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GERHARD BAYER 7.10.48 - 20.03.05
Am Sonntag morgen hat mein Vater mit gerade einmal 56 Jahren ein letztes mal meine Hand gehalten und dann für immer seine Augen geschlossen. Nach einem harten, bitteren Kampf mit einem Magenkarzinom hat er leider aufgeben müssen und wurde nun von seinem Leid erlöst.
Er war der beste Vater den ich mir wünschen konnte. Wir hatten zusammen unendlich schöne Stunden und auch so manchen Streit, aber die Liebe die er mir gegeben hat wird immer in mir sein, ebenso wie in all den anderen Menschen die Ihm so viel bedeuted haben.
Es tut so verdammt weh, ich vermisse Ihn so sehr dass ich das Gefühl habe mein Herz zerspringt!
Ich war nur für kuze Zeit hier im Forum, aber ich möchte allen danken die mich in den letzten Wochen so unerstützt haben.
Stille Grüße
Franziska
Liebe Franziska,
ich möchte Dir mein herzliches Beileid ausdrücken -soweit man das eben tuen kann-, wenn wahrscheinlich Worte kaum trösten können.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit; die schönen Erinnerungen, die Du an Deinen Vater hast, werden Dir dabei helfen!
liebe Grüße
Ira
Liebe Franziska!
Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Tage.
Ich weiß wie schwer es ist einen Elternteil zu verlieren.
Am 28.2. ist mein Papa mit 55 eingeschlafen, am Ostermontag wird er 56.
Alles Liebe
Karin
Liebe Franziska,
ich kann dich so gut verstehn! Mein Papa ist auch am Sonntag gestorben. Er hat auch seine Augen zugemacht und sie nie wieder aufgemacht. Wir haben auch lange gekämpft. Er hatte auch Magenkrebs.....
Mein herzliches Beileid, und viel Kraft für uns alle.
liebe Grüsse Vesnaname@domain.de
Danke für eure Anteilnahme! Ich bekomme einfach dieses Bild nicht mehr aus dem Kopf, wie er vor mir liegt und noch ein paar mal versucht nach Luft zu schnappen und es einfach nicht mehr geht... Morgen ist die Beerdigung und ich weiß noch nicht wie ich das durchstehen soll! Ich kann es einfach nicht glauben! Ich habe heute meinem Bruder seine Uhr schenken wollen und da mussten wir voller Schrecken feststellen dass nur die Datumsanzeige an seinem Sterbetag stehen geblieben ist!
Ich wünsche euch die gleiche Kraft die ich hoffentlich haben werde!
Liebe grüße
Franziska
franziskabayer@yahoo.de
Liebe Franziska!
Ich habe auch schon Angst vor der Beerdigung! Bei uns ist die Beerdigung erst am Montag, weil mein Vater überführt wird. Das dauert dann einfach länger!
Liebe Grüsse
Vesna
Du wirst es schon schaffen!
auch von mir mein allerherzlichstes beileid! mein papa ist nun schon 10 monate tot und es wird momentan immer schlimmer. er starb mit 52 jahren an rippenfellkrebs. mein ganzes leben hat sich durch seinen tod verändert und manchmal glaube ich, wird es nie wieder so wie es einmal war. ich bin nur noch schlecht gelaunt und lasse es an meinem freund usw aus. ich kann aber nicht anders, wie soll ich glücklich erscheinen,wenn ich es nicht bin? meine mam hat einen neuen freund und mit dem tod meines papas habe ich nicht nur ihn, sondern meine gesamte familie verloren. ich habe noch meine 2 jährige tochter aber meine familie gibt es nicht mehr. versteht ihr wie ich es meine??? ich fühle mich so unendlich alleine mit meiner trauer und manchmal denke ich, es frisst mich auf. gestern war ich an seinem grab und habe stiefmütterchen gepflanzt. ich stehe dann da und denke mir immer, es kann alles gar nicht angehen!. ich hoffe du hast die beerdigung einigermaßen überstanden. ich stand damals völlig neben mir und dachte ich sitze in einem schlechten film! traurige grüße bianca
Ich habe die Beerdigung jetzt glücklicherweise hinter mir! Es war schlimm und schön zugleich! Wir haben seine lieblingsmusik gespielt (Peter Maffay) und ich denke es hat ihm gefallen wenn er zugeschaut hat!
Heute war ich nochmal an seinem Grab und irgendwie kann ich es mir einfach noch immer nicht vorstellen dass ich ihn jetzt nie wieder sehen kann, dass er mich nie wieder in den Arm nimmt und ich ihn nie wieder um Rat fragen kann! Ich habe einfach Angst dass ich es ohne ihn nicht schaffe!
Liebe Vesna, ich wünsche Dir für Montag ganz viel Kraft! Du schaffst das, genauso wie ich den gestrigen tag irgendwie überstanden habe, auch wenn alles wie ein film an mir vorüber gezogen ist!
Und Bianca: Ich kann Dich sehr gut verstehen: Ich habe jetzt schon das Gefühl dass meine Familie zerbricht, weil mein Papa immer der Mittelpunkt der Familie war und irgendwie gibt es seitdem nur noch Streit!
Ich habe auch das Gefühl das ich alleine bin. Jeder kommt zu einem her und sagt: "du musst jetzt stark sein!" - aber ich habe das Gefühl dass ich einfach nicht mehr stark sein kann! Außerdem bin ich so wütend auf all diese Leute! Wieso denken die sie hätten das recht mir zu sagen wann ich stark sein soll? Ich fühle mich nicht unterstützt sondern nur unter Druck gesetzt und alleine gelassen!
Liebe Franziska, auch ich kann Dich sehr gut verstehen. Übrigens das mit der Uhr habe ich schon öfter gehört. Auch ich hatte nach Vaters Tod "komische Sachen erlebt". Ich war auch die letzten Stunden am Bett meines Vaters, er starb, als ich ganz alleine mit ihm war, auch ich bekam die Bilder nicht aus dem Kopf, aber nach und nach weichen diese Bilder anderen, nämlich denen, wie ich meinen Vater "lebend" gekannt habe, sorry, muß wieder weinen. Alles Liebe....
Liebe Franziska, auch ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Vater ist am 19.03.05 gestorben. Auch er hat bis um Schluß gehofft, daß er die Krankheit überwindet. Es tut so weh, einen Menschen so leiden sehen zu müssen, bis er endlich sterben konnte,der im Leben immer so ein großer Kämpfer war. Samstag morgen ist er dann eingeschlafen. Erlag dann so friedlich und ruhig da. Das gibt mir Ruhe. Aber die Bilder der letztn Tage werde ich nie vergessen können.
Glaube mir, das Leben geht weiter....Viel Kraft.
Hallo Franziska!
Ich habe die Beerdigung am Montag auch irgendwie überstanden! Erst jetzt kommt bei mir alles hoch. Ich muss nicht mehr in der Früh aufstehen um zu irgendeinem Arzt zu laufen. Das geht mir nicht in den Kopf!
Wenn du willst kannst du mir mehr über deinen Papa erzählen. Ich glaube dass unsere Väter vieles gemeinsam hatten!
Liebe Grüsse Vesna
Auch an Alle Anderen Viel Kraft und eine Umarmung!
Hallo Vesna, tschuldigung dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber irgendwie hat mir einfach die Kraft gefehlt zum schreiben... mal schaun wie viel ich heute zustande bringe...
Tja, wie schon gesagt, mein Papa war 56 und einfach einer der tollsten Menschen die ich kenne! Er hat mit nichts angefangen, hat sich dann vor 10 Jahren selbständig gemacht und war in vielen Vereinen aktiv...
Und dann im Mai letzten Jahres kam diese verherende Diagnose: Siegelringkarzinom am Mageneingang, Metastasen im Bauchfell... Meine ganze Welt ist zusammen gebrochen!
Wir beide hatten ein sehr enges und wunderbares Verhältnis zueinander!
Wir waren beide politisch aktiv, sind viel zusammen auf Konzerte gegangen und hatten viel Spaß!
Und jetzt steh ich vor seinem Grab und weiß nicht weiter! Klar war es schrecklich ihn so leiden zusehen und es hat mir schrecklich weh getan dass ich ihm nicht helfen konnte, aber jetzt ist da nur noch Leere in mir!
Ich vermisse ihn so!
Gruß Franziska
hallo,
mein paps ist mit 55 gestorbrn. das ist jetzt 6 monate her. ich weiß nicht ob ich es als lang oder schnell vergangen einordnen soll. irgentwie ist es beides. ich habe die beerdigung noch vor mir. mein vater wollte eine seebestattung. die urne steht bei uns zu hause. ich finde es schön ihn zu hause zu haben. ich möchte ihn nicht zum meer bringen. der totale horror.
bei einen von euch war doch auch die uhr oder das datum stehengeblieben. das habe ich hier schon öfter gelesen. bei uns stand seit ca. 20 jahren eine alte uhr auf dem schrank die auch nicht mehr lief. sie stand immer auf 6:03. und mein vater ist um dieselbe zeit eingeschlafen. ich finde das verrückt.
übrigens finde ich das man nicht immer stark sein muß. ich bin viel zu sehr stark für andere, aber es tut doch auch gut mal richtig schwach zu sein und einfach nur zu heulen. das mach ich immer nur, wenn ich allein bin. und hier im forum:))
liebe grüße für euch alle
mia
Liebe mia,
mein Vater ist in Bosnien geboren worden, und wollte unbedingt auch in seiner Heimat beerdigt werden. Es war für uns auch sehr schlimm ihm nach Bosnien zu überführen, aber es war sein letzer Wunsch. Ich kann nichteinmal auf sein Grab gehen. Ich würde so gerne zwischendurch zu ihm gehen, aber es ist so weit weg, deswegen verstehe ich dich, dass du ihm noch bei dir haben willst. Ich finde auch, dass man nicht sofort weiter machen kann wie bisher. Man brauch einfach Zeit zum trauern.
Das mit den Zeichen finde ich schön, dass Uhren stehenbleiben...
Ich hätte auch gerne ein Zeichen. Mein Papa ist einfach eingeschlafen.
Darf ich euch fragen wie alt ihr seit und was ihr so macht?
Liebe Grüsse Vesna
Hallo Vesna, hallo Mia!
Ich bin jetzt 22 Jahre alt.
Mein Vater wollte auch in der Stadt beerdigt werden in der er aufgewachsen ist! Das ist jetzt glücklicherweise nicht so weit von uns entfernt, aber trotzdem kann ich nicht so oft ans Grab wie ich gerne möchte...
Dass ihr deinen Vater, liebe Vesna, in Bosnien beerdigen habt lassen finde ich toll von euch, ich glaube nicht dass ich die Kraft dazu gehabt hätte!
Und Mia, ich kann Dich sehr gut verstehen, ich hätte die Urne auch zu Hause behalten...glaub ich...
Es ist so komisch, ich kann einfach nicht glauben dass er jetzt wirklich weg sein soll! Das geht einfach nicht in meinen Kopf!
Manchmal vergesse ich regelrecht dass er nicht mehr lebt, dann denke ich dass ich ihn später mal anrufen werde und in dem Moment wird mir klar dass das ja gar nicht mehr geht! Dann schmerzt es am meisten!
Geht es euch auch manchmal so?
Liebe Grüße
Franziska
Liebe Franziska,
mir geht es auch so, ich sitze in seinem Zimmer und mache etwas, glaube aber, dass er hinter meinem Rücken am Bett noch immer liegt. Es ist so schlimm, ich glaube ich werde noch lange brauchen um zu verstehen, dass ich ihm nicht mehr sehen werde.
Das schlimmste für mich ist, wenn ich auf sein Handy anrufen, und seine Mailbox abhöre, wo er sagt, dass man ihm eine Nachricht hinterlasen soll....
Ich hoffe, dass es mit der Zeit besser wird.
Übrigens ich bin nur ein Jahr älter als du.
Liebe Grüsse
Vesna
hallo ihr beiden,
das mit der mailbox ist bestimmt sehr schwer. oh man. wir hatten meinen vater zu seinen letzten geburtstag noch ein handy geschenkt. ich bin irgentwie froh, das er die mailbox nicht eingerichtet hat. meine mutter hat das handy jetzt. fehlen werden sie uns immer, aber vielleicht kann man mit der zeit damit lernen umzugehen und die trauer und leere in sein leben integrieren. hoffe ich jedenfalls.
ich wünsche euch einen schönen tag.
bin übrigens fast 28.
liebe grüße an euch beide
mia
Hallo zusammen!
Ich weiß nicht, ob ich hier im Forum richtig bin, aber ich habe kein passenderes gefunden. Er war nicht mein leiblicher Vater und hat sich auch nie so betiteln lassen. Trotzdem war er für mich eine Art "zweiter Vater". Ich sollte wahrscheinlich nochmal schreiben,wenn ich klarer im Korf bin,sonst versteht mich ja keiner.
Liebe Grüße, Suse (knapp 17)
Hallo,
heute war wieder so ein Tag, wo ich am liebsten im Bett geblieben währe! Ich habe momentan nicht die Lust auf die UNI zu gehen, oder irgendetwas anzugreifen!
Wie macht ihr das?
Ich muss mich wirklich zusammenreißen, wenn ich was konstruktives tun will!
Ich hoffe, dass besere Tage kommen, und auch ein beseres Wetter!
Ich vermisse meinen Vater so sehr! Ich vermisse die Gespräche die wir geführt hatten.....
Liebe Suse,
egal ob er dein leiblicher Vater war oder nicht, einen Menschen zu verlieren, denn man geren gehabt hat ist hart!
Du kannst wirklich hier bei uns schreiben, ich glaube nicht, dass jemand da was dagegen hat! Wir sind alle im Moment verwiert!
Liebe Grüße Vesna
Hallo Vesna!
Ich hoffe, ich kann heute meine Gedanken etwas geordneter aufschreiben.
Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du keine Lust auf die Uni hast und dich zu allem aufraffen musst. Ich habe gerade meine letzten Monate in der Schule,bevor ich im September meine Lehre anfange. Ich hab die letzten 2 Wochen Ferien gehabt und eigentlich nichts Sinnvolles zustande gebracht. Jetzt ist es auch nicht viel besser, außer das ich Vormittags eine Beschäftigung habe. Ich weiß einfach nicht, wie ich jemals wieder so glücklich werden soll, wie vorher. Ich habe Angst zu versagen. Ich möchte, dass er stolz auf mich ist. Letzte Woche Freitag habe ich die Zusage von meiner Traumstelle bekommen,hatte mein Handy in der Hand und schon seine Nummer gewählt.Ich kann ihn nicht mehr anrufen,nie mehr.
Als ich am Sonntag auf den Kalender gesehen habe, dass er schon einen Monat nicht mehr da ist... Es ist so schwer zu begreifen,dass er nie mehr wieder kommt. Er war so oft über längere Zeit im Krankenhaus,aber jetzt...
Ich hoffe,dass wenn er auf mich runter sieht,egal wo er auch ist,dass er nicht denkt,er sei mir egal.Es ist alles so schrecklich normal nach außen hin! Alle können einfach weiter machen,als sei alles wie vorher (Also nicht meine Familie).Ich fühle mich so schrecklich. Geht dir das auch so?
Ach,ich rede nur von mir,tut mir Leid.
Ich hoffe,dass wir irgendwann wieder ein "normales" Leben führen können.
Ich kann das mit der Mailbox übrigens sehr gut nachvollziehen,bei uns ist auch noch die Ansage von unserem Stolli (der Lebensgefährte meiner Mutter) auf dem AB. Ich finde es auch sehr lieb von euch,dass ihr deinem Vater seinen letzten Wunsch erfüllt habt,es ist bestimmt sehr schwer für dich!
Liebe Grüße an euch alle! Suse
Hallo zusammen,
Wie geht es euch? Ich versuche mich langsam an das Leben da drausen heran zu tasten! Habe schon einige Vorlesungen auf der Uni besucht!
Morgen ist es genau einen Monat her, seitdem mein Vater gestorben ist, und ich habe es noch immer nicht realisiert. Das wird noch dauern!
Melde mich mal wieder, liebe Grüsse Vesna
Hallo Vesna!
Ich hoffe,dir geht es heute etwas besser.Ich kann mir schon vorstellen,wie schwer das normale Leben für dich ist.Mir geht es nicht viel anders.
Aber das wirklich schlimme ist,die Welt dreht sich weiter wie bisher.Aber nicht für mich,für uns.
Ich vermisse ihn so sehr.Und ich weiß nicht,ob und wann dieser Schmerz endlich nachlässt!
hallo zusammen,
ja, die welt dreht sich einfach weiter. unvorstellbar manchmal.
den normalen alltag kriege ich merkwürdiger weise relativ gut hin. manchmalhänge ich zwar auch durch, aber meine kinder sorgen echt dafür, das ich tagsüber zumindestens, nicht viel trauern kann. aber dann gibt es situationen, wo alles zusammenbricht und ich nur noch heule.
mein papa ist nun auf den tag genau 7 endlose monate "weg". ich kann nicht das richtige wort dafür schreiben. sogar das tut weh. der schmerz wird schätze ich mal, immer bleiben, aber er wird sich verändern. es tut bei mir auch immer noch sehr doll weh. aber.... ach man jetzt rollen schon wieder die tränen. es ist so schrecklich furchtbar. ich verfluche diese besch... krankheit. die hat alles verändert.
es grüßt euch eine traurige maja
kopf hoch!
Hallo,
bin wieder da! Ich habe für zwei Wochen meine Koffer mit meinem Freund gepackt, und bin nach New York geflüchtet. Das hat mir gut getan!!
Ich habe in New York auch die ganze Zeit an meinem Vater und das letzte Jahr nachdenken müssen, aber ich bin auch für ein paar Augenblicke auch abgelenkt gewesen!
Wie geht es euch?
Wie geht es dir Suse? Wie machst du es mit der Schule?
Für mich ist es noch immer schwer auf die Uni zu gehen, und die fröhlichen Kollegen um mich zu haben! Ich kann nicht jeden erzählen, warum ich zwischendurch nicht in guter Stimmung bin. Irgendwie schaffe ich es noch nicht?
Nächstes Wochenende fahre ich wieder an sein Grab mit meinen Geschwistern und meiner Mutter! Darauf freue ich mich schon. Seit der Beerdigung war ich nicht mehr dort!
Ich glaube fest daran, dass der Schmerz mit der Zeit besser wird, und das wir es soger irgendwan akzeptieren und verstehen!
liebe Grüsse
Vesna
Sabine Braun
10.05.2005, 00:52
Hallo Vesna,
ich bin sicher, dass dir die Auszeit mal gut getan hat.
Als meine Mutter 2001 starb hatten wir Urlaub gebucht und ich war echt drauf und dran, ihn abzusagen.
Ich kann doch nicht 10 tage nach der Beerdigung einfach wegfahren......das hab ich damals gedacht.
Mein Mann und mein Vater haben so lange auf mich eingeredet...wir sind gefahren und ich war auch manchmal abgelenkt.
Das hat mir gut getan.
Obwohl es nun schon vier Jahre her ist, vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke.
Du hast recht, der Schmerz wird mit der Zeit weniger und manchmal kann ich auch an meine Mutter denken, ohne in Tränen auszubrechen.
Nur Bilder kann ich mir noch nicht ansehen.
Findest du das normal?
Das würde mich interessieren, ob es anderen auch so geht.
Liebe Grüsse und seid alle ganz lieb gedrückt von mir.
Sabine
Hallo zusammen!
Ich dachte mir,heut müsste ich mal wieder schreiben. Mir gings in letzter Zeit nicht so gut...und heute ist es gemau 2 Wochen her!
Am Sonntag hatte ich Geburtstag und war Abends mit meiner Schwester,meinem Freund und einem Kumpel was trinken. Normalerweise war er immer der erste,der mir geschrieben hat.Oft Punkt um 12 oder einige Sekunden danach.Aber dieses Mal kam nichts.Meine Mutter hat mir geschrieben und es hat mich sehr gefreut,aber es war doch anders.auch der ganze Tag war total komisch...
Ja,Vesna!Ich kann mir gut vorstellen,dass die Auszeit mal ganz gut war.Würde wahrscheinlich allen gut tun.Ich sehe meinem Lehranfang in Nürnberg auch mit gemischten Gefühlen entgegen.Einerseits bin ich dann wahrscheinlich oft abgelenkt und lebe nicht mehr in dem Haus,in dem er auch gelebt hat,aber andererseits lasse ich meine Mutter im "Stich".Ich weiß,dass es nicht so ist,aber es ist ein beschissenes Gefühl,sie 350km weit weg zu wissen. Durch die Krankheit ist nicht nur ein festes Band zwischen mir und ihm entstanden,sondern auch zu meiner Mum: (ich bin die einzige,die noch zu Hause wohnt.Meine Schwestern sind schon ausgezogen)In der Schule ist es im Moment stressig,ich schreib am 30. meine erste Abschlussprüfung...Muss ja gehen. Ich hab immer Angst,dass wenn er "auf mich runter sieht" es so aussieht,als würde mir das alles egal sein, aber so ist es nicht.Ich weiß nur überhaupt nicht,wie ich damit umgehen soll!Nachts,wenn mich keiner sieht,ist es am stärksten.Aber tagsüber kann ich es kaum zeigen!Ist das bei euch auch so?
Sabine,ich habe das Bild von ihm,das wir zur Trauerfeier hingestellt hatten im Zimmer hängen.Aber wenn ich mir normale Bilder (Farbbilder) von ihm ansehe,wie er lacht oder seinen narbenfreien Oberkörper,wird mir auch ganz anders.Soll ich dieses Lächeln nie wieder sehen können???
Ich vermisse ihn so....
Liebe Grüße
Hallo alle zusammen!
Eigentlich wollte ich ja meinen Urlaub gar nicht machen, aber mein Vater hat zu mir gesagt, dass ich regelmässig weg fahren muss. In Februar hat er für mich den Flug gebucht. Deswegen bin ich schon gefahren. Ich habe damals zu ihm gesagt, wenn er in so einer schlechten verfassung bleibt, dann fahre ich sicher nicht. Er hat mir aber immer erwiedert, dass ich schon fahren werde. Alles mit einander serh eigenarteig. Vielleicht hat er gewusst, dass er es nicht mehr lange aushalten würde!
