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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Es tut so weh


24.02.2005, 02:23
Mein Freund ist am 05.02.2005 um 3:10h im Alter von 23 Jahren von dieser Welt gegangen.

Er hatte Lungenkrebs.Allerdings ist er nicht am Krebs selbst verstorben.Um 3:05h ist seine Hauptschlagader der Lunge geplatzt.Es kam ganz unerwartet.Ich habe nicht damit gerechnet und leider konnte ich mich auch nicht verabschieden.

Ich bin so traurig.

Wir haben vor seiner OP(17.Januar.2005) über Alles gesprochen,über Ängste,den Tod,aber auch über seinen besonderen Kampfgeist.
Er hatte Angst vor der OP.Seine größte Angst war,das sie ihm nach OP sagen,das sie den Tumor nicht entfernen konnten.Sie konnten ihn entfernen.Doch nach und nach folten Notop´s und die Ärzte sagten,das wir jeden tag mit seinem Tod rechnen können.Ich habe nicht einen Tag daran gedacht,das er stirbt.

Den Freitag vor seinem Tod sagte man noch,er hätte alles geschafft und Stunden später ist er verstorben.

Er hat soviel Stärke und Mut bewiesen!!!Niemals hätte er aufgehört zu kämpfen,er wollte siegen,das war klar.

Doch leider hat das Schicksal über Leben und Tod entchieden.

Bis zu seinem Tod lag er im KOma und es ist so traurig,das ich nicht mehr mit ihm sprechen konnte.

Ich glaube,ich habe bis jetzt immer noch nicht richtig Abschied genommen.Noch nicht mal auf der Beerdingung-die ging wie ein Film an mir vorbei.

Ich bin wütend und traurig zugleich.Ich dachte,es gäbe einen Gott.

Wir haben so gekämpft und mussten tagtäglich Stärke beweisen und tapfer sein.Wer so stark ist,sollte doch eigentlich mit Leben belohnt werden,oder?!

Ich hoffe,ich kann irgendwann wieder glücklich sein,momentan sieht es nicht so aus.

Kira

24.02.2005, 06:08
Liebe Kira, dieses Problem, dass ich nicht richtig Abschied nehmen konnte, hatte ich auch. Mein Vater bekam die Diagnose Lungenkrebs, inoperabel, keine Chemo, keine Bestrahlung möglich. Dies war im Juli. Die Ärzte gaben ihm, ohne Behandlung, noch ca. 2-3 Jahre. Im Oktober verstarb er, nachdem er wegen Problemen bei vollem Bewußtsein in ein Krankenhaus gefahren wurde und im Krankenwagen das Bewußtsein verlor, nach 5 Stunden im Krankenhaus starb er ohne das ich mich verabschieden konnte, ich saß zwar neben ihm, aber er war nicht mehr wach...

24.02.2005, 14:47
Liebe Stina!
Im November letztes Jahres haben wir erfahren,das er Lungenkrebs hat.Er war erst in Wiesbaden in einer Klinik und da sagte man,das es inoperabel sei,keine Chemo und keine Bestrahlung.Man sagte,hier könnte man nichts für ihn tun.Nach ein paar Wochen wurde er nach Hemer in die Lungenklinik verlegt.Nach mehreren Wochen kamen sie dann doch auf die Idee zu operieren.
Es verlief alles so gut,wären nach der OP keine Komplikatioenen aufgetreten.

2Tage nach seiner OP lag er im Koma.Wurde mehrere Male notoperiert.Nicht einen Tag in dieser schweren Zeit habe ich mit seinem Tod gerechnet.Ich war mir so sicher,das er es schafft.Innerlich habe ich ganz doll mit ihm gekämpft.

Einen Tag vor seinem Tod sagte man uns:Er hätte alles geschafft.Er war so stark.Sie haben ihm am abend schon Schmerzmittel gespritzt,weil sie ihn aus dem Koma holen wollten.
An diesem Abend wusste ich,das Kämpfen hat was gebracht.

Deshalb kam sein Tod am nächsten tag sehr unerwartet für mich.

Ich kann es immer noch nicht begreifen,das er nicht mehr wieder kommt.

Er fehlt!Er war so ein wertvoller Mensch!!!
Er hat soviel Stärke bewiesen.Warum wurde er mit dem Tod bestraft????

