicht-seminomatöser Keimzelltumor, pT2 L1 V1 R0


Unbekannt88
01.04.2023, 17:46
Hallo in die Runde,

seit einigen Monaten bin ich stiller Mitleser im Forum. Anfang des Jahres hat mich der Hodenkrebs leider ebenfalls erwischt.

Diagnose: nicht-seminomatöser Keimzelltumor, pT2 L1 V1 R0
Beim Stadium bin ich mir unsicher. IA oder IB

Vor Beginn der PEB-Chemotherapie wurde ein CT durchgeführt. Im CT wurden 2x Lungenherde festgestellt. Nach dem 2x Zyklus wurde ein Zwischen-CT gemacht. Es wurde festgestellt, dass die 2x Lungenherde von 6 auf 2mm und von 3 mm auf 1 mm geschrumpft sind. Soweit die positive Nachricht.

Allerdings wurden im Zwischen-CT insgesamt drei neu abgrenzbare pulmonale Noduli im Oberlappen bds. und im Mittellappen festgestellt.

Den 3x Zyklus PEB-Chemotherapie habe ich fast hinter mich gebracht. Zyklus Nr. 4 beginnt am 10.04.2023 und stelle ich nicht in Frage. Das Klinikum bewertet das Zwischen-CT relativ gelassen. Die neu aufgetretenen kleinen Herde sollen nicht zwingend neues Tumorwachstum heißen, sondern können auf einem älteren CT aufgrund der Schichtdicke auch nicht zur Darstellung gekommen sein. Außerdem sei es wichtig, dass die anderen Herde geschrumpft sind. Die neuen Herde haben einen ungefähren Durchmesser von 3 mm.

Hat irgendjemand Erfahrung mit der beschriebenen Situation? Nach dem 4. Zyklus ist die Chemotherapie vorbei. Reicht auch. Allerdings habe ich bedenken, dass noch eine Chemotherapie folgt oder gegeben falls an der Lunge operiert werden muss.

Vielen Dank für die Rückmeldung & ein schönes Wochenende!

Rain
12.04.2023, 09:16
Bei Lungenmetastasen ist das sicherlich kein Stadium 1 mehr, eher Stadium 3.
Aber gut ist, das die Metastasen schrumpfen, 1-2 mm ist meist nur noch Narbengewebe. Mein Tipp nach 4 Zyklen ist der Mist bei dir weg. Eine RLA OP dürfte eigentlich nur erfolgen wenn noch Lymphknoten Reste von 1cm übrig sind oder du noch auffällige Tumor Marker Werte hast. Sprich doch am besten mit deinen behandelten Ärzten darüber.

wiesel007
12.04.2023, 14:58
HI, das wird wirklich Stadium III sein, aber egal. Ich hatte IIIb, mit einer Metastase 11x12x6 cm im hinteren Bauchraum und Lungenmetas bis 2 cm. Beim re-staging waren die Lungenmetas noch zu sehen, 4 Wochen nach der letzten Chemo waren sie komplett weg. So wird es auch bei dir sein. Alles wird gut werden

Unbekannt88
17.04.2023, 20:52
Vielen Dank für Eure Rückmeldung. Das ermutigt mich ein wenig. Gerade bin ich in den letzten Zügen von Zyklus Nr. 4. Seltsamerweise sind die Tumormarker von Anfang an nicht bei mir erhöht. Alles im Normalbereich. Außerdem waren die Lymphknoten bei beiden CT-Untersuchungen ebenfalls unauffällig. Mein Urologe meinte neulich schon zu mir, dass im Abschluss-CT nur noch die Lunge berücksichtigt werden müsste.

Unbekannt88
28.04.2023, 17:39
Vielleicht kann man mir noch mal weiterhelfen ...

Die letzte Bleomycin Spritze im 4. Zyklus habe ich nicht bekommen. Die Venen haben nicht mehr mitgespielt (vernarbt, kaputt, ...). Laut Professor muss ich mir keine Sorgen machen. Soweit, so gut. Seit ein paar Tagen habe ich im Oberkörper, vor allem im Brustbereich, ein seltsames Stechen. Richtig beschreiben kann ich den Schmerz leider nicht. Irgendwie musste ich sofort an die Metastasen in der Lunge denken. Hatte jemand ähnliche Probleme bzw. weiß wovon ich spreche?

Rain
16.05.2023, 14:55
Hallo,
ich denke nicht das die schmerzen wegen Metastasen sind, die müssten ja dann schon riesig sein und würden sich eher als extreme Rückenschmerzen bemerkbar machen. Die denke eher das die Schmerzen im Brustbereich durch Muskel/Nervenprobleme zu erklären sind, hatte das nämlich auch durch Muskelabbau im Krankenhaus.

