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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachuntersuchung, und die Psyche spielt verrückt..


29.03.2005, 06:40
Hallo,
Ich hatte am 30.10.2002 eine erfolgreiche Nierenkrebs-OP. Der Krebs wurde rausgenommen, war eingekapselt und hatte noch nicht gestreut, also war keine weitere Behandlung nötig.
Nun habe ich wieder mein einmal pro Quartal auftrendes Psycho-Problem, die Nachsorgeuntersuchung.
Diesmal ist es besonders schlimm, da es nicht die normale Ultraschalluntersuchung ist, sondern CT. Vor den normalen Untersuchungen bin ich 24 - maximal 48 Stunden davor aufgeregt, aber nun laufe ich schon seit über einer Woche mit erhöhten Blutdruck und ständig unter Starkstrom stehend durch die Gegend. Gut war nur, daß ich die letzte Woche tagsüber sehr viel zu tun hatte, was mich sehr abgelenkt hat. Gestern war nun gar nichts zu tun und ich hab versucht, mich mit schönen Dingen abzulenken, was mir teilweise auch gelungen ist. Aber jedesmal, wenn ich die letzten Tage zur Ruhe gekommen bin, kam die Angst. Angst davor, wieder eine so niederschmetternde Diagnose zu bekommen.
Diese Nacht war der Horror. Ich bin nur schwer eingeschlafen, 6 Baldriparan mußten helfen, und ich bin nach 4 Stunden schweißgebadet mit Albträumen im Kopf aufgewacht. Ich konnte auch nicht wieder einschlafen, hatte sogar Angst davor, die Augen zzu schließen, weil ich diese schrecklichen Bilder nicht mehr sehen wollte.
Warum mache ich mich so verrückt ?
Geht es Euch genauso, oder ähnlich ?
Wie kriegt Ihr Eure Psyche vor den Nachuntersuchungen in den Griff ?
Ich weiß, es wird nichts neues rauskommen bei der Untersuchung, dafür hab ich viel zu positiv gelebt, bin sogar seit fast 7 Monaten ohne Zigaretten, trotzdem ist die Angst da !
Warum nur ?
Warum mache ich mich so verrückt ?
Wie kann ich meinen innerlichen Amok-Lauf bloß ausschalten ?
Ich weiß, daß ich völlig "durchgeknallt" bin, aber vielleicht könnt Ihr ja mal schreiben, wie es Euch vor den Nachuntersuchungen geht, und was Ihr macht, um Euch zu beruhigen, wäre nett !
Alles Gute,
kämpft weiter, gebt niemals auf !
Jens

29.03.2005, 13:41
Hallo Jens,

ich kann sehr gut nach vollziehen, mit welch einem Gefühl du zu diesen Nachsorgeuntersuchungen gehst. Bei mir ist die letzte Chemo 2003 her.
Ich kann nichtmal sagen, dass ich Wochen vorher an die Untersuchungen denke oder ich dann schon bewußt Angst vor dem Ergebnis habe. Nur ich schlafe 14 Tage vorher schon nicht mehr richtig, mein Appetitt wird noch weniger , wie er schon ist und ständig habe ich Magenschmerzen.
Der Tag der nachuntersuchungen ist bei mir sehr nevenaufreibend. Ich habe Durchfall , mir ist schlecht und wenn ich im Behanldungszimmer auf die Ärzte warte , stehe ich kurz vorm Kollapps.
Ich denke ebenfalls positiv. Ich bin froh, dass ich so verdammtest Glück gehabt habe und Gedanken was wäre wenn wieder habe ich auch nicht.
Wie wir diese Angst in den Griff bekommen sollen, weiß ich auch nicht. Vielleicht wird es mit der Zeit weniger oder besser. Wie Nicole schon schreibt... hingehen müssen wir.Einfach die Untersuchungen schwänzen ist nicht, denn im Ernstfall kommt es sowieso zu Tage und wir würden alles nur noch schlimmer machen.
Mir hilft im dem Fall, dass ich mit meinem Mann und mit einer Freundin darüber rede. Die Angst geht zwar nicht weg, aber es bringt ein bischen Erleichterung.
Alles Gute für dich
Petra