Er war einfach zu jung.Gerade 23 Jahre alt.

Hast du es denn geschafft,irgendwann Abschied z nehmen?

24.02.2005, 14:52
Liebe Kira, ich habe es geschafft, Abschied zu nehmen, da ich nach dem Tod einige "Zeichen" erhalten habe, hatte früher an so etwas nie geglaubt, habe auch viele Bücher gelesen. Aber es hat seine Zeit gebraucht. Der Weg zu seinem Grab bringt mir nichts, dort liegt nicht "er", nur die Hülle.... Aber Dein Freund mit 23 Jahren ist schon wahnsinn. Ich habe noch nie gehört, dass man so jung an Lungenkrebs stirbt. Was meinten denn dei Ärzte hierzu?

24.02.2005, 17:54
Liebe Stina!
Ich weiß nicht,ob es Zeichen sind?!Träume ganz oft von ihm und er zwinkert mich an.Wenn ich draussen bin,sehe ich oft in den Himmel und habe das Gefühl,das er ganz nah bei mir ist,es tut mir gut und in diesem Moment geht es mir immer richtig gut.
Ich weiß nicht,ob das Zeichen sind?!

Das mit dem Lungenkrebs ist Veranlagung.Das Rauchen hat es vielleicht positiv unterstützt.

Er ist ja nicht an dem Krebs selbst gestorben.Sie konnten den Tumor ja entfernen.
Er ist an dem Platzen der Hauptschlagader der Lunge verstorben.


Für mich liegt er auch nicht auf dem Friedhof.

Ich habe mit einem Freund und seinem ehemaligen Lehrer die Rede in der Totenhalle gehalten.Es war sehr schön.Es war genau in seinem Sinne,das weiß ich.
Die ganze Zeit sah ich auf seinen Sárg und ich konnte mir die ganze Zeit nicht vorstellen,das er dadrin liegt.Als ich an seinem Grab stand,das war die Hölle.Ich habe so doll geweint,bin in die Hocke gegangen,habe meine Kette ausgezogen und sie auf seinen sarg gelegt und den Sarg gestreichelt.Es war alles sehr schwer...Ich habe ihm Tschüß gesagt und bin vom Grab weggelaufen.

Sein sarg wurde erst in die erde gelassen,als keiner mehr da war.Habe es njicht gesehen.Hätte es auch nicht ausgehalten...

Ich hoffe,ich kann irgendwann Abschied nehmen.

Welche Bücher hast du gelesen?

Danke!!!

24.02.2005, 19:04
Liebe Kira,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Im Augenblick weiß ich auch nicht, ob es damals "Zeichen" waren, keine Ahnung.
Ich habe Bücher von Kübler-Ross gelesen und bin auf eine Internet-Seite gestoßen, die sich auch mit dem Leben und Tod beschäftigt. LG Petra

25.02.2005, 00:24
Liebe Petra!
vielleicht sind es ja irgendwie doch Zeichen.Ich weiß es nicht?!

Was ist es denn für eine Internet-seite?

Liebe grüße Kira

25.02.2005, 06:04
Liebe Kira, auch ich hatte ja selbst Zeichen, wo ich GANZ SICHER war, dass es von Papa kam. Aber die Zeichen sind weg. Die Seite, die ich gefunden habe, wo ich aber sehr vorsichtig bin, den da schreibt niemand was negatives ist www.jenseits-de.com, auch ganz informativ http://www.begraebnis.at/forum.php, aber eigentlich sind mir diese Seiten zu sicher, daß es das "Jenseits" gibt, ich weiß auch nicht. Muß nun arbeiten fahren. LG Petra