Viele Grüße
Heiko

Matze36
07.06.2023, 19:54
Hallo,

ich hatte 3 x PEB Chemo und kenne die beschriebenen Schmerzen in der Lunge, vor allem beim langsamen ganz tiefen Einatmen tat es ordentlich weh.

Bei mir kam das vom Bleomycin,"toxische Gewebeschäden" wurde mir damals erklärt. Es hat sich aber glücklicherweise alles wieder erholt und beim CT ein paar Monate später war davon nicht mehr viel zu sehen.

Ich merke nur das meine Lungenleistung insgesamt etwas nachgelassen hat - aber das behindert mich nicht im Alltag.

Viele Grüße
Matze36

Unbekannt88
09.06.2023, 11:44
Bei Lungenmetastasen ist das sicherlich kein Stadium 1 mehr, eher Stadium 3.
HI, das wird wirklich Stadium III sein, aber egal.
Ihr hattet recht! Das Stadium wurde im letzten Arztbrief auf IIIA geändert.
ich hatte 3 x PEB Chemo und kenne die beschriebenen Schmerzen in der Lunge, vor allem beim langsamen ganz tiefen Einatmen tat es ordentlich weh.
Auf die Atmung muss ich mal achten. Die Schmerzen haben generell ein bisschen nachgelassen. Bei gewissen Speisen/Getränken sind die Schmerzen manchmal wieder da aber nur für ein paar Millisekunden.

Unbekannt88
29.06.2023, 17:34
Moin,
ich muss Euch noch mal etwas in die Runde fragen: Findet die Nachsorgeuntersuchung immer in Verbindung mit CT statt & bekommt man weiterhin Kontrastmittel gespritzt? Bekanntlich hatte ich Metastasen in der Lunge.

Die Krebsvorstufe im zweiten Hoden wurde durch die PEB Chemotherapie vollständig zerstört bzw. beseitigt. Eine leichte Bestrahlung, wie Anfangs gedacht, findet der Prof. nicht notwendig. Wie hoch sind die Chancen, dass sich nicht noch einmal eine Krebsvorstufe bzw. Hodenkrebs entwickelt? Darauf habe ich noch keine Antwort gefunden. Meinen zweiten Hoden möchte ich ungern verlieren & dann gegebenenfalls auf Testosterongaben angewiesen sein :/

Rain
30.06.2023, 12:55
Ja Kontrastmittel bekommt man beim CT immer gespritzt, für Stadium 3 gibt es im Netz Nachsorgepläne, da steht drin wann CTs gemacht werden sollen. Die Lunge kann man auch mit normalen Röntgen kontrollieren. Eine Krebsvorstufe ist ja noch kein Krebs, nur veränderte Zellen die sich zu Krebs entwickeln können, aber nicht müssen. Wenn die zerstört sind ist doch alles ok und dein behandelnder Urologe muss da einfach ab und zu draufschauen.

Unbekannt88
24.10.2023, 16:28
@Rain
Danke für deine schnelle Antwort.
Für mich stellt sich nach wie vor die Frage ob man eine Krebsvorstufe mit dem MRT oder der Blutabnahme erkennen würde? Könnte man einer Krebsvorstufe im Hoden irgendwie entgegenwirken? Dazu habe ich noch gar nichts gehört aber es würde mich brennend interessieren.

Bernd47
10.02.2024, 14:02
Selbst malinge Tumore müssen nicht zwingend markerpositiv sein.
Hast du ja bei dir gesehen. Daher würde ich mich nicht auf die Marker verlassen. Die können sowohl positiv ohne malingen Tumor, als auch negativ mit sein. Generell sind die Marker relativ schlecht.

Die Vorstufe inSITU kann über eine Probenentnahme und pathologische Untersuchung gesichert werden. Aber auch im positiven Fall würde man denke ich da nix machen, außer evtl. genauer und in kürzeren Abständen zu überwachen.

Den verbliebenen Hoden kann man hervorragend mit dem Ultraschall überwachen und sollte ihn auch 1x im Monat selbst abtasten. Da braucht man kein MRT oder gar CT. Das CT wäre denke ich eher schädlich.
Bei regelm. Überwachung kann man neu auftretende Tumore im verbliebenen Hoden in der Regel unter Erhaltung des Hodens und seiner Funktion operativ entfernen.

MRT/CT brauchst du nur für Abdomen/Becken. CT/Röntgen für die Lunge.

Ich sehe gerade, das ist schon paar Monate alt, aber evtl. lesen auch andere interessierte mit.

Wie ist es denn bei dir weitergegangen?

Grüße und Gesundheit!