Liebe Sabine, bei mir ist es nicht wirklich so. Ich denke sehr viel an ihm, und weine eigentlich selten dabei. Ich bin zwar immer traurig, aber meistens wenn meine Geschwister und meine Mutter über ihn nachdenken, dann lachen wir immer sehr viel. Mein Vater war ein sehr frölicher Mensch, der die Krankheit wie nichts weggesteckt hat. Er würde es auch nicht wollen, dass wir immer traurig sind.
Ich schaue mir gerne Fotos von ihm an. Ich habe meinen Vater das letzte Jahr Tag für Tag begleitet. Bei mir war es leicht möglich, weil ich studiere. Da habe ich sicher tausend Fotos von ihm gemacht. Diese Fotos schau ich mir sehr gerne an. Sie geben mir Kraft um weiter zu machen.
Ich finde, dass man nicht urteilen darf, ob etwas normal ist, bei der Trauerarbeit! Wir sind alle so verschieden, dass alles normal sein kann. Jeder trauert anders!!!
Liebe Suse,
ich glaube, dass es ganz normal ist, dass man seine Trauer nicht immer und überall zeigen kann. Das soll man ja gar nicht. Es ist sogar unmöglich.
Ich glaube wenn er runter schaut, dann ist er stolz auf dich, dass du den Alltag so gut gemeistert hast. Ausserdem begleitet er dich in deinem Herzen, und nicht nur oberflächlich von Außen, also weiß er ganz genau, dass du ihm vermisst!
Ich habe heute auch Geburtstag, und erwarte schon den ganzen Vormittag auf den Anruf. Es werden Anrufe kommen, aber nicht von ihm!!!!
Damit müssen wir leben. Aber ich bin fest überzeugt, dass unsere geliebten auch an unseren Geburtstagen bei uns sind, und an uns denken.
Die Sorge um die Mutter hatte ich auch. Dann habe ich mit meinen älteren Geschwistern lage geredet. Unsere Mütter müssen es leider auch selber schaffen. Wir können sie nur unterstüzen, aber die Trauer abnehmen können wir auch nicht. Ich glaube, dass deine Mutter auch will, dass du eine gute Ausbildung machst! Ich weiß es ist nicht leicht, aber in dem Fall musst du an dich denken.
Ich habe heute genug gschrieben, muss wieder für meine Prüfung morgen lernen gehen.
Alles Liebe
Vesna
Liebe Vesna,
alles Gute zu Deinem Geburtstag! Dein Vater wird mit Freude und Stolz auf seine kluge, tapfere Tochter blicken und Dich immer begleiten.
Liebe Grüße
Briele
Hallo zusammen!
Vesna, ich wünsche dir natürlich auch noch alles, alles Gute zum Geburtstag! Zwar ein bisschen spät ;-)
Habe mir heute eindlich mal wieder ein paar Minuten Zeit genommen, hab im Moment ziemlich viel Stress. Ich schreibe nächste Woche meine Abschlussprüfungen, das lenkt mich wenigstens ein bisschen ab, auch wenn es sehr viel Kraft kostst.
Deine Worte haben mich sehr zum Nachdenken gebracht und ich wünsche mir sehr, dass du recht hast, dass er immer bei mir ist.
Wie war es bei deinem Vater am Grab? War es sehr schwer für dich? Kommst du sonst einigermaßen zurecht, mit der Uni und so?
Viele Grüße,Suse
Ich finde es gut, dass du deine Urlaub gemacht hast, ich denke, dass war genau das richtige, um wenigstens ein paar Minuten Ablenkung zu haben.
Hallo Suse!
Ich drück dir die Daumen für deine Abschlußprüfung! Du wirst es schon schaffen! Bin in Gedanken bei dir und deiner Prüfung!
Bei mir geht das Leben einigermassen weiter. Ich versuche mich an den Alltag zu gewöhnen. Da ich jetzt auch noch neben der Uni arbeite habe ich sehr wenig Zeit zum Nachdenken.
Bei meinem Vater am Grab hatte ich wirklich gemischte Gefühle. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sein Körper da unten liegt und langsam verwesst. Der Gedanke ist einfach schirch. Die vielen Blumen die am Grab waren sind verwelckt. Wir haben dann sein Grab geputzt.
Dadurch, dass ich meinem Vater mit mir in meinem Herzen trage, hat für mich der Grab nicht so viel Bedeutung. Es kann auch dadurch bedingt sein, dass ich nicht immer hingehen kann.
Wie geht es eigentlich deiner Mutter? Wie kommt sie damit klar?
Ist sie in einer Therapie?
Ich frag nur, weil meine Mutter nicht einschlafen kann. Der Arzt hat ihr dann Medikamente verschrieben, die sie nicht nehmen will!
Ich wünsche dir einen schönen Wochenbeginn, und dass du deine Prüfung gut machst!
Liebe Grüsse Vesna
Hallo Vesna!
Leider hab ich heute erst Zeit gefunden, dir mal wieder zu antworten. Die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend. Naja,aber es at sich gelohnt:Hab meine Prüfungen alle ziemlich gut geschafft. Vielleicht hatte ich ja Unterstützung...???
Ich weiß leider nicht genau,wie meine Mutter damit zurecht kommt. Wie immer kann man ja nicht in den Menschen "reingucken". Ich denke, im Alltag kommt sie relativ gut zurecht, sie arbeitet sehr viel und lenkt sich somit ab.Aber sobald sie nichts zu tun hat,merkt man oft,wie sehr er ihr fehlt.Wahrscheinlich ist es bei ihr ähnlich wie bei mir:sie versucht den ganzen Tag für andere zu "funktionieren" und abends kommt der Hammer. Sie ist weder in Therapie, noch nimmt sie Tabletten,zumindest keine verschreibungspflichtigen. Ich weiß nicht,ob das in jeder Familie so ist,wie bei uns... Eigentlich sollte man die Sorgen doch teilen,oder?! Aber vielleicht wollen wir den anderen nicht traurig machen oder für ihn stark sein?! Ist das "normal"?!
Naja, wie läuft bei dir die Uni? Wirst du eigentlich von deinen Freunden/deinem Freund einigermaßen unterstützt (bzw. abgelenkt, Gespräche...)? Ich glaube, man darf sich nicht ausmahlen, was mit dem Körper wirklich passiert,sonst wird man irre.
Ach,ich kann hier viel schreiben und lesen, aber glaube ich es selber...?Oder rede ich es mir nur ein,dass ich es schon irgendwie schaffe.Für immer ist extrem lang und es liegt noch so ein riesiger Berg Erlebnisse und Leben vor mir,den er nie erleben wird...
Es ist alles so unfair!!! Warum kriegen keine Kindsmörder und Vergewaltiger Krebs und sterben qualvoll? Warum müssen immer die Menschen gehen,die so sehr geliebt werden???
Liebe Grüße, Suse
Liebe Suse!
Zuerst möchte ich dir gratulieren zu deinen bestandenen Prüfungen! Gut gemacht! Ich glaube auch, dass uns unsere Verstorbenen im Alltag begleiten. Ich sage immer, ich habe meinen persönlichen Engel, der auf mich schaut und mir vielleicht da und dort mal hilft! Das ist ein schönes Gefühl!
Meine Mutter versucht sich auch über den Tag abzulenken. Dadurch, dass sie nicht mehr arbeitet ist es noch ein wenig schwieriger, aber sie macht z.b. Gartenarbeit, kümmert sich um ihre Enkelkinder, und verreist endlich. Aber sie hat mir erzählt, wenn sie dann schlafen geht, dann kommen die Gedanken. Abend für Abend die selben. Deswegen haben wir sie dann zum Arzt geschickt. Sie hat Medikamente verordnet bekommen (Antidepressiver), aber als sie dann den Beipackzettel gelesen hat wollte sie es nicht mehr nehmen. Momentan nimmt sie nur Homeopatische Mittel!
Redest du nicht so viel mit ihr über den Tod! Ich habe zum Glück einen sehr netten Freund, mit dem ich darüber reden kann. Mit meiner Mutter rede ich auch darüber, aber wie du sagst, da nimmt man immer rücksicht auf den anderen. Mann spricht die Sachen nicht so gerade aus! Deswegen würde ich z.b. für meine Mutter eine Therapie begrüssen!
Glaubs du eigentlich an eine höhere Macht? Meine Mutter ist streng katholisch, dadurch hat sie eine schöne Vorstellung an das Leben nach dem Tod. Das hilft ihr enorm. Bei mir ist es nicht so eindeutig! Ich weiß noch nicht genau was ich glaube und was nicht. Aber an eine höhere Macht glaube ich schon.
Bei mit geht es einigermassen wieder. Die Uni ist zwar nicht so wie es vor der Erkrannkung meines Vater war, aber ich glaube ich muss mir einfach mehr Zeit geben.
Es ist so schwer, weil nichts vorgeschrieben ist. Keiner sagt dir wann und wo du sein musst, und welche Prüfung du wann machen musst, sonder du teilst es dir halt ein. Im Moment lese ich lieber irgendwlche Bücher die nichts mit der Uni zu tun haben!!!
Warum ausgerechnet die guten Menschen Krebs bekommen? Ich glaube, dass man sich auch diese Frage nicht stellen darf! Es gibt keine Antwort darauf.
Ich finde es aber schön, dass ich mich mir dir da austauschen kann, obwohl ich auch mit meinen Geschwistern und, und reden könnte, aber es ist was anderes.
Ich wünsch dir noch einen schönen Tag, und viele erholsame Stunden!
Liebe Grüsse Vesna
Hallo zusammen,
es tönt vielleicht paradox, aber ich bin froh, dieses forum gefunden zu haben, da ich zwischendurch einfach das gefühl bekomme, die einzige zu sein mit diesem schicksal! bei meinen freundinnen war entweder noch nie jemand krebskrank, oder dann hatten ihre familienangehörigen gerade noch mal glück und schafften es!!
Ich bin 26 jahre alt, mein papa ist am 1.3.05 mit 59 jahren gestorben. an dem tag habe ich allen ernstes gedacht, dass ich nie wieder freude verspüren oder irgendwas geniessen werde. ich fand es auch verrückt, dass das leben einfach so weiter ging. am liebsten hätte ich einfach mal alles angehalten: flüsse, erdumdrehung, menschen, etc. einfach total stillstand. aber irgendwie geht es weiter, und zwischendurch kommt es sogar hin und wieder vor, dass mich jemand zum lachen bringt.
geburtstag hatte ich noch nicht, aber ich habe am 2.5 geheiratet! und hätte meinen vater da gerne dabei gehabt!!! wenigstens wusste er davon.
kann eure alltagsschwierigkeiten gut nachvollziehen. hätte fast das studium abgebrochen, nachdem mein vater gegangen ist. mache jetzt aber trotzdem weiter.
es ist einfach verrückt, weil ich ihn zum teil so nah bei mir spüre, aber ich kann ihn nicht mehr in die arme nehmen und ihm sagen, dass ich ihn lieb habe!! ich vermisse ihn so sehr. es ist wie wenn bei einem regenbogen plötzlich eine farbe fehlt, und man weiss, sie kommt nie mehr wieder zurück.
bin im moment ziemlich asozial. gehe nicht aus und arbeite viel (siehe uhrzeit!) für die uni. leute, die das nicht selbst durchmachen mussten, wissen eh nicht, wie man sich fühlt.
ich sende euch eine umarmung und wünsche euch viel kraft!
suse, gratuliere zu den prüfungen! dein vater ist sicher stolz auf dich!
und vesna, lass dir zeit! ich habe erst auch eine weile nichts mehr gemacht für die uni, doch jetzt habe ich wieder einen schub. jemand, der sein bein gebrochen hat, rennt auch nicht nach ein paar wochen wieder herum wie vorher.
Liebe Grüsse
Laurence
ich hab mich einmal nur kurz hier gemeldet. ich bin 29 und habe eine kleine tochter (2,5 jahre alt)
der einzige trost ist, dass mein dad meine kleine noch 15 monate miterleben durfte. bei mir läuft zur zeit alles aus dem ruder. seit dem mein dad tod ist, hab ich das gefühl, dass meine ganze familie mit gestorben ist. meine mutter hat einen neuen mann (nach nur 9 monaten) und letzte woche hat mich mein partner nach 14 jahren verlassen. im grunde genommen habe ich die letzten 2,5 jahre nicht richtig gelebt. als meine tochter geboren wurde gings meinem dad schon sehr schlecht und sie wussten zwei mon nicht was er hat. dann kam die diagnose imd ein 14 monatiger kampf. ich war die letzten monate nur noch gefrustet und nicht mehr glücklich. aber wie kann man glücklich sein, wenn man so traurig ist? irgendwie habe ich dabei versäumt auch noch an meinen partner zu denken. ich weiß nicht ob ihr schon kinder habt aber so ein kleiner wirbelwind fordert einen schon ungemein. hinzu kommt das ich 3 tage die woche arbeite aber das will ich, denn es lenkt ab und man hat nicht nur das kind um sich. im april war ich psychisch soweit unten, dass meine linke gesichts und körperhälfte taub war und ich für 6 tage ins krankenhaus kam (verdacht auf schlaganfall, ms oder gehirntumor) es waren die schlimmsten tage in meinem leben, ausgenommen der tod bzw die diagnose meines vaters. ich hab echt gedacht"jetzt bist du an der reihe" und fing an über mein leben nachzudenken. ich kam zu dem schluß, dass es nichts bringt sich soooo zu vergraben und am leben zu hadern, denn ich habe auch nur ein leben und wer weiß schon wielange? mein dad würde mir was erzählen, wenn ich nur noch trauere und es würde ihn auch sehr sehr traurig machen. seit meiner diagnose (bandscheibenvorfall in der halswirbelsäule) gehe ich irgendwie anders mit meiner trauer um. kann es schlecht beschreiben aber ich habe es akzeptiert, denn ich kann ihn nicht wieder zurück holen. so nun hab ich ganz schön viel geschrieben. hoffe es war nicht zu wirr.momentan fühle ich mich aber wieder so leer aber das liegt wohl auch daran, von noch einem lieben menschen verlassen worden zu sein. lg Bianca
Hallo Laurence!
Ich kann das so gut nachvollziehen, wenn du über deine Freundinen und euere Gespräche erzählst. Die meisten haben wirklich keine Ahnung was Krebs wirklich ist. Ein paar versuchen mich in Gespräche zu verwickeln in der Hoffnung mir zu helfen, aber ich habe meist das Gefühl, ich werde nicht richtig verstanden. Sie können es nicht verstehen, was es heißt einen Elternteil nie wieder zu sehen, nie wieder sich einen Ratschlag holen zu könne...
Ich habe meinen Vater sehrl lange wirklich intensiv begleitet. Habe dann von meinen Freundinen zu hören bekommen, dass ich mich zu viel da "hineintiegere" und mein Leben nicht wirklich weiter lebe. Also haben sie mich schon zu Lebzeiten meines Vaters nicht verstanden. Ich glaube, wenn ein geliebter Mensch erkrankt, und man die Gelegenheit hat ihn zu unterstützen, dann macht man es einfach.
War deine Hochzeit schon länger geplannt? Davor habe ich wirklich Angst. Deswegen schiebe ich die Hochzeitsplänne immer von mir weg. Ich bin mit meinem Freund 7 Jahre zusammen, und das Thema kommmt bei uns auch immer wieder auf, ich kann mir aber in Moment keine größere Feier ohne meinen Vater vorstellen.
Ich weiß, dass ich alles langsamer angehen müsste, aber in den letzen Jahr, war mein Leben wirklich verplannt mit Ärztebesuchen, Spaziergängen, Gesprächen,...., und jetzt ist nicht mehr davon da. Deswegen versuche ich mich dann sofort auf die nächste Sache zu konzentireren. Keine Angst, Zeit zum Trauern habe ich genug!
Liebe Bianca!
Für meinen Vater war es auch immer sehr aufmunternd wenn die kleine Tochter von meiner Schwester da war. Er hat auch immer gesagt, dass es ihm sehr viel Bedeutet, dass er das noch miterleben durfte, wie sie ihre ersten Wörter ausspricht, und wie sie ihre ersten Schritte um sein Bett herumgeht!
Es ist sicher ein Trost für dich!
Das machst mich immer sehr traurig, wenn ich daran denke, dass mein Vater meine Kinder nicht aufwachsen sieht, (aber vielleicht schaut er ja von oben auf uns zu)
Du darft dir keine Vorwürfe machen, wegen deinen Partner. Ich weiß 14 Jahr ist eine sehr lange Zeit. Aber ich finde, dass in so einer Zeit der Partner wirklich zurückstecken muss. Es ist leichter gesagt als getan, ich habe auch sehr viele Diskusionen mit meinem Freund gehabt! Aber im großen und ganzen finde ich, dass ich und mein Freund im letzten Jahr eher zusammengewachsen sind!
Ich glaube, dass ich durch die Sterbebegleitung von meinen Vater viel aufmerksammer duch das Leben gehe, und mich auch mal über kleinigkeiten Freue!
So jetzt habe ich auch sehr viel geschrieben!
Genug für heute!
Siet alle ganz lieb von mir Gegrüsst!
Vesna
Liebe Bianca!
Ich habe selber zwar keine Kinder, kann aber gut mitfühlen, was in Dir vorgeht. Ich weiss, dass man irgendwann einfach das Gefühl hat: Wieso schaut niemand für mich? Muss ich immer für die anderen sorgen?
Dass Dein Partner Dich verlassen hat, macht die Sache auch noch schwieriger. Mein Mann hatte nur wenige Monate vor dem Tode meines Vaters seinen Grossvater verloren, auch wegen Krebs. Es ging ihm natürlich weniger nahe, aber er wusste, dass er da mit mir durch muss und hat das auch getan, obwohl ich zwischendurch wohl nicht zum ausstehen war... ich finde auch, du solltest dir keine vorwürfe machen. Dass es Dich ärgert, dass Deine Mutter bereits wieder eine Beziehung eingegangen ist, verstehe ich gut. aber vielleicht braucht sie das jetzt einfach, das heisst nicht, dass sie Deinen Vater vergessen hat oder so.
Was ich schön finde, ist dass Du wie verschiedene Rollen hast, die Dich vom Tode Deines Vaters "ablenken" können. Du bist nicht nur seine Tochter, sondern Du hast auch noch eine eigene Tochter, Du arbeitest usw. Diese Situationen können einem auch zu Perspektiven verhelfen, weisst Du, was ich meine?
Aber es ist mir natürlich klar, dass Du gerade einige "Schläge" zu verkraften hast. Ich stelle mir dann jeweils vor, dass mein Vater mir hilft, diese Prüfungen zu bestehen. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft und Trost!
Liebe Vesna,
vielen Dank für Deine lieben Worte! Ich denke, uns geht es ähnlich. Mein Freundeskreis hat sich in den letzten Monaten ziemlich verändert. Ich kann es einfach nicht ausstehen, wenn Leute den Tod meines Vaters totschweigen wollen, über Kleider sprechen und so tun, als wäre nichts. Klar ist es ein schwieriges Thema. Aber man kann ja trotzdem Hilfe anbieten oder zugeben, dass man nicht weiss, was man tun soll!!
Wegen der Heirat: Die war schon geplant und mein Vater war einverstanden. Wir haben aber nur mal zivil geheiratet. Mir war es wichtig, nicht so zu tun, wie wenn alles okay werde. Wir haben nur wenige Leute eingeladen und haben mit ihnen gegessen. Nach der Trauung sind wir zum Grab meines Vaters gefahren (das ist zum Glück in der Nähe) und ich habe ihm meinen Strauss aufs Grab gelegt. Es war mir wichtig, ihn auch irgendwie mit einzubeziehen. Ich habe auch in schwarz geheiratet. Es war also recht aussergewöhnlich, aber so, wie wir es wollten und mein Vater hätte sich sicher auch gefreut.
Ich hätte im Moment auch überhaupt keine Lust auf ein grosses Fest - wir holen das irgendwann nach meinem Studium nach (in etwa 2 Jahren ). Gibt es denn einen bestimmten Grund, weshalb Du jetzt heiraten müsstest? Sonst hat Dein Freund ja sicher Verständnis, wenn Du noch warten willst. Falls Ihr zusammen wohnt, dann ändert sich ja auch nicht viel, ob ihr verheiratet seid oder nicht.
Wart Ihr eigentlich dabei, als Eure Väter starben? Mein Vater war etwa zwei Monate lang keine Minute alleine und ist dann friedlich eingeschlafen, wenige Minuten, nachdem meine Mutter ihn zum letzten Mal besucht hatte. Es ist, wie wenn er darauf gewartet hätte, alleine zu sein, um gehen zu können.
Ich sende Euch liebe Grüsse!
Laurence
Hallo alle zusammen,
ich bin echt Glücklich das es so ein Forum gibt, habe schon in anderen Beiträge was rein geschrieben.
Habe mein Vater vor 14 Jahren verloren. Er war erst 55 Jahre alt.
Es war die schlimmste Zeit für mich, denn meine Eltern wollten sich kurz davor Scheiden lassen. Alls Kind weiß man nie so genau was man machen soll.
Ich kam damit gar nicht klar, denn ich selber hatte ein Jahr vorher selber Krebs, und er war für mich da, ich könnte aber nicht immer für ihn da sein. Das hat mich verrückt gemacht, ich kam mir wie eine Verräterin vor.
Alls er dann Starb, brach für mich eine Welt zusammen. Kam auch nicht mehr mit meiner Mutter klar.
Sie ging mir nur noch auf die Nerven.
Nach 8 Jahren Hölle, habe ich mich dann für eine Therapie entschieden, es war hart. Aber heute kann ich sagen, dass ich ihn so gut es ging begleitet habe.
Hatte damals (ich war 4 ½ Monate weg) sehr viel Zeit zum nachdenken, da habe ich ein Gedicht geschrieben
An meinem Vater
Ich sitze am Fenster und denke an Dich.
Ich Weine,
doch meine Tränen können nichts ändern.
Ich Träume,
aber Träume aus den erwacht man wieder.
Ich wende mich ab,
und sehe Dein Gesicht.
Es lächelt mir zu.jetzt weis ich,
dass ich aufhören muss zu weinen,
und zuträumen,
und Dir viel Glück und Liebe in Deiner neuen Welt wünschen muss.
Wenn es mir mal wieder nicht gut geht, dann nehme ich mir das Gedicht, und lesse es mir durch.