Barbara_vP
29.03.2005, 18:34
Lieber Jens
ich kenne dieses Gefühl vor den Nachsorgeuntersuchungen die Angst die Schlaflosigkeit einfach die pure Angst Panik mit allen Symptomen....
Was tue ich dagegen ???
- Entspannungsmsik, versuche Entspannungstechniken anzuwenden was nicht immer hilft
- Heiße Bäder schönes tun
- viel reden und viel Arbeit, soweit daß meine Leistungsfähigkeit zu läßt
Nur leider huilft das nicht immer.... Genau wie bei dir Nachts in den Momenten wo wenig los ist kommt die Angst mit "aller Macht" durch..
Ich habe jetzt beschlossen eine begleitende Psychotherapie zu machen und habe im April mein Erstgespräch. Ich hoffe, durch die Therapeutin (Psychoonkologin) eine Hilfe zur Selbsthilfe zu bekommen.
Vielleicht hilft mir das ja bessere Wege für mich zu gehen, um mit meiner Angst umzugehen.
Medikamente gegen die Angst möchte ich nicht nehmen.
Ich wünsche euch allen viel Gesundheit Kraft und einen schönen Abend
Lieber Jens
für deine Nachsorge deücke ich dir beide Daumen!!!!und daß deine Angst dich nicht übermachtet ( also gute Nächte ohne Alpträume Tagsüber auch die innere Ruhe...)
Barbara

29.03.2005, 20:07
lieber jens
glaube jeder von uns hat diese große angst ,ich versuche auch nicht daran zu denken aber es gelingt nicht bin dann in der nacht vor der untersuchung so aufgeregt daß ich auch nicht schlafen kann ,ich versuche dann mich zu beruhigen mit einer cd die meine gole mir gebracht hat zum entspannen ,mir gelingt es einfach nicht ich gehe auch mit ängsten zun onkologe ,sitze im wartezimmer schweißgebadet drinne,wenn mir dann der doc sagt alles ist ok,denke ich wiedermal hast du dich verrücktmachen lasen von deinen gefühlen,lieber jens glaube ein patentmittel gibt es nicht ,leider müssen wir da durch ,die angstwird unser ständiger begleiter sein,wenn ich dann wieder vom onkologe heimgehe und er sagt es sei alles ok ,gehe ich erstmal in ein caffee,rufe meine gole an sie ist die erste der ich es mitteile daß nichts ist ,ich drücke dir ganz feste die daumen daß sie auch diesesmal nichts bei dir finden,wünsche dir ganz viel glücksei ganz feste umarmt und gedrückt von kleiner wolke

Jinxx
30.03.2005, 17:20
Lieber Jens,
hätten wir diese Angst nicht, würde wohl was nicht mit uns stimmen!
Ich drück dich ganz ganz feste und gleichzeitig alle Daumen, dass sie unbegründet ist!!
Sei lieb umarmt.
Deine Jinxx

30.03.2005, 21:34
Hallo Ihr Lieben,
Eure guten Wünsche und Daumen drücken haben geholfen, es ist nichts neues da, kein neuer Befund, ich danke Euch !!!!!!!!!!!!
Morgen gibt`s mehr von mir.......
Kämpft weiter, gebt niemals auf!
Jens

Petra Loos
31.03.2005, 10:29
Hallo Jens,

das ist ja eine schöne Nachricht. Ich freue mich sehr für dich.
Liebe Grüße Petra

wolfgang46
31.03.2005, 11:34
Hallo Jens,

nach der Entlastung meiner Daumen, habe ich mir erst mal einen genehmigt und auf Dein Wohl getrunken (Einen!!).

Ganz lieben GRuß
Wolfgang

Birgit64
31.03.2005, 11:38
Hallo Jens,
das sind doch superschöne neue Nachrichten. Glückwunsch,ich freue mich sehr für dich.
Liebe Grüße

Thorax
31.03.2005, 14:36
Hi Jens ,

klasse.

