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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweitmeinung und keine RLA OP


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08.05.2024, 15:47
Hallo zusammen,

erstmal muss ich sagen das ich unglaublich froh bin das es dieses Forum gibt.

Meine Hoden-OP hatte ich 05/2020 mit der Diagnose: pT1 L0 V0 R0 S0 CS I cN0 cM0
Auf dieser Grundlage wurde die Wait-and-see-Strategie empfohlen. Im September 2023 dann der Rückfall.
Diagnose: cN2 cM0 mit Dottersacktumor und LK Größe 4 cm.

Meine 3 Zyklen PEB endeten am 06.04.24 und Tag 15 am 16.04.24
Das CT zur Auswertung fand bereits am 29.04.24 statt, was meiner Meinung nach extrem früh ist und erst nach ca. 4-6 Wochen nach dem letzten Zyklus und Tag 15 stattfinden sollte.

Auswertung CT vom 29.04.24
LK Metastase aus der Voruntersuchung: 30x22 mm
LK Metastase nach 3 Zyklen PEB vom CT 29.04.24: 19x13 mm

Auf der Grundlage des CT vom 29.04.24 hatte ich heute mein Auswertungsgespräch mit dem Oberarzt der Urologie. Seine Empfehlung = RLA Operation.

Die Infos von Patrick auf seiner Homepage zur RLA hatten mich damals mental in ein echt tiefes Loch gezogen und hatte dem Oberarzt damals gesagt, dass ich das auf keinen Fall will.
Auf dieser Basis verlief unser Auswertungsgespräch sehr offen und ehrlich.

Ich habe nochmal ein CT mit ihm zu Ende Mai vereinbart, wird aber nichts an der OP ändern. Ist nur für meinen Kopf.
Am Uni Klinikum wo ich aktuell in Behandlung bin werden nur RLA OPs durchgeführt und das nur 2-3 OPs im Jahr.

Oft habe ich gelesen das Düsseldorf sehr gut sein soll.
Ich habe in dieser Thematik keine Erfahrung und weiss nicht wie ich am besten jetzt vorgehen soll.

Vielen Dank für eure Hilfe

frankfurt100
14.05.2024, 23:00
Hay,

zunächst hört sich das Prozedere bei dir völlig normal an.
Es entspricht den Leitlinien, dass 6 Wochen nach Ende der Chemotherapie das Restageing stattfindet.
Leider ist dein Befund keine Seltenheit.
Man wird es dir sicherlich schon gesagt haben, aber das Problem ist, dass man nicht eindeutig sagen kann, ob der Krebs noch aktiv ist oder nicht. Generell gilt daher, dass alle Lymphknoten ab 1cm verdächtig sind.
Sehr gut und wichtig ist allerdings, dass man bei dir keine Progredienz festgestellt hat.
Dass deine Klinik nur 2-3 RLAs pro Jahr macht, ist jetzt nicht dramatisch. Besprich es gut, aber in der Regel sagt die Klinik von sich aus schon, dass es der Chef mit dem Roboter macht. Da bist du in guten Händen.

Du musst es so sehen: Die Risiken bei einer RLA sind nicht besonders hoch. Die Chemo hast du ja schon hinter dir. Dagegen ist die OP nichts. Das Risiko, dass deine Tumorzellen noch aktiv sind, ist im Gegensatz dazu höher. Falls du nämlich nichts machst und es wieder ausbricht, müsste man sich im schlimmsten Fall über eine Salvage-Therapie Gedanken machen und das ist kein Spaß. Außerdem hast du ja auch keinen riesig langen Krankenhausaufenthalt, da das sehr wahrscheinlich bei dir keine radikale RLA ist (?!).

Ich war damals in der gleichen Situation. Ich hatte die Schnauze voll und wollte keine OP mehr. Nach langem hin und her hab ich sie dann aber doch gemacht. Histologie war negativ. Aber das weiß man vorher eben nie.

Viel Erfolg!
Marvin