Lg Anita
Liebe Laurenc!
Jetzt verstehe ich deine Heirat besser! Ich habe mir einfach nicht vorstellen können, dass man so kurz nach dem Tod heiraten kann. Immerhin will man, dass der Hochzeitstag was bessonderes ist! Aber wenn ich dann läger überlege, kann auch eine schlichte Hochzeit was an sich haben.
Bei uns ist das Thema noch überhaupt nicht aktuell. Ich wohne mit meinem Freund schon seit Jahren zusammne, und wir sehen da keinen Grud heiraten zu müssen. Außerdem will ich mal meine Ausbildung abschließen bevor ich heirate. Mein Freund versteht das ja auch!
Zu der Frage ob wir da waren als mein Vater starb:
Ich war am Vorabend bei ihm (sehr lange) und wollte nicht nach Hause. Dann ist mir aber der Gadanke gekommen, ich kann ja Morgen in der früh wieder kommen. In der Nacht ist mein Vater in ein Schlafkomma gefallen. Er wollte unbediengt zu Hause bleiben.
In der Nacht haben meine Brüder noch die Chance gehabt sich von ihn zu verabschieden. Ich habe sehr viele Gespräche mit ihn geführt, also zwischen uns blieb nichts unausgesprochen. Deswegen bin ich dankbar, dass ich in der Nach nicht da war, und mein Vater die Zeit mit meinen Brüdern verbracht hat.
Als ich in der früh gekommen bin, hat er mir noch einen Blick zugeworfen. Das war echt berührend. Ich habe in seinen Augen eine wärme und dankbarkeit gespürt.
Das war sein letzter Blick!
Er hat dann die Augen zugemacht und geschlafen, und schließlich am Abend seinen letzten Atemzug gemacht.
Ich hoffe, dass meine Ausführung nich zu genau für dich ist!
Liebe Anita,
Dein Gedicht ist ja wunderschön, danke, dass du es mit uns teilst!
Schönen Tag Vesna
Am 10.06.2005 ist mein Dad gestorben. Dem ewigen Auf-und-Ab seit Februar, als Lungenkrebs im Endstadium bei ihm entdeckt wurde, ist nun ein Ende bereitet. Am 06. Juni wurde er aus dem Krankenhaus entlassen, er wollte unbedingt noch einmal nach Hause. Am 07. Juni (dem Tag meines Geburtstages) ging es ihm dann noch einmal fast "gut". Wir sind mit dem Rollstuhl spzieren gefahren, haben geredet ... Ab Mittwoch dann verschlechterte sich sein Zustand rapide. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist er dann gestorben, der Notarzt hat ihm mit einer Morphin-Spritze das "Gehen" leichter gemacht.
Was nun bleibt ist ein Leben ohne meinen Dad, an dem ich so gehangen habe. Und egal wie oft ich mir auch versuche einzureden, dass er nun nicht mehr leiden muss, der Schmerz wird irgendwie nicht weniger. Er fehlt mir so! Warum muss ein so lieber Mensch so früh gehen? Ein Mensch, der immer nur für andere da war? WARUM?
Bereits vor zehn Jahren ist mein Bruder tödlich verunglückt, eigentlich ein Ereignis, das "verarbeitet" war. Aber irgendwie ist auch das auf einmal wieder da, als sei es gestern gewesen. Und schmerzlichst schießt einem ständig der Gedanke durch den Kopft, dass von einer Familie mit fünf Personen jetzt nur noch drei (meine Mum, mein anderer Bruder und ich) übrig sind....
Ich selbst habe im letzten Jahr eine Krebs-OP hinter mich gebracht. Es war für mich selbst so schwer, meinen Vater zu sehen, wie der Sch... Krebs ihn dahingerafft hat. Ich bin von Arzt zu Arzt gegangen mit ihm, war jeden Tag bei ihm im Krankenhaus und konnte ihm doch nicht helfen!!
Ich bin so verzweifelt... es tut so weh ...
Ich weiß ja aus eigener Erfahrung (nach dem Tode meines Bruders), dass der Schmerz vergeht und irgendwann die schönen Erinnerungen bleiben, aber irgendwann - und Momentan ist das bei mir so - kann man das alles nicht so einfach wegstecken ...
Es ist eine kleine Hilfe, beim Lesen dieses Forums zu merken, dass man mit all seiner Trauer und seinen Gedanken und Gefühlen nicht alleine ist
Das Leben ist begrenzt,
doch die Erinnerung unendlich!
Viele Grüße an alle hier
Dess
Liebe Dess,
Erst einmal herzliches Beileid an dem Tode Deines Vaters. Wie Du siehst, bist Du wirklich nicht alleine mit Deiner Trauer. Auch mir hat es gut getan zu hören, dass es anderen gleich geht. Doch schlussendlich ist auch das ein schwacher Trost. Auch der Gedanke, dass ein Mensch von seinen Leiden erlöst worden ist, vermag einen doch nicht ganz zu trösten.
Du hast sehr viel durchmachen müssen im letzten Jahr, und durch den Tod Deines Vaters wurden noch die Wunden aufgerissen, die Du durch den Tod Deines Bruders erlitten hast.
Ich habe, nachdem mein Vater gestorben ist, den Respekt vor dem Tod ziemlich verloren. Zum Teil befinde ich mich in einer "gefährlichen" Situation (z.B. im Flugzeug) und denke dann einfach, okay, wenn es abstürzt oder ich einen Unfall habe oder sonst etwas, dann bin ich wenigstens nachher mit meinem Vater zusammen. Ich glaube fest daran, dass unsere Angehörigen auf uns warten und wir irgendwann alle beieinander sind.
Falls Du auch daran glaubst, so ist es vielleicht ein schöner Gedanke zu glauben, dass Dein Bruder und Dein Vater nun zusammen sind.
Dess, ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass Du gemeinsam mit Deinem Bruder und Deiner Mutter diese Zeit überstehen kannst!
Liebe Grüsse!
Laurence
Hallo zusammen!
Auch ich möchte dir Mitleid ausdrücken, Dess!
Es ist wirklich eine Menge, die du ertragen musstest, aber ich bin auch Laurences Meinung: dein Bruder und dein Vater sind jetzt zusammen und passen auf euch auf. Und ich bin mir sicher, dass sie dich jetzt noch nicht bei sich haben wollen. Sie wünschen sich bestimmt, dass du dein Leben weiter führst und deine Träume verwirklichst!
Liebe Vesna!
Wie geht´s dir? Ich hoffe, du kommst einigermaßen klar! Ob ich an eine höherer Macht glaube?!? Also meinen Glauben an Gott habe ich schon vor längerem verlohren, aber ich stelle mir vor, dass Verstorbene noch irgendwo sind. Es klingt vielleich albern, aber meine Mutter und ich stellen uns immer vor, dass unser Stolli auf seinem Stern sitzt und uns zusieht. Wir denken, er ist jetzt mit meinem Opa zusammen und sie sitzten auf ihrem Stern und lachen sich schlapp, weil bei uns eine Lampe nach der anderen kaputt geht!(beide waren Elektriker) Ich weiß, dass es wahrscheinlich blöd klingt, aber es macht es etwas einfacher. Ich hab ja schon öfters geschrieben, wie sehr es mich nervt,dass die Welt sich weiter dreht, als wäre nichts passiert. Ich hab lang überlegt, wie ich ein Zeichen zur Erinnerung setzten könnte. Vor einer Woche habe ich mir seinen Namen als Schriftzeichen die Wirbelsäule abwärts tatowieren lassen. Jetzt hat ers schriftlich, wie sehr ich ihn immer geliebt hab, wie wichtig er mir ist, wie sehr er mir fehlt und dass ich ihn immer bei mir hab und niemals vergessen werde.
So,nun hab ich genug geschrieben.
Ich hoffe, es geht euch allen verhältnismäßig gut.
Liebe Grüße, Suse
Hallo Laurence,
hallo Suse,
vielen Dank für Eure lieben Worte. Tja, das mit dem Glauben, dass mein Dad und mein Bruder jetzt zusammen sind, ist so eine Sache bei mir. Ich weiß nicht, ob ich das noch glauben kann. Ich denke, bei mir überwiegt momentan noch die Fassungslosigkeit ... Laurence, ich musste bei Deinen Zeilen mit dem Flugzeut "schmunzeln" ... geht mir auch so ...
Geht es Euch auch so, dass das Leben irgendwie völlig neue Werte bekommt? Viele Dinge erscheinen einem so unendlich unwichtig! Leute, die sich über totale Kleinigkeit aufregen. Da denke ich mir immer: Wenn Ihr sonst keine Sorgen habt ... Was mich am meisten erschreckt ist, dass einige Menschen, von denen ich immer dachte, Sie seien für mich da, sich auf einmal nicht mehr oder nur wenig melden oder so tun, als sei gar nichts passiert. Ich verstehe ja, dass man vielleicht nicht so recht mit dem Tod umgehen kann, aber einfach so zur Tagesordnung übergehen???? Ich verstehe das einfach nicht. Es fehlt einfach jemand, mit dem man sich richtig austauschen kann. Sicher ist das für jemanden schwer, der noch nie einen lieben Menschen durch Tod verloren hat, aber manchmal würde ja auch nur zuhören reichen... Man fühlt sich letztlich doch sehr alleine mit all seinen Gedanken, Ängsten und vielleicht auch Vorwürfen, dass man mehr hätte tun können... Ich mache mir Vorwürfe, dass ich meinen Dad nicht früher zum Arzt geschickt habe... Ich habe doch gesehen, dass er immer weiter abnimmt... zunächst wollte er das auch, aber dann sagte er: Komisch, so einfach war es noch nie ... keine Ahnung davon, dass er bereits todkrank war. Er war zwar beim Arzt zu einem Check-up, der sagte aber es sei alles ok, aber er hatte Eisenmangel und keinen Apetit auf Fleisch mehr. Ich kriege einfach den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass ich früher hätte reagieren müssen, kenne mich doch "leider" selbst mit der Krankheit aus ...
jetzt höre ich erst einmal auf ...
Viele liebe Grüße
sendet Euch Dess
Hallo zusammen.
Mein Papa ist am 12.06.05 eingeschlafen. Er hat zweieinhalb Jahre gekämpft.
Zuerst hat man bei ihm einen Darmtumor diagnostiziert, der erfolgreich entfernt werden konnte. War damals aber schon ein T4 und sein Internist gab ihm keine lange Überlebenszeit.
Trotz starker Rückenschmerzen verschrieb gleicher Internist meinem Papa Termine bei einer Physiotherapeutin zwecks Rückenschule.
Als keine Besserung eintrat, bekam mein Papa endlich einen CT und MRT-Termin, bei dem festgestellt wurde, dass sich ein Rezidiv zwischen Magen, Darm und Bauchspeiseldrüse entwickelt hat.
Letztes Jahr im Mai wurde dann versucht den Tumi zu entfernen. Da hatte er sich aber schon an die Bauchspeicheldrüse gelegt.
Seither hat mein Papa eine Chemo nach der anderen gemacht, insgesamt fünf.
Wir haben einen Arzt nach dem anderen probiert.
Unsere letzte schulmedizinische Hoffnung war dann eine Strahlentherapie. Der Onkologe hat uns versprochen, dass der Tumi zu 90% weggeht.
Leider hat es alles nur verschlimmert. Im Krankenhaus hat man uns erst neun Tage, bevor mein papa starb reinen Wein eingeschenkt. Da war sein gesamtes Bauchfell bereits befallen.
Ab dem Zeitpunkt stand für uns (Mama, Bruder und ich) fest, dass wir Papa nach hause holen .
Wir haben ihn sechs Tage gepflegt.Ihm ging es immer schlechter. Durch die Metastasen in der Leber war er gelb und völlig schwach.
Er wollte uns bis zuletzt nicht loslassen und hat sich noch ein paar Stunden, bevor er einschlief, aufgebäumt, obwohl er 2mg Morphium pro Stunde bekam.
Sicher ist, dass er vermutlich sowieso nicht lange gelebt hätte mit dem Krebs.
Aber durch die fehlende Aufklärung der Ärzte ist er einfach viel zu früh gegangen, mit 51 Jahren.
Ich bin jeden Tag so traurig. Und wütend natürlich. Haben die Ärzte bei Euch auch so ne Scheisse gebaut?
Ich kenne kaum jemanden, der gute Erfahrungen gesammelt hat.
Ich bin froh, dass es solche Foren und natürlich das Internet gibt. Sonst wüsste man gar nicht, dass es Menschen gibt, denen es genauso geht.
Liebe Grüsse
Liebe Dess,
Mir geht es genau gleich wie Dir. Ich höre oft anderen Menschen zu und denke dann, naja, wenns weiter nichts ist... Auch ich wurde von einigen "Freundinnen" schrecklich enttäuscht, als ich sah, wie sie mit dem Tod meines Vaters umgehen (nämlich gar nicht). Auch ich weiss, dass es ein schwieriges Thema ist, aber wie Du sagst, sogar zuhören würde reichen. Einige haben einfach eine Beileidskarte geschickt und wohl gedacht, so, das wars, jetzt geht das Leben weiter.
Mein Freundeskreis hat sich auf jeden Fall dadurch ziemlich verändert!
Ich finde es sehr schlimm, dass Du Dir selbst solche Vorwürfe machst. Tu das nicht! Du hast nur das Beste gewollt und auch getan für Deinen Vater. Es gibt Sachen, die wir einfach nicht ändern können. Vielleicht "kennst Du Dich aus" in Sachen Krebs, aber jede Krankheit beginnt, verläuft und endet anders! Echt, ich finde, Du hast alles richtig gemacht.
Liebe Juliane,
Mein herzliches Beileid zum Tode Deines Vaters. Du hast eine sehr schwere Zeit hinter Dir und ich kann Deine Trauer und Deinen Ärger sehr gut nachvollziehen! Die "Krankengeschichte" meines Vaters war kürzer als die Deines Vaters. Er ist 11 Monate nach der Diagnose des ersten Krebses eingeschlafen. Ich weiss jetzt, dass der Kampf von Anfang an verloren war, weil er erst Speiseröhren- dann Lymphdrüsenkrebs hatte und der war schon bei Entdeckung nicht mehr wegzuoperieren. Die Ärzte haben dann aber immer so optimistisch getan und uns nie gesagt, was Sache ist - obwohl wir gefragt haben!!!
Erst am Schluss haben sie uns gesagt, dass mein Vater wohl nicht mehr als einen Monat zu leben hat. Und sie überliessen es uns, ihm diese Nachricht zu überbringen!! Das fand ich dann schon heavy. Ich finde, das sollten doch echt die Ärzte tun. Wir selbst hofften bis zum Ende, dass es doch noch gut kommen würde und wollten meinen Vater ermuntern, damit er noch etwas bleiben würde.
10 Tage bevor er gestorben ist, haben die Ärzte dann doch mit meinem Papa gesprochen. Sie haben ihm gesagt, dass er nicht mehr nach Hause kann und dass sie nichts mehr für ihn tun können. Ich war nicht dabei beim Gespräch, aber meine Mutter hat gesagt, er habe geweint und gesagt, er fühle dass er versagt hätte. Wenige Stunden später war er bereits nicht mehr zurechnungsfähig und war nur noch wenig ansprechbar bis er dann am 1.3.05 friedlich eingeschlafen ist.
Ich bin einfach so wütend wegen dem falschen Optimismus, den die Ärzte verbreitet haben. Erstens mal finde ich, man hat als Patient und als Angehöriger das Recht, zu wissen, wo man steht. Und dann hat mein Vater noch versucht, so lange wie möglich arbeiten zu gehen. Wenn er gewusst hätte, dass er nicht mehr lange zu leben hat, dann hätte er sich vielleicht noch irgendeinen Traum erfüllt, z.B. eine Reise oder so. Doch diese Zeit wurde einfach bei der Arbeit verschwendet!!!
So, jetzt habe ich mehr geschrieben als ich eigentlich wollte. Juliane, ich hoffe, Du weisst, dass wir hier im Forum sehr gut nachfühlen können, wie es Dir geht. Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit und sende Euch allen
eine feste Umarmung!
Laurence
Hallo Laurence,
ich hätte mich schon über Beileidskarten "gefreut"... aber da kam so oft NICHTS... unglaublich...
LG und lass Dich auch mal drücken... natürlich auch die anderen, Nicole
Hallo Laurence,
du hast Recht mit deiner Ansicht, vielleicht hätte dein Vater noch eine Reise gemacht. Aber der Satz "ich habe versagt" erschüttert mich sehr und läßt eher vermuten, dass er mit der Wahrheit sehr viel Angst, Depressionen und Kraftverlust= weniger Lebens- und Kampfesmut gehabt hätte!? Du kennst ihn, aber vielleicht ist es gerade so doch der gangbarere Weg gewesen? Ich habe mit meinem Mann 4 Jahre Kampf und die Volle Wahrheit von der ersten Stunde an gelebt, aber es war ein schlimmer psychischer Kampf und wir hatten auch keine Möglichkeit noch Träume auszuleben....Es ist so schwer alles so anzunehmen wie es gekommen ist, dabei kann man nicht mit Sicherheit sagen, dass der andere Weg der "bessere" gewesen wäre.
Hallo Nicole - glaub mir Beileidskarten, denen nichts folgt als Schweigen und die Annahme, dass nun das normale Leben weiter gehen kann, sind geheuchelte Zuwendung, "man tut es, weil es sich so gehört" - das bringt keinen wirklichen Trost, verstärkt den Schmerz über die verlogene Welt!
Liebe Grüße - Petra (2)
Hallo Suse,
ich finde es wirklich sehr berührernd, dass du dir seinen Namen hast tatowieren lassen. Jetzt kannstu du ihn überal mitnehmen!
Liebe Laurence,
Bei uns haben die Ärzte genau das Gegenteil behauptet. Es hat von Anfang an geheißen: " Ihr Vater kann morgen sterben". Das war auch kein schönes Gefühl. Ein Artzt hat ihn noch höchstens 3 Monate gegeben. Geworden ist es ein schönes Jahr. Ich habe die Ärzte damals auch nicht verstanden, warum sie immer so betohnt haben, dass es bals zu ende ist. Mein Vater hat dann schon noch eine Reise mit meiner Mutter gemacht, aber im Hinterkopf war immer der Gedanke, vielleicht komme ich gar nicht mehr nach Hause um kann mich von meinnen Kinder nicht mehr verabschieden.
Nach der Diagnose ist es meinem Vater wirklich gut gegangen. Er hate keine Schmerzen, keine Beschwerden, aber die Ärzte haben immer gesagt, es ist Hoffnungslos. Das hat er nicht verstanden warum es so hoffnungslos ist!
Liebe Juliane,
mein Beileid zum Tod deines Vaters. Es tut mir leid, dass die Ärzte auch mit euch nicht ehrlich gewesen sind. Im nchhinein, bin ich sehr dankbar, dass die Ärzte bei uns ihre Prognossen voreilig gemacht haben. Aber dadurch habe ich mich zumindest wirklich von meinen Papa verabschieden können. Ich habe immer geusst, er stirbt. Es ist kein angenehmen Gefühl, aber dafür haben wir keine bösen Überraschungen erlebt!
Liebe Grüsse Vesna
Liebe Juliane,
auch von mir, mein aufrichtiges Beileid! Mehr kann man nicht sagen, außer dass man ehrlich nachempfinden kann, was in Dir vorgeht.
Bei uns war er leider auch so, dass der zunächst behandelnde Onkologe notwendige Untersuchungen nicht gemacht hat (z. Bsp. das genaue Bestimmen einer Histologie, d. h. um welche Krebsart genau es sich handelt). Dieser Arzt hat nie zurückgerufen, wenn man um Rückruf gebeten hat und als es meinen Vater so schlecht ging, dass er aufgrund von neuen Metastasen in der Leiste nicht mehr laufen konnte, hat er meine Eltern auch erst dann empfangen, als mein Vater sich mit meiner Mutter in seine Praxis GESCHLEPPT hat und dort solange gewartet hat, bis der Arzt auf dem Flur aufgetaucht ist. Wirklich ohne Worte!!!!!!!! Danach war er dann zur Weiterbehandlung in einer Klinik in Bonn, die Robert Janker Klinik, dort haben die Ärzte dann alles getan, was noch getan werden konnte. Leider war dies nicht mehr viel. Aber die Unterstützung, die sowohl mein Vater als auch meine Mutter erfahren haben, war top! Ohne die Untersützung der dortigen Ärztin hätten wir meinem Dad den Wunsch nach einer nochmaligen Heimkehr nach Hause (auch wenn es nur vier Tage waren) sicher nicht erfüllen können.
Das Leben ist begrenzt,
doch die Erinnerung unendlich
Liebe Grüße an Euch alle!
Dess
Auch bei uns hieß es eigentlich seit der Diagnose: Endstadium, an eine Heilung nicht zu denken. Im Falle meines Dads war es dann leider auch so.
Liebe Dess, liebe Vesna, lieber Laurence,
vielen Dank für eure Anteilnahme. Ich weiss ja, euch gehts auch nicht viel besser.
und auch für euch tut es mir leid, dass ihr einen so schlimmen Verlust erleben.
So was wünscht wirklich niemanden.
Bei meinem Papa haben die Ärzte im April noch eine Bestrahlung gemacht. Dadurch hat er sich die letzten zwei Monate einfach nur gequält. Sie haben ihm sogar versprochen, dass der Tumor zu 90% wieder kleiner wird.
Wir wussten ja gar nicht, dass er schon Metastasen im Bauchfell hat, sonst hätten wir dem gar nicht zugestimmt.
Die Ärzte in der Klinik haben meinem Papa sogar abgeraten in eine ganzheitliche Klinik zur Entgiftung nach Süddeutschland zu fahren ( vor der Bestrahlung ), sie meinten, dass wären alles nur Halsabschneider.
Meine Mama hat die Ärzte immer wieder auf homöopathische Alternativen angesprochen, diese sagten aber nur, das wäre alles pille palle.
Wir haben uns am Montag mit der Hausärztin meines Vaters getroffen. Sie war der Meinung, dass man als Arzt irgendwann einem Patienten keine Chemo- und Bestrahlungsbomben mehr zumuten sollte, das würde keine Lebensqualität mit sich bringen.