Gruß

Jürgen

31.03.2005, 14:52
Hallo Jens,
na siehst Du, geht doch.

Anmerkung der Moderation:

Hallo Gesine,
den Rest Deines Beitrages, der den Thread "Vom Umgang mit Trollen" im Forum "Anregungen und Kritik" betrifft habe ich hier gelöscht, da es hier absolut nicht hingehört. Auch werden die Moderatoren nicht dulden, daß auf diesem Weg die Registrierungspflicht zum schreiben von Beiträgen umgangen wird. Melde Dich an und poste Deinen Beitrag im richtigen Thema und Forum.

Tina (Mod.)

31.03.2005, 15:38
Hallo Tina,
hier geht es nicht um Trolle,
hier geht es darum was man tun kann damit die Nachsorgeunersuchung keine Krebszellen anzeigt
und hier geht es darum, was man machen kann, damit die Angst vor der Untersuchung nicht zum Alptraum wird.
Da Du dieses nun gelöscht hast, hast du eine Hilfsmöglichkeit vielen verwehrt, aber das hattest du wohl nicht richtig verstanden.
Bitte genau lesen und verstehen und nicht imer gleich meinen es sei etwas böses. Und wenn du es nicht verstehst, dann frage bitte erst, was es zu bedeuten hat, anstatt anderen die Informationen zu löschen.


Liebe Grüße

Chancy
31.03.2005, 16:23
Hallo Survivor Jens,

mit diesem Namen muß doch alles gut gehen.
Weiß auch nicht, wie ich das mache aber ich ging zu meinen ersten beiden Nachsorgen immer recht locker, da ich mich aus innerer Überzeugung geheilt fühle.
Da ich nun auch fast keine Nebenwirkungen während der Chemo/Strahlentherapie hatte gehe ich da locker ran.
Anmerkung : Ich hatte Morbus Hodgkin 2a mit 2 Risikofaktoren und bin in Remission).

Das Kraut hilft wirklich http://www.smilies-and-more.de/pics/smilies/nature/015.gif gerade begleitend oder bei Nachsorgephobien.

LG und freu mich ganz doll daß alles klar ist bei Dir.

PS. Letztes Jahr hatte meine Mutter ebenfalls verkapseltes Nierencarcinom und ist auch recht fit wieder.(Auch nur """OP""")
Chancy the magnificent http://www.smilies-and-more.de/pics/smilies/wink/028.gif

31.03.2005, 17:58
Hallo Chancy,
genau dasmeine ich, es hilft!
Man soll es nicht zu extensiv und häufig nutzen und schon gar just for fun. Als Medizin ist es bei Krebs und vielen anderen Krankheiten,wie Aids, Rheuma, Glaukom (Augenkrebs), Multiple Sklerose, Morbus Chrohn usw. sehr hilfreich, schmerzhemmend, Angst hemmend und in mehreren Fällen sogar heilend - wenn leider auch nicht immer. Sicher ist, daß es bei diesen Krankheitsbildern sehr erleichternd wirkt.
Hoffentlich verstehen das bald auch unsere Ärzte.
Für Jugendliche ist es leider wenig er geeignet, da die geistig-soziale Entwicklung stagniert.
In Deutschland ist es zur Zeit auch für medizinische Zwecke verboten, anders als in Holland, auch in Belgien gibt es bis zu 3 Gramm eine gewisse Liberalisierung.
Lieben Dank an chancy
Gesine

31.03.2005, 18:53
Nana
es ist erlaubt für gewisse Krankheitsbilder und auch begleitend zur Chemotherapie, wenn andere Pillen nicht helfen (Zofran und Co.).
Nabilone und Dronabinol dürfen auch in Deutschland verschrieben werden mit BTM-Rezept und bei entsprechender Indikation.
Viele Ärzte wissen das allerdings noch nicht.

Entsprechende Urteile für Homegrower zur Selbstmedikation gibt es ja auch.
LG Chancy
Entsprechende Links sind schon vorhanden hier in älteren Threads.