25.02.2005, 08:01
Das tut mir so leid, das Du Deinen Freund so früh verloren hast. Bei meiner Mutter war es ähnlich. Sie ist auch im KH gestorben. Allerding nicht am Krebs/Chemo, sondern an einer Lungenentzündung, die sie sich wohl im KH zugezogen hat. Der Körper war wohl zu schwach, dies zu verkraften. Abschied konnte ich eigentlich auch nicht nehmen, weil als ich das letzte mal bei Ihr war, sie mich gar nicht erkannt hat, bzw. gar nicht auf reagiert hat (konnte). Ich hoffe sie hat gespürt das ich (wir) da war. Ich denke nämlich, sie hatte sehr viel Angst. Sie hat auch gekämpft wie eine Löwin. Wollte nicht sterben, wollte ihre Enkel aufwachsen sehen. Da bin ich mir so sicher.
Ich werde diesen Anblick nie vergessen, wie sie da lag, nach Luft rang, der Blick durch mich durch. Ich Ihre Hand nahm, aber sie nicht meine... den Druck nicht erwiderte. Das alles ist gerade mal 5 Wochen her, also auch bei mir noch ganz frisch.
Auch ich war und bin noch sehr verbittert, weil sie gehen musste. Sie war noch jung, gerade mal 57! Im Leben ein so guter, bescheidener Mensch. Jemand dem man doch alles gute wünscht. Ich hab mir gedacht, wieseo ist sie weg, das ist so ungerecht. Alle anderen haben noch ihre Mütter. Aber, das bringt nichts. Du kannst wütend sein, den Glauben an Gott verlieren, dir Vorwürfe machen, verzweifeln, grübeln... Der jenige kommt nicht wieder! Leider! Es ist so schwer los zu lassen, zu verstehen, er ist nicht kurz weg. Nicht eine Woche, nicht ein Jahr. Wir werden uns nie wieder sehen. Und das macht mich so unendlich traurig.
Ich wünsch Dir einfach mal viel Kraft!!

25.02.2005, 08:03
Sorry für Rechtschreibung und wirre Gedankensprünge ;.)

01.03.2005, 16:14
Hallo Chris!
So,nun habe ich auch endlich Zeit gefunden,dir zu schreiben.Sorry,für die Verspätung.

Das tut mir leid,das du deine Mum verloren hast.Ist ja auch noch nicht lang her...

Das schlimmste ist für mich echt,das ich bis jetzt immer noch keinen Abschied genommen habe.Noch nicht mal am Grab.Für mich ist er da nicht.Auf seiner Beisetzung konnte ich mir auch nicht vorstellen,das er dort im Sarg lag.Ich habe ja vor der OP noch mit ihm über alles gesprochen,über Ägste,den Tod,aber auch über den Kampfgeist.
Mein Freund hat auch wie ein Löwe gekämpft,genau wie deine mutter.
Und das ist das,was ich nicht verstehen kann.
Wenn man so kämpft und so mutig ist,warum muss man dann sterben?Warum wird man mit dem Tod bestraft?
Fragen,die ich wahrscheinlich nie beantwortet bekomme,leider!

Er fehlt mi so sehr.Ich hätte so gerne noch viel mit ihm erlebt.

Ich kenne das mit den Gedankensprüngen.Habe das ganz oft und kann meine Gedanken und Gefühle uach nicht immer richtig ausdrücken.

Sei stark!!!Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

Kira

Eljot
01.03.2005, 23:17
Hallo Chris und hallo an Alle!
komisch... wenn ich so dasitze und drüber nachdenke...
von hier aus dort hinschaue, wo meine Mutter lag... ich denke
sie ist doch da....!!!
Nein .. sie ist nicht mehr da! War es gestern? ... nein... es sind schon 15 Tage..... ich kann es nicht glauben... ich werde ab jetzt die Zeit daran messen... und merken, wie rasend schnell sie vergeht... jetzt, wo alle Formalitäten erledigt sind.... vermisse ich so sehr. Ich habe das Gefühl, dass ein großer Teil meines Körpers weg ist... eine riesengroße Wunde klafft an und in mir..
ABER ein Trost ist es mir schon, dass ich hier im Forum sehe "Ich bin nicht alleine" ich hab zwar meinen Schmerz für mich alleine.... aber ich bin nicht ganz alleine
Gruß
Eljot