Die Hausärztin und der Home-Care-Arzt, der meinen Papa betreut hat in der Woche, als er bei uns zu Hause war, waren die einzigen Ärzte, die uns ganz ruhig erklärt haben wie es mit Papa steht.
Wir wussten zwar schon vorher, dass der Krebs aggressiv ist, aber man redet doch nicht erst Klartext mit den Angehörigen, wenn der Patient sich bereits im Endstadium befindet.
Man hat uns in der Klinik einfach von vorne bis hinten belogen.
An dem Tag, als mein Papa endlich entlassen wurde, sagte die Stationsärztin meiner Mutter am Telefon: "Sein letztes Stündlein hat geschlagen".
Sorry, aber wenn man so unsensibel ist, sollte man keinen Arztberuf wählen.
Man muss Ärzten einfach verbieten, dass sie gegenüber Laien mit lateinischen Fachbegriffen um sich schmeißen.
Ich bin halt einfach seit 3 Wochen total sauer. Und da geht es nicht um das Das, sondern um das Wie.
Euch viel Kraft und ganz liebe Grüsse
Hallo zusammen,
ich bin hier vielleicht nicht ganz richtig, aber hier hat es mir am besten gefallen.
Mein Vater ist jetzt 58 Jahre alt. Im nächsten Monat hätte er Geburtstag. Er leidet seit fast drei Jahren an Prostatakrebs. Damals haben die Ärzte bereits gesagt, dass der Krebs siegen wird.
Seit letzten Freitag ist Papa zu Hause. Man hat ihm im Krankenhaus gesagt, man kann nichts mehr für ihn tun. Er muss sterben. Er wollte gerne nach Hause und hier sterben. Dazu sind wir zur Zeit noch im Umbau. Mein Vater hat immer gesagt, die neue Wohnung wird er nie sehen. Dabei hat er recht behalten.
Naja, er liegt jetzt hier. Kriegt Morphium-Pflaster und zusätzlich Spritzen, einen "Abschlag" wie der Arzt immer so schön sagt. Zur Zeit ist es so, dass er irgendwie woanders ist. Er redet mit Leuten die nicht da sind, fragt irgendwelches wirres zeugs und sagt, er wartet schon viel zu lange. Er fragt, warum er nicht gehen kann und das alles so eine Qual ist.
Ich könnte nur heulen. Er hat immer soviel gearbeitet für später, weil er mit Mama noch soviel vor hatte. Alles aus und vorbei. Und es ist so schrecklich ihn da liegen zu sehen wie er leidet. Ich hoffe er wird bald erlöst, auch wenn es für uns dann unendlich schmerzen wird. Ich versuche immer stark zu sein und Mama und meine Schwester zu unterstützen wo es nur geht. Aber ich bin langsam mit meiner Kraft am Ende. und keiner kann sagen wie lange er noch so leiden muss.
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
wie geht es dir? Ich bin in Gedanken bei dir! Wenn du Lust hast melde dich wieder! Ich kann genau nachempfinden, was du jetzt durchmachen musst.
Viel Kraft für die kommende Zeit!
Liebe Grüsse Vesna
Hallo Tanja,
ich hoffe, Du überstehst und genießt diese Zeit mit Deinem Papa.
Ich kann genau nachempfinden wie es für Dich sein muss. Auch wir haben meinen Papa die letzte Woche zu Hause gepflegt.
Man kann gar nicht beschreiben, wie sehr einem so eine Situation weh tut.
Ich hoffe, Du schaffst das.
Liebe Grüsse, Juliane
Hallo Vesna, Hallo Juliane,
danke für eure Antwort.
Papa hat letzten Freitag,22.07. aufgehört zu atmen. Gestern war seine Beerdigung. Es kommt mir vor als wäre sie vor einer Ewigkeit gewesen.
Und ich fühle mich komisch, ich kann einfach nicht richtig weinen. Alle um mich rum sind in Tränen ausgebrochen. Auf der Beerdigung haben mich weinende Menschen umarmt und ich stand nur da und hab sie angelächelt. Ich fühle mich zwar traurig, aber ich kann nicht weinen. Ist das normal??
Wir waren ein paar mal in der Leichenhalle, auch da, nichts. Irgendwie denke ich an Papa, nicht an meinen Schmerz. Ich hoffe ihm geht es jetzt besser da wo er ist.
Als er gestorben ist, da hat er die Augen aufgemacht und geweint und uns alle angeguckt. Zumindest sah es so aus als guckte er uns an. Wir haben ihm die Hand gehalten in seinen letzen Atemzügen. Meine Mutter ist fast zusammen gebrochen, meine Schwester in Tränen versunken, selbst mein Onkel hat geweint. Nur mir kullerten ein zwei Tränchen runter und das wars.
Ich glaube ich hab das alles noch nicht so ganz realisiert. Oder ich habe schon vorher damit abgeschlossen. Ich weiß es auch nicht. Ich bin froh, dass wir uns noch in aller Ruhe hier zu Hause von ihm verabschieden konnten.
Wie ist es euch "dabei" ergangen? Würde mich freuen wieder von euch zu hören. Es tut wirklich gut, zu wissen, dass da irgendwo Menschen sind, die wissen wie man sich fühlt.
Liebe Tanja,
Ich will dir zuerst men Beileid aussprechen. Ich hoffe, dass es dir einigermassen gut geht!
Ich habe hier im Forum offt gelesen, dass Angehörige nicht weinen können. Es ist wirklich nichts abnormales. Es hat auch nicht damit zu tun, dass du nicht trauerst. Jeder macht es auf seine Art.
Ich habe in den ersten zwei Wochen viele Trännen vergossen, aber dannach nicht mehr. Ich kann auch nicht mehr weinen. Ich denke viel an meinen Vater, aber weine dabei nicht.
Dadurch, dass du gewusst hast, dass din Papa bald gehen muss, hast du sicher früher zu trauern angefangen. Es ist ja bei dir, so wie bei uns allen nicht plötzlich passiert.
Jetzt nach 5 Monaten, kann ich bei mir sagen, dass der Abschied von meinem Papa "schön" war. Er ist auch zu Hause im Kreise der Familei gestorben. Ich bin froh, dass wir alle bei ihm waren, und er nicht im Krankenhaus sterben musste.
Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft. Gib dir Zeit zum trauern. Du kannst dich jeder Zeit hier melden. Es gibt Leute die für dich da sind, und dich auch gut versthen.
Fühl dich umarmt!
Leibe Grüsse Vesna
Liebe Tanja,
auch von mir mein aufrichtiges Beileid. Auch ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit!
Alles braucht und hat seine Zeit, auch die Trauer.
Bei mir war es ähnlich: Mein Dad ist am 10.06.05 gestorben. Zuerst habe ich mir dann immer gesagt, es ist besser so, er muss nicht mehr leiden. Irgendwie war ich sogar für ihn "erleichtert", er hat so gelitten die letzten Tage ... dann kam die ganze Organisation der Beerdigung etc. geweint habe ich wenig. Bei mir kommt jetzt (sechs Wochen später) alles hoch... Im Moment weine ich viel...
Aber ich denke jeder geht mit der Trauer anders um, Trauer ist eine sehr persönliche und tiefe Empfindung, die sich wahrscheinlich nicht in ein Raster stecken lässt.
Ich wünsche Dir nochmals viel Kraft und gib' und lass Dir die Zeit, die Du brauchst. Und wann immer Du magst, melde Dich hier im Forum.
Liebe Grüße
- auch an alle anderen hier -
Dess
Hallo ihr Lieben,
blöde Frage, aber wie geht es euch?
Bei mir gehts so einigermaßen. Die Erde dreht sich weiter. Und mein Schmerz wird immer größer. Jetzt nachdem es hier wieder ruhiger wird, nachdem die ganzen organisatorischen Dinge erledigt sind und die Ruhe wieder einkehrt wird mir bewußt, dass alles nicht mehr so ist wie noch vor mehr als einer Woche.
Ich fühle mich, als hätte man mir ein Stück aus meinem Herzen entfernt. Es schmerzt ständig und doch muss ich der Wahrheit ins Gesicht sehen. Papa kommt nicht wieder. Nie mehr.
Ich habe nun ständig dieses Bild im Kopf, als er seinen letzten Atemzug gemacht hat. Egal was ich tue, es ist ständig vor meinen Augen. Irgendwie sitze ich jetzt in einem Loch und es kommt mir so vor, als ob ich da nie wieder raus komme.
Zum Glück hab ich meinen Freund an meiner Seite. Er ist immer da und hält mich und hört zu. Wie ich gelesen habe, war es bei euch auch so, dass sich einige "Freunde" nicht bei euch gemeldet haben. Ich habe eine eigentlich beste Freundin. Ich kenne sie seit dem ich drei Jahre alt bin und wir sind immer durch alle Höhen und Tiefen gegangen. Jetzt in dieser schweren Zeit kam noch nicht mal ein Anruf, nur eine SMS, das sie immer da wäre wenn ich sie bräuchte und eine Beileidskarte. Ich bin wirklich zu tiefst enttäuscht. Auch wenn man nicht weiß wie man mit so eine Situation umgehen soll, ein Anruf um zu fragen wie es einem geht wäre ja wohl im Bereich des Möglichen gewesen. Naja, so lernt man....
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Seit umarmt
Liebe grüße
Tanja
Hallo Tanja!
Es tut mir Leid, dass es dir so schlecht geht...aber es ist ja auch noch nicht viel Zeit vergangen, seitdem du mit dem Verlust leben musst. Das wird alles besser werden, habe nur Vertrauen. Die Trauer wird immer wiederkommen, aber sie ist nicht mehr so heftig. Das sagt dir jmd, der bzw. die jetzt schon fast ein Jahr ohne ihren Papa lebt...
Dass du enttäuscht bist von einigen Leuten, kann ich gut verstehen. Auch mir ist sowas passiert. Aber manchmal sind Menschen einfach überfordert, wissen nicht wie man mit so einer Situation umgehen, was man sagen soll. Ich habe es dann so gemacht, dass ich auf sie zugegangen bin und damit habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Es musste wohl erstmal eine Hemmschwelle überwunden werden, danach waren auch tiefe und wertvolle Gespräche möglich. Das ist nicht immer böse gemeint, nicht jeder kann mit dem Tod so gut umgehen, zumal er in unserer Gesellschaft so verdrängt wird und wir uns doch, wenn jmd. stirbt, immer wieder unserer eigenen Todes bewusst werden. Das macht Angst.
Schön, dass dein Freund so für dich da ist.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft in der nächsten Zeit. Habe das Vertrauen, dass dein Papa jetzt an einem guten Platz ist...und das ist er ganz sicher..
LG, Britta
Liebe Tanja, urteile bitte nicht zu hart über Deine Freundin. Sie will Dich vielleicht auch nicht mit anrufen "nerven", es gibt Trauernde, die nicht reden wollen und Zeit brauchen. Ihr Angebot, per SMS, sicherlich nicht das "richtige", aber trotzdem, das Angebot von Ihr steht! Viele Menschen wissen nciht, wie sie mit Tod und Trauer umgehen sollen, wie und ob sie sich melden sollen, was und wie sie etwas tun können. Rufe Deine Freundin an, wenn DU reden willst. Alles Liebe!
hallo leute,
wenn ich mir eure zeilen durchlese, kommen auch mir schon wieder die tränen. denn nun bin ich auch eine hinterbliebene.
habe am letzten mittwoch meinen lieben papa im alter von 66 jahren für immer verloren.
begreifen, nein, das kann ich irgendwie nicht wirklich, auch wenn wir gesagt bekommen haben, am 12.07., dass er nur noch 3 tage bis 3 wochen hat. irgendwie hofft man doch noch auf ein wunder, obwohl man es besser weiss.
die letzten wochen habe ich in einer art wattewelt verbracht. was rings um mich passiert ist, das hab ich nicht wirklich mitbekommen und selbst jetzt, wo er tot ist geht es mir nicht viel anders. manchmal ist mein gefühl wie tot und dann wieder kommen die tränen ohne ende.
36 jahre durfte ich meinen papa an meiner seite haben und doch war es nicht genug. er wird nie mitbekommen, wenn ich doch noch mutter werden sollte. ich kann ihn nicht mehr umarmen und meiner mutter bin ich wohl auch nur eine dürftige stütze. sie waren fast 41 jahre zusammen.
ich kanns einfach noch nicht wirklich glauben. morgen ist die beerdigung.
liebe grüße
carmen
ps: allen, die einen geliebten menschen verloren haben oder es noch durchstehen müssen, wünsche ich viel viel kraft. meine gedanken sind bei euch, denn ich weiss, wie das ist!
Liebe Carmen, auch von mir mein aufrichtiges Beileid. AUch ich habe, mit knapp 39 Jahren, im letzten Jahr meinen Papa verloren und weiß, wie Du Dich heute fühlst.
liebe tanja,
mein vater ist am mittwoch von uns gegangen. leider haben wir es nicht mehr geschafft, ihm seinen wunsch zu erfüllen, wieder nach hause zu kommen. aber ich denke, es war trotzdem gut so.
meine mutter war die letzten 10 tage 24 stunden bei ihm. mein bruder und ich sind abends und am we lange bei ihm geblieben. die letzten 3 tage hat er nicht mehr mitbekommen. zumindest denke ich das mal, weil er nicht mehr mit uns reden konnte.
auch er hat oft phantasiert, aber das ist normal und sind die medikamente.
dieses nicht weinen können kenne ich auch. am mittwoch ist er gestorben und bis samstag abend, wo wir ihn nochmal gesehen haben, gings auch bei mir nicht. ich bin fast verrückt geworden und habe mich gefragt, ob ich noch normal bin, weil jeder ausser mir es konnte. aber wir trauern eben anders. ich glaube auch, dass ich mich in gewisser weise einfach zurückgezogen/ distanziert habe. mir kam vieles unwirklich vor. am samstag musste ich nur weinen und gestern gings wieder nicht. aber ich setze mich nicht mehr unter druck. so wie es ist, so ist es gut. als ich heute wieder im büro war und alle so lieb waren, da kamen wieder ein paar tränchen. was morgen ist, weiss ich nicht, aber es ist gut.
auch bei mir haben sich viele nur per sms gemeldet. aber das war mir auch recht. ich wollte nach diesen tagen der organisiererei nur noch meine ruhe. irgendwie eben für mich sein. und ich weiss, wenn ich es gewollt hätte, dann sind meine freunde auch per telefon oder live für mich da.
@stina, vielen dank für deine lieben worte.
euch allen alles liebe
carmen
hallo stina,
das tut mir leid. ich habe die briefe jetzt leider nicht mehr im kopf. kann mir im moment sowieso manches nicht merken.
ich hoffe, es verletzt dich nicht und es ist ok, wenn ich dich jetzt einiges frage.
wie alt war er denn? wie geht es dir heute eigentlich mit diesem verlust? wie habt ihr seinen geburtstag gefeiert?
ich kann mir so vieles einfach noch nicht vorstellen. und teilweise macht es mir auch ein wenig angst.
liebe grüße
carmen
Mein Vater war "schon" 80 Jahre alt. Dies hat er noch erlebt, aber schon todkrank. Auch den 60. Hochzeitstag meiner Eltern, 6 Wochen später war er tod.
Es ist auch heute noch schwer, für mich vor allem, zum Friedhof zu gehen.
Komme eben auch noch von der Beerdigung des Vaters einer Freundin....
Teilweise hatte und habe ich auch heute noch Angst und kann einiges nicht verstehen.
Das ist die sog. Trauerarbeit auch, dauert eben bei jedem anders lange. Aber es ist o.K. so. Wenn ich Dir irgendwie helfen kann, darfs Du mich auch persönlich anschreiben. LG
Hallo alle zusammen!
Es tut mir leid für euren Verlust - wir teilen ja alle das gleiche Schicksal.
Bei mir kommt das alle paar Tage hoch, gerade wenn ich tagsüber unterwegs bin - das tut man ja sowieso nur schauspielern.
Mein Papa is jetzt seit dem 12.06.05 nicht mehr da. Einerseits kommt es mir vor, als wäre es schon Monate her und im nächsten Augenblick, es wäre erst gestern geweden. Die erinnerungen sind immer noch sehr echt. Gerade weil ich mich ziemlich oft mit meiner Ma unterhalte.
Trotz allem konnte ich die ersten drei Wochen nicht so sehr weinen. Man ist halt viel beschäftigt, Beerdigung etc.
Auch bei mir hat sich freundschaftlich und familiär die Spreu vom Weizen getrennt.
Für meine Oma (Mutter meines Vaters) existiere ich nicht mehr, stattdessen erzählt sie in der ganzen Familie, wir würden sie wie Dreck behandeln und ich sei eine Lügnerin.
Die ganze Zeit war sie die einzige, die gelitten hat. Kein Wort von unserem Verlust. Seitdem ich ihr die Meinung gesagt habe, erzählt sie Lügen und mient, ich sei für sie gestorben.
Tolle Familie, oder?
Trotz allem denke ich, dass wir uns glücklich schätzen dürfen, dass wir unsere Papas begleiten durften und sie wussten, wie sehr wir sie lieben.
Liebe Grüße an alle, die ihre Papas so sehr lieben wie ich,
Juliane
Hallo Leute,
ich hatte mich ganz am Anfang hier mal gemeldet. Mein Vater ist am 19.03.05 mit 64 Jahren an Darmkrebs gestorben. Mittlerweile sind schon wieder fast 5 Monate seit dem vergangen. Wie schnell doch die Zeit vergeht...All die organisatorischen Dinge sind längst erledigt. Auch ich habe die leidige Erfahrung mit einer Unmenge von Trauerkarten gehabt. Ihr habt Recht. Alles nur pure Oberflächlichkeit. Das Leben geht weiter, sie finden was anderes zum Tratschen. Sorry meine Ausdrucksweise ist manchmal etwas bissig, aber ich habe das Ganze schon mal vor ungefähr 9 Jahren mitgemacht, als meine Mutter starb, Selbstmord. Man lernt unheimlich daraus. Ich kenne zwar jede Menge Leute, aber die auf die ich immer zählen kann, kann ich an einer Hand abzählen. Merke ich jetzt auch wieder.
Bei meinem Vater wurde im Juli 2002 Darmkrebs festgestellt. Der hatte aber schon Metastasen in Lunge und Leber gebildet. Die OP am Darm war zwar erfolgreich, mir wurde aber gleich gesagt, daß eine Heilung nicht mehr möglich ist. Dann bekam er eine Chemo nach der anderen, alles ambulant. Obwohl er sofort Rentner wurde hat er natürlich weitergearbeitet. Irgendwann, Ende 2003 ging es dann aber nicht mehr.von da an ging es ihm immer schlechter. Einsetzender Dauerhusten und Gewichtsverlust. Ende letzen Jahres wollte er selbst ins Krankenhaus. Die niederschmetternde Diagnose kam kurz vor Weihnachten. Tumor im Knie und die Lunge voll mit Metastasen. Die Ärztin gab ihm noch 3 Monate und sollte recht behalten. Bis zum Schluß hat mein Vater gekämpft und gehofft, daß er den Krebs besiegen wird. Er hat es einfach verdrängt. Und ich habe auch gehofft und gehofft, aber die letzte Diagnose....Er ist im Krankenhaus gestorben. Ich war die letzten 2 Tage bei ihm. Allerdings habe ich die allerletzte Nacht aufgegeben, ich konnte einfach nicht mehr. Ich war seelisch und körperlich am Ende. Jedem der sowas durchhält, zolle ich unwahrscheinlichen Respekt. Niemand kann dir sagen, wie lang das dauern wird, Stunden, Tage.....Ich glaube aber, ich wollte eigentlich nicht sehen, wie er seinen letztn Atemzug macht. Sorry, das war meine Entscheidung. Es ist grausam jemand so sterben zu sehen, der keine Luft mehr bekommt, weil keine Lunge mehr da ist. Er hat Morphium bekommen, daß er es nicht bei vollem Bewußtsein mitbekommt.Er hat gekämpft und gekämpft, wollte gehen, aber es ging einfach nicht. Samstag früh um 5 Uhr ist er eingeschlafen.
Wenn ich das jetzt schreibe, ist alles wieder da. Das vergißt man nie. Vielleicht muß ich noch sagen, daß das Verhältnis zu meinem Vater nicht ganz so gut war, aber wenn man das erlebt ist alles Vergangene nebensächlich. Er fehlt mir einerseits unheimlich, andererseits ist ein großer Druck von mir gefallen. Ich glaube, er schaut von oben zu und begleitet mich überall hin.
Ich weiß, wie sich viele hier fühlen, wenn man merkt, daß Leben geht einfach so weiter. Übrigends bin ich 32 Jahre und habe schon wieder viel zu viel geschrieben. Denke aber, daß das ganz gut tat.
hallo zusammen,
@stina, danke für deine lieben worte.
@judith, ich finde nicht, dass du zu viel geschrieben hast. mach ruhig weiter so, denn es tut gut. ich merke selbst, dass es mir mit jedem wort besser geht. den umständen entsprechend eben.
tut mir leid, dass du zwei so wichtige menschen auf diese weise verlieren musstest.
und du musst dich auch nicht entschuldigen, dass du nicht bei ihm warst, als er gegangen ist. ich denke, er hat gespürt, dass du da warst. vielleicht wollte er auch gar nicht, dass du dabei bist. so war es zumindest bei meinem vater. er hat sich nie klar ausgedrückt, aber indirekt dann eben doch. ich denke, wenn wir kinder mit dabei gewesen wären, dann hätte er gar nicht gehen können. dein vater hätte sicherlich auch nicht gewollt, dass du selber so leiden musst.
meine mutter war insgesamt 10 tage 24 stunden am tag bei ihm. wobei er anfangs ja noch ansprechbar war. nur die letzten 3 tage nicht mehr. und die waren eben erst recht die hölle für meine mutter. es war, so schlimm es auch für uns alle war, gut, dass es dann endlich passiert ist, denn ich dachte, sie schafft es irgendwann nicht mehr. wenn man einen menschen so sehr liebt und kann nicht wirklich was für ihn tun, das ist einfach schrecklich. denn wir mussten uns dann damit auseinandersetzen, dass es doch nicht mehr gut werden würde. im nachhinein kann ich sagen, dass wir es eigentlich wussten, aber man möchte es doch einfach nicht wirklich wahrhaben. als die werte besser wurden, haben wir doch wieder gehofft. auf ein wunder. aber vielleicht war es besser so. denn ich denke, es wäre wieder nur ein aufschub geworden und wenn er nur noch hätte rumsitzen können oder dauernd ins krankenhaus gemusst hätte, das hätte er nicht ertragen können. und ich glaube, wir auch nicht.
liebe grüße
carmen
Liebe Carmen,
zunächst mein aufrichtiges Beileid.