Chancy
31.03.2005, 18:55
Upps,
war von mir natürlich :

LG Chancy

31.03.2005, 20:04
Hallo Jens,
ich freue mich mit dir. Lass dich mal eben knuddeln.
Liebe Grüße
Nervi

claudia!
31.03.2005, 20:22
Hallo Jens,
ich freu mich riesig, daß nichts schlimmes rausgekommen
ist.
Mach weiter so!!!!
Liebe Grüße
Claudia

Su
31.03.2005, 22:18
Lieber Jens
endlich wieder mal was Positives!
Freue mich mit dir
Liebe Grüsse
Su

Jinxx
01.04.2005, 01:35
Jens, mein Weggefährte, ich freue mich so für dich!!!
Liebe Grüße
Jinxx

02.04.2005, 20:59
Tag 3 nach dem Tollen Ergebnis......
Auch wenn ich viel zu tun hatte in den letzten 3 Tagen, bin ich doch auch etwas zur Ruhe gekommen, und somit auch zum nachdenken. Ich habe viel gelernt aus diesen rund 48 Stunden, in denen ich innerlich amok gelaufen bin, vor, während und nach der Untersuchung bis hin zum Ergebnis. Klingt verrückt, ist aber so, und so habe ich meine Schlüsse für die noch kommenden Nachuntersuchungen gezogen und werde entsprechende Maßnahmen angehen.
1.) Ich werde mit Sicherheit nie wieder freiwillig ein CT machen, sondern nur noch auf begründeten Verdacht des Arztes. Diesen "freiwilligen" Psychoterror werde ich mir nicht nochmal antun!
2.) Ich werde mich ernsthaft mit dem Thema Entspannung auseinander setzen. Ich denke dabei evtl. an Tai Chi, Yoga oder andere Entspannungstechniken, mal sehen, was die beiden Selbsthilfezentren in meinem Stadtteil (Berlin/Neukölln) anbieten.
Ich habe das Thema Entspannung nie ernst genommen, ich bin eben kein OMMMMMMMMM-Typ!
Als ich mein Nichtrauchertraining gemacht habe, gab es am Ende der Trainingsstunde immer Entspannungsübungen. Zum Beispiel standen die Teilnehmer des Trainings im Kreis, Fäuste vor der Brust. Dann streckten sie die Arme mit den geballten Fäusten nach vorne und sagten dabei: "Ich schiebe den Drang nach einer Zigarette weit von mir!".
Ich lag währenddessen in der Ecke und habe mich gekugelt vor lachen.
Ich muß das Thema jetzt aber ernst nehmen, da ich gemerkt habe, oder es ist mir wieder ins Bewußtsein gerückt, daß ich eigentlich ständig unter Strom stehe außer beim schlafen, lesen, Sport oder beim hören bestimmter Musik. Und daß ich dann in einer solchen für mich extremen Situation völlig ausklinke, psychisch wie physisch, erscheint mir nun absolut logisch !
Also werde ich mich umschauen.......
Wie kommt Ihr in solch Extremsituationen wie Nachsorgeuntersuchungen usw. innerlich zur Ruhe?
Wie entspannt Ihr Euch ?
Wie schafft Ihr es, die Angst und die Negativ-Gedanken ab zu stellen ?
Ich bin für jeden konstruktiven Tipp dankbar !
Ich habe aber noch etwas ganz tolles in dieser Zeit gelernt. Ich habe gelernt, daß ich hier im Krebs-Kompass nicht alleine mit meinen Problemen bin !
Ich danke Euch Allen und würde mich freuen, wenn dieser Thread am Leben bleiben würde !
Alles Gute,
kämpft weiter, gebt niemals auf !
Jens

Rudolf
02.04.2005, 22:31
Hallo Jens,
zunächst mal freue ich mich, daß nichts bei der Untersuchung herausgekommen ist, also positiv erfolglos war.