02.03.2005, 09:40
@Kira82: Das mit dem Abschied nehmen ist so eine Sache. Die Beerdigung , am Grab, das alles ist für mich wie ein böser Traum. Ich hab in dieser Zeit nur funktioniert. Der Sarg in der kirche, ich konnte und kann mir nicht vorstellen das da meine Mutter lag. Ich glaube ich hab das noch gar nicht richtig realisiert. Wenn ich in der Stadt bin und z.B. ne schöne CD sehe, die meiner Mutter gefallen könnte, bin ich schon halb auf dem weg zur Kasse und dann trifft es mich wie einen Hammerschlag. Sie ist tot! Du brauchst nicht mehr nach Sachen für sie zu sehen. Das ist immer so ein Wechselbad der Gefühle. In Schüben trifft es mich dann immer. Ich fang dann einfach an zu heulen. Dann hab ich Zeiten in denen mir es "ganz gut" géht. Ich lache, mache Witze, leb meine Leben. Anfangs war ich sehr geschockt, aber ich glaube der Schock legt sich langsam und jetzt bin ich nur noch undendlich traurig. Es ist so schwer, für mich, zu verstehen, das wir uns nie mehr sehen, Nie! Zumindest nicht in diesem Leben.
Und ich bin so wütend, sie war noch jung. Selbst der Pfarrer hat gesagt, nach heutigem medizinischen Stand, das ist doch kein Alter zum sterben. Sie hat so gerne gelebt, war so bescheiden, glücklich mit den kleinen Dingen des Lebens, ein so guter Mensch. Sie hat nur gegeben und nie genommen. Jetzt erzähl ich nur von mir... Ich glaub ich kann gar nicht nachvollziehen, wie es dir geht. Den Partner zu verlieren ist ganz schlimm. Deine Geschichte hat mich so traurig gemacht. Du hast recht, man sollte einfach mit so jungen Jahren nicht sterben. Das darf nicht sein. Ich sehe keinen Sinn darin, mit 23 zu sterben. Zumal wenn man so tapfer kämpft. Gott kann das nicht zulassen. Ich wünsch dir ganz viel Kraft und viele Freunde die dir helfen wieder ins Leben zurück zu kommen.
@Eljot: Dieses Forum hat mir in der ganz ersten Zeit sehr geholfen. Wir sitzen hier alle im selben Boot. Wir haben alle das gleiche Schicksal zu verkraften. Es tut gut zu lesen, das man nicht alleine ist. Auch dir viel Kraft! Ja, die Zeit vergeht sehr schnell. Für mich gibt es eine neue Zeitrechnung -davor und danach.

12.03.2005, 00:24
Hallo Chris!
Sorry,das ich so langnicht geschrieben habe,aber in dsen letzten Tagen ging es mir nicht so gut.
Letzte Woche Samstag war ich das erste Mal seit seinem Tod mit Freunden auf einer Party.Wir waren sehr oft zusammen in dem Club.Irgendwie tat es richtig gut mal wieder unter Leute zu kommen,trotzdem war i´ch an diesem Abend nur mit meinen Gedanken bei ihm.Es wäre so schön gewesen,wenn er mit mit dort gewesen wäre.
Unvorstellbar,das ich mein Leben ohne ihn leben muss.

Momentan denke,ich könnte nie mehr richtig glücklich werden.Ich kann dir gar nicht sagen,wie oft ich in 24Stunden an ihn denke.

Vor ca.2Wochen habe ich für mich beschlossen,das ich nicht mehr zum Friedhof möchte.Es ist nicht da...
Es ist bei mir und in meinen Gedanken!!!

Ich habe das für mich so entschieden und ich weiß auch,das es das Beste für mich ist.Unsere gemeinsamen Freunde verstehen das leider nicht.Dies macht mich unendlich traurig.Ich denke,jeder sollte selbst entscheiden,was für einen richtig ist.

Ich hoffe nur,das er mir nicht böse ist,das ich ihn nicht mehr besuche.

Vor zwei Tagen hatte ich einen so realen Traum.Ich konnte ihn anfassen und er sagte mir,das alles ok sei und ich mir keine Sorgen machen sollte.War das ein Zeichen?Ich weiß es nicht.
Der Traum kam mir so real vor...

So,genug geschrieben.
Wie geht es dir denn?
Du wirst sicherlich irgendwann deine Mama wiedersehen,nur leider nicht in diesem Leben.Leider!!!
Ich bin auch oft wütend und kann vieles nicht verstehen...

Wann bist du denn immer Chat?

Meld dich mal wieder...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!!