Auch wenn dein Vater die letzen drei Tage nicht mehr ansprechbar war, denke ich trotzdem, das er das geschehene um sich herum mitbekommen hat.
Bei meiner Oma und auch bei meinem Vater war es so, dass sie wußten, dass man da ist auch wenn sie aufgrund des morphiums dauernd geschlafen haben bzw. nicht ansprechbar waren.
Ich hatte ein Erlebnis mit meinem Vater. Ich habe mich morgens an sein sterbebett gesetzt. ganz leise, ohne schuhe an, damit er mich bloß nicht hört. Ich setzte mich neben ihn, er hatte die augen zu und ohne sie zu öffnen sagte er "guten morgen tanja". Das fand ich unheimlich. Ebenso war mal ein Bekannter hier um ihn noch mal -hört sich blöd an- lebend zu sehen. Auch da hatte er wieder die augen geschlossen. der bekannte sagte, guck mal da ist deine tochter. mein vater sagte daraufhin auch nur, dass musst du mir nicht sagen. ich weiß wer die meinen und die deinen sind. also er hat das schon mitbekommen. und ich denke bei deinem vater wird es auch so gewesen sein. er wußte das ihr um ihn rum ward und ihn unterstützt habt.
ich bin heute genau 2 wochen ohne papa. es ist immer noch so unwirklich. man kann es einfach gar nicht begreifen. ich durfte 25 jahre mit ihm verbringen und zur zeit weiß ich nicht, wie ich die nächsten 25 umkriegen soll. ich weiß, die zeit heilt alle wunden. aber sowas ist im moment nur ein schwacher trost.
ich wünsche euch allen ganz viel kraft, für euch und eure familien.
grüße
tanja
Liebe Suse!
Ich wollte mich mal wieder bei dir melden! Ich hoffe, es geht dir gut. Hast du dich von deinen vielen Prüfungen erholt? Hab heue an die Zeit nach dem Tod meines Vateres viel denken müssen, und da bist du mir eingefallen. Ich danke dir noch einmal für dein zuhören und gutes zureden.
Lieb Grüsse Vesna
Laurence
01.09.2005, 00:30
Hallo zusammen!
Habe mich schon lange nicht mehr im Forum gemeldet, ist einiges gelaufen in der Zwischenzeit. Unter anderem habe ich ein Lager geleitet für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Bin froh, dass es gut gelaufen ist und dass ich es geschafft habe. Hatte vorher ziemlich Angst, dass ich nicht genug Kraft habe und wollte es schon fast absagen.
Heute geht es mir aber miserabel. Bin heute morgen aufgewacht und habe mich plötzlich daran erinnert, wie mein Vater mich und meine grosse Schwester immer so liebevoll "petit zèbre" und "gros zèbre" (wir sind zweisprachig aufgewachsen) genannt hat. Habe den ganzen Morgen nur noch geheult. Vor genau 6 Monaten habe ich meinen Vater zum letzten Mal lebend gesehen, am 1.3.05 ist er gestorben. Die Zeit vergeht so schnell und ich würde am liebsten alles anhalten, weil ich fühle, dass er sich mit seinem Todestag immer weiter von mir entfernt.
Es ist, als ob ich wieder zurückgebeamt wurde und ich erlebe alles wieder "hautnah" mit: Der Abend, an dem ich ihn zum letzten Mal besucht habe. Der nächste Morgen, wie sein Arzt mich anruft und mir sagt "Ihr Vater ist eingeschlafen", was ich im ersten Moment nicht begreife. Einen Augenblick später verstehe ich, was geschehen ist und fühle, wie meine gesamte Welt in sich zusammenstürzt. Dann erinnere ich mich, wie wir zu ihm in die Klinik fahren. Wir sehen ihn in seinem Bett liegen und ich breche schreiend und weinend zusammen. Seine Starre, die Farbe in seinem Gesicht und sein kalter Körper machen mir Angst. Ich möchte mich daran erinnern, wie er gelebt hat, nicht wie er tot ist, aber dieses Bild hat sich fest in meinem Kopf eingeprägt.
Wird dieser Schmerz jemals vergehen? Wie soll mein Leben weitergehen? Versteht mich irgendjemand und geht es Euch zuweilen auch so, als ob Ihr ein "Flashback" hättet?
Am 24.September ist sein Geburtstag, er würde 60 Jahre alt werden. Ich weiss nicht, wie ich diesen Tag überstehen soll. Wenn sich ein paar Familienmitglieder treffen, ist es oft so, dass sie Witze machen und so tun, als wäre alles schon überstanden und verarbeitet, und ich bekämpfe meine Tränen. Es wirkt so verlogen, ich bin sicher, dass viele noch so traurig sind wie ich auch. Ich fände es schön, wenn wir gemeinsam unsere Trauer ausleben könnten, aber es geht nicht.
Vielen Dank, falls jemand die Geduld aufbringen konnte, mein ganzes Mail zu lesen! Es gibt nicht viele Menschen, die mich verstehen können, weil sie halt nicht dasselbe wie ich durchgemacht haben.
Ich sende Euch viele liebe und traurige Grüsse.
Laurence
Liebe Laurenc!
Ich bin heute in der früh aufgewacht und hatte Trännen in den Augen! Mein Vater ist "schon" 5 Monate nicht mehr bei mir! Aber so traurig wie heute war ich schon lange nicht mehr. Am schlimmsten finde ich es, wenn ich die ganze Nacht durchträume, und dann das Aufwachen und die Realität, dass er nicht mehr da ist....
Ich kann dir leider nicht sagen, ob es besser oder schlechter wird, ob wir jemals wieder so unbeschwährt durch das Leben gehen werden. Ich finde das Loch das mien Vater hinterlassen hat wird immer gleich groß bleiben.
Ich verstehe dich auch gut, wenn du sagst, du willst dich an deinem Vater vor der Krankheit errinern. Das kann ich auch nicht. Ich habe auch nur Bilder in meinem Kopf wie schwächer und schwächer er wird. Wie er nicht mehr essen kann. Die täglichen Infusionen die wir ihm 6 Monate lage zu Hause angeschlossen haben...
Ich würde mich auch gerne an meinen Vater errinern, der vollkommen gesund und fröhlich war. Ich hoffe aber schon, dass das irgendwann kommt. Das haben mir viele aber versichert, dass man sich nach einer Zeit immer mehr und mehr an die schöne Zeit errinnert!! Ich hoffe es!!
Das mit der Trauer und der Familie ist nicht so leicht! Jeder trauert auf seine eigene Art. Ich kann dir versichern, dass Witze reisen auch eine Art der Trauer ist. Nicht jeder kann weinen. Du kannst dich glüklich schätzen, deiner Trauer freien Lauf zu geben. Wir sind 6 Kinder, und jeder von uns hat seine eigene Art zu traern! Zusammen im Familienkreis kann ich auch nicht meinen Trauer wirklich ausdrücken.
So jetzt habe ich viel zu viel geschrieben.
Liebe (traurige) Grüsse Vesna
Laurence
07.09.2005, 00:28
Liebe Vesna!
Vielen Dank für Deine Antwort! Du hast recht, die Trauer hat viele Gesichter und ich sollte den Menschen um mich herum den Raum lassen, so zu trauern, wie es für sie stimmt. Ich kann eben nur alleine weinen oder wenn mein Mann da ist und ich fände es "schön", das auch einmal bei anderen Leuten herauszulassen.
Wie geht es Dir? Ich hoffe, dass Du trotz all Deinem Schmerz und Trauer auch zwischendurch schöne Stunden erlebst und ein wenig lachen kannst. Mein Vater liebte Jazz und nachdem er gestorben ist, haben wir alle CDs durchgehört um bei der Beerdigung eines seiner Lieblingslieder laufen zu lassen. Zwischendurch, wenn ich alleine bin, höre ich mir eine dieser CDs an und es macht mir richtig gute Laune. Es erinnert mich daran, wie er jeweils fast ausgeflippt ist bei der Musik und es ist, als ob wir zusammen ein bisschen durch die Wohnung "swingen". Vielleicht findest Du auch so einen positiven Anknüpfpunkt?
Also, ich umarme dich fest und sende viele liebe Grüsse!
Laurence
Hallo Laurence!
Mir geht es eigentlich recht gut. Ich kann nicht behaupten, dass sich mein Leben vollkommen normalisiert hat, davon bin ich noch weit entfernt, aber ich habe wieder einen geregelten Tagesablauf.
Die Idee mit Musik finde ich wirklich schön. Ich werde sicher auch die schönen Erinnerungen in mir zulassen, aber das letzte Jahr muss verarbeitet werden. Nach dem Tod durchgeht man ja wider alle Phasen, bis man sich entgültig damit abfindet. Ich bin noch irgendwo in der Mitte.
Ich wünsch dir und allen stillen Mitlesern noch einen schönen Abend!
Fühl dich umarmt Vesna!
Laurence
11.12.2005, 21:05
Hallo Vesna!
Wie geht es Dir? Mir so lala, hab grosse Angst vor Weihnachten und dem ersten Todestag von meinem Pa am 1.3. Nachdem er gestorben ist, habe ich geglaubt, dass alles wohl besser wird wenn man alles (Geburtstage etc.) einmal erlebt hat. Nun ist aber schon fast ein Jahr vorbei und ich sehe, dass noch nicht einmal genügend Zeit vergangen ist, um meine Tränen zu trocknen! :weinen:
Ausserdem hat mir heute ein guter Freund von meinem Paps eröffnet, dass bei ihm und meiner Mutter Gefühle aufkommen. Vielleicht sollte ich mich für sie freuen, aber ich bin sehr wütend und frage mich andauernd, wie sie meinen Dad so schnell vergessen konnten??? :confused:
Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest und hoffe, dass Ihr gemeinsam feiern und alle Gefühle zulassen könnt!
Liebe Grüsse!
Laurence
Hallo Laurence,
mein Papa ist am 24.12. schon 19 Monate nicht mehr bei uns und auch bei mir sind die Tränen noch nicht getrocknet,es ist zwar besser als am Anfang aber es gibt immer noch Tage wo mir bei jedem Mist die Tränen kommen und ich merke wie schrecklich i ich hn vemisse, manchmal kommt es mir noch so vor als wenn alles ein schrecklicher Traum wäre und mein Papa kommt gleich um die Ecke,ich kann es an manchen Tagen nicht glauben,dass mein Papa nicht mehr da ist,doch nicht mein Papa....
Lass dir noch Zeit mit der Trauer,mir hilft es viel über ihn zusprechen
Das deine Mama deinen Papa schon vergessen hat glaube ich nicht,der Mann ist ein guter Freund deines Papas gewesen,ich glaube es verbindet sie einiges,deine Mama trauert und er bestimmt auch und manchmal entwickelt sich mehr daraus als einem vielleicht lieb ist.
Ich möchte hier nicht urteilen,aber du hast dein Leben und deine Ma ist die jenige, die abends allein ist.
Ich spreche leider aus Erfahrung,meine MA starb 1990 ende 1991 lernte mein Papa eine neue Frau kennen,ich kam von Anfang an damit nicht klar,wie konnte er so schnell eine neue Fau haben,ich hab ihm oft deswegen das Leben schwer gemacht und heute bereue ich es,heute verstehe ich mich gut mit ihr und bin mehr bei meinem Papa zu Hause als ich es in der zeit war ,als er noch lebte,leider....
wünsche Dir ein frohes Weihnachtsfest auch wenn das 1. das schlimmste ist von mir aus hätte es letztes Jahr ausfallen können,aber ich kann dir versichern es kommen auch wieder bessere Zeiten,dieses Jahr freue ich mich darauf,meine Kinder mußten letztes Jahr genug unter der ganzen Situation leiden.
wünsche Dir alles Liebe
Ela
Laurence
13.12.2005, 08:39
Liebe Ela,
Vielen Dank für Deine Antwort und Deine tröstenden Worte! Es ist schon etwas verrücktes mit dieser Trauer. Ich finde es eigentlich etwas egoistisch, wenn man um jemand trauert, der vor seinem Tod an so starken Schmerzen gelitten hat. Es gibt Tage, da sehe ich einen Sinn im Leidensweg und Tod meines Vaters, aber dann kommt wieder die egoistische Seite hoch und haut mich völlig um! Von dem her fühlen wir beide uns wohl ziemlich ähnlich...
Es ist schlimm, dass Du gleich beide Elternteile früh verloren hast. Du hast Recht, ich sollte mich eigentlich für meine Mutter freuen, aber irgendwie gelingt es mir nicht... :undecided
Ich glaube, es würde mir auch helfen, über meinen Pa zu sprechen, aber -kennst Du das auch?- jedesmal, wenn ich ihn erwähne, fühle ich mich, wie wenn ich eine Bombe fallen lassen würde und dann tritt so betretenes Schweigen ein. Das ist mir dann irgendwie auch zu doof. Wie machst Du das?
Irgendwie freue ich mich darauf, wenn ich alles einmal überstanden habe ohne meinen Papa (alle Geburts- und Feiertage), andererseits habe ich Angst davor. Weil, mit der Zeit, die vergeht, auch er irgendwie immer weiter in die Ferne rückt, und das will ich nicht!
Ich wünsche Dir und Deinen Kindern ganz schöne Weihnachten und finde es schön, dass Du Dich auf das Fest freuen kannst!
Herzliche Grüsse
Laurence
Liebe Laurence,
ich komme mir auch manchmal ziemlich egoistisch vor,weil ich ihn wieder haben möchte,er hatte die letzten Wochen so leiden müßen,war oft am weinen weil er auf unsere Hilfe angewiesen war,wir haben ihn dann damit beruhigt,dass wir ihm sagten,dass er es jetzt geniessen soll,das wir uns um ihn kümmern,sonst war er immer für uns da und wenn wir an seiner Stelle wären würde er das gleiche machen für uns....
Ich weiß nicht wie oft,meine Geschwister und ich ihm den Tod gewünscht haben,damit er endlich nicht mehr leiden muß und wir konnten nix anderes tun,als nur für ihn da zu sein:cry: von mir aus hätte es noch Jahre so weiter gehen können,aber es war kein Leben für meinen Papa.
Ich habe noch 2 Geschwister und wir reden sehr viel von meinem Papa und das tut auch gut auch seine Lebensgefährtin redet viel von ihm,wenn irgend eine Situation ist,sagt sie immer das hat der Papa auch gerne gemacht oder das hat ihm gefallen,mein Mann sagte vor ein paar Monaten,dass er uns noch nicht verlassen hat,er ist immer noch sehr präsent.
Es tut auch nicht weh von ihm zu reden,weil mein Papa war ein Mensch,ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll,aber wenn wir an ihn denken müßen wir meistens lachen,weil der hat Sachen gebracht die hätte sich kein anderer getraut.
Glaube mir er wird nie weiter weg gehen von dir,er war und bleibt dein Papa,nur wenn etwas mehr zeit vergangen ist,tut es nicht mehr so weh über ihn nachzudenken,wenn ich zurückblicke,empfinde ich Dankbarkeit und viel Liebe,Stolz das er mein Vater war,verstehst du was ich mein?
Feiertage und Geburtstage sind immer die schlimmsten Tage im ersten Jahr,aber es wird besser,wir haben auch seinen 60 Geb.gefeiert weil er in dem Jahr davor immer sagte,dass er dann eine große Party macht,es waren zwar nur meine Geschwister mit Familie da,meine und seine Lebensgefährtin aber wir haben seinen Grill eingeweiht,denn er sich dafür aufgehoben hat und ich bin mir sicher er mußte oftmals lachen.
Es ist nur schade das du privat niemanden hast mit dem du über ihn reden kannst,aber dafür kannst du uns alles über ihn erzählen was du möchtest,du wirst merken es hilft.
So jetzt mache ich mal Schluss,hab schon wieder viel zu viel geschrieben.
Liebe Grüße
Ela
Hallo ihr zwei,
ich möcht mich hier mal einmischen ;)
Ich kann verstehen, dass es nicht einfach ist, wenn die Mutter auf einmal wieder einen neuen Partner hat. Dazu gibt es hier schon einen Thread und dort hab ich geschrieben, dass man nix dafür kann wann diese Gefühle einen ereilen. Außerdem ist es doch schön, wenn sie in ihrer Trauer nicht mehr alleine ist und auch was positives hat.
Mir geht es auch so, dass ich es erschreckend finde, wie lange meine Ma schon nicht mehr da ist (3 Monate). Man hat das schon irgendwie das Gefühl als würden die Spuren von ihr auf der Erde immer mehr verblassen.
Ich wünsche euch viel Kraft in dieser besch... dunklen Zeit.
Wolke
Liebe Laurenc,
ich hoffe, dass es dir mitlerweile schon besser geht. Mir geht es eigentlich gut. Ich denke jeden Tag an meinen Vater, und wenn jemand anderer seinen Namen erwähnt, dann kommen mir die Trännen. Ich finde es aber nicht abnormal. Ich glaube es wird noch eine Zeit dauern, bis ich mit jemanden Frenden über meinen Vater reden kann ohne zu weinen.
Du sagst, dass deine Mutter jemanden kennegelernt hat. Ich glaube ich würde mir für meine Mutter auch jemanden wünschen. Ich kann es mir nicht vorstellen, nach 30 Jahren Ehe, dann plötzlich alleine am Abend einschlafen. Wenn ich an sie denke, und an ihre Einsamkeit, werde ich schon wieder traurig. Ich glaube nicht, dass das was mit deinem Papa zu tun hat. Den vegisst sie sicher nicht.
Weihnachten ist bei mir auch so ein Thema. Ich bin überhaupt nich in Weihnachtsstimmung. Will nicht wirklich Weihnachten feiern. Aber ich bin fest überzeugt, dass unsere Papas von oben runterschauen, und mit uns sind.
Fühl dich umarmt!
Vesna
ich kann das alles sehr gut verstehen.... ich habe auch keinen papa mehr... er starb am 16.10.2005 also vor kaum 3 monaten...ich kan es immernoch nicht glauben...wenn ich an ihn denke ich kan die tränen nicht zurückhalten....von mir wird verlangt dass ich normal weitermache....aber ich kann nicht....wenn ich nicht weine dann fange ich an rumzumotzen und zu zicken ich bin einfach unzufrieden und verletzt...ich finde gar keien sinn mehr ich bin einfach leer....mein papa wurde wie vesnas papa auch überführt es war sein wunsch in seinem heimatland begraben zu werden...er wurde 53 mein papa...ich vermisse ihn sooo sehr...
Laurence
12.01.2006, 09:08
Liebe Shesha,
erst mal mein herzliches beileid am tode deines papas. diesen verlust zu verarbeiten ist nicht einfach, aber es wird sicher noch schwieriger wenn du deine gefühle nicht herauslassen kannst!! wer verlangt denn das von dir?
nachdem mein papa gestorben ist bin ich auch in eine riesige sinnkrise gerutscht. wollte sogar mein studium abbrechen (nach 5 jahren!!) und fand nichts mehr interessant. jetzt geht es mir etwas besser. ich glaube, man muss die trauer zulassen und auch die sinnlosigkeit damit sie sich irgendwann mal wieder verziehen.
etwas, das mir, glaube ich, sehr geholfen hat, ist die homöopathie. vielleicht hast du lust, das mal auszuprobieren und einen homöopathen aufzusuchen?
Liebe Vesna,
Danke für Deine Antwort! Wie hast Du weihnachten überstanden? bei mir war es eine mischung zwischen unendlich traurig und aber auch schön. wir haben ein kleines kerzenritual gemacht für meinen papa, um ihm unsere liebe zu schicken. trotz vieler tränen war es sehr berührend. wir waren sehr traurig, dass mein paps nicht da war, aber auch froh, dass er nicht mehr leiden muss. letztes jahr war weihnachten auch sehr traurig, da es ihm sehr sehr schlecht ging und wir wussten, dies ist das letzte fest gemeinsam...
Mir geht es mittlerweile schon besser. ich habe die tatsache, dass meine mutter offenbar einen neuen lebenspartner gefunden hat, jetzt eigentlich akzeptiert und finde, Ihr hattet alle recht mit Euren Rückmeldungen zu diesem thema. meine erste reaktion war ziemlich kleinlich-kindlich.
Auch Euch, liebe wolke und ela68, vielen dank für eure lieben mails, ich hoffe, euch geht es gut und ich wünsche euch allen viel trost und ein hoffnungsvolles, positives und schönes neues jahr!
lasst euch :knuddel:
Liebe Grüsse
Laurence
lieber laurence. danke für deine nachricht.ich habe es schon versucht,der artzt verschrieb mir stimungsaufhellende mittel...naja,davon bin ich nicht mehr so nervös und kann einigermasen schlafen...aber ich komme nach wie vor nichtmehr klar,ich fühle mich furchtbar...meine arbeitskollegen und vorgesetzte möchten dass ich normal weitermache,am besten genauso wie vorher...für mich ist aber nichts wie es mal war....die haben mir sogar mit kündigung gedroht.am liebsten würd ich selbst kündigen und mir diese leute nicht mehr antun.aber meine mama würde sich darum viel sorgen machen.meine arme mama ist jetzt alleine,ich kann ihr nicht nochmehr kummer bereiten.ich wünschte ich könnte nochmal kind sein und die schöne zeit mit meinem papa nochmal durschleben...er war mein lieber super papa,der beste und wichtigste mensch,hat immer alles für seine familie getan damit es uns gut geht.ich hoffe er ist jetzt an einem schönen ort,im paradies.
Liebe shesha!
Wie geht es dir? Es tut mir leid, dass ich in der letzten Zeit nicht mehr geschrieben habe, aber ich habe auf der UNI viele Prüfungen machen müssen, und bin auch noch Tante geworden! Was mach die Arbeit? Wie kommst du mit deinen Kollegen zurecht? Wenn du lust hast kannst du uns ja von deinem Papa erzählen! Wie kommst du damit klahr, dass du nicht zum Grab hingehen kannst? Zumindest nicht dann wann du willst! Das ist für mich noch immer sehr hart!
