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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 24 Jahre: Brustkrebs x 2


22.01.2005, 01:17
Hallo an alle...

Nachdem ich tagelang Beiträge in diesem Forum durchgelesen habe, habe ich das Bedürfnis bekommen von meiner Krankengeschichte zu berichten...

Im Oktober 04 bekam ich die Diagnose Brustkrebs in beiden Brüsten und das mit 24 Jahren. Für mich war das sehr überraschend, da ich weder in der Familie noch in der Verwandtschaft Krebsfälle hatte und mir nicht einmal im Traum eingefallen wäre, dass man so jung an Brustkrebs erkranken könnte.

Auch meine Frauenärztin hatte mich wegen meinem Knoten monatelang beruhigt, dass der gutartig sei, weil er verschieblich wäre und und die Lymphknoten seitlich der Brust seien nur deshalb angeschwollen, weil ich mich unter der Achsel rasieren würde! Naja, so kann man sich täuschen.

Ende Oktober 04 wurde bei mir Ablatio beidseits durchgeführt.

Ergebnis rechte Brust:
pT2 (der Knoten war 4,5 cm groß), L1, V1, pN3a (30 von 32 Lmphknoten waren befallen), G3
östrogen,progesteronrezeptor: negativ,
her2 positiv +++

Ergebnis linke Brust:
pT1c (dieser war 1,1 cm groß), L0, V0, pN0, G2
östrogen- und progesteronrezeptor: +++pos.

im Moment Gott sei Dank keine Metastasen.

Die Ärzte haben mir folgende Behandlung vorgeschlagen:
intensive Chemo: 4 x EC + 4 x Taxotere (+Herceptin 1 Jahr lang)
Bestrahlung der rechten Brustwand
Antihormontherapie

Ich habe die Operation gut überstanden und habe bereits 3 Chemos EC hinter mir (nach der 1. Chemo war die Vene kaputt, habe mir deshalb einen Port implantieren lassen). Vor der OP waren meine Gedanken eher auf meine Brust konzentriert... Werde ich es verkraften keine Brust mehr zu haben, komme ich damit klar, fühle ich mich noch als Frau, werde ich je Kinder bekommen können etc.

Der Verlust meiner Brüste hat mir nicht einmal so zugesetzt wie ich es vermutet habe. Ich lebe eigentlich gut damit und bin mir noch nicht sicher, ob ich sie je wieder aufbauen lassen möchte...

Meine Gedanken drehen sich derzeit eher darüber, ob ich es schaffen werde gesund zu bleiben... Im Forum habe ich bei manchen Beiträgen leider das Gefühl bekommen, dass ich keine Chancen hätte mit Lymphknotenbefall gesund zu bleiben.

Doch andererseits haben andere Einträge mir Mut gemacht und gezeigt, dass ich keine Angst zu haben brauche, auch dass wenn irgendwann Metastasen da sind, ein glückliches Leben möglich ist.

Meine größte Angst ist nicht der Tod, sind nicht die Metastasen... Ich habe Angst vor Schmerzen, die auf mich zukommen könnten, ich habe Angst, dass ich vielleicht leiden muss, ich habe Angst ein Lymphödem zu entwickeln, ich habe Angst vor der Antihormontherapie, ich habe Angst, dass ich vielleicht an Lungenmetastasen ersticken könnte... Diese Ängste kommen und gehen... sie werden aber immer schwächer...

Ich würde mich über aufmunternde Einträge sehr freuen, da sie mir sehr sehr gut tun...


uennue@hotmail.com

22.01.2005, 11:04
Hallo Squirrel,
ich bin zwar ein bißchen älter als du, nämlich "schon" 49, aber am Leben hängen wir doch alle - oder???
Ich kann dir nur raten, alle Statistiken und Prognosen zu vergessen!!!!!!!!!!
Ich HATTE eine Knochenmetastase im 3. Lendenwirbel, die durch Chemo, Bestrahlung und Zometa-Infusionen weggegangen ist - mein Hausartzt meinte: DAS WÄRE NAHE AN EINEM WUNDER ANZUSIEDELN -
du siehst also: ALLES IST MÖGLICH !!!!!!
Bitte gib nicht auf und vergrabe dich nicht allein zuhause, denn dann können die blöden negativen Gedanken ungehindert in unserem Hirn kreisen. Geh raus und genieße alles was kommt. Ich habe übrigens auch ein Lymphödem in der rechten Hand und trotzdem werde ich wohl bald wieder anfgangen zu arbeiten - bin im Büro und muß dort viel am PC tippen - hoffe aber, daß alles gut geht (ich kann übrigens die neue deutsche Rechtschreibung nicht leiden, deshalb nehme ich privat meistens immer noch meine alte Schreibweise).
Ängste haben wir BK-Frauen sicherlich alle, doch wir lassen uns nicht unterkriegen und uns davon nicht das Leben vergällen - nicht wahr?????
Warst du schon zur AHB? Das ist eine gute Gelegenheit persönliche Kontakte zu knüpfen. Meine AHB hat mir sehr, sehr gutgetan und wenn ich wieder zur Kur darf, wirst du nur noch eine Staubfahne von mir erhaschen können, so schnell bin ich dann weg ;-))).
So und nun muß ich mich mal um unser Mittagessen kümmern. Mein Mann ist nämlich ein Vielfraß und besteht auf ordentlichem Essen am Wochenende (kann ich übrigens verstehen, denn Kantinenessen ist nicht unbedingt ein kulinarischer Genuß).
Fühle dich von mir ganz lieb gedrückt und KOPF HOCH!!!
Marion49

22.01.2005, 11:54
Liebe Squirrel,
ich kann mich Marion nur anschließen. Ich bin wirklich entsetzt, daß Du so jung an BK erkrankt bist - das ist wirklich ungerecht und Du hast mein volles Mitgefühl.
Bin zwar auch "schon 43", aber diese Diagnose ist für jeden ein Schock. Aber wie Marion schon sagt, vergiß alle negativen Statistiken. Ich kenne einige Frauen, die angeblich schon tot sein müßten und die sich bester Gesundheit erfreuen. Alles ist möglich!!!!!!!!!!!!!!! Freue Dich so gut es geht Deines Lebens.
Und auch mir hat die AHB sehr gutgetan, da habe ich richtig wieder Energie getankt und die brauchen gerade wir BK-Frauen besonders.
Ich wünsche Dir alles Liebe und nur Mut!!
Uschi