Kira

22.03.2005, 07:51
Hallo,

sich ablenken ist wohl das Beste um vieleicht mal ne kurze Zeit nicht nachzudenken. Schade allerdings das Deine Freunde nicht verstehen, das Du zur Zeit nicht auf den Friedhof kannst. Alles ist ja noch so frisch und es ist normal das man nicht zum Grab kann, glaub ich. Zumindest habe ich hier viel darüber gelesen hier im Forum. Man kann das nicht nachvollziehen, wenn man es nicht selbst erlebt. Ich nehme mal an Deine Freunde sind ja noch recht jung. Da spielt der Tod noch keine große Rolle. Vieleicht kannst Du es Ihnen ja deshalb nachsehen, wenn sie deinen Gefühlen nicht folgen können. Ich hab hier mal gelesen, das man in der ersten Zeit zu sehr in seinen Gefühlen gefangen ist und deshalb noch gar nicht richtig Abschied nehmen kann. Ich denke das stimmt. Nach und nach wird wohl die Einsicht kommen, glaube ich. Ich hab hier auch gelesen, das der Schmerz irgendwann geht und einer leichten Wehmut weicht. Das hoffe ich für dich. Mit den zeichem bin ich mir auch unsicher. Du hast ja geschrieben, das Du geträumt hast Dein Freund hätte gesagt alles sei gut. Nimm es doch einfach als ein Zeichen hin. Hier haben viele ähnliche Erfahrungen gehabt. Die können doch nicht alle spinnen oder?!
Ich hoffe Du findest Kraft und Ablenkung bei Familie und Freunden. Hier im Forum zu lesen und zu schreiben hat mir in der ersten Zeit sehr geholfen. Ich bin verwirrt rumgelaufen, hab in der Kirche ne Kerze angemacht...aber den schmerz hat das auch nicht gelindert. Schlimm war, das meine Mutter in der letzten Zeit so gelitten hat. Oft hab ich gehört, meine Mutter ist friedlich eingeschlafen (mit 93), wir standen alle um sie, es war "schön" bla, bla... Bei meiner Mutter war das leider gar nicht so. Sie hat gekämpft, nach Luft gerungen, bestimmt Angst gehabt... Ich hätte mir für sie auch so einen friedlichen Tod gewünscht. Aber es sollte nicht sein. Das macht mir zur Zeit am meißten zu schaffen. Auch das sie so jung war, gerade mal 57. Das macht mich so wütend. damit schlag ich mich gerade rum. Ansonsten gehts mir so la,la. Mal ganz gut, mal ganz mies. Im Chat war ich übrigens noch nie. Bist Du öfter da?

So, muss malochen :-(

Wünscht Dir viel Kraft!!!!

Bis bald.

22.03.2005, 19:30
Hallo zusammen!!!