Mede dich mal! Würde mich freuen wiede einmal was von dir zu hören.
Lieb Grüsse
vesna
liebe vesna.danke für deinen beitrag.sicher ist es schlimm dass ich sein grab nicht jederzeit besuchen kann,andererseits denke ich dass er zuhause begraben ist,direkt neben seinen papa...das hätte er genauso gewollt.mir geht es solala,danke.meinen arbeitskollegen kann ich nichts erzählen,die haben kein verständnis.mitlerweile schalt ich auf leer sobalt ich auf arbeit ankomme.ich arbeite ohne ein gedanke zu trauern...gut geht es mir dabei nicht,wenn ich zuhause bin,vor allem morgens und nachts kommt mir alles in den sinn...mein leben wird jetzt ohne ihn weitergehen..manchmal weine ich die ganze nacht.erst jetzt,nach fast 4 monaten fange ich an das zu begreifen.und auch nicht richtig,ich träume oft dass er zurückkommt,am morgen dann fühl ich mich schlimm.mei papa war ein sehr lieber mensch mit einem riesengrossen herz.jeder mochte ihn.sein gesamtes heimatdorf kham zur beerdigung und betete für ihn.meine schwester und ich standen dabei und weinten viele tränen.es war soo traurig,ich muss wieder weinen...
Liebe Shesa,
tut mir leid, dass ich mich länger nicht gemeldet habe. Schreib mir bitte wie es dir geht!!
Ich habe das erste Trauerjahr hinter mir gebracht. Mein Papa fehlt mir aber noch immer sehr. Ich glaube diese Leere wird niemand ausfühlen können. Sonst geht es mir aber schon besser. Ich habe wieder angefangen zu studieren. Das hat mir gut getan. Mache mein Studium besser als vor der Krankheit meines Vaters. Kann sein, dass ich jetzt einen persönlichen Schutzengel habe.
Ich hoffe, dass es dir auch einigermassen gut geht, und du wieder lachen kannst wenn du an deinen Papa denkst. Es funktioniert nicht immer, aber zwischendurch errinere ich mich wieder an meinen Papa vor der Krankheit, und das ist schön.
Fühl dich umarmt!
Libe Grüsse Vesna
hallo liebe vesna.danke dass du mir schreibst.naja ich sag mal so,ich lebe und mache auch alles und denke auch im positiven sinne viel an meinen papa.aber wie oft denke ich dass ich die zeit zurückdrehen möchte?und wie oft breche ich bei der merci-werbung in tränen aus?jedesmal.kennst du die werbung?ich möchte dass mein papa da ist,möchte ihn umarmen,ihm sagen dass ich ihn lieb hab :weinen: am 16.04. hat er geburtstag und dann ist es genau 6monate her.ich kann nicht glücklich sein,ich kann nicht normal sein.obwohl ich normal rede,zur arbeit gehe(ich habe übrigens die abteilung gewechselt,ich habe es da nicht mehr ausgehalten)und alles normal mache.es ist die seele und mein herz,die am leiden sind.meinst du es wird nach dem ersten jahr bei mir auch besser?ich finds schön dass es dir besser geht,das freut mich echt.hoffe du meldest dich bald. lieben gruss,shesha
Liebe Shesha,
ja die Merci Werbung, die versetzt mir jedes mal auch einen Schlag. Da kommt bei mir auch alles wieder hoch. Der Gedanke, dass mein Vater meine Kinder nicht kennenlernen wird. Er war so ein lieber Opa zu den Kindern meiner Geschwister. Der Gedanke, dass er nie wieder mit mir diskutieren wird, sich mit mir freuen wird, oder auch weinen.... Es ist kaum auszuhalten. Ich habe 5 Geschwister mit denen ich viel über meinen Vater reden kann. Das hilft immer wieder.
Ich wünsche dir viel Kraft für den 16. Ich feiere die Geburtstage meines Vaters so richtig. Wir versammeln uns, backen eine Trote, und alles was dazugehört. Außerdem hat mein Freund am glechen Tag Geburtstag wie mein Vater! Also bleibt dieser Tag für immer was ganz besonderes für mich!!!
Wie ist es in der neuen Abteilung bei dir? Kommst du besser mit deinen Kollegen zurecht?
Wir müssen nächste Woche nach Bosnien fahren, um den Grabstein auszusuchen. Das ist noch so eine Hürde für mich! Ich bin nicht gerne am Grab meines Vaters. Ich komme gar nicht so offt hin. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sein Körper da unten liegt....
Aber auch das werde ich irgendwie überstehen!
Es freut mich auch, dass du dich gemeldet hast. Liebe Grüsse und bis bald Vesna
Lienchen
12.04.2006, 16:06
Ihr Lieben,
finde es ganz toll, dass so ein Forum zum Austausch gibt. Habe bis jetzt immer "nur" still mitgelesen - aber es hat mir sehr geholfen. Mein Vater ist am 22. Januar an Lungenkrebs gestorben. Er hat 13 Monate gekämpft. Seine Krankheit hat mein Leben verändert. Wir waren uns so nah, gerade in den letzten Monaten. Umso mehr fehlt er mir. Ganz oft, schiesst es mir spontan in den Kopf, dass ich in anrufen will. Wir haben so viel miteinander telefoniert. Aber das geht nicht mehr. Ich weiss nicht wie lange es dauert, dass man es ganz und gar realisiert. Es wurde einem wirklich ein Teil seines Herzens rausgerissen. Bei mir ist es ein ständiges auf und ab. Ich lebe mein Leben weiter, arbeite viel und lache auch viel. Und dann gibt es die Momente, wo es einen einholt. Wo ein bisschen Ruhe einkehrt, man für sich ist und dann spürt man wieder die Tiefe Wunde. So wird es wohl noch lange sein. Habe auch gerade geheiratet. Und so ein Schwanken der Gefühle ist natürlich kaum auszuhalten. Es stand nie zur Diskussion, dass wir nicht heiraten. Darüber habe ich mit meinem Vater gesprochen und das wollte er auf keinen Fall. Letztlich ist es leider so gekommen, dass sein Tod relativ nah an unserer Hochzeit lag. Aber das ist dann auch Schicksal. Er sagte, dass er dann vom Himmel zuschaut...
Lienchen
Liebe Lienchen!
Ich möchte dir zuerst mein beileid zum Tod deines Vaters aussprechen und dich auch gleich bei uns willkommen heißen. Wir alle empfinden im Grunde das gleiche, deswegen wirst du hier sicher gut aufgehoben sein. Dein Vater ist ja erst vor 3 1/2 Monaten gestorben, da ist es ganz normal, dass man es nicht realiesiert hat. Bei mir ist es nun ein Jahr her und ich komme auch ab und zu auf die Idee meinen Papa anzurufen, erst dann wird mir klar, dass das nicht geht. Unsere Väter haben Löcher hinterlassen die niemand ausfühlen kann. Das ist aber schon ok so. Ich möchte dir auch zu deiner Hochzeit gratulieren. Dein Papa hat sicher von oben zugeschaut und sich mit euch gefreut. Ich finde es auch gut, dass du mit deinem Papa davor über deine Hochzeit geredet hast, so ist es dir sicher leichter gefallen! Wenn du möchstest kannst du uns mehr über dich und deinen Papa schreiben. Wir haben ein offenes Ohr für dich!
Liebe Grüsse Vesna
liebe vesna! nun ist der geburtstag von papa ohne papa überstanden.an dem nachmittag war ich mit meiner schwester etwas spatzieren,ich kann mit ihr zum glück auch über unsren vater sprechen.ich habe noch 3 weitere geschwister.warst du schon in bosnien?ich wünche dir auf jeden fall auch ganz viel kraft und unsere väter werden unsere kinder kennenlernen,nur wir sehen es nicht.sie schauen immer auf uns...wir fliegen auch bald zum grab,ich kann auch garnicht daran denken dass da mein papa liegen soll,dieser gedanke ist immernoch soo unwahr...ich weiss dass alles weitergeht aber in meinen gedanken ist alles stehengeblieben...möchte das nicht wissen was passiert ist,kennst du das? hallo lienchen!von mir auch erstmal mein herzlichstes beileid.ich verstehe dich sehr gut.auch ist es doch schön dass du mit ihm noch sprechen konntest und ihm von deiner hochzeit erzählen konntest.er weiss jetzt dass es dir gut geht.klar,richtig gut kanns dir nicht gehen,aber mein papa wäre froh wenn er sowas gehört hätte.heiraten ist etwas wunderbares und ich wünsche dir nur glück in der ehe.ich habe auch mit meinem papa gesprochen als er im krankenhaus lag,aber er konnte nicht antworten...die 21 letzten monate seines lebens konnte er nichtmehr sprechen...sorry,aber diese erinerung löst tränen in mir aus............ liebe grüsse an euch beide,shesha
da ist mir ein schreibfehler unterlaufen...es waren 2 monate,die er nicht sprechen konnte,2 ganz furchtbare monate für ihn und für uns.... :weinen: :weinen:
Liebe Shesha,
ich bin froh, dass du den Geburtstag gut überstanden hast! Es ist seltsam einen Geburtstag zu feiern, obwohl der gelibte Mensch gar nicht da ist! Ich war noch nicht am Grab meines Vaters. Werden erst im Mai hinfahren. Ich ziehe es immer etwas hinaus. Meine Mutter will endlich einen Grabstein aussuchen, ich bin aber noch nicht so weit! Ich werde nie so weit sein, um zu begreifen, dass da im Friedhof mein Vater beegrigt worden ist. Ich war heute bei meiner Mutter und wir haben uns wieder unzählige Alben angeschaut, das war schön und schmerzhaft zugleich. Diese vielen Errinerungen! Ich habe auch wärend der Krankheit meines Vaters sehr viele Fotos gemacht, die schau ich mir auch ganz oft an. Wohnst du eigentlich noch bei deiner Familie oder bist du schon ausgezogen? Ich habe ab und zu meiner Mutter gegenüber ein schlechtes gewissen, weil ich nicht so viel Zeit für sie habe! Kennst du das? Oder geht deine Mutter besser mit der Situation um?
Ich wünsch Dir eine schöne Arbeitswoche!
Liebe Grüsse Vesna
hallo vesna.ja das war ein sehr seltsames gefühl an dem geburtstag.ich wohne noch bei meiner mutter mit meiner schwester und 2 brüdern.dein schlechtes gewissen verstehe ich,ich habe auch ein total mieses schlechtes gewissen weil ich sowenig zuhause bin.wenn ich nicht arbeite bin ich bei meinem freund.das ist eine sache die mich sehr belastet.aber ich kann ja nicht überall sein.kennst du das?meiner mutter sieht mann die trauer nur an wenn mann sie gut kennt,und das tue ich.sie redet soo viel von meinem papa,sie meidet ihn nie in ihren erzählungen,sie vermisst ihn ohne ende...und dann sagt sie immer dass das leben weiterginge und mann nicht immer nur traurig sein darf.sie möchte sich selbst beruhigen.ich stimme ihr zu aber wir beide wissen dass wir am liebsten weinen würden...ich möchte dass meine mama glücklich ist,ich möchte nicht vor ihr weinen..verstehst du das?was macht denn deine mama?weint sie viel?ich bleibe meistens den ganzen sonntag bei meiner mama zuhause oder gehe mit ihr und meiner schwester raus.das ist auch der einzige tag.aber unsere mamas wissen auch dass wir nicht immer da sein können.wie gehts dir eigentlich im allgemeinen?schreib mir!lieben gruss shesha
Liebe Shesha,
mein schlechtes Gewissen meiner Mutter gegenüber war schon mal größer. Die ersten Monate nach dem Tod meines Vaters waren schlimm. Ich bin sehr jung von zu Hause ausgezogen, und habe mein eigenes Leben. Nachdem die Diagnose Krebs bei meinem Papa feststand habe ich mich entschlossen ihm zu begleiten. Das hat für mich bedeutet mein Studium zu unterbrechen und Tag für Tag für meinen Papa da zu sein. Ich bin zu jedem Arzttermin mitgegangen und habe ihm bis zur letzten Minute begleitet. Meine Mutter hat sich an diese Situation gewohnt gehabt. Es war für sie selbstverständlich, dass ich da bin wenn sie mich braucht. Aber als Papa nicht mehr da war, habe ich die Kraft nicht aufbringen könne weiterhin so offt zu meine Mama und meinen Brüdern zu fahren. Damit habe ich nicht umgehen können. Wir haben aber einen Kompromiss gefunden. Wir haben uns sehr offt in einem Kaffehaus getroffen und nicht bei ihr zu Hause. Ich habe wider mein Studium voll und ganz aufgenommen, deswegen hat meine Mama auch viel mehr Verständniss, dass ich nich so offt bei ihr sein kann. Es beschränkt sich mittlerweile auf die Mittagessen am Sonntagnachmittag und ein paar Kafffees. Aber das ist für uns beide ok so wie es ist.
So, jetzt habe ich ein wenig von mir erzählt! Nächstes mahl schreibe ich mehr!
Wo wohnst du eigentlich?
Liebe Grüsse Vesna
Hallo Franziska!
Es tut mir furchtbar leid für Dich! Mein Papa ist am 19.04. gestorben....
Als ich das mit der Uhr gelesen hab wurde mir ganz komisch, denn als ich meinem Papa die Uhr abgemacht habe, war sie auf 8.30 Uhr stehen geblieben, gestorben ist er um 10.30 Uhr. Meine Mutter hatte es gesehen, als ich es meinem Mann zeigen wollte war die Uhr wieder auf der aktuellen Zeit!
Es ist eine Funkuhr und sie funktioniert jetzt wieder ganz genau, aber sie ist stehen geblieben zwei Stunden vor seinem Tod und länger, denn ich hab es ja erst 3 Stunden säter gemerkt. Am nächsten Tag war die Uhrzeit wieder normal, jetzt immernoch kann also nix mit der batterie zu tun haben!
Bleiben so viele Fragen und Gedanken....
LG IVI
hallo vesna!ich wohne in düsseldorf und du?das ist gut dass ihr für euch alle eine lösung gefunden habt.und das du für deinen papa sogar das studium abgebrochen hast bedeutet sehr viel.gott wird dich dafür belohnen und dein papa ist dir ewig dankbar.ich kann mich an meine situation nicht gewöhnen,immernoch möchte ich die zeit zurückstellen und träume jede nacht von meinem papa.ich weiss dass es so nicht weitergeht aber ich kann nichts machen,nach aussen hin scheint alles okay,aber in mir drinne herrscht ein sturm der wütet aber dennoch unendlich leer ist...ich fühle mich furchtbar,als gäbe es keinen vernünftigen sinn mehr,für den es sich lohnt zu leben...ich weiss das ist die falsche einstellung,aber es ist schwer sie zu ändern.danke fürs lesen.lieben gruss.shesha
Liebe Shesha!
Ich kann dich so gut verstehen. Ich hoffe, dass du deinen inneren Frieden bald findest. Das erste Jahr habe ich auch fast jede nacht von meinen Papa geträumt, und wenn ich nicht geträumt habe, dann bin ich wach gelegen und habe an ihm gedacht.
Wie lange hat dein Vater eigentlich mit der Diagnose Krebs gelebt? Hattet ihr genug Zeit um euch zu verabschieden? Wie ist er mit der Situation umgegangen? Wenn du Lust hast, kannst mir mal deine Geschichte erzählen.
Übrigens danke ich dir auch für das Zuhören.
Fühle dich umarmt!
Liebe Grüsse Vesna
Ich wohne in Österreich (Graz)
hallo liebe vesna!erstmal eine dicke umarmung zurück!ich glaube so ganz heilen wird diese wunde nie...mein papa hat lange gelitten,wieviele jahre er mit der krankheit lebte weiss keiner,denn obwohl es ihm oft sehr schlecht ging,ist er kaum zum artzt gegangen...das letzte jahr war besonders schlimm,er hatte immer mehr schmerzen und typische symptome,er meinte immer es wären einfach normale magenschmerzen.eines abends waren die schmerzen so unerträglich für ihn dass er nachts mit meiner mama ins krankenhaus fuhr und dort blieb.am darauffolgenden tag habe ich das letzte mal mit meinem papa gesprochen dass er auch antworten konnte...bei der erinerung kommen die tränen...:cry: in der nacht darauf rief uns der arzt zu sich,konnte selbst nicht glauben dass er es solange durschgehalten hat...die krankheit war nun schon soweit fortgeschritten dass er kaum chance zum überleben hatte...:cry: von da an kahm die angst,er könnte jeden tag fortgehen.er lag 1monat im koma und der monat danach war der letzte.im letzten monat war er wach,konnte aber nicht sprechen:cry: und in der letzten woche wussten wir es,wir waren jeden tag und jeden abend bei ihm,haben mit ihm geredet,manchmal verstand er und wollte antworten,manchmal war er zu schwach.als er ging waren meine mama,meine schwester und ich bei ihm...:cry: :cry: und von da an war mein leben nich mehr wie vorher.ich vermisse ihn so.wieso musste er so leiden...er war immer soo lieb zu allen menschen:cry:ich werde ihn immer vermissen...
Geli-Emilie
11.05.2006, 01:42
Liebe Shesha,
ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich vermute, noch ziemlich jung. Und umso schwerer ist es natürlich, ein solches Erlebnis zu ertrage. Ich selbst habe meine beiden Eltern durch Krebs verloren - mein Vater war 52 und hatte Speiseröhrenkrebs.
Erwarte bitte am Arbeitsplatz nicht allzu viel Verständnis für lange Trauer. Erstens ist es oft ein "Tabu-Thema", zweitens gibt es zu viele Berührungsängste (wie Du sicher schon selbst festgestellt hast), drittens - so hart es klingt - fühlen sich die Kollegen "genervt" durch trauernde Mitarbeiter, weil sie es nicht nachempfinden können und oftmals hilflos und verständnislos sind. Das kann so weit gehen, dass man unterstellt, die Trauer als Grund für Drückebergerei vor der Arbeit anzunehmen.
Das ist hart, aber es ist so. Mein Tipp an Dich: versuche, Deinen Job als Ablenkung zu betrachten, der Dich von der eigenen Trauer etwas distanziert und versuche, Dich jetzt ganz besonders auf Deinen Arbeitsplatz zu konzentrieren. Wende Deine Energie geballt auf gute Leistung. Vielleicht fragst Du mal den einen oder anderen Kollegen, ob er sich überfordert fühlt von Deinen Gefühlen. Das gibt eine neue Basis im Gespräch und vielleicht auch einen neuen Ansatz. Vielen trauernden Hinterbliebenen hat es geholfen, sich in Arbeit zu vergraben.
Zwar ist es nicht angebracht, Probleme zu verdrängen, aber im Bereich Arbeitsplatz ist es allemal besser. An Deiner Stelle würde ich dieses Thema weitgehend unterlassen, zumal es ja wirklich in den privaten Bereich gehört und lieber in der Freizeit versuchen, eine Lösung zu finden. Es wäre sicherlich nicht im Sinne Deines Papas, wenn Du nun auch noch den Arbeitsplatz verlieren würdest.
Alles Gute wünsche ich Dir!
Geli
Liebe Shesha!
Es tut mir leid, dass es bei deinem Papa so schnell gegangen ist. Mein Vater wollte auch nie zum Arzt gehen. Er hat auch immer gesagt, ihm geht es gut! Als er endlich zum Arzt gegangen ist, war es schon zu spät. Ich habe auch vom Arzt die Diagnose bekommen, dass mein Papa nicht mehr lange leben wird. Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Wenn ich so nachdenke, war die Zeit des Auf und Abs für mich sehr schlimm. Dieses Hoffen, und dann wird die Hoffnung einfach so zu nichte gemacht. Damit habe ich überhaupt nicht umgehen können. Ich bin sehr froh, dass ich bei ihm war, als er von uns gegangen ist. In dem Augenblick als mein Vater gestorben ist, habe ich ihm angeschaut wie zufrieden er da liegt, und was für einen zufriedenen Gesichtsausdruck er hat. Keine Schmerzen, kein Leid,... Dieser Augenblick war für mich sehr wichtig.
Wir werden unsere Papas immer vermissen!
Ich drücke dich!
Liebe Grüsse Vesna
liebe geli.du hast schon recht,mitlerweile spreche ich das thema auf arbeit auch gar nicht mehr an.anfangs gab es für mich aber nichts anderes,die leute haben halt kein verständnis dass es etwas zeit braucht bis mann wenigstens einigermasen klarkommt.das habe ich nun erfahren.es geht mir ja auch viel besser seit ich die abteilung gewechselt hab obwohl ich nach wie vor auf arbeit viel verdränge. liebe vesna!natürlich werden wir unsere papas immer vermissen,diese lücke wird sich niemals schliessen.mein papa war nicht glücklich,er hat immer gesagt,er möchte in seinem heimatland sterben und er möchte auf gar keinen fall lange im krankenhaus liegen und leiden bevor er stirbt...und genau was er nicht wollte ist eingetroffen.das ist traurig.nur der wunsch um sein grab konnte erfüllt werden.wenn ich das jemandem erzähle,dass es meinem papa schlecht ging bevor er starb,glaubt das niemand.dabei kenne ich ihn doch mit meiner mama und meinen geschwistern am besten.er hat gelitten.vor allem die letzten 3 wochen.und das macht mich sehr traurig,zu wissen dass er unglücklich ging...wieso musste er überhaupt gehen...?????ich weiss,wir alle werden gehen.keiner lebt ewig.und alles hat irgentwie seine richtigkeit.aber was soll an solchen krankheiten für eine richtigkeit sein?!einestages,wenn wir gehen,treffen wir unsere papas wieder und können sie umarmen.auch eine dicke umarmung an dich.shesha
Liebe shesha!
Wie geht es dir?
Gestern hatte ich ein sehr kommisches Erlebnis mit meiner bester Freundin! Sie war gestern bei mir und hat zufällig die Fotos die an meinem Schreibtisch gelegen sind angeschaut! Ich suche gerade ein Foto aus für den Grabstein meines Vaters. Ich habe sie darauf angesprochen und sie gefragt was für ein foto von meinen Papa am besten ist. Das hat sie noch nicht gestört, aber als ich gesagt habe, dass ich viel lieber mehr schöne Fotos von meinem Vater hätte wo er nicht krank war und noch so gut ausgesehen hat, und ihr geraten habe von ihren Eltern schöne Fotos zu machen so lange sie noch gesund sind, hat sie zu mir gesagt, dass ich aufhören soll zu reden. Das sie es nicht hören will, dass ich ihre Eltern und den Tod im zusammenhang bringe. Hat sie so viel Angst über das Thema zu reden?