22.01.2005, 12:21
Hallo liebe Squirrel,
ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Mein Krebs wurde bei mir im Mai 2000! ,im Alter von 52 Jahren festgestellt, mit einer sehr schlechten Zukunftsprognose.Der Primätumor war 8! cm groß, alle Lymphen befallen und eine 3 cm große Metastase an der Thoraxhinterwand, die nicht operiert werden konnte. Ich bekam 12x Intensivchemos, 28 Bestrahlungen und 2X AHB.Vor der Op. bekam ich 3x Epirubicin und 3x Taxol. Nach der Op. 6x CMF-Chemos, alle in Intensivdosis. Die Behandlung war sehr hart und manchmal war ich so verzweifelt, dass ich schon aufgeben wollte, aber der Krebs war verschwunden.Gott sei Dank hat mein lieber Mann mir immer Mut gemacht und mir geholfen. Jetzt habe ich meinen vorhergesagten Tod schon um so viele Jahre überlebt. Ich bin aber, und das ist für mich sehr wichtig, seit Anfang meiner Erkrankung bis jetzt, in psychologischer Behandlung. Ohne meinen Psycho-Doc hätte ich es doch wohl nicht so gut hinbekommen.
Ich wollte dir damit nur aufzeigen, bitte gib nicht auf. Ganz egal was die Ärzte dir sagen, oder wie die Statistik ist, glaub daran, dass du wieder gesund wirst! Das ist mit das Wichtigste für dich!Mittlerweile bin ich durch die Krankheit berentet worden und auch 100 % schwerbehindert (durch die Taxol-Chemos habe ich Polyneuropathie in beiden Füßen und Händen behalten). Aber damit kann ich leben. Ich freue mich über jeden Tag und genieße das Leben, ich sauge es wie ein Schwamm ein. Auch du wirst noch viele schöne Jahre er-leben. Gut ist auch immer eine Selbsthilfegruppe.
Ich grüße dich und wünsche dir von ganzen Herzen viel Kraft!
Liebe Grüße Rubbelmaus

22.01.2005, 12:23
Hallo Sqirrel,

bei mir im Krankenhaus war die jüngste BK-Patientin gerade 22 Jahre alt... :-( und auch sie konnte es nicht fassen.

Ja, ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen; lass alle Statistiken beiseite; es ist DEIN Körper, der erkrankt ist und niemand kann sagen, was später sein wird.

Gönne dir und deinem Körper möglichst viel Ruhe; gönne dir, so gut es geht, viel Schönes; gönne dir einfach Dinge, die du schon immer mal machen/haben wolltest, aber nicht zu gekommen bist.
Glaub mir, das tut sehr sehr guuuut! :-)

Alles Liebe
Norma

22.01.2005, 16:16
Liebe Squirrel,

möchte mich auch den Vorschreiberinnen anschließen! Ich finde es erschütternd, wieviele junge Frauen Brustkrebs bekommen, und sie werden immer jünger! Werden in den jungen jahren von den Ärzten nicht ernst genommen, und dann sind die Lymphknoten schon befallen, so wie bei Dir! Da muß endlich ein Umdenken eintreten bei unseren Medizinern!!!!!
Mich persönlich würde die Ursachenforschung interessieren, warum immer mehr und immer jüngere Frauen BK bekommen, aber da gibt es wohl nicht viel.
Ich forsche für mich persönlich nach den Ursachen meines Brutkrebses, und stoße dabei auch immer wieder auf Details, die man als allgemeingültig erachten könnte - aber wer weiß das schon genau! Wenn ich mal viiiel zeit habe, schreib ich vielleicht was zusammen dazu.

Ansonsten möchte ich Dir erzählen, dass ich 45 jahre alt bin und im Juli 04 eine Ablatio hatte, zwar nur rechts, aber damit auch sehr gut lebe, und nicht an einen Aufbau denke! Ich lasse mir doch nicht meinen Rücken aushöhlen oder das bißchen Bauch wegoperieren, nee, da hab ich viel zu viel Angst vor FOlgeschäden! Manche haben es gemacht, und fühlen sich wohl dabei. Ich fühle mich auch "einbrüstig" durchaus noch als Frau! Sollte die zweite Seite "aufmucken" kommt sie auch weg, da hab ich kein Problem damit!

Deine Ängste kann ich nachvollziehen, die werden immer wieder lauter und leiser werden, aber ich denke, die Ängste bleiben immer bei uns BK-Betroffenen.
Man kann sich nur bewußt machen, wie man damit umgehen kann.
Zu diesem Thema hat mir das Buch von Jutta SChütz: "Ängste, die einfach da sind", Taschenbuch von Herder Spektrum Verlag sehr geholfen. Vielleicht magst Du es auch einmal lesen?!
Ansonsten ist eine psycho-onkologische Unterstützung sicher auch eine gute Sache.

Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du erst mal Deine Therapien gut überstehst und hoffe, dass wir uns in diesem Forum öfters "sprechen".
Alles Liebe
von der Goldmaus

22.01.2005, 21:38
HI!Ich bin echt geschockt!Was hattest Du denn für ein FA???Naja,ich bin 38 Jahre,mein FA wollte mich erst 2 Monate später operieren,er dachte es wäre eine Zyste.Ich war damit nicht einverstanden solange zu warten und suchte mir einen zweiten Rat,bei der Untersuchung wollten die mich direkt dabehalten und 2 Tage später op.!Ich drücke Dir die Daumen das Du heil daraus kommst!Und Rubbelmaus,Du hattest keinen Rückfall und keine Metas bis jetzt???Na Super,bist ja echt ein gutes Beispiel!!!LG BINE!

23.01.2005, 12:29
Hallo Squirrel,

Deine Geschichte macht mich nicht nur sprachlos, sondern auch sehr traurig und wütend zugleich, wenn ich lese, daß immer mehr junge Frauen in Deinem Alter an BK erkranken. Nicht wütend über Dich, nein, bitte verstehe das nicht falsch, einfach über die Tatsache, daß die Ursachen nicht erkannt werden oder nicht erkannt werden wollen? Ich für mich denke, daß BK in so jungen Jahren schon etwas mit der Verabreichung und den Hormonen der "ABP"
zu tun hat, so wie in späteren Jahren während des Klimakteriums die einnahme von
Hormontabletten, die ja jahrelang gegen die
Wechseljahresbeschwerden verschrieben wurden.

Meine Liebe, ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und daß es trotz dieser Erkrankung noch ein glückliches und lebenswertes Leben gibt, haben Dir meine Vorgängerinnen bereits ausdrücklich geschrieben, möchte es Dir aber ausdrücklich auch nochmals an's Herz legen, daß das Leben auch mit BK weitergeht und man sieht manche Dinge intensiver als vorher, z.B. die Natur!!!

Du bist Deinen Zeilen nach auch schon jetzt in jungen Jahren eine starke Persönlichkeit und wirst diese Erkrankung in den Griff bekommen und besiegen, da bin ich mir sicher
und wünsche Dir das auch von ganzem Herzen!!!

Wir freuen uns, wenn Du mit uns hier in Kontakt bleibst und helfen dir gerne in allen Fragen weiter.