Ich verfolge das Thema schon seit einiger Zeit und habe eure Beiträge dazu verfolgt.Ich war mit dem Bekannten von der Kira sehr gut befreundet.Ich kannte ihn über 8 Jahre lang.Habe mit ihm die Schulbank gedrückt und auch sonst ne Menge Kontakt mit ihm gehabt.
Mit seinem plötzlichen Tod hat keiner gerechnet,vor allem nicht weil es ihm schon wieder besser zu gehen schien.Dadurch war die plötzliche Nachricht von seinem Tod ein großer Schock für uns alle!Als es mit seiner Krankheit los ging nahm er noch alles sehr locker, wir waren Abends ein Bier trinken und er sagte nur das er seit einiger Zeit schlecht Luft bekäme und ständig am Husten sei,mit dem Husten sei auch Blut gekommen.Er hatte sich bis dahin noch nicht untersuchen lassen,hatte noch keine Diagnose.Da ich mich durch meine Ausbildung(Altenpfleger)ein bißchen auskannte,fragte ich ihn sofort,ob es in seiner Famillie schon mal Lungenkrebs gegeben hätte,seine antwort lautete:"Ja".Viele seiner Verwandten seien an Lungenkrebs erkrankt und auch verstorben.Für mich war zu diesem Zeitpunkt klar das es nur das sein konnte was er hatte.Einige Wochen später hatte er dann die Diagnose, auf dem Röntgenbild waren Schatten auf der Lunge:Krebs.Dies war ein großer Schock für mich.Er sagte dann auch,das es inoperabel sei und nur eine Chemo helfen konnte.Ich kannte ihn schon so lange und wußte zu dem Zeitpunkt,das er so eine Chemo gut überstehen würde,denn er hat sein ganzes Leben für seine Träume und für sich gekämpft.Er wollte unbedingt Offizier bei der Bundeswehr werden,dafür hat er eine ganze Zeit lang auf sein Bierchen verzichtet,weil sie ihm sagten das er zu schwer wäre um überhaupt in dem Verein aufgenommen zu werden.Und ich weiß das es für ihn richtig schwer war,denn er hat es geliebt mit seinen Freunden Abends auf ein Bier wegzugehen und sich zu unterhalten.Als klar wurde das der Tumor nicht auf die Chemo ansprechen würde,war schon alle Hoffnung verloren.Die Ärzte konnten nur noch versuchen den Tumor heraus zu operieren,es war die letzte Chance.Zuerst ist alles gut gegangen,doch dann kam die Nachricht das er Tod sei.Jetzt gehen seine Freunde ohne ihn Abends auf ein Bier weg,manchmal möchte man ihn noch anrufen und bescheid sagen,weil seine Nr. immer noch im Telefon ist.Doch dann bemerkt man erst das es gar nicht mehr geht.Er ist ja nicht mehr da!!
Schuldgefühle Haben wir aus dem Freundeskreis alle,insbesondere Ich.Wir haben uns zwar um ihn gekümmert,sind ihn auch oft besuchen gefahren und haben alle oft mit ihm im Krankenhaus telefoniert,aber ich habe ihn nie gefragt wie seine Gefühle im momment sind und was er denkt.Meine Freundin hat dies alles getan,obwohl sie ihn gar nicht so lange kannte wie ich.Jetzt nach dem Tod trägt sie die ganze Last auf ihren Schultern,über die Worte und die Gefühle die er geäußert hat.Obwohl es eigentlich auch unsere Aufgabe gewesen wäre,ihn das alles zu fragen.Ich weiß nicht ob das verständlich ist,aber fragt mal einen Freund,über den Tod,wen man ihm Mut machen will das alles klappt.Besonders da ich immer im hinterkopf hatte,das es nicht gut gehen würde.
Diese Überwindung hatte ich nicht.Mittlerweile kommen Vorwürfe ans Licht das wir es nicht getan haben,nur in dieser Zeit ging es leider nicht,weil die eigenen Gefühle so verwirrend waren.Diese Vorwürfe tuen besonders weh,weil ich weiß das Freunde sich alles erzählen und sagen.Vor allem werden durch dei Vorwürfe die Schuldgefühle die man Hat noch gefestigt.
Seiner Trauer sollte man freien lauf lassen,jeder Mensch begegnet ihr anders und verarbeitet es anders.
Zum Thema Friedhof kann ich nur sagen,das jeder für sich selber entscheiden sollte ob er hingeht.Ich habe auch einige Zeit gebraucht um dort hinzugehen.Es ist ein Ort,wo man vielleicht noch das alles sagen kann,was man dem Menschen hätte sagen wollen.Und das befreit mich ganz schön.Obwohl man dort ganz klar sieht das der Mensch nicht mehr da ist.
Seine Gefühle muß man vielleicht auch für sich alleine klären.Man sollte sich allerdings nicht ganz zurückziehen und sich mit seinen Gefühlen einschließen.Es tut sehr gut,in seiner Trauer,sich mit Freunden oder Verwandten sich über alles zu unterhalten und sich auszutauschen.Es bewältigt die Trauer ein bißchen besser.
Wenn man nicht mit anderen Menschen über die Gefühle spricht,läßt man sie nie heraus und sie bleiben für immer in einem eingeschloßen!
Der Tod meines Freundes,war nicht das erste mal,das ich einen Menschen verloren habe der mir sehr nahe stand.Vor 15 Jaren habe ich meinen Vater verloren,er ist ertrunken.Die Nachricht über seinen Tod kam auch ganz plötzlich,ich konnte mich auch nicht von ihm verabschieden und ihm die Worte sagen,die ich hätte sagen wollen.Ich bin jetzt 24 und habe den Tod meines Vaters immer noch nicht richtig verarbeitet,weil ich damals mit niemandem über meine Gefühle gesprochen habe und diese immer noch ganz tief in mir drinn sitzen.Ich werde diese Gefühle wohl bis an mein Lebensende mit mir herumtragen müssen,denn jetzt ist es zu spät sie herauszulassen.Redet über alles mit euren Freunden und Verwandten.Es gibt immer etwas was man jemanden noch sagen wollte,wenn jemand plötzlich verstirbt,das fällt einem immer erst später ein,deshalb sollte man eigentlich keine Schuldgefühle haben,ich denke das ist normal.
Ich glaube mein Freund hätte nie gewollt das irgend jemand sich jetzt mit Schuldgefühlen und Selbsvorwürfen herumplagen sollte,er würde wahrscheinlich eher wollen das es uns gut geht und das wir ihn so in Erinnerung behalten wie er war.Dazu gehört auch das man über ihn spricht und gemeinsam die lustigen und traurigen Zeiten durchgeht.Man über die Lustigen Zeiten,die man gemeinsam in diesem kurzen leben verbracht hat,mit seinen Freunden bespricht und darüber lacht.Ich glaube Lachen und glücklich sein,ist zu der Zeit keine Schande in der man Trauert,etwas anderes hätte er auch nicht gewollt!!!
Ich glaube nicht an Gott und das Paradies.Ich glaube aber daran,das es einen Ort gibt an den die Toten hingehen.Wo es ihnen gut geht.Ich denke,man sollte die verstorbenen auch gehen lassen,damit sie an diesen Ort gelangen können.Solange sich die Hinterbliebenen sich mit Vorwürfen und Schuldgefühlen plagen,können und wollen sie diesen Ort nicht aufsuchen und erreichen!
Ihr kennt wahrscheinlich alle den Spruch:"Das Leben geht weiter,egal wie!"So ist es leider auch.