Es hat mich sehr verwiert?
Obwohl ich auch während der Krankheit meines Vaters nicht mit ihr darüber reden konnte, bin ich sehr verwundert über ihre Reaktion!
Mute ich meinen Freunden zu viel zu, wenn ich ihnen rate schöne Fotos von ihren Eltern zu machen, bevor es zu spät ist!
Schreib mir wie es dir geht, und was bei dir so los ist!
Liebe Grüsse Vesna
teufelchen_26
23.05.2006, 11:23
liebe vesna,
tod und sterben ist in unserer gesellschaft immer noch ein tabuthema und niemand will daran denken müssen, wenn die eltern gesund sind. es ist leider so niemand möchte mit dem tod seiner liebsten konfrontiert werden... ich habe ähnliche erfahrungen gemacht (meine mum ist vor 5 monaten gestorben) manchmal möchte ich auch sagen, wenn jemand nicht nett zu seinen eltern ist oder streit mit ihnen hat... "Trennt euch niemals im streit von einander man weiß nie wie lange sie noch da sind" aber die leute verstehen nicht dass man es nur gut meint.. ich kann das ganz gut nachempfinden, vor dieser situation wollte ich auch nicht über den tod nachdenken... ich wurde ja sozusagen gezwungen...
nimm es ihnen nicht übel... ihre welt ist noch in ordnung..
liebe grüße
das teufelchen
manumetro
25.05.2006, 16:31
Liebe shesha!
Wie geht es dir?
Gestern hatte ich ein sehr kommisches Erlebnis mit meiner bester Freundin! Sie war gestern bei mir und hat zufällig die Fotos die an meinem Schreibtisch gelegen sind angeschaut! Ich suche gerade ein Foto aus für den Grabstein meines Vaters. Ich habe sie darauf angesprochen und sie gefragt was für ein foto von meinen Papa am besten ist. Das hat sie noch nicht gestört, aber als ich gesagt habe, dass ich viel lieber mehr schöne Fotos von meinem Vater hätte wo er nicht krank war und noch so gut ausgesehen hat, und ihr geraten habe von ihren Eltern schöne Fotos zu machen so lange sie noch gesund sind, hat sie zu mir gesagt, dass ich aufhören soll zu reden. Das sie es nicht hören will, dass ich ihre Eltern und den Tod im zusammenhang bringe. Hat sie so viel Angst über das Thema zu reden?
Es hat mich sehr verwiert?
Obwohl ich auch während der Krankheit meines Vaters nicht mit ihr darüber reden konnte, bin ich sehr verwundert über ihre Reaktion!
Mute ich meinen Freunden zu viel zu, wenn ich ihnen rate schöne Fotos von ihren Eltern zu machen, bevor es zu spät ist!
Schreib mir wie es dir geht, und was bei dir so los ist!
Liebe Grüsse Vesna
Liebe Vesna!
Nim es deiner Freundin nicht übel das sie so reagiert.Sie hat Angst davor das ist bei uns allen ein Eigenschutz.
Ich habe erst ein Anderes Denken bekommen nach dem ich vor zwölf Jahren meine Oma was meine Mutter war bis zu lezt begleitet habe.Seit her habe ich vom Sterben keine Angst mehr.
Und sehe das leben ganz anders.Sei also nicht alzu Enttäuscht.
Ich drücke dich:pftroest: :pftroest:
Liebes teufelchen, liebe manu,
ich danke euch für eure lieben Worte. Wenn ich jetzt mit ein weinig Abstand darüber nachdenke bin ich nicht mehr verwiert (enttäuscht) über die Reaktion meiner Freundin. Ich finde es einfach sehr Schade, dass die Menschen, dessen Welt noch "in ordnung" ist keinen Rat von uns hören wollen. Es ist auch eigentlich schlimm, dass wir Hinterbliebenen Rücksicht auf unsere Mitmenschen nehmen müssen, um ja nichts falsches zu sagen. Sie nehmen ja auch keine Rücksicht auf uns!!
Mir tut es ja auch weh, wenn ich meine Freundinen mit ihren Vätern sehe, oder wenn sie mir erzählen wie sie was mit ihnen unternohmen haben. Aber ich würde nie auf die Idee kommen sie zu bitten mir nichts davon zu erzählen! Mein Schmerz, und das Loch, dass mein Vater hinterlassen hat, gehört zu meinem Leben!
Ich bin aber meiner Freundin nicht böse über ihre Reaktion. Ich weiß, dass ich auch einiges dazugelernt habe bei der Sterbebegleitung meines Vaters! Mich erschreckt immer wieder wie TABU das Thema Tod in der heutigen Gesellschaft geworden ist. Tod ist was, was zum Leben dazugehört! Das ist nichts abnormales, oder irgendwas was einem nie passieren kann.
Anscheinend kann man nur mit Hinterbliebenen wirklich darüber reden. Da ich 5 Geschwister habe, und mit ihnen auch wirklich viel übe das Thema rede bin ich es gewöhnt offen über das Thema zu reden, deshalb verwechsle ich immer Freunde und meine Geschwister, die selber Hinterbliebene sind!
Liebe Grüsse Vesna
manumetro
25.05.2006, 20:37
Liebe Vesna!
Ich möchte dir nun mal was Erzählen.
1994 hab ich meine Oma bis zum Schluß begleitet.
Ich habe erst drei Tage vor ihrem Tod Erfahren das sie Lungen Krebs mit Metastasen im Gehirn hatte.
Ich wuste nicht was diese liebe Frau für Schmerzen gehabt haben muste da sie ja auch einen Arzt abgelehnt hatte.
Immer wenn sie zu mir Sagte Ela ich möchte Sterben habe ich nur gesagt oma noch nicht .Habe Versucht von diesem Thema abzulenken.
Zu groß war meine Angst vor dem Tod wuste doch nicht was pasiert kannte es doch nur aus dem Fernseher.Das Ungewisse hat so große Angst gemacht.
Es kamm der Tag wo sie ins Krankenhaus kamm und die Ärzte mir nur sagen konnten das sie im Sterben liegt.
Ohne an meine Angst zu Denken Stand fest ich bleibe bei meiner Oma die ich so sehr liebte.Ich hatte plötzlich keine Angst mehr.Wahr sehr ruig.Habe 60 Stunden an ihrem bett gessen.
Verstehst du was ich dir damit Sagen will?
Ich habe noch einen Bruder aber er konnte nicht dabei sein und ich konte auch nicht mit ihm darüber Sprechen.
Jeder Mensch hat Angst davor weil er nicht weiß was da pasiert.
Wir haben einen Lieben Menschen begleitet und können nun Anders damit Umgehen.Was mir sehr hilft ich habe zu Hause ein Foto von der Oma davor steht ein Tee licht.Und immer wenn sie mir fehlt oder ich reden und weinen muß dann mache ich die Kerze an und rede mit ihr.Am nächsten Tag geht es mir wieder gut. Den sie ist immer da als Engel. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
Drücke dich ganz lieb:pftroest: :pftroest: :pftroest:
liebe vesna.tut mir leid dass ich jetzt erst schreibe,mit meinem pc hat irgentwas nicht gestimmt...auch ich kann nur sagen dass teufelchen(an teufelchen:mein beileid.du bist nicht allein...)recht hat.die leute wollen nix wissen vom thema tod.ich habe niemanden der mich versteht,bin nur noch am schauspielern.anfangs hab ich überall nach hilfe gesucht,bei freunden,bei kollegen,niemand wollte mich anhören,nichtmal mein freund versteht mich.aber ich bin niemandem sauer deswegen,sie fühlen nicht was ich fühle...mit meiner familie rede ich auch nicht mehr viel darüber,das liegt daran dass wir einander nicht verletzen wollen.aber wenn ich reden muss habe ich wie du noch wenigstens die geschwister und meine mutter die dasselbe durchmachen wie ich.ich glaube für unsere mamas ist es am schlimmsten.das weiss ich nicht.ich kann nur von mir sagen dass ich leide weil mir was fehlt.mit einer freundin hatte ich sogar streit deswegen weil sie nix davon hören wollte.ich hatte sie gehasst,fand sie herzlos.mitlerweile haben wir uns ausgesprochen und ich verstehe sie jetzt wieso sie so reagiert hat,mann kann niemandem leid klagen der keine ahnung davon hat.sie versteht mich nach wie vor nicht aber wir reden wieder miteinander.wie schon gesagt die leute fühlen nicht wie wir.an dieser stelle fühl dich gedrückt und schreib mir bitte wie es dir geht.lieben gruss.shesha
Liebe Shesha,
ich war letzte Woche am Grab meines Vaters. Es war wieder so eine kommische Stimmung. Bei mir kommen fast gar keine Gefühle hoch wenn ich dort bin. Vielleicht ist es so, weil ich nie alleine hingehen kann, es ist immer irgendjemand dabei. Meine Mutter, mein Bruder und ich haben für Papa einen Grabstein ausgesucht. Das war sehr schwer für mich!
Sonst geht es mir eigentlich sehr gut! Auf der UNI ist viel zu tun! Jetzt sind alle Prüfungen. Wie geht es dir? Was macht die Arbeit?
Ich schick dir eine dicke Umarmung!
Liebe Grüsse Vesna
liebe vesna!eine dicke umarmung zurück!ich verstehe dich sehr gut dass du fast nichts am grab fühlst.bestimmt ist etwas in dir drinne das sagt:es stimmt nicht!!!papa lebt!!!!das ist nicht sein grab!!!!...ist es so?bei mir jedenfalls ist es oft so,obwohl ich weiss was sache ist ist da noch wer in mir der dagegen kämpft.ich meine aber das das ganz normal ist.mir jedenfalls kann keiner mehr sagen was wirklich normal ist!ich bin total schwachsinnig geworden,so kann ich wenigstens einfacher durchs leben...(sorry,das ist immer noch mein seeleneigenes trostpflaster...)auf arbeit ist alles okay,danke.die jetzige abteilung ist sehr angenehnm,mit mir sind wir 3 kollegen und wir verstehen uns guht(die leute aus der alten abteilung waren die hölle!!!)für deine prüfungen drück ich dir die daumen und wünsche viel glück!ich weiss nicht wie ich reagiere wenn ich papas grab nochmal besuche...ich denke mal ähnlich wie du.ich war das letzte mal dort,das war 1 woche nachdem papa gegangen ist...mitlerweile sind es 7 monate her.mann sagt so das erste jahr ist das trauerjahr.ich glaube aber das mann bis zum wiedersehen nach dem tot trauert.ich kann mir nicht vorstellen dass nach einem jahr alles wie früher sein wird-geht doch gar nicht!!da fehlt doch was!!die meisten leute haben eben keine ahnung!naja.dir nochmals alles gute für die prüfung.lieben gruss, shesha
Liebe Shesha!
Tut mir leid, dass ich dir so lange nicht mehr zurückgeschrieben habe! Bei wir war auf der Uni viel los. Nun habe ich es fast hinter mir. Hab noch eine Prüfung, und dann kann ich mir ein wenig Ferien leisten. Wie geht es dir? Wo ist eigentlich dein Papa begraben?
Ich finde diese Zeitbegränzung mit dem Trauerjahr auch schwachsinnig. Mann trauert länger als ein Jahr. Ich weiß es aus Erfahrung. Das zweite Jahr ist genau so schlimm wie das erste Jahr. Im ersten Jahr habe ich mir gedacht, wie soll ich Papas Geburtstag ohne Papa feiern oder wie soll ich Weihnachten ohne Papa feiern, und jetzt denke ich mir schon wieder eine Geburtstagsfeier ohne Papa...
Wünsch dir noch einen schönne Tag.
Liebe Grüsse
:pftroest: Vesna
hallo liebe vesna!das freut mich dass du dir bald urlaub leisten kanst.ich habe bald auch urlaub,noch 6 tage arbeiten.darf ich fragen was du studierst?ich würde auch gern studieren,entweder psychology oder kunst.mein papa liegt in spanien begraben,in einem kleinem altmodischen dorf...aber sehr schön ists dort.es ist aber noch nicht sicher ob wir dieses jahr noch alle zusammen hinfliegen.da ist ja noch seine mama die uns oft anrufft weil sie möchte dass wir sie besuchen.vieleichtrs klappts ja.deine letzte prüfung klappt sicher auch dir auf jeden fall viel glück.lieben gruss shesha
Liebe shesha,
Ich hoffe, dass du dir auch ein paar freie Tage gönnen kannst. Bei mir hat mein Urlaub Wunder gewirkt. Hab mich echt von meinem lernen erholt. Ich studiere Technische Mathematik und Informatik.
Andererseits wo ich so viel Zeit für mich habe, denke ich auch immer wieder an meinen Papa. An die Krankheit, an den Krankheitsverlauf, an die Ärzte.... Irgendwie kommt alles wieder hoch! Ich durchlebe alles nochmal. Diesmal zwar mit ein wenig abstand, aber die Krankheit ist immer noch in meinen Gedanken. Es fällt mir schwer mir die Bilder aus meinem Kopf von meinem Papa abzurufen, die vor der Krankheit gespeichert worden sind.....
Ich sag dir, die Trauer kommt immer so unerwartet!
Wie geht es dir? Wie kommst du zu recht? Warst du mit deine Famile bei deinem Papa am Grab?
Leibe Grüsse und eine Umarmung Vesna
hallo liebe vesna erstmal eine dicke umarmung zurück:pftroest: .ich verstehe dich sehr gut denn immer wenn ich keinen stress habe,also zeit zum nachdenken kommt es in mir auch wieder hoch.dann scheint alles so sinnlos und das leben ohne wert.ich leide sehr darunter darum ist die stressige arbeit schon fast besser...ich glaube das wird auch immer soo bleiben.ich weine zwar nichtmehr jeden tag aber zwischendurch weine ich sehr viel und lange.eine offene wunde heilt zwar aber sie wird nie wieder den vorherigen zustand erreichen.wir waren immernoch nicht am grab.mein bruder ist momentan da.ich werde warscheinlich mit meiner mama und meiner schwester im september hin...ich hoffe dass du dennoch freude am leben hast und es dir gut geht.denk dran dein papa lebt ewig und ist immer bei dir,nur eben nicht mehr so wie vorher.unsre papas werden immer bei uns sein.lieben gruss shesha
Liebe shesha,
wie geht es dir?
Ich danke dir für deine lieben, aufmunternden Worte. Es hilft mir wirklich noch immer wenn ich merke, dass es irgendwo Menschen gibt, die mich 100% verstehen. Tut mir leid, dass ich mich so lange bei dir nicht gemeldet habe. Ich war bei meiner Schwester in den Bergen, und sie hat dort kein Internet.
Mir geht es mirlerweile schon beser! Hab wieder mehr zum tun :) . Es ist leider so. Sobald ich sehr viel Zeit habe kreisen die Gendanken im Kopf. Ich habe mir ein paar schöne Fotos vom Papa vor der Krankheit ausgesucht und ein wunderschönes Errinerungsfotoalbum gebastelt. Jetzt schau ich mir immer die Fotos an, und dann geht es mir besser.
Du brauchst dir keine Sorgen machen, mein Leben ist jetzt auch schön, aber mein Papa wird mir immer fehlen. Erst vor ein paar Tagen bin ich draufgekommen, dass ich seine Handynummer noch immer gespeichert habe.
:knuddel: Liebe Grüsse Vesna
hallo liebe vesna!das ist schön dass es dir jetzt besser geht.mir gehts momentan nicht so gut.hab eine totale dursch hänger phase und denke viel nach.das ist nicht gesund für die seele.heut morgen noch hab ich um papa geweint.nach dem weinen gehts dann wieder...und dann denke ich dass ich glücklich sein kann so einen lieben papa gehabt zu haben.ich konnte lange keine photos von früher angucken aber mitlerweile gucke ich gerne photos und freue mich dann auch.ich habe auch noch papas handy nummer gespeichert und werde sie auch glaub ich nie löschen.anfangs hab ich immer versucht ihn anzurufen und bin in tränen ausgebrochen weil niemand ran ging.ich habe sogar sms an die nummer gesendet...wir werden irgentwann auch dahin gehen wo unsere papas sind.alle werden das.bis dahin müssen wir leben und versuchen das beste draus zu machen.es gehört halt dazu das wir sterben müssen.wünsch dir was und lieben gruss.
Liebe Shesha,
es tut mir leid, dass ich mich so lange bei dir gemeldet habe. War einfach nicht im Stande im letzten Monat hier zu schreiben. Wie geht es dir? Ich hoffe, dass du wieder einmal ein HOCH hast, und mit einem Lächeln durchs Leben gehen kannst. Hab viel an dich gedacht, aber keine Kraft gefunden auf diese Seite zu schauen. Hier kann man so viele Schicksale lesen. Es sterben täglich Menschen an dieser Krankheit. Das macht mich wütend. Schreibst du eigentlich bei anderen mit, oder leist du die anderen Beiträge! Ich bin echt immer so traurig, wenn ich mir mal wieder die Einträge durchlese.
Ich träume schon wieder viel von Papa. Die Träume sind aber anders. Da ist mein Papa noch gesund, und wir unternehmen viele Sachen. Ich glaube er schickt mir diese Träume. Oder es sind meine Sehnsüchte und meine Wünsche. Keine Ahnung! Ich bin nicht so gut in Träume deuten.
Ich schicke dir ganz liebe Grüsse! :pftroest:
Eine dicke Umarmung
Vesna
hallo liebe vesna,mir geht es ganz okay und dir?du hattest dich so bedrückt angehört in deiner letzten nachricht,ich hoffe dir gehts gut...?ja ich lese mir auch andere beiträge in diesem forum durch,schreibe aber nur hier mit.natürlich ist es furchtbar dass jeden tag menschen wegen dieser krankheit sterben aber das leben ist nun mal leider so...jeder von uns geht irgentwann ob mit oder ohne krankheit,auch wenn wir soo sehr darunter leiden wenn ein lieber mensch von uns geht,wir müssen weiter leben,allein schon für diesen menschen.mein papa ist sicher sauer auf mich weil ich ihm soviel hinterher weine und ich bin mir sicher dass dein papa auch möchte dass du glücklich bist.ich weiss,ich kann auch nie richtig glücklich sein aber versuchen müssen wir es.ich träume auch fast jede nacht von meinem papa.2 mal hatte ich dass gefühl er wäre mich im traum besuchen gekommen...der 1. dieser träume war kurz nach seinem tod:ich weinte um ihn und er tröstete mich und sagte er sei im himmel bei gott und dass es ihm dort sehr gut geht.der 2.traum war vor ein paar tagen:da sagte papa mir er würde sich sehr freuen wenn ich meinen jetzigen freund heiraten würde.nach solchen träumen vermisse ich papa noch mehr,und irgentwie bin ich mir doch sicher dass er mich im traum besuchen kam.kennst du das?hattest du das gefühl auch schon mal?wünsch dir was und eine dicke umarmung zurück:knuddel: sei bitte nicht sooviel traurig,dein papa sieht das nähmlich.bis demnächst.lieben gruss:winke:
Liebe Shesha,
ich habe sehr viele Träume, wo ich nach dem Aufwachen mich nicht auskenne, ob das jetzt alles real ist, oder nur ein Trau. In vielen meiner Träume kommt mich mein Papa besuchen. Das was mir am meisten fehlt, sind die Gespäche mit meinem Papa. Und genau diese Gespäche führen wir immer in meinen Träumen.
Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen, mir gehte es eigentlich ganz gut. Ich habe schon lange nicht mehr um Papa geweint. Weiß aber nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist?
Und wirst du deinen jetztigen Freund heiraten???? :)
Melde mich bald wider.
Liebe Grüsse Vesna
liebe vesna!das ist schön dass es dir gut geht,mir geht es eigentlich auch ganz gut.ich denke es ist gut wenn du nichtmehr weinst,das macht deinen papa glücklich.ich weine auch nicht mehr oft aber wenn ich weine dann lange,laut und intensiv und damit tue ich meinem papa weh,deswegen MUSS ich mich zusammenreissen.ich vermisse papas antworten wenn ich fragen habe.bei ganz wichtigen sachen kommt er mich dann im traum besuchen aber eben nur bei ganz wichtigen sachen.ansonsten träume ich fast jede nacht von papa,aber es sind eben nur träume.es war eine grosse frage für mich ob mein papa mit meinem jetzigen freund als meinen mann einverstanden wäre,denn das konnte ich ihn nie fragen....jetzt habe ich die antwort ja...:) aber bis wir heiraten wird sicher noch einige zeit vergehen,es ist noch zu früh für etwas neues,jedenfalls für mich.trotz dieses traumes macht mich der gedanke dass mein papa bei meiner hochzeit nicht dabei sein wird total unglücklich...er wird meine kinder nicht kennenlernen...:cry: manche sagen,er sieht dich ja...das stimmt schon,er sieht mich aber es ist eben was anderes als wenn er da ist und du siehst dass er sich freut,du ihn umarmen kannst,du mit ihm reden kannst...:cry: das versteht nur jemand der seinen papa auch vermisst.eines wollte ich dir noch erzählen:ich habe eine kollegin dessen papa auf kuba wohnt und sie hat ihn noch nie gesehen.sie meinte oft zu mir sie weiss nicht wie es ist etwas zu vermissen dass sie nie hatte.sie hat auch nie verständnis für mich.einmal hatte ich fotos von papa und sie hatt die angeguckt.zur gleichen zeit hatte sie streit mit einer anderen kollegin und hat aus wut die fotos von meinen papa hingeschmissen...!und das obwohl ich mit dem streit nix zu tun hatte.ich war traurig und wütend zu gleich.am liebsten wär ich aufgestanden und hätte ihr den hals umgedreht...!hab mich beherscht und ihr lediglich gesagt dass sie mich verletzt hat.sie hat sich am nächsten tag entschuldigt,meinte aber dazu wieder dass sie eben nicht wüsste wie sowas ist.ich spreche es zwar nicht aus aber am liebsten würd ich sie anschreien,sagen sie soll doch froh sein dass sie in diesem leben zu ihrem vater reisen kann irgentwann.ich muss warten bis ich sterbe und dann kann ich meinen vater erst wiedersehen...!wie auch immer.danke fürs lesen.lieben gruss.shesha
Liebe Shesha,
ich bin mir nicht so sichr, wie das so ist mit dem WEINEN. Einerseits denke ich mir ich habe schon genug Tränen vergossen, aber andererseits will ich nichts verdränge. Weinen ist schon was befreiendes. Ich finde nichts schlimm daran. Ich kann aber nicht mehr weinen!
Mein Papa hat meinen Freund schon länger gekannt, und ich bin mir sicher, dass er mit ihm einverstanden war. Ich lebe schon seit 7 Jahren mit ihm zusammen. Ich finde es schon, dass du so einen schönen Traum hattest. Jetzt kannst du dir auch sicher sein!!
Die Geschicht mit deiner Arbeitskollegin ist schlimm. Glaube mir aber, sie weiß es nicht besser. Der Mann meiner Schwester hat auch keinen Kontakt zu seinem Vater. Er hatte damal auch nicht das Feingefühl für meine Schwester. Er hat immer betont, er meint es nicht böse, aber er kann es nicht nachempfiden. Wir hatte Glück und durften zumindest mit unseren Vätern aufwachsen. Wir dürften von ihnen was lernen. Unser Väter haben uns Lieb geschenkt. Kinder die ohne Vater aufwachsen wissen nicht wie intensiv so eine Vater Kind (besonder Vater - Tochter) Beziehung sein kann. Du hast aber totzdem das Recht böse zu sein. (Ich wäre an deiner Stelle auch wütend auf sie.)
Ich will mich auch für dein offenes Ohr bedanken. Ab und zu tut es mir wiklich gut, mal meine Gedanken aufzuschreiben. (Besonders wenn es mir nicht so gut geht!) Du kannst mir gerne so viel uns so offt schreiben wie du möchsest, ich lese mir deine Beiträge regelmässig. Bin zwar nicht die schnellste beim Antworten, aber ich bemühe mich!
Libe Grüsse :knuddel:
Vesna
liebe vesna!mir geht es ganz okay und dir?in 20 tagen ist der todestag von papa.ich werde diesen tag nur meinem papa widmen und für ihn beten.du hast recht wir hatten es echt gut im leben dass wir mit unseren papas aufwachsen durften.und von ihnen lernen durften.und ich habe sehr viel von papa gelernt,er war soo schlau und wusste soovieles.ich möchte auch soo schlau werden wie papa!deswegen möchte ich auch studieren.papa hat ja auch studiert.dann bin ich auch endlich von dieser arbeit weg mit all den dummen leuten.natürlich weiss ich dass sie nichts dafür können und ich dafür verständnis haben müsste dass sie mich nicht verstehen.aber sie kommen tatsächlich zu mir und fangen an mich darauf anzusprechen.ich finde sie sollten mich einfach in ruhe lassen!!!mit denen aus meiner abteilung und mit allen vorgesetzten hatte ich noch nie probleme und sie sind zufrieden mit mir.es sind eher die unbedeutenden anderen kollegen aus anderen bereichen die zu mir kommen.und mit denen streite ich dann meistens auch.ich möchte nicht streiten aber ich werde eben wütend wenn leute die das nix angeht über meinen papa sprechen.ich arbeite sowieso in einer viel zu grossen firma,wir sind da über 400 personen!ich glaube mir würde es besser gehen wenn ich studiere und irgentwann mal meinen traumberuf ausüben könnte.vor allem wenn ich irgentwo von neu anfange lernen mich die leute soo kennen und keiner wird ein dummen spruch drücken wie:vorher warst du aber sympatischer...wie auch immer.ich danke dir vielmals dass du dir die zeit für mich nimmst wenn ich dampf ablasse.du kannst mir aber auch jederzeit schreiben werde schnellstmöglich antworten und hoffe dass dir das helfen wird.eine dicke umarmung :knuddel: deine shesha
liebe shesha!
ich war jetzt 3 Wochen in Spanien. Das hat mir gut getan. Sonnetanken und nichts tun, aber doch so beschäftigt mit dem Land um nicht die ganze Zeit über Papa nachzudenken. Jetzt muss ich wieder auf der UNI durchstarten. Ich habe auch am Todestag meines Papas den Tag ihm gewidmet. Ich finde die Zeit vergeht viel zu schnell. Ich kann es kaum glauben, dass mein Papa schon 1 1/2 Jahr nicht mehr bei uns ist. Ist schon eine sehr lange Zeit. Andererseits ist in meinem Leben so viel passiert seit Papas tot. Es macht mich noch immer so traurig, dass er nicht bei mir ist. Ich muss jetzt schnell auf die UNI gehen. Melde mich wider, wenn ich mehr Luft habe.
Liebe Grüsse Vesna
PS: ich bin sehr froh, dass wir uns gefunden haben, und unsere Gedanken austauschen könen
liebe vesna!wie geht es dir?tut mir leid dass ich erst jetzt schreibe,die letzte zeit gings mir nicht so guht und habe mich nichtmal aufraffen können dir zu mailen,,tut mir leid.papas todestag war ein schlimmer tag.überhaupt war diese ganze woche schlimm.mir geht es momentan im allgemeinen,also in jeder hinsicht nicht gut.bin total depri.und dann denke ich dass ich alle anderen probleme lösen kann aber dass ich papa vermisse wird nie vergehen.ich kann es auch garnicht glauben dass er schon ein jahr nichtmehr da ist.dieses ganze letzte jahr war soo sinnlos und ohne freude.es war nichts schön wie in anderen jahren.es wird glaub ich nie mehr soo wirklich schön werden.wo warst du denn in spanien?mein papa ist ja auch in spanien.würd mich freuen bald was von dir zu hören.dicken bussy!bis demnächst
liebe shesha,
ersteinmal eine ganz dicke umarmung. Ich schicke dir ein paar wunderschöne, warme sonnenstrahlen, vielleicht heitern die dich auf! Es tut mir leid zu lesen, dass es dir so schlecht geht. Ich finde auch keine Worte die dich trösten könnten. Sei nicht traurig, dein Papa würde es nicht so wollen. Ich hoffe, dass du bald "einen Sinn" in deinem Leben wieder findest. Du bist Jung, und solltest eigentlich freude am Leben haben. Ich kenn das, wenn ich in einem Tief drinen stecke, dann glaube ich auch, dass mein Leben sinnlos ist, aber sobald man es geschafft hat sich aus dem Loch zu befreien, empfinde ich weider spaß am Leben.
Diese Jahreszeit war genau die Zeit, wo ich mit meinem Vater viel Spatzieren war. Ich gehe so offt unsere Wege ab, alleine. Irgendwie macht es mich traurig, aber andererseits ist das was besonderes für mich. Das waren unsere Spatzierwege.
Hast du auch schöne Errinerungen an deinem Papa?
Ich habe mich am Anfang sehr schwer getan, schöne Errinerungen hervorzurufen. Alles woran ich mich errinern konnte war Papa mit Krebs. Hat aber auch damit zu tun, dass ich ihm 1/12 Jahr jeden Tag begleitet habe. Sei es ein Termin im Krankenhaus, oder sonst wo hin.
Erst mit der Zeit sind die echten Errinerungen von meinem Papa gekommen. So wie er vor der Krankheit war. Und die sind schön. Ich bin echt dakbar, dass ich so einen tollen Vater gehabt habe.
Ich war mit meinem Freund zuerst in Barcelona, dann sind wir mit dem Auto bis Valencia gefahren, und haben dort meine Freundin besucht. Also wir sind eher ein wenig herumgefahren, als dass wir eine fixen Standpunkt hatten. Spanien ist echt wunderschön, habe mich in das Land verliebt. Vorallem, wenn man nicht als typischer Turist unterwegs ist, sondern jemanden hat, der sich auskennt.
Ich hoffe, dass es dich bald wirklich viel beeeesser geht!!!!! Du wirst schon sehen, wenn die depri. weg ist, dann regeln sich viele Sachen von alleine. Liebe Grüsse Vesna :knuddel:
liebe vesna.wie gehts dir.mir gehts gar nicht gut,im gegenteil es geht mir immer schlimmer.niemand ist da der mich versteht und selbst wenn es würde nicht helfen.ich weiss im moment einfach nicht wofür alles hier noch gut sein soll.ich kann nichtmehr normal leben,mir gehts ständig schlecht.menschen entfernen sich von mir weil sie mich unsympatisch finden.aber ich kann nunmal nicht lachen.und mich auch nicht freuen.es tut mir leid dir solch schlimmen gedanken zu schreiben...ich weiss echt nicht wohin mit meinem leben.ich mach nur noch weil ich muss.es ist einfach alles soo schlimm.früher war alles besser.aber das ist die vergangenheit.die gegen wart ist schlimm.ich hoffe dass ich dir nächstesmal etwas erfreulicheres schreiben kann.hab dich lieb und lieben gruss.bis zum nächsten mal.ich melde mich bald wieder
p.s.:es geht mir jetzt ganze 30% besser seit ich es aufgeschrieben habe.ich hoffe dass ich bald mal wieder was von dir höre.ich danke dir für dein auge und die zeit die du dir nimmst mir hier zu schreiben.:knuddel: eine dicke umarmung an dich
Liebe shesha,
es macht mich wirklich ein wenig traurig, dass es dir nicht so gut geht. Was macht dich so fertig? Hast du noch keine Aufgabe gefunden die dir Spaß macht, und dich erfüllt? Deiene Arbeit ist es anscheinend nicht! ( Das kann ich natürlich nicht richtig beurteilen, ich kann nur davon schließen was du mir schreibst!) Bist du wirklich GLÜCKLICH mit deiner Arbeit? Wie geht es dir mit deinem Freund? Was macht die restliche Familie? Hast du niemanden der dich aufbaut, und dir sagt, dass das Leben nicht immer so düster ist! So lange man nicht Spaß am Leben entdeckt kommt man nie aus dem Trauerloch!
Ich habe klein Angefangen! Zuerst im privaten Bereich Spaß am Leben gefunden, und dann im Beruflichen. Ich habe mein altes Studium damals nach dem Tod meines Vaters aufgegeben (früher habe ich Technische Mathematik studiert) und mit was ganz neuem Angefangen, was mir Spaß macht!
Du mußt aus dich raus. Das bedeutet nicht, dass du mit einem Lächlen durch die Welt gehen musst, um andere Leute zu befridiegen, du sollst deinert wegen glücklich sein und Lachen! Ich weiß, dass es ganz schwer ist, wenn man an dem Punkt angelangt ist, wo man glaubt, dass alles keinen Sinn mehr hat, aber wie schon oben gesagt, wenn man es selber zuläßt, und für sich was macht, dass kommt die Freude am Leben wider. Denk an all die schönen Sachen die dich noch im Leben erwarten: durch die Welt reisen, eigene Familie gründen,vielleicht Kunst studieren,.....
Es zahlt sich auf jedem fall aus zu kämpfen!!!!!!!
Ich danke auch dir dass du dir Zeit für mich nimmst!
:knuddel: Liebe Grüsse Vesna
liebe vesna!erstmal ein dickes dankeschön für alles.es ist echt schön von dir zu lesen.nein,meine arbeit macht mir kein spass,im gegenteil.privat ist momentan alles sehr öde.mmit meinem freund treffe ich mich eher selten das liegt daran dass ich einfach zu träge bin,habe zu nichts lust.zusammengefasst kotzt mich alles an!ich lasse mich aber auch sehr hängen.ich weiss nicht wie ich es sagen soll.ich find einfach nichts schön momentan.das einzige was mir hilft ist der gedanke dass es einfach nur ein tief ist das bald vergeht.sowas kommt ja oft.es ist aber auch schon ein bischen besser heute.habe nicht sooviel nachgedacht.wie geht es dir denn eigentlich?kennst du solch schlimme tiefs auch?danke nochmal.lieben gruss shesha:winke:
Ich habe gerade alle Seiten mit der Überschrift Schlaf gut Papa gelesen und kann gar nicht mehr aufhören zu weinen. Ich habe erst heute diese Seite gefunden und bis heute dachte ich niemand könnte das fühlen was ich fühle aber es stimmt nicht, es geht euch allen nicht anderst, oder es ging euch nicht anderst! Mein Papa ist auch gestorben, dieses Jahr am 13. Juli. Er wurde 52 Jahre alt. Das war der schlimmste Tag den ich jeh erlebt habe und ich hab schon einige nicht so schöne Tage erlebt, und ich habe auch schon einige Menschen verloren die ich sehr geliebt habe aber nichts kann man damit vergleichen. Meine Eltern sind geschieden und ich bin zusammen mit meinem Bruder bei meinem Vater groß geworden. Und jetzt hab ich das gefühl das alles kaputt ist alles was ich hatte gibt es nicht mehr. Niemand der hinter mir steht, niemand der mich in den Arm nimmt, niemand der mich lieb hat egal was ich mache. Ich hänge in der Luft. Als die Ärzte meinem Vater im März sagten dass er höchstens noch sechs Monate leben würde da fing schon alles an kaputt zu gehen. Ich bin nichtmehr in die Schule gegangen, hab aufgehört zu arbeiten, wollte eben so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen aber ich hatte irgendwie nicht begriffen dass er wirklich sterben würde, oder auch das es bedeutet dass er dann nicht mehr da ist und er hat es auch nicht wahr haben wollen. Mein Vater hat mir immer gesagt gehst du in die Schule? Und ich konnte nicht nein sagen. Ich hab gelogen weil ich ihn nicht enttäuschen wollte aber ich konnte nicht gehen, wirklich ich konnte es nicht. In die arbeit bin ich vielleicht ein oder 2 mal in der Woche gegangen aber ich habe da nur geweint und dann bin ich gar nicht mehr hin. Dann einen Tag bevor er gestorben ist sollte er in die Uni Klinik und da konnte er auf einmal nichtmehr aufstehen, von einem Tag auf den andren und die 6 Monate waren doch noch gar nicht um. Dann kam der Krankenwagen und es hieß er müsste im Krankenhaus bleiben. Einen Tag später ist er gestorben, alle waren da, seine Eltern, seine Schwester und mein Bruder und ich. Die andren, also seine Schwester und Eltern waren die ganze Zeit bei ihm und sie wollten meinen Bruder und mich nicht allein mit ihm lassen. Dann als sie gegangen sind wollten sie uns mitnehmen aber ich hab mich geweigert und bin geblieben und alle waren weg und dann ist er gestorben. Ich war mit ihm im Zimmer und er ist gestorben, vielleicht wollten sie uns deshalb nicht zu ihm lassen weil die wussten dass das dann passieren wird. Er lag in seinem Bett und und er sah so anderst aus und einen Tag davor haben wir noch gelacht aber jetzt war er grau und blass und er war bewusstlos und die Ärzte haben ihm Morphium gegeben damit er nicht so leidet. Dann waren eben alle weg und ich konnte nicht anderst ich hab mich an ihn gekuschelt und hab ihn festgehalten und dann auf einmal ging es los. Ich hab die Panik gekriegt und eine Schwester geholt und meinen Bruder angerufen er soll zurück kommen. Die Schwester hat ihn angekuckt und über seinen Kopf gestreichelt und gesagt es wär gleich soweit. Ich hatte so angst, ich hab ihn festgehalten und ihm gesagt er muss keine Angst haben mein Bruder und ich wir schaffen das alles, wir wären stark zund dann ist er gestorben und als mein Bruder kam das war so schlimm alles war so schlimm. Die Eltern und Schwester von meinem Papa mögen meinen Bruder und mich nicht besonderst aber sie waren wieder da weil ich ja meinen Bruder angerufen hatte. Sie haben mich angeschaut und ich hab so geweint und dann hieß es nur wie ist das passiert und was war. Und dann hieß es wir wären schuld an seinen grauen haaren, ich oder mein Bruder wir haben doch keinen Krebs gezaubert, wir sind das nicht gewesen. Dann sind sie gefahren und haben uns da gelassen. Dann haben wir die Ärztin gefragt was wir jetzt machen müssen und sie hat gesagt zu einem Bestatter gehen. Das haben wir gemacht. Und der Bestatter hat uns dann ganz viel geholfen mit allem. Aber ich kann nicht mehr, jetzt kann ich nicht mehr. Das alles geht nicht raus aus meinem Kopf. Vor einer Woch hat mein Freund mich angeschrien weil ich die ganze zeit nur geweint hab ich kann nicht mehr auf die Straße gehen und mein Bruder hat seine Ausbildungsstelle verloren. Ausserdem sind wir allein, das Wohnungsamt will uns die Wohnung nicht geben. Das ist ales so zum Kotzen. Ich will das alles nicht mehr mitmachen, ich denke nur daran wie schön es sein muss wenn man tod ist und keine Probleme mehr hat. Egal, sorry dass ich mich hier ausgeflennt hab aber ich kann mit niemandem drüber reden
Liebe Marcanu,
es tut mir leid, dass du auch nun zu unserem Kreis der Hinterbliebenen gehörst. Zumindest findest du hier Menschen, die dich leider sehr gut verstehen. Ich kann so gut nachempfinden!!!! Als mein Papa erkrankt ist, habe ich auch alles hingeschmissen, und war die ganze Zeit bei ihm. Das war genau richtig. Ich bin so dankbar, dass ich es so gemacht habe.
Du schreibst, dass dir dein Papa abgeht, dass du jemanden brauchst, bei dem du dich anlehnen kannst, du sprichst mir aus dem Herzen!!
Lass dir Zeit! Du wirst dein Leben schon in den Griff bekommen. Es ist ja erst ein paar Monate her seit dem du deinen Papa verloren hast. Anscheinend war dein Papa viel mehr für dich, als nur ein Vater. Du hast mit deinem Bruder bei ihm alleine gewohnt!!!
Was da deine Verwandte erzählen ist ein vollkommener blödsinn! Du und dein Bruder seit sicher nicht an der Erkrankung deines Vaters schuld!!!! Bitte lass dir da nichts einreden!! Ich hoffe wirklich für dich, dass sie dir keine Schuldgefühle eingeredet haben! Dass dein Papa an Krebs erkrankt ist kann niemand was dafür! Genauso wenig wie ich was dafür kann, dass mein Papa gestorben ist!!!!
Wann immer du dich ausreden willst, kannst du es hier tun! Wir werden immer ein offenes Ohr für dich haben!!!
Ich schicke dir eine ganz feste Umarmung!
Melde dich wider! Liebe Grüsse Vesna
liebe marcanu.erstmal mein herzlichstes beileid.auch ich kann dich sehr gut verstehen.es tut mir wirklich unendlich leid.es ist einfach soo schlimm.ich war auch bei meinem papa als er ging.das ist für unsere papas besser das jemand bei ihnen war.so waren sie nicht alleine.dein papa ist dir für alles dankbar und er wird für immer für dich da sein...ich weiss was du jetzt denkst,du möchtest ihn sehen,ihn umarmen,mit ihm reden.ich muss grad auch weinen...ich vermisse meinen papa unendlich und glaube es wird nie ganz vergehen.es ist bei mir ein jahr her und mir gehts nicht gut.jedoch war die erste zeit viel schlimmer.die ersten 2 monate waren das schlimmste.ich hab nur geweint und auf arbeit dauernt krank gemacht.hätte auch beinahe die arbeit verloren.doch glaub mir,ich lebe noch und alles ist machbar,weil wir müssen.denk bitte nicht zuviel an deinen tot...ich hab es auch getan,auch vor meinem freund habe ich nur noch über den tot geredet.aber du must leben!für deinen papa,grade für ihn must du leben.und für deinen bruder.gemeinsam schafft ihr es.mein freund hat mich die erste zeit garnicht intressiert,aber irgentwo war ich dann doch froh dass jemand bei mir war.ich wünsche wirklich dass dein bruder bald eine neue stelle findet.wo wohnt ihr denn?und ich schicke dir viele possitive gedanken.du bist nicht alleine.schreibe jederzeit wenn du möchtest.ich hoffe dass ich dir irgentwie helfen kann.lieben gruss,shesha. P.S.:auch ein mega lieben gruss an vesna,bin froh dass du da bist.
Liebe Shesha,
wie geht es dir? Wie kommst du mit deinem "tiefen Loch" zu recht? Ich hoffe, dass ed dir schon viel besser geht, und du mittlerweile wieder viel lachst, und dich am Leben erfreust.
Liebe Grüsse Vesna
PS: mir geht es im Moment gut, hab nicht viel Zeit zum Nachdenken, weil ich auf der UNI vile zu viel zu tun habe
Liebe Shesha,
ich wollte mich nochmal kurz vor Weihnachten bei dir melden, und dir schöne Feiertage wünschern. Vorallem wünsche ich dir viel Kraft, und ein paar fröhliche Momente.
Dicke Umarmung :knuddel:
Vesna
hallo liebe vesna!tut mir leid dass ich mich erst jetzt melde...ich hatte sehr viel stress,hab viel gearbeitet und es war die hölle los.wie gehts dir?ich wünsche dir auf jeden fall alles gute und gesunde fürs neue jahr.ich hoffe dass du dich dennoch bald meldest.sehr lieben gruss,deine shesha
Liebe Shesha,
heute habe ich wieder mal an dich gedacht, und deswegen hier im Forum nachgeschaut, und siehe da, du hast geschrieben. Es freut mich dass du dich gemeldet hast.
Mir geht es eigentlich ganz gut. Hab auch wieder viel Stress auf der Uni. Im Jänner sind fast alle Klausuren. Ich habe über die Feiertage viel an meinem Papa denken müssen. Ich vermisse ihn!!!!!! Wie hast du die Feiertage überstanden? Meiner Mutter geht es zu Weihnachten immer ganz schlecht. Ich habe nicht gewußt, wie ich ihr helfen soll!
Ich wünsch dir auch alles Gute im Neuen Jahr! Vorallem wünsch ich dir viele schöne Momente, und dass du die Freude in deinem Leben findest.
Liebe Grüsse und eine Umarmung
Vesna
Liebe Shesha,
wie geht es dir? Du hast dich schon lange nicht bei mir gemeldet! Ist alles OK bei dir?
Liebe Grüsse Vesna
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