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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diagnose Krebs


20.02.2005, 21:22
Wie bringt man seiner Familie schonend bei, dass man Krebs hat? Wie habt ihr es erfahren und wie habt ihr reagiert?

20.02.2005, 23:12
Lieber Gast,

als meine Mama die Diagnose bekam war ich dabei. Mein Freund hat mich angerufen, da war ich tausend Kilometer entfernt, mein Bruder hat es mir auch telefonisch mitgeteilt, da war ich die tausend Kilometer in der entgegen gesetzten Richtung.

Wie habe ich reagiert? Entsetzt, angstvoll und mit dem unmittelbaren Bedüfnis mich vor, neben, hinter dem Menschen zu stellen, dazusein.

Hast Du die Diagnose erhalten? Wenn Du fragst wie man es seiner Familie schonend beibringt, dann denke ich, Du hast ein gutes Verhältnis mit den Deinen. Sag es so bald, so schnell Du kannst. Sie werden Dich auffangen und am wichtigsten ist es für einen Angehörigen, daß man -wie auch immer - was auch immer - einfach etwas tun kann, da sein kann für den Menschen, den man lieb hat.

Im Moment kann ich gar nicht mehr dazu sagen, aber ich werde da wieder vorbei schauen und wenn Du noch eine Frage hast, dann versuche ich gerne sie zu beantworten.

Ich wünsche Dir und den Deinen alles Gute.
Briele

21.02.2005, 10:45
Lieber Gast,

noch ein Nachtrag:
manche Botschaften kann man kaum schonend mitteilen: "es ist Krieg", "auf zum Kampf"
"das Haus brennt", "ich habe Krebs" - das sind dramatische Mitteilungen.

Vollends fertig hätte es mich gemacht, wenn meine Lieben es mir nicht sofort gesagt hätten.

Alles Gute
Briele

21.02.2005, 13:45
Hallo Gast,

gib am besten alles was dir gesagt wurde an deine Familie weiter. Deine Familie kann dir nur beistehen, wenn du ganz offen bist. Sie muß nicht "geschont" werden.

Hast du kleine Kinder? Dann findest du bei Ladinas Buchtipps Bücher zum Thema "Wie sag ich's meinen Kinder."

Alles Gute!

Lieben Gruß
Tanja

21.02.2005, 16:32
Hallo Gast!

Als mein Freund die Diagnose "Lymphdrüsenkrebs" bekam, waren seine Mutter und ich dabei. Somit erübrigte sich die Information der direkten Verwandten. Allerdings waren natürlich noch einen Haufen mehr oder weniger nahestehende Freunde und Familienmitglieder. Wir haben es dann so gemacht, dass seine Ma die Familie informiert hat und ich mit seiner Schwester zusammen die Freunde. Das hat ihm glaube ich sehr geholfen, weil er nicht immer wieder die gleiche Geschichte erzählen musste und nicht ständig die betroffenen Worte hören wollte. Er hat sich dann gemeldet, als er das wollte.
Sicher musst du es deinen nahen Verwandten erstmal selber mitteilen, aber wie schon gesagt wurde, da gibt es kaum einen schonenden Weg. Natürlich hängt alles sehr von deiner eigenen Verfassung, der Situation (räumliche Trennung etc) ab. Aber ich denke, dass beste ist es direkt raus zu sagen. Das habe ich auch gemacht. Ist nen Schock, aber man eiert nicht lange rum.
Und zu deiner nahen Familie musst du unbedingt offen sein, wie Tanja schon sagte "sie muss nicht geschont werden", sie muss bescheid wissen. Dann kann sie auch helfen!
Und vielleicht kann dann ja deine Familie einen Teil der Leute übernehmen?

Liebe Grüße und alles Gute!!!
Kirsten

23.02.2005, 20:31
Hallo Gast,
ich glaube, diese Diagnose kann man nicht schonend beibringen, aber du solltest es möglichst schnell tun. Ich wusste damals nicht, dass mein Mann zum Arzt ging.Ich hatte Urlaub, wir trafen uns zum Mittagessen und er sagte zu mir:"Übrigens, ich war gerade beim Arzt und ich habe Krebs". Von da an haben wir gemeinsam gekämpft. Und alle anderen, die es wissen sollten,habe ich dann informiert.
Liebe GRüße von Beate

24.02.2005, 06:12
Lieber Gast, ich erfuhr die Diagnose meines Vaters als erste und ging dann mit der Ärztin zu meinem Vater, wo meine Mutter schon im Krankenzimmer saß.

04.03.2005, 17:22
Ich würde keine Kraft dran verschwenden, es der Familie schonend beizubringen. Als ich wußte, dass ich Krebs hatte, wollte ich das meinem Vater auch schonend beibringen. Ich glaube das geht gar nicht. Meine Freunde und die restliche Familie habe ich per Rundbrief informiert.
Gruß Dorothee

27.03.2005, 17:44
Vereinbare doch ein Gespräche der Angehörigen mit einem
behandelnden Arzt. Durch die gewisse persönliche
Distanz entsteht etwas mehr Sachlichkeit als wenn man
in der Familie unter sich ist, was bei einer Mitteilung
wie "Ich habe Krebs" von Vorteil sein könnte, um
Überreaktionen zu vermeiden.

29.03.2005, 15:43
Hallo
Als ich erfahren habe da ich 38 Jahre alt Kehlkopfkrebs habe,habe ich im ersten Moment gedacht wie sage ich es meinen mann.Aber das hat sich im Moment erledigt,als er vor mir stand,sagte nur : Dann können wir uns nicht mehr anrauzen.Habe die op gut überstanden auch die Chemo und Bestrahlung. 2Monaten danach der Hammer,habe einen neuen Tumor,inoperabel ,der genau auf Luft undSpeiseröhre drückt.Das dann meinen Mann zu sagen war schlimm.Habe es aufgeschrieben,denn ich hätte ihn nicht in die Augen schauen können. Es war richtig ! haben dann zusammen alle Verwante und Bekannte infomiert und es allen gesagt,so das wir ganz offen über den krebs und die Folgen sprechen können.
Für mich ist es gut so offen darüber sprechen zu können,obwohl 2 Freundinnen mit der situation nicht umgehen können und sich abgewand haben.