Sei ganz lieb gegrüßt und umarmt von
Leni













Du

23.01.2005, 15:47
Liebe Squirrel,
mir wiederfährt am dienstag das gleiche schiksal wie dir ich bin 36 und habe seit oktober04 die diagnose bk beidseits.ich habe mich dazu entschlossen beide brüste entfernen zu lassen wobei bei mir man links brusterhaltend operieren könnte ich will aber nicht die chance das er wiederkommt ist mir zu groß. ich hatte bis dato schon 4 ec chemos und nach der op folgen noch 4 taxol wahrscheinlich. ich drücke dir und auch mir die daumen es wird schon klappen und ich finde die statistik für überleben bei brustkrebs ist gar nicht so schlecht oder ich bin schlecht informiert. wie meine chancen stehen weiß ich nicht aber ich glaube fest an mich und an dich wir kriegen das schon hin. die vielen tröstenden worte helfen einem sehr dabei es überleben ganz vielen frauen den krebs s.o. wieso nicht wir. ich wünsche dir viel kraft und gelassenheit. ich drück dich ganz doll und vielleicht sehen wir uns ja bei der reha und kämpfen und dadurch und werden wieder gesund.

alles liebe und fühl dich gedrückt

deine siggi

23.01.2005, 16:01
Hallo Siggi,

tut mir leid für Dich, daß Du Dich auch in diesen "Kreis" einschließen mußtest und dann noch den BK gleich in "doppelter Ausführung".
Ich drücke Dir und auch Squirrel für die bevorstehende OP ganz feste die Daumen, daß alles gut geht und bin in Gedanken bei Euch. Sende Euch die Kraft zu Eurem ungebrochenen Willen, um den Kampf gegen die Erkrankung aufzunehmen und finde Eure einstellung dazu ganz klasse!!!!! Meine Hochachtung vor Euch jungen Frauen, wie Ihr Eurem Schicksal die Stirn bietet. Wenn es nur alle Frauen so sehen könnten, wie Ihr beide. Und solltet Ihr mal schlechtere (psychische!) Tage haben, hier im Forum wird immer jemand sein, der/die Euch tröstet und mit Rat zur Seite steht.
Wünsche Euch beiden alles, alles Liebe und Gute und drücke Euch ganz feste und meine Daumen auch!!!!!

Liebe Grüße von
Leni

24.01.2005, 17:16
ich möchte mich bei euch allen für eure aufmunternden Einträge bedanken.

Seit ich in diesem Forum bin, haben auch meine Ängste nachgelassen. Ich denke, dass ich lerne mit dieser Situation umzugehen und es ist schön, von Menschen, die dich eigentlich gar nicht kennen, Mut zugesprochen bekommt... Dankeschön:)

24.01.2005, 18:40
Liebe Squirrel,

auch ich möchte mich den Wünschen meiner Vorschreiberinnen anschließen.

Wenn ich von der BK-Erkrankung von so jungen Frauen lese, werde ich sehr traurig. Ich habe eine Tochter (27) und eine Enkeltochter (4) und wünsche mir, daß ihnen diese Sch.... Krankheit erspart bleibt.

Ich selbst habe seit 1997 mit BK zu tun, hatte zweimal (rechts und links) invasiven Mamma-CA. Mittlerweile bin ich auch beidseitig brustamputiert und komme als "Amazone" gut zurecht.

Aus deinem Beitrag kann ich ersehen, daß du sehr tapfer und mutig bist. Du schaffst es, dem Krebs die Stirn zu bieten und zu kämpfen. Mach weiter so!

Alles Liebe und für deine weiteren Behandlungen viel Kraft
Eva

Jeany
24.01.2005, 19:41
Hallo Squirrel,
mich macht das auch echt traurig, wenn ich hier lese, wie jung du noch bist. Ich war bei meiner Diagnose 34 und empfand mich auch noch als viel zu jung für diese Krankheit, aber du bist ja noch weitaus jünger. Weisst du, selbst wenn du hier auch negative Erfahrungsberichte von Frauen liest, deren Diagnose deiner ähnelt, so darfst du nicht vergessen, dass jede Krebserkrankung verschieden ist, jeder Körper nimmt die Therapien anders auf, reagiert anders. Nur wer aufgibt hat verloren und du hast die Kraft den Krebs zu besiegen, das merkt man an der Art, wie du schreibst. Aber dass du Angste hast ist ganz normal, das haben wir hier alle, du musst nur aufpassen, dass die Ängste nicht dein Leben beherrschen.
Wir hier im Forum werden dir mit Rat und Tat zur Seite stehen, du bist nicht allein!!!
Dicke Knuddelgrüsse
von Jeany

28.01.2005, 20:41
Liebe Leute,

ich weiß, dass ich nicht auf Statistiken achten sollte, aber leider war meine Neugier wieder mal so graß, dass ich im Internet recherchiert habe.

Traurigerweise habe ich auf einer Seite gelesen, dass bei mehr als 20 befallenen Lymphknoten die 5-Jahres Überlebensrate bei 20 % liegt und die 10-Jahres-Überlebensrate bei ca. 14 %.

Kann ich aber trotzdem hoffen, dass ich die nächsten Jahrzehnte gesund bleiben kann? Sind die Behandlungen nicht besser als wie vor 15 Jahren. Ich bin noch jung, mein Körper sollte doch in der Lage sein, gegen den Krebs anzukämpfen, auch wenn mein Immunsystem einmal versagt hat, oder?

Die letzten Wochen ging es mir gut und nun kommen doch wieder Zweifel... Liegt wohl daran, dass am Montag meine 4. Chemo ist..

einen schönen Abend noch und ein angenehmes Wochenende...

28.01.2005, 21:06
Liebe Squirrel,
und wer sagt Dir, daß Du nicht bei den 20% oder den 14% liegen wirst???
Als ich meine Diagnose bekam, sagte eine Frau zu mir: Du gehst jetzt über die Straße und wirst umgefahren und bist tot. Dann war es das.
Du liegst im Krankenhaus und Du lebst hier und jetzt. Was morgen ist wissen wir nicht. Der Unterschied ist, daß wir BK Frauen wissen, daß das Leben endlich ist, dem Normalbürger ist es nicht bewußt. Und so koste jede Minute aus, als würde es kein Morgen geben.
Ich versuche mich daran zu halten - denn diese Sätze haben mir Kraft gegeben durchzuhalten.
Ich versuche mich an folgende Regeln zu halten:
- Gerade heute sorge Dich nicht (Zukunft)
- Gerade heute ärgere Dich nicht (Vergangenheit)
- Sei dankbar für die Segnungen (das Leben)
Es gelingt mir wahrlich nicht immer, aber immer öfter und seitdem lebe ich viel entspannter.
Ich weiß nicht, ob ich Dir damit helfen konnte, wünsche es mir sehr.
Alles Liebe und gebe die Hoffnung nicht auf.
Uschi

28.01.2005, 22:00
Liebes Eichhörnchen, ich kann Dich gut verstehen. Im Juni 2002 war ich auch in der verzeifelten Situation, direkt nicht nur befallene Lymphknoten, sondern eine Lymphangiosis carcinomatosa zu haben. Mir war klar, dass das ein Todesurteil ist und ich habe sofort versucht alles, was noch anstand, in Ordung zu bringen, aufzuräumen und weg zu schmeißen, was ich nicht mehr brauche.
Ich wollte meinen Angehörigen nicht so viel Arbeit hinterlassen und habe versucht alles zu regeln. Dadurch habe vielleicht nicht so viel rumgegrübelt und mich aufgeregt. Denn wenn ich daran gedacht habe, dass ich vielleicht bald nicht mehr da bin, dann war ich natürlich unglücklich.
Meine Freundin Ingrid Straube, die schwer an Rheumatischer Arthritis litt, meinte zu mir, dass sie so froh wäre, wenigstens keine tödliche Krankheit zu haben. Und starb eine Woche nach dem Gespräch an einer Magenblutung.
Und ich bin immer noch da.
Ich denke oft an sie. Sie ist ganz alleine gestorben. Hat bei einem Sturz den Hörer vom Telefon gestossen. So dachten alle, die sie anriefen, es ist besetzt. Und wir fanden sie erst nach Tagen.
Ich hoffe, dass es bei mir anders sein wird. Bei Krebs weiss man ja was kommt und muss nicht alleine sterben. Das ist auch ein großer Vorteil. Ich möchte mich dann verabschieden und möglichst in Frieden von allen und allem Scheiden. Deshalb schreibe ich auch alles was mir wichtig ist, auf meine Homepage und hoffe, das mich die Menschen in guter Erinnerung halten.
Ich möchte noch so lange wie möglich leben und aus der verbleibenden Zeit so viel wie möglich machen.
Deshalb bin ich auch immer nur kurz im Krankenhaus geblieben und habe alles, was ging, ambulant gemacht.
Einfach um den Menschen, die mir wichtig sind nahe zu bleiben. Und ich versuche, zu allen so gut wie möglich zu sein.
Das ist nicht ganz einfach für mich, weil ich oft vieles kritisch sehe. Aber ich bemühe mich den Standpunkt des anderen besser zu verstehen. Das bringt mich meinen Freunden näher und so komme ich seelisch gut über die Runden und freue mich der verbleibenden Zeit. Ich wünsche Dir, dass Du das auch kannst und dass Du Menschen findest oder hast, die Dich unterstützen. Deine Elbetta

28.01.2005, 22:06
Liebe Elbetta,

du hast geschrieben, dass dies schon ein Todesurteil ist... Ist unsere Situation wirklich so schlimm?

29.01.2005, 15:05
Liebes Squirrel, sie ist schlimm diese Diagnose die Du ich ich hatten. Aber sie ist ja nicht völlig hoffnungslos.
Bei Lymphaangiosis carcinomatosa ist es sehr aussichtslos. Als ich erst im Internet nachsah, fand ich ohne Chemotherapie neuen bis fünfzehn Wochen, mit Chemotherapie Monate an Lebenserwartung.

Als ich die Chmotherapie hinter mir hatte, fiel mir auf, wie erstaunt der Arzt war, das ich sozusagen noch da war. Ich wurde gar nicht nutersucht. Dass ich am Leben war galt als Erfolg. Als schließlich auch die Lymphangiosis wegging, nicht direkt nach Abschlusss der Chemotherapie, meinte er, es könnte vielleicht doch noch Zweck haben zu operieren.

Und jetzt nach über zweieinhalb Jahren bin ich immer noch da. Ich habe zwar einige Probleme. Erschöpfung und was mit den Füssen, Polyneuropathie und ich kann überhaupt schlecht laufen. Ds könnte aber auch durch eine anderer Krankheit, die ich auch noch habe (Morbus Lederhose) kommen.
Aber insgesamt geht es mir nicht schlecht. Ich habe noch eine andere Behandlung mit radioaktivem Jod131 gemacht, die hier nicht üblich ist, aber in der Vereinigten Staaten angeboten wird. Die ist speziefischer, weil sie die Brustkrebszellen gezielter tötet.
Und das hat vielleicht auch was gebracht.
Jedenfalls habe ich gemerkt, dass auch verzweifelte Situtionen nicht völlig aussichtslos sein müssen. Aber meine Situation war schon aussichtslos. Sonst hätte ich auch die Jodtherapie nicht hier im Krankenhaus machen können. Das ging nur, weil ich als hoffnungsloser Fall eben keine Lebenserwartung mehr hatte.
Aber mir ist klar, dass es auch jeden Tag vorbei sein kann. Und ich habe mich darauf eingestellt. Das beruhigt mich, wenn alle in Ordnung ist, auch für meine Angehörigen, die ich dann alleine zurück lassen muss.
Aber ich bin auch schon 55 und habe viel hinter mir. Auch viel Gutes.
Trotzdem, immer wenn ich eine Veränderung bemerkt habe, war ich sehr besorgt und habe eine histologische Untersuchung machen lassen. Bis jetzt ist es gut gegangen.
Ich brauche noch nicht mal mehr zur Nachsorge und gehe nur, wenn ich was bemerke.
Und das auch nur, weil man die Jod131 Behandlung mehrfach mit Erfolg widerholen kann. Aber bis jetzt war es noch nicht nötig. Obwohl ich keine Angst davor habe. Vor allem weil ich keine Nebenwirkungen hatte und das war für mich bei der Chemo so ein Horror. Aber das kennst Du ja auch. Deine Elbetta, die dir wünscht, dass Du auch irgendwie über die Runden kommst und Deine Zeit wie lange sie auch dauern mag, gut nutzt.

29.01.2005, 17:00
Liebe Elbetta,

was ist Lymphangiosis eigentlich genau? Bei mir stand im Befund, vereinzelt Lymphgefäßeinbrüche...

Wie kann man überhaupt feststellen, dass es weggegangen ist?

Hast du bereits Metastasen?

Meine Ärzte haben mir zwar gesagt, dass ich ein hohes Risiko habe, wieder an Krebs zu erkranken, aber mit keinem Wort erwähnt, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin...

Ich will doch leben, eine Familie noch gründen und Kinder bekommen und ihnen zuschauen, wie sie aufwachsen... Aber nach deiner Aussage, sollte ich das lieber vergessen?

29.01.2005, 18:31
Liebe Elbetta,
ich habe einen BK Rückfall mit Lymphangiosis.
Ich habe wahnsinnige Angst und komme momentan aus meinem Tief nicht so richtig raus.
Ist diese Diagnose wirklich so schlecht????
Hat die Krankenkasse diese Jodtherapie übernommen???
Kann sie bei jeden wirken oder muß man irgendeine Voraussetzung haben?? Wie z.B. Her2 für die Antikörper?
Momentan bekomme ich Antikörper und Xeloda.
Wie kann man feststellen das es zurückgegangen ist?
Ich bin alleinerziehende Mutter von einem 7jährigen Sohn und ich muß einfach noch für ihn da bleiben!!!
Liebe Grüße
Bea

29.01.2005, 19:39
Liebes Eichhörnchen, Du kannst Dein Leben doch nicht vergessen. Ich vergesse meines auch nicht, ich stelle mich nur drauf ein, das es sein kann, dass ich früher sterbe, als ich hoffe. Ich mag mir nichts vormachen und ich kann mir als Naturwissenschaftlerin auch nicht gut was vormachen, weil ich das dann doch merke.
Deshalb konnte ich auch offen mit allen sprechen und noch was unternehmen.
Zum Beispliel eine meiner Kusinen, die in der gleichen Situation ist, wollte unbedingt eine Chemotheraapie machen. Ich habe ihr gesagt, dass sie hier in Köln die Tumorzellen entnehmen und dann vorher im Reagenzglass testen, welche Medikamentenkombination wirkt.

Das hat den Vorteil, dass man das nicht erst monatelang an sich ausprobieren muss. Sondern bei der ersten Chemotherapie gleich solche Medikamente nehmen kann, die wahrscheinlich auch wirken. Aber meine Kusine war so in Panik, dass sie das gar nicht kapiert hat. Und so ist sie jetzt Monate mit einer Kombination behandelt worden, die bei ihr nichts nützte. Und jetzt kriegt sie wieder was, was vorher nicht getestet wurde. Aber sie kann auch gar nicht mehr nachdenken, weil sie zweimal am Tag Stimmungsaufheller nimmt. Und sie kann auch gar nicht anders, weil sie so in Panik ist.
Ich verstehe sie auch. Sie ist ja jünger als ich, hat drei Söhne mitten in der Pubertät. Da kann man durchdrehen.
Vielleicht habe ich nicht so eine Todesangst, weil ich schon viel hinter mir habe und so alles relativiere. Ich weiss es nicht.

Das Testen der Chemotherapuetika führte bei mir dazu, dass ich, wie ich gesehen habe, es sagt einem ja keiner was, dass ich eine viel höhere Dosis bekam. Aber vielleicht war es nötig.

Aber jetzt mal zu Deinen Fragen. Wie man eine Lymphangiosis erkennt: Also eine Lymphangiosis carcinomatosa ist eine Verstopfung der Lymphgefäße durch Tumorzellen. Das heißt, dass die Tumorzellen schon so viele sind, dass sie nicht nur in die Lymphgefässe eingebrochen sind, sondern sie auch verstopfen. Dadurch kann die Lymphe dann nicht mehr abfließen und die Haut rötet sich.
Bei mir kannte man dass ganz gut sehen. Obwohl es völlig harmlos aussah. Wie ein ganz leichter Sonnenbrand. Wenn ich mich nicht schon vorher informiert gehabt hatte( weil wir so viel Brustkrebs in der Familie haben), wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass es sich um Brustkrebs handeln könnte.

Diese Rötung blieb bei mir auch noch nach Abschluss der Chemotherapie. Sie ging erst kurz nach Beginn der Jodbehandlung weg, so dass ich nicht weiss, welche Sache den Erfolg brachte.
Aber auf einmal war die Rötung weg. Ich habe mich dann operieren lassen und im Bericht der anschließenden histologischen Untersuchung hieß es: Das vorher mehrfach beschriebenen Mammacarcinom, also der Brustkrebs, ist nicht mehr nachzuweisen.
Ungefähr im September hatte ich nochmal eine merkwürdig aussehende Stelle an der Operationsnarbe. Das habe ich sofort auschneiden und untersuchen lassen und es war kein Tumor nachzuweisen.
Also man erkennt die Lymphangiosis an der Hautveränderung (Rötung, Entzündung) und ihr Verschwinden daran, dass diese Hautveränderung wieder weggeht. Wenn man ganz sicher sein will, dann muss man ein Stück ausschneiden und histologisch untersuchen lassen.

Die Lymphknoten waren bei mir auch befallen. Fernmetastasen waren noch nicht nachzuweisen, aber die Lymphangiosis war am ganzen linken Rumpf und das sind ja auch Tumorzellen. Deshalb habe ich ziemlich schwarz gesehen, obwohl eine von meinen Tanten sogar mit Knochenmetastasen lange gelebt hat. Bei ihrer ersten Brustamputation war sie um die vierzig und sie ist mit über siebzig gestorben und das ohne Schmerzen, soweit ich weiss. Aber bei ihr ging die Krankheit nie weg. Also sie hatte die ganze Zeit Metastasen in den Knochen. Eine Chemotherapie hat sie nie gemacht, nur Operation und Bestrahlung.

Ich merke, ich schreibe und schreibe und weiss gar nicht, was ich sagen will. Ich weiss nämlich auch nicht, was man am besten macht.
Ich weiss auch nicht in die Zukunft zu sehen. Aber ich würde weder meine Zukunftsziele aufgeben, noch mir was vormachen. Und eine Familie haben zu wollen ist schon was Gutes. Ob das klappt, weiss man aber ohne Krankheit auch nicht.
Ich verstehe, dass Du so verzweifelt bist, weil Du so jung bist. In meinem Alter ist es schon normaler, obwohl ich auch nicht dran denken mag.
Was kann ich dir noch sagen? Frag mich ruhig. Manchmal kommt man auf eine Idee. Bis dann elbetta

29.01.2005, 19:48
Liebe Bea36, ich schreibe Dir morgen ausführlich, weil ich jetzt schon wieder so müde bin. Diese Angst ist schrecklich. Ich versuche sie nicht hochkommen zu lassen, indem ich irgendwas Gute mache. Und wenn ich eine Schublade aufräume oder Akten ordne oder die Zeit mit jemandem verbringe, dem ich nahe sein möchte.
Ich schreibe auch Tagebuch und arbeite an meiner Homepage, auf der ich auch später noch präsent bleiben will.
Für mich ist alles besser als nur Unglücksgedanken zu hegen.
Bis morgen liebe Bea ich melde mich und sei nicht zu traurig, Deine elbetta

29.01.2005, 20:13
Hallo Bea und Eichhörnchen, sowie alle anderen hier,

ich glaube, Elbetta hat Euch ins kalte Wasser gestoßen und den Mut zum Kämpfen genommen. Dazu möchte ich Euch sagen, daß jede Art einer Krebserkrankung zum Tode führen kann, m u ß a b e r n i c h t !!!
Und jeder, der sich gesund fühlt, kann von heute auf morgen sterben, muß aber nicht sein! Und sie schreibt ja auch, daß eine Tante von ihr länger als 30 Jahre mit dem Krebs gelebt hat und das wollen wir auch alle! Und deshalb möchte ich Euch beiden sagen, daß Ihr den Mut und den Willen zu überleben nicht verlieren sollt und daß sich das Kämpfen bei Euch auch lohnen wird!!!!!
Also Mädels, laßt Euch nicht beirren und haltet weiter an Euren positiven Gedanken und Eurer "gesunden Lebenseinstellung" fest, daß Ihr mit dieser Erkrankung noch sehr alt werden könnt. Es laufen viele gute Beispiele auf dieser Welt rum!
Also, stellt Euch darauf ein, daß wir den "Laden" hier noch einige Jährchen aufmischen werden!!! Wär doch gelacht, wenn wir voreilig unser so geliebtes
"Erdendasein" aufgeben würden; das kommt nicht in Frage!

Wünsche Euch von Herzen alles Liebe und Gute und wieder einen ungetrübteren Blick in die Zukunft und jetzt noch einen wunderschönen Sonntag!

Ganz viele liebe Grüße und laßt Euch von mir in Gedanken ganz feste drücken!

Leni

29.01.2005, 20:42
Liebe Elbetta,

dann habe ich keine lymphangiosis carcinomatosa. bei mir im Befund steht, dass mein Tumor im Gesunden entfernt worden ist und bei der histologischen Untersuchung festgestellt worden ist, dass vereinzelt Lymphgefäßeinbrüche waren.

Gott sei Danke habe ich im Moment weder Rötungen, noch andere Hautveränderungen an der Narbe.

Ich hoffe für uns alle, dass wir noch viele schöne, glückliche und gesunde Jahre vor uns haben und lernen mit unserer Angst umzugehen...

@ Magdalena Baumeister:
Danke Magdalena für deine aufmunternden Sätze. Diese bauen mich wirklich auf. Denn mein Gefühl sagt, dass es noch lange nicht vorbei ist mit meinem Leben.

Ich denke jeder Mensch ist einzigartig, so auch der Krebs!

Einen schönen Abend noch...

lg

29.01.2005, 21:05
Mein liebes Eichhörnhcen,

Deine Einstellung und Lebensauffassung ist super und Dein Gefühl sagt Dir auch das Richtige. Du bist ein klasse Mädel, könnten sich viele andere an dir ein Beispiel nehmen!
Und Du bist einzigartig und wirst es noch lange lange Jahre bleiben!!!!

Mein Mädchen, (ich hab' mir einfach das Recht rausgenommen, das zu Dir sagen zu dürfen, da ich mich mit meinen 59 Jahren
schon im "sehr gesetzten Alter" befinde)
ich bewundere Dich, wie Du in Deinem Alter von süßen 22 Jahren mit der Erkrankung umzugehen verstehst und wünsche Dir und mir, daß Du mit Deiner Power, Deiner Energie und
Weitsicht zuversichtlich in die Zukunft schauen kannst und dabei "alt" werden mögest!!!

Freue mich, wenn ich Dir wieder Mut machen und Dich wieder aufbauen konnte!

Ganz liebe Grüße und eine dicke Umarmung von
Leni

29.01.2005, 21:05
Hallo Oachkatzel,

lasse dich nicht unterkriegen jeder auch nur der kleinste kampf lohnt sich, wünsche dir das aller aller beste, gesundheit und weiterhin viel erfolg beim kampf gegen deine krankheit, schei... kreb..., du bist noch viel zu jung um die flinte ins korn zu schmeissen,

grüße aus MUC garry

29.01.2005, 21:34
Hallo Eichhörnchen, ein im gesunden entfernbarer Tumor ist natürlich etwas viel besserers.
Bei mir war das nicht mehr möglich. Aber ich lebe ja auch noch. Und insofern will ich Dich wirklich nicht entmutigen. Ganz im Gegenteil. Was ich meine, ist was ganz anderes. Ich versuche den Tatsachen ins Auge zu blicken und nicht durchzudrehen. Und auf jeden Fall, die Zeit die mir bleibt zu nutzen. Ob sie kurz oder lang ist.

Und ob ein Kampf, wie immer er aussehen soll, so viel bringt, weiss ich nicht. Meine Tante, die ja lange mit ihren Metastasen gelebt hat, hat ja keine Chemo gemacht. Erst gab es sie nicht und dann war sie zu alt dafür.

Ich möchte meine Tage nicht mit Therapien verbringen. Oder mich beim Essen total einschränken.

Meine Freundin wollte zum Beispiel unbedingt mit mir eine Veranstalung besuchen, in der man lernen soll, sich vorzustellen, dass die eigenen weissen Blutzellen Haifische sind, die die Krebszellen auffressen. Dafür sollte ich dann auch noch 1600Euro ausgeben.
Es kann ja sein das diese Vorstellung einigen hilft. Aber ich glaube nicht, dass mir so was was bringt, oder das man immer was machen kann.
Ich versuche einfach alles das zu machen, was mich wirklich interessiert.
Also zum Beispiel sollte ich nach den Operationen Lymphdrainage oder Massage oder so was machen, und das wollte ich nicht. Und es ging auch so. Das heißt ja nicht, dass ich das nicht machen würde, wenn ich Probleme mit dem Lymphabfluss hätte. Aber bis jetzt habe ich nichts und da nutze ich meine Zeit eben lieber anders.
Ich würde auch dann jedesmal, wenn ich dahin gehe an die Krankheit denken und die Zeit wäre eben weg.

Deshalb, ich glaube es ist richtig, dass Du jetzt versuchst Dich zu informieren.
Aber es ist auch gut zu leben. Besuch mich doch mal auf meiner Homepage www.erieping.de Bis dann Elbetta

30.01.2005, 09:35
Liebe Leni,
heute geht es mir wieder etwas besser.
Normalerweise bin ich nicht der Typ der sich so schnell unterkriegen läßt, aber diese Diagnose hat mich sehr getroffen.
Ich habe Angst das ich aus diesem tief nicht so schnell herauskomme, aber ich muß sagen das mir dieses Forum hilft, auch wenn ich meistens nur Eure Berichte lese.
Ich Danke Dir für Deine lieben Worte
Ganz liebe Grüße Beate

30.01.2005, 11:36
Liebe Beate,

diese Diagnose trifft jede Frau ganz furchtbar, so wie jede Krebsdiagnose jeden Betroffenen in ein tiefes Loch fallen läßt.
Denjenigen, dem das nichts ausmachen würde, glaube ich, gibt es nicht auf dieser Welt, aber ich denke, man kann seine Ängste in den Griff bekommen, wenn man professionelle Hilfe in Anspruch nimmt und das würde ich Dir empfehlen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß man aus einem "derartigen Tief" nicht von alleine wieder rauskommt!
Vielleicht kannst Du mit Deinem Hausarzt oder GYN sprechen, daß er Dich an einen Neurologen oder Psychiater überweist, damit Du eine Therapie machen könntest, die Dir mit Sicherheit helfen würde?
Ich denke, daß Du dieses seelische Problem alleine nicht bewältigen kannst. Vielleicht könntest Du auch mit Deinem Jungen in eine
psychosomatische Kur gehen, das ist keine Nervenklinik! Mir hat eine solche vor drei Jahren sehr geholfen, als ich aufgrund von Todesfällen in der Familie auch ein "burnout-Syndrom" hatte, kann ich nur empfehlen.
Und Dein Junge braucht Dich noch ganz lange und Du schaffst das auch, da bin ich mir ganz sicher!

Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag und alles Liebe und Gute.
Laß Dich ganz fest in den Arm nehmen von

Leni

30.01.2005, 11:57
Liebe Beate, es war schwierig für mich die Jod131 Behandlung zu machen. Es ging nur, weil bei mir keine Behandlung mit Aussicht auf Erfolg zu machen war.
Auch in USA wird das bis jetzt nur bei Frauen gemacht, für die es keine andere Behandlungsmöglichkeit mehr besteht. Wo sich schon am Hals Lymphknoten zeigen usw.
Und sie machen es da viel vorsichtiger. Sie nehmen die Schilddrüse nicht vorher raus,sondern blockieren sie durch Medikamente.
Ich habe die Schilddrüse herausoperieren lassen, damit das Jod hauptsächlich in die Brustkrebszellen geht. Und dann habe ich das radiaoktives Jod genommen. In einer Klinik, zu Hause darf man das nicht.
Bei der nachfolgenden Operation waren dann keine Krebszellen mehr nachweisbar.

Ich weiss nicht, ob Du das auch machen kannst. Es kostet sehr viel Kraft und Nerven, etwas Neues zu machen.
Bei mir war es irgendwie der Mut der Verzweifelung.

30.01.2005, 19:14
Liebe Leni,
ich hatte heute ganz liebe Freunde von mir besucht und es hat mir unheimlich gut getan.
Wenn ich merke das ich es nicht schaffe aus diesem Tief raus zu kommen werde ich auf jedenfall prof. Hilfe in Anspruch nehmen.
Ich glaube sagen zu können das Du eine tolle Frau bist, das lese ich aus Deinen Zeilen.
Fühl Dich feste gedrückt von mir
Alles Liebe
Beate

30.01.2005, 19:19
Liebe Elbetta,
danke für Deine Antwort.
Ich werde mich auf jedenfall noch weiter erkundigen, irgendwie geht mir diese Therapie nicht aus dem Kopf
Liebe Grüße
Beate

30.01.2005, 22:59
Hallo,

ich wollte mich zu dem Thema Lymphangiosis auch mal kurz melden: Ich hatte sie bei meiner letzten Erkrankung vor 4 Jahren, wurde mit OP, Taxol und Herceptin behandelt. Der Bereich mit der Lymphangiosis war inoperabel. Nach Abschluss der Bestrahlung und der Chemotherapie war auch die Lymphangiosis weg - vielleicht auch vom Herceptin?

Das dauerte ca. 4 Monate. Auf jeden Fall ist es kein! Todesurteil. Inzwischen überlebe ich bereits 10 Jahre mit Brustkrebs und gedenke das noch lange fortzuführen.

Übrigens war meine Diagnose vor 4 Jahren:
pT 2, N1bIV (12/16), G3, L1, V1, M0

Ich dachte am Anfang genauso wie Elbetta, jetzt musst du aufräumen und sortieren. Das war aber sehr kurz, danach kam meine wahre Natur wieder durch - und jetzt erst recht nicht! Ich gehe wieder arbeiten und mache alles, worauf ich Lust habe. Sicher, jeder hat mal trübe Gedanken und - einmal Krebs - immer Krebs (wenigstens gedanklich) und Zittern vor den Kontrollen, aber das ist nicht lebensbestimmend.

Es grüßt euch

Miri

31.01.2005, 09:45
Liebe Miri,

Du weißt gar nicht wie gut das tut dieses zu hören, da man von dieser Diagnose nur negatives hört.
Momentan werde ich mit Xeloda und Herceptin behandelt, hat dies
keine Wirkung, bekomme ich Taxotere und Herceptin.
Danke für Deine Worte, fühl Dich von mir gedrückt
Beate

31.01.2005, 11:13
Liebe Miri, ich finde es toll, das Du eine Lymphangiosis so lange überlebt hast, es beruhigt mich auch. Denn ich habe zwar auch gehört, dass es Überlebede geben soll, aber Du bist die erste, die ich sozusagen kennenlerne. Das ist sehr beruhigend. Und ich bin Dir sehr dankbar, dass Du Dich gemeldet hast.
Ich habe es ja jetzt auch schon zweieinhalb Jahre überlebt.
Aber ich fing erst an, etwas ruhiger zu werden, als die Lymphangiosis wirklich wegging und dass war etwa sieben Monate später. Bis dahin wußte ich ja nur, dass es jederzeit vorbei sein könnte.
Erst danach wurde mir die Opertion vorgeschlagen. Und als dann auch in der Gewebeuntersuchung nichts mehr zu sehen war, war ich zuversichtlicher.

Ich würde gerne wissen, gibt es außer Dir noch mehr Frauen, die eine Lymphangiosis carcinomatosa länger überlebt haben. Elbetta

02.02.2005, 15:30
Liebe Squirrel,

zu Deiner seelischen Unterstützung, gibt es die Bücher von Anette Rexrodt von Fircks."...und flüstere mir vom Leben", "...und tanze durch die Tränen", sowie "Ich brauche Euch zum Leben".

Habe die Autorin dieser Bücher persönlich kennengelernt. Sie hatte auch ne sehr schlechte Prognose. Alle Lymphknoten waren befallen,Tumor war Stadium 4, beide Brüste amputiert und erkrankte 1998 im Alter von 35 Jahren. Sie hat mir sehr geholfen...

Ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass Du noch genügend Ziele im Leben hast und diese auch so gut es geht verwirklichst. Halt daran fest und gib Dich niemals auf!!! Die Psyche spielt u.a. Faktoren eine wichtige Rolle bei Brustkrebs.Du hast Dein Leben noch vor Dir und keiner weiß so genau, wann es heißt Abschied zu nehmen. Ich weiß es genausowenig, wie Du. Aber ich lebe mein Leben, so gut es geht. Ich bin Alleinerziehende Mutter einer 11 jährigen Tochter und deshalb ist es so wichtig, das Leben trotz allen Umständen positiv zu sehen. Ich wünsche Dir von Herzem alles Liebe und glaub mal, auch Statistiken irren sich....

Squirrel
11.03.2008, 00:44
Liebes Forum,
dies war mein erster Thread im Forum, den ich eröffnet hatte, wollte es kurz mal aktualisieren :)
Es ist interessant, dass ich damals bereits Angst vor Lungenmetastasen hatte... und genau die habe ich bekommen...

In letzter Zeit habe ich nicht mehr so viel im Forum geschrieben, da ich sehr viel Zeit draußen verbracht habe und versucht habe mich von der Krankheit zu distanzieren... Es hat mir sehr gut getan...
Letzte Woche hat nun meine neue Therapie begonnen (Taxol weekly + Avastin alle zwei Wochen) und ich hoffe, dass meine Lungenmetastasen weiterhin in Schach gehalten werden können.

Es geht mir Gott sei Dank gut... auch wenn nicht jeden Tag. Aber im Moment lebe ich gut und genieße die Tage, an denen es mir gut geht. Es ist schön zu leben, trotz und mit der Krankheit... Ich schätze es wirklich sehr...

Hiermit möchte ich mich auch bei allen bedanken, die mich während dieser Zeit unterstützt haben und noch immer unterstützen. Vielen Dank!

In Liebe...
Squirrel

Bianca 27
11.03.2008, 10:42
Hallo Du Liebe,

wie schön von Dir zu lesen.
Ich freu mich, daß Du Dir gerade eine gute Zeit machst- richtig so.

Für Deine Therapie alles erdenklich gute- klau Dir viele gute Tage, nimm die schlechten gelassen hin und versuche das beste daraus zu machen.

Ich drück Dich feste

Bianca

suze2
11.03.2008, 10:47
danke squirrel,
hab schon an dich gedacht (bin ja auch aus wien) ... schön von dir zu hören,
dein satz, dass du das leben schätzt, hat mir sehr gefallen. ich wünsch dir, dass du das leben noch sehr lange und sehr sehr schätzen kannst!

bianca, auch dir einen lieben gruß!

allerbeste wünsche an euch!
suzie

~mo~
11.03.2008, 11:01
Dir Liebe Squirrel
Alles, alles liebe zu Deinem Burzeltag wünscht
~mo~
. . .schön zu lesen das es Dir so gut geht. . .

Anke66
11.03.2008, 17:54
Mensch Squirrel, :)

Mo hat Recht: Du hast Geburtstag! Da wünsche ich Dir auch alles Liebe und Gute. Ich wünsche Dir viele, viele gute Tage, dass die Metas tatsächlich in Schach gehalten werden und ansonsten alles, was Du Dir wünschst.

Viele liebe Grüße

Anke :winke:

Kimmy07
11.03.2008, 19:51
Liebe squirrel,

ich wünsche Dir auch alles Liebe und Gute zu Deinem heutigen Geburtstag! Wie fühlt man sich denn so, wenn man straff auf die 30 zugeht? :tongue
Ich wünsche Dir, dass Du Deinen bewundernswerten Kampfgeist behälst und Dich nicht unterkriegen lässt.

liebe Grüsse,
K.

Tante Emma
11.03.2008, 23:55
Liebe Squirrel!

Besser spät als nie:
ALLES, ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!
LASS ES DIR NOCH GAAANZ LANGE GUT GEHEN UND ERFÜLLE DIR ALL DEINE WÜNSCHE!

Ich hab mich echt gefreut, mal wieder was von Dir zu lesen!
Vor Dir kann man echt nur den Hut ziehen!
Bleib, wie Du bist, vor allem so stark.

Ganz arg liebe Grüße,
Tante Emma.

Busenfreundin
12.03.2008, 08:28
Liebe Squirrel!

Ich lese Deine Beiträge schon seit längerer Zeit, zumal ich auch aus Wien bin und (bis vor kurzem) auch unter 30 war. Bin übrigens auch nach einigen Fehldiagnosen im AKH gelandet.
Ich bin sehr berührt von Deinem Schicksal! Es tut mir wirklich sehr leid, daß Du schon so viel mitmachen musstest!!

Ich möchte Dir aber auch sagen, daß ich von Dir sehr beeindruckt bin!!! Jedes Foto, daß Du von Dir reinstellst, strahlt soviel Lebensfreude und Stärke aus!!! Auch Deine Einstellungen und der Kampfgeist sind absolut bewundernswert!!!!

Liebe Squirrel, auch ich möchte mich den Wünschen zu Deinem Geburtstag anschließen und schick Dir eine Sternschnuppe (bin eine Spezialistin in Sternschnuppen entdecken). Eine hab ich für Dich reserviert. Du darfst Dir jetzt was wünschen :)!

Ich bewundere Dich, weiter so!!!

Fühl Dich lieb umarmt,
Sonja!

PS. Darf ich fragen, bei welcher Frauenärztin Du warst? Meine stellte auch eine Fehldiagnose und der Knoten wuchs in der Zwishenzeit von 1cm auf 5cm.

Anita 77
12.03.2008, 20:27
Liebe Squirrel!

Ich möchte Dir von ganzen Herzen alles Gute zum Geburtstag wünschen!
.Deine posetive Einstellung und Gedanken machen vielen Mut.
Als ich letztes Jahr mit 29 jahren erkrankt bin,haben mich deine Beiträge besonders berührt!!!
Ich wünsche dir ALLES,ALLES,ALLES Gute!!!!!!!!!!!!!!!

LG ANITA aus der Steiermark

SonneSollScheinen
12.03.2008, 23:10
Hallo Squirrel,

auch ich habe hier meinen ersten Thread mit dem Titel "Brustkrebs mit 24" eröffnet. Das war letzten Mai...

Es tut gut zu hören, dass es Dir soweit gut geht und Du das Leben geniesst. Im Moment mache ich mir viel zu viele Sorgen, ähnlich wie Du zu Beginn dieses Threads (Prognose usw. usf.).

Ich habe grossen Respekt vor Dir (und das nicht wegen Deines "fortgeschrittenen Alters"...ich werde immerhin im Sommer 26 :-)).

Mach weiter so!!!

Sonne

GINGO
13.03.2008, 08:22
Liebe Squirell,
auch von mir, zwar verspätet, aber dennoch von Herzen, alles erdenklich Gute und Liebe zu Deinem Geburtstag.
Gönne Dir viel Schönes, Gutes, Wohltuendes...!
Danke auch für den Mut, den Du auf mich verströmst

GINGO

Squirrel
13.03.2008, 17:28
Hallo meine Lieben,

es ist so schön von euch all diese lieben Zeilen zu lesen. Es hat mich wirklich berührt. Vielen vielen Dank! Schön, dass es euch gibt.

Ich wünsche euch allen viel Lebensfreude, -mut und viel viel Geduld... und ich glaube fest daran, es werden immer wieder sehr gute Zeiten auf uns kommen... und dieses Jahr - ich fühle es - wird hoffentlich für uns alle ein sehr schönes Jahr werden...

herzliche Grüße