Zur Angst allerdings kann ich Dir garnichts sagen. Denn ich kenne diese Angst nicht. Noch nicht einmal die Diagnose war ein Schock für mich, allerdings eine große Überraschung.
Auch in der Nacht vor der Operation habe ich geschlafen wie immer, ohne Schlafmittel oder Glückspille.
Ich habe mir gesagt, entweder wache ich in dieser Welt wieder auf, was ich mir ja wegen meiner späteren Frau (und überhaupt) sehr wünschte, oder aber in jener anderen wunderbaren Welt, wo es keine Zahnschmerzen gibt.
Ob man das nun Gottvertrauen nenne kann, weiß ich nicht. Vielleicht liegt's ja auch am Alter.

Jedenfalls spielt meine Psyche nicht verrückt, meine Psyche bin ich selbst. Aber vielleicht ist sie ja verrückt und muß es nicht spielen.

Tips gegen die Angst kann ich Dir also nicht geben.
Warum schreibe ich dann? Ich möchte nur sagen, daß auch die Nicht-Angst zur Normalität gehört. Aber prozentual gesehen ist die Angst vielleicht normaler.

Ja, Du hast Recht: Kämpft weiter!
Aber wißt auch, wofür!

Weiterhin alles Gute
Rudolf

03.04.2005, 10:13
Hallo Jens,
schön, dass mal wieder alles o.k. bei Dir war.
Auch in meinem Mann kommt manchmal die Angst wieder hoch. er hatte vor 3 Jahren und 4 Monaten die Whipple-Op. (BSDK). 2 Tage vor der nächsten Nachsorgeuntersuchung kommt das mal wieder ziemlich hoch. Ich merke ihm das an, wir reden eigentlich dann darüber, er weiss, dass ich immer für ihn da bin und ihn darin unterstütze, aus diesem Loch da wieder herauszukommen. Wenn dann der Morgen der Nachsorge gekommen ist, ist es ganz schlimm (in der Nach kann er sehr schlecht schlafen). Seine Konzentration lässt total nach, also fahre ich das Auto und gehe mit zu den Gesprächen. Hinterher eine liebevolle stille Umarmung, wenn mal wieder alles o.k. war.(CT wird bei ihm einmal im Jahr gemacht) Anschliessend gehen wir meistens in eine Bäckerei, um ein zweites Frühstück einzunehmen. Das ist dann wie eine kleine Feier für uns. Die Söhne bekommen per SMS dann eine Mitteilung: alles o.k. Am Anfang nach der OP hatte er ziemliche Depressionen und musste zeitweise auch Tabletten einnehmen. Gegenüber am Anfang ist es heute ein Klacks. Es rückt wohl alles ein bißchen mehr in den Hintergrund. Wir leben unser Leben bewusster, sind vielleicht auch ein bißchen egoistischer geworden, ohne andere zu vergessen. Freuen uns bei unseren Wanderungen in den Wäldern über jedes Pflänzchen (ich muss zugeben, ich wohl etwas mehr als mein Mann, zum Leidwesen meines Mannes - augenrollend -).
Hast Du vielleicht mal daran gedacht, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen (hast Du ja schon angedeutet) oder wie sieht es aus mit autogenem Training? Irgendwelche sportlichen Betätigungen (in der Gruppe ist es immer besser, denke ich), die Dir Spass machen und den Körper auch in Anspruch nehmen. Ich denke, dass jeder für sich finden kann, was ihm gut tut, probiere einfach mal mehrere Sachen aus.Diese Situtation mit den Fäusten vor der Brust und das Rufen, ich glaube, ich hätte mich auch gekugelt, ist nicht so mein Ding. Aber wie gesagt, man kann umdenken und erkennen, was einem selbst etwas bringt. Die Angst, der Gedanke "Krebs" haben wohl die meisten, das ist ein Begleiter, aber doch mal mehr oder mal weniger. Auch sollte man nicht auf jeden Pups in sich hören, es gibt vieles, was ausserhalb der Krebserkrankung ein Wehwehchen ist. Und noch etwas: Du hast es nun schon so weit geschafft, das sollte Dich freuen, jeder Tag mehr Entfernung von der Erkrankung bringt auch mehr Sicherheit. Von meinem Mann schreibe ich: 3 Jahre und 4 Monate und nicht etwa ca. 3 Jahre. Die Zahl 4 Monate zählt etwas dabei.
Ich wünsche Dir alles Gute und für Dich die Hoffnung, einen Weg aus dieser Angst zu finden.
Liebe Grüsse
Elke

03.04.2005, 12:43
>>Ich werde mit Sicherheit nie wieder freiwillig ein CT machen, sondern nur noch auf begründeten Verdacht des Arztes. Diesen "freiwilligen" Psychoterror werde ich mir nicht nochmal antun!<<

Niemand zwingt Dich, ein CT machen zu lassen.
Diese Diagnosemethode als "Psychoterror" zu bezeichnen,
halte ich - bei aller Freiheit - für verfehlt; ich (und vermutlich viele andere
Patienten) habe einem rechtzeitigen CT die Operabilität
von Metastasen zu verdanken, die womöglich nicht mehr
operabel gewesen wären, wenn sie erst später (z.B. mit
Ultraschall) entdeckt worden wären.

Birgit64
03.04.2005, 13:22
Hallo Jens,
wir hatten ja gestern Abend im chat mal kurz über das Thema Entspannung gesprochen und du weißt ja, dass ich seit mehr als 20 Jahren Autogenes Training mache, was mir im normalen Alltag, aber auch bei der Krankheitsbewältigung und dem Durchhalten der Therapien sehr geholfen hat. Daneben hab ich im letzten Jahr in der Reha das 'Bochumer Gesundheitstraining' nach Simonton mitgemacht, das ja speziell für Krebskranke entwickelt wurde und eben mit visualisieren arbeitet. Dazu wollte ich dir noch den Buchtipp geben 'Wieder gesund werden' von Simonton/Creighton erschienen bei rororo unter ISBN 3-499-61189-9 ¤ 8,90.
Ach ja, mit deiner Aussage, dass du dich schon beim 'Raucherentwöhnungstraining vor lachen gekugelt hast' finde ich eigentlich nicht so ungewöhnlich von einem Mann. Hab speziell auch in der Reha festgestellt, dass gerade Männer Problem damit haben, Entspannungsmöglichkeiten für sich zu nutzen und grad beim Bochumer-Gesundheitstraining auch Probleme haben, zu visualisieren, sich also z. B. ihr Immunsystem irgendwie bildlich (alltagstauglich) vorzustellen. Teilweise wurde das als lächerlich und unsinnig abgetan, obwohl die Therapieerfolge ja eigentlich dagegen sprechen.
Ich denke, es gibt auch so viele verschiedene Möglichkeiten, da sollte auch für dich das richtige dabeisein. Auf alle Fälle solltest du auch deine Krankenkasse fragen, ob sie solche Kurse anbietet, weiss z. B., dass die DAK und auch die BEK AT anbieten, bzw. zumindest die Kursgebühren übernehmen.
Liebe Grüße

03.04.2005, 14:00
Lieber Jens,

auch wir kennen die Angst vor jeder Nachuntersuchung...

Ob es allerdings eine Lösung an erster Stelle ist, sich "nie wieder freiwillig" einem CT zu unterziehen, außer, "wenn es begründeten Verdacht" des Arztes gibt, wage ich definitiv zu bezweifeln! Und ich würde diese diagnostische Massnahme auch nicht als " freiwilligen Psychoterror" bezeichnen, dem Du Dich unterziehst!

Es ist allein Deine Angelegenheit, welche Nachsorgeuntersuchungen Du für Dich in Anspruch nimmst oder nicht. Trotzdem möchte ich Dir etwas zu bedenken geben:

Soweit ich weiß, bist Du an einem Nierenzellkarzinom erkrankt. Dir dürfte bekannt sein, dass diese Tumorart tückisch, wie kaum eine andere ist, indem sie selbst nach Jahren der absoluten Tumorfreiheit urplötzlich (wieder) Metastasen bilden kann.

Wenn Du bedenkst, dass beim Röntgen des Thorax z. B. Lungenmetastasen FRÜHESTENS ab ca. 1 cm Größe entdeckt werden, während die Wahrscheinlichkeit des Auffindens von Lungenmetastasen im CT bereits im mm-Bereich liegt, ist Deine Angst vor dem CT dann immer noch stärker als vor einem evtl. frühzeitigen Erkennen und anschließender frühzeitiger, ggf. erfolgreicherer Therapiemöglichkeit???!!!

Und wenn Du bedenkst, wie oft laut Sonogramm Fehldiagnosen gestellt wurden, weil die Methode zu ungenau ist, um auch KLEINE Veränderungen zu erkennen ( ganz zu schweigen davon, dass selbst große Nierentumore im Sonogramm z. T. nicht erkannt werden - eigene Erfahrung!) - möchtest Du Dich dann immer noch der Angst vor dem CT nicht stellen???

Meinst Du nicht, es wäre sinnvoller, zu versuchen, die Angst mit psychologischer Hilfe in Griff zu bekommen, anstatt den zwar einfacheren ( Vogel-Strauß-Politik ), aber mit Sicherheit unsichereren Weg unter Meidung des CT zu gehen, verbunden mit dem hohen Risiko, evtl. Rezidive oder Metastasen NICHT rechtzeitig zu erkennen, um sie gut therapieren zu können???? Hast Du davor KEINE ANGST????

Vielleicht wäre es sinnvoller, Deine Angst mit Hilfe eines Psychologen, der mit Angsttherapie und mit onkologischen Patienten erfahren ist, in Griff zu bekommen, als mit Deiner Gesundheit zu spielen???

Nachdenkliche Grüße,

Ulrike

05.04.2005, 23:52
Hallo Jens!

Na also, ich bin total erleichtert und fühle wirklich sehr intensiv mit dir! Aber trotzdem hab ich für mich festgestellt, daß ich vor den nachsorgeuntersuchungsterminen net wirklich die große angst habe. Ich bin da eher ziemlich stoisch, meine unruhe kommt wirklich erst ganz kurz vor all diesen unangenehmen dingen. Natürlich geb ich zu, daß ich auch meine depri-phasen hab, wo ich sitz und heule, aber das ist ja doch ganz normal, wenn das nicht wäre, würd doch was mit meinem denkvermögen net stimmen?

Jedenfalls ein großes juhu für deine diesmalige untersuchung - ich geh am 9.mai wieder............

Ein paar dicke drückerchen
Ilse

24.04.2005, 15:06
Ich habe am Dienstag meine Tumormarkerkontrolle. Da dieser bei mir immer schon während des ganzen Krankheitsverlaufes sehr aussagefähig war, weiss ich, dass es ein wichtiger Indikator in der Nachsorge ist. (bin jetzt seit 4 Jahren ohne Rezidiv)
Das Labor benoetigt immer 1-2 Tage bis das Ergebnis hier ist. Meine Psyche läuft dann Amok. Geht es euch ähnlich ?
Ich bibbere richtig und hoffeund hoffe auf einen niedrigen Marker.............
Danke , dass ihr mir zugehört habe


Barbara

24.04.2005, 23:03
hallo alle zusammen...
ich muss mich morgen mal wieder in die obhut der ärzte begeben und sämtliche untersuchungen über mich ergehen lassen.
mrt, skelett-szinti, thorax röntgen, sono, echo, ekg, hno, audiometrie... usw... drei tage lang! der blanke horror. ich komme eigentlich ganz gut damit klar. nur so einen tag vorher... da geht etwas komisches in mir vor. ich bin ganz ruhig... aber dann denke ich, dass ja alle von mir erwarten, dass ich angst habe... und dann geht es los. warum geht es mir gut? dann horche ich in mich hinein und fange an zu husten, schmerzen zu haben und bin mir sicher, irgendwo metastasen zu haben.
die richtige panik kommt dann aber erst in der klinik. der geruch... da werden erinnerungen wach! durchfall, zitterattacken und die nackte angst! jede bewegung der ärtze, jedes wort von ihnen wird genauestens beobachtet. in allem und jedem vermute ich das schlimmste. ich bin froh, dass mein freund immer dabei ist und das ganze versucht zu relativieren. klappt nur leider nicht immer. ich nerve dann die ärzte so lange, bis sie mir gleich das ergebnis der untersuchung sagen. eher gehe ich nicht!
manchmal frage ich mich, ob diese angst jemals weniger wird. aber angst ist ja auch gut. sie bewahrt uns vor gefährlichen schritten und macht uns wachsam. also warum die angst weg haben wollen? reicht es nicht sie zu kontrollieren?
liebe grüße
ophelia

25.04.2005, 22:48
guten abend...
auch falls es keinen interssiert... skelett-szinti und hno war o.b.!!!!
naja nun "nur" noch die nächsten zwei tage überstehen.
gute nacht liebe grüße
ophelia

Gaby
26.04.2005, 01:23
Hallo Barbara,

ich drücke dir für heute die Daumen und wünsche dir einen super niedrigen Marker.

Hallo Ophelia,

das hört sich doch schon gut an ... noch zwei Tage "kontrollierte" Angst ... ich wünsche Dir nur o.B's !!!

Lieben Gruss
Gaby

Mein Partner hatte am Donnerstag den Komplettcheck - heute gibts die Besprechung - das wird noch eine schlaflose Nacht ...
..für mich - er schläft wie ein Bär :o)

26.04.2005, 08:56
Danke Gaby
für deine lieben Wünsche. War heute bei der Blutabnahme für den Marker. Ergebis müsste morgen oder übermorgen vorliegen. Schreibe dann kurz drüber

Dir alles Gute und superstarke Nerven für den Besprechungstermin.
Alles wird Gut !!!!

Barbara

26.04.2005, 13:51
hallo gaby...
ich halte dir alle daumen gedrückt!!!
kurze info am rande..
wer will einen sekt?
alles okay... mensch das waren wieder heftige stunden!
na dann... so hab ich jetzt wenigstens 12 wochen ruhe...
liebe grüße an alle
ophelia

26.04.2005, 18:19
Liebe Helfer,
vielen vielen Dank für Eure Hilfe und Euer "zuhören". Mein Onkologe hat heute früh kurz nach der Blutabnahme am Labor angerufen und gebeten, dass der Tumormarker supereilig bestimmt wird. Das Ergebnis soll mir dann sofort zugefaxt werden. Ich habe es noch am gleichen Tag, vor wenigen Minuten bekommen. Der Marker liegt im untersten Normbereich und ist supergut. Ich bin überglücklich und beruhigt und danke Euch nochmals
Barbara

26.04.2005, 21:19
Hallo ophelia,
Hallo Barbara,

tolle Nachrichten hier im Forum, freue mich mit Euch !!!!!!!!!!

Alles Gute,
kämpft weiter, gebt niemals auf!
Jens

Gaby
26.04.2005, 23:51
Nach einer schlaflosen Nacht......heute morgen Gespräch beim Arzt - er strahlte und freute sich - und platzte förmlich damit heraus, dass es endlich mal etwas Unerwartetes und Positives zu berichten gäbe. Alle Metastasen im Hirn sind kleiner als im Januar, einige total verschwunden, der Tumor in der Lunge nicht einen Millimeter gewachsen, sogar auf dem Röntgenbild eine Vernarbung zu erkennen. Karnofski von ca. 30% im Januar auf ca. 80 % (objektive Einschätzung des Arztes) gestiegen - Juhu - zwar alles kein Grund zur grenzenlosen Euphorie, aber laut Arzt ist damit neben erheblich verbesserter Lebensqualität auch eine Verlängerung der Lebenserwartung sehr wahrscheinlich - sicher keine Jahre, aber einige Monate und wer weiss, was Iressa noch bewirkt...
Wie gut, dass mein Bär sich im Januar zum Absetzen der plattmachenden Chemo entschieden hat..ich habe im LK-Forum und Forum für Angehörige schon etwas ausführlicher darüber geschrieben..

Danke fürs Daumen Drücken und Barbara, Ophelia ich freue mich für Euch, das hört sich alles gut an !!

Lieben Gruss Gaby