Ich vermisse dich,denke oft an dich und werde immer ein Stück deiner Seele in meinem Herzen tragen,wo immer du auch bist!!!

Lache,
und die ganze Welt lacht mit dir!
Weine,
und du weinst allein!

22.03.2005, 19:33
Oh ,sorry!!
Hab da oben vergessen,den Namen bei meinem Text zu ändern!!!
Grüße,
torstenS25

25.03.2005, 15:49
Hallo!


War gestern Abend das erste mal,seit dem Tod meines Freundes in der Altstadt.Wir haben alle gemerkt,das etwas fehlt.Die Stimmung war nicht so toll.Haben aber trotzdem versucht uns nichts anmerken zu lassen.Wir versuchen alle das Leben so weiter zu leben wie es vorher war,obwohl es nie wieder so sein wird,wie es war.
Wir waren nicht in den Clubs wo wir sonst immer hingegangen sind.Ich glaube das hätte keiner von uns ausgehalten.
Es hat mir aber auch gezeigt,das niemand alleine ist,sondern das wir alle zusammenhalten aus dem Freundeskreis.
Schlimm ist nur,das mir langsam klar wird,das die Beziehung zu meiner Freundin mit meinem Freund gegangen ist.Sie blockt total ab und verschließt sich.Ich glaube das,das verarbeiten des Todes meines Freundes mir schon genug Kraft raubt und das ich nicht mehr die Kraft habe meine Beziehung zu meiner Freundin irgendwie aufrecht zu erhalten,so wie es mommentan alles läuft.
Ich habe nicht nur einen guten Freund verloren,sondern auch die Frau die ich liebe.Ich hatte mir so sehr gewünscht,das ich gemeinsam mit meiner Freundin,die Trauer überwinden könnte.Doch sie läßt es nicht zu.Dadurch habe ich jetzt das Gefühl ganz alleine zu stehen.Das war mein ganzes leben so und so wird es auch immer wieder sein.
Tja,werde sehen was die nächsten Wochen so neues mit sich bringen.
Mommentan ist mein Leben ein riesiger Scherbenhaufen und ich weiß nicht wie ich das alles hinbekommen soll und ob die Kraft dazu ausreicht!Bis dann.....

Gruß Torsten.

04.04.2005, 00:08
Hallo Kira82,
hab lange nichts mehr von dir hier gelesen. Meld dich doch mal wieder!